Bio-Landwirtschaft in Malawi erfolgreich

Bericht von Wolfgang Ritter

Vor 10 Jahren berichtete mein Freund und damaliger Vorstand im Bio-Verbraucher e.V., Georg Modlmayer, an dieser Stelle von einer kleinen Initiative in Malawi unter dem Titel „Biologischer Landbau – die Chance gegen Hunger in Malawi“ (Juli 2007, nachzulesen bei: www.bio-verbraucher.de/ Info-Briefe/ Alle Info-Briefe/ Info-Brief 11). Im Mai 2007 hatten mein Freund und ich eine gemeinsame Reise durch Malawi gemacht und anschließend den Entschluss gefasst dort zu helfen, wo nie ein Cent staatlicher Subventionen oder Subventionen großer Hilfsorganisationen ankommt – im Busch. Unsere Prinzipien waren:
1. Die Einheimischen müssen Entwicklung selbst wollen und machen; wir wollen nur Hilfe zur Selbsthilfe geben.
2. Die Menschen sollen durch unsere Hilfe eine Lebensperspektive gewinnen.
3. Jeder Cent eingehender Spendengelder soll die Ärmsten der Armen erreichen; alle in Deutschland anfallenden Verwaltungskosten eines zu gründenden Vereins wollen wir selber tragen.
Bald nach unserer Rückkehr aus Malawi wurden zwei Vereine gegründet:
• Hoffnung für Misanjo (HfM), ganz im Süden Malawis, in der Nähe der Stadt Mulanje; er kümmert sich um arme (Waisen-)Kinder in 10 Dörfern.
• Freunde der Malawi-Waisen e.V. (FMW) in Deutschland; er fördert das Projekt.

Von diesen Anfängen berichtete ich damals in der Zeitschrift Das Goetheanum. (Dieser Artikel ist auch enthalten in: Wolfgang Ritter, Initiativen, die die Welt verändern, Verlag Ch. Möllmann 2013.) Die Schwedin Elisabet Sjöborg las damals meinen Bericht und hat uns mit Mitteln versorgt, um dort helfen zu können, wo Hilfe dringend Not tut. Durch sie haben wir mehr erreicht, als wir ursprünglich zu träumen gewagt hatten.

10-Dörfer-Projekt
Bisher wurden in den Dörfern Mulanje, Ekhamunu und Wasi Häuser als Tagesstätten für die Kinder gemietet, erworben und gebaut, in denen etwa 175 Kinder betreut und erzogen werden und täglich eine warme Mahlzeit erhalten. 2018 will man dort etwa 270 Kinder versorgen. Land wurde für Kartoffel- und Gemüseanbau gekauft und ein Brunnen gebohrt. Jedes der 10 Dörfer bestellt ein Feld für die Waisen mit Getreide. Mehrmals war ein staatlicher Berater jeweils für mehrere Wochen im Projekt, um die Menschen mit biologischen Landbaumethoden vertraut zu machen. Amos Chikaonda, ein Einheimischer, ist seit fast 10 Jahren Projektleiter.

Bio-Musterfarm Mother Elisabet Organic Farming (MEOF)
Im Norden Malawis haben wir mit Spendengeldern den Aufbau einer Musterfarm ermöglicht, auf der Patrick Mhone, studierter malawischer Bio-Landwirt, mit einigen Mitarbeitern Kleinstlandwirte in mehrmonatigen Kursen in biologische und biologisch-dynamische (bd) Landbaumethoden einweist, damit sie ohne Kunstdünger bessere Erträge erzielen können. Patrick ist der erste bd-Multiplikator in Malawi.

Damit das Projekt künftig unabhängig wird, wurden vier schöne Touristen-Hütten mit fließendem Wasser und WC gebaut, die jetzt von Besuchern gebucht werden können. Info und Buchungen über: www.malawi-lodge.jimdo.com

Biologisch-dynamisches Musterdorf Mhone Village
Bei seiner zweiten bd-Schulung in SEKEM/ Ägypten im Frühjahr 2016 wurde Patrick von seinem Bruder Duncan begleitet. Duncan will jetzt sein Heimatdorf zu einem bd-Musterdorf machen, denn die ersten Ernten haben ihn überzeugt. Er schreibt: „Wir haben das Wunder der bd-Landbau-Methoden erlebt. Die Pflanzen gedeihen prächtig; wir haben gute Ernten erzielt. Trockenperioden überleben die Pflanzen jetzt besser. 200 Familien in der Umgebung möchten jetzt auch diese Methoden anwenden. Könnt ihr uns dabei unterstützen, Mhone Village zu einem Schulungszentrum zu machen, wie MEOF eines ist?“

Wir haben sofort reagiert und Geld für die Anschaffung von Saatgut, Gartengeräten, Rindern und einen Ochsenkarren geschickt. Um mehr investieren zu können, bräuchten wir Unterstützung.
Info und Kontakt: www.malawi-waisen.de, freunde@malawi-waisen.de, Tel. Georg Modlmayr 0049-(0)9544-5843, Konto: IBAN: DE87 7705 0000 0300 8551 60, BIC: BYLADEM1SKB