Kühe – mit und ohne Hörner

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) der Investitionsbedarf für Laufställe für behornte Milchkühe ermittelt. Die routinemäßige Enthornung von Milchkühen ist laut EG Öko-Verordnungen nicht mehr ohne weiteres möglich. Ein Erfolg für alle Milchbauern, die eine Enthornung bisher abgelehnt haben. Daher besteht Bedarf an Stallkonzepten, die für behornte Milchkühe geeignet sind. Nach den Untersuchungen haben Milchviehställe für horntragende Kühe durchschnittlich einen etwa 30–40 % höheren Platzbedarf je Tierplatz als Ställe für hornlose Kühe. Die Ergebnisse sind wichtige Eingangsgrößen für weiterführende Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Quelle: Auszüge aus Newsletter FiBL Deutschland e.V., forschung@fibl.org

Viele Viehhalter – auch Bio-Bauern -, die hornlose Rinder halten wollen, vermeiden die Enthornung, in dem sie für die Nachzucht gezielt den Samen von genetisch hornlosen Bullen einsetzen. Der Nachwuchs reinerbiger (homozygoter) Bullen ist in jedem Falle hornlos. So kann der Bestand an hornlosen Rindern rasant vermehrt werden. Deutschlands Rinderherden sind zunehmend genetisch hornlos. Ein Blick in das Herdbuch der jährlichen Zuchtbullenauktion in Bonn zeigt beispielhaft die Entwicklung: Anteil der genetisch hornlosen Zuchtbullen 2010 = 45%, 2013: 75%.
Quelle: bioNachrichten August 2015, S. 36, Bio-Kreis e.V., www.biokreis.de