Was macht lieblichen Rotwein lieblich?

Was macht lieblichen Rotwein lieblich?
Zu dieser Frage eines Mitglieds haben wir beim Demeter-Weingut im Zwölberich an der Nahe folgende Antwort erhalten: Es wird kein Zucker zugesetzt! Nach der Lese wird eine so genannte Süßreserve gewonnen, die dem Rotwein später zugesetzt werden kann, um den Rotwein geschmacklich auszubalancieren. Bei der Süßreserve handelt es sich um einen speziell behandelten, lagerfähig gemachten Traubenmost. Früher machte man das mit großen Beigaben von Schwefeldioxid. Heute ist das durch Anwendung neuester Kühl- und Filtertechnik nicht mehr nötig.
Der Wein muss allerdings immer noch mit relativ kleinen Mengen Schwefeldioxid stabilisiert werden. Warum? Man hat Versuche ohne Schwefeldioxid gemacht; dabei ist folgendes herausgekommen: Die Mikro-Organismen im Wein entwickeln sich dann und der Wein ist nicht lagerfähig. Außerdem verändert sich der Geschmack: Der Wein ist nicht mehr so fruchtig und spritzig. Er hat den Kunden nicht geschmeckt.

Zum Thema Landgrabbing: Exorbitante Preise für landwirtschaftliche Flächen
Brief eines unserer Mitglieder (Name der Redaktion bekannt)
Ich bewirtschafte eine „überlassene“ Wiese seit etwa 10 Jahren (Hochlage, mager bis nass, knapp 0,4 ha). Die Wiese war Mitte 2015 zum Kauf angeboten: 10.000 € (= 2,50 €/qm). Erstens hatte ich das Geld nicht zum Kauf, zweitens liegt der Preis exorbitant über dem vergleichbarer Wiesen dieser Qualität und Größe (max. 1 €/qm). Käufer wurde ein Lokalpolitiker, dessen Partei sich laut Programm der Ökologie verschrieben hat. Seine Erklärung: Er wolle Flächen der konventionellen Landwirtschaft entziehen, Kapitalanlage sei das auch. Da er keinerlei eigene Bewirtschaftung betreibt, bot er mir diese Wiese zur Pacht an. Seine Pachtpreis-Vorstellung: 150 €/ Jahr. Ich bot 50. Seine Antwort: „Meine unterste Forderung: 75“. Die Differenz erscheint marginal. Aber sie berührt ein grundsätzliches Dilemma der hierzulande geforderten Pachtpreise: Ich habe durchgerechnet, welchen Geldwert ich mit dieser Wiese erwirtschaften kann und lande (unter Abzug aller Aufwendungen) bei etwa 75 €. D.h. ich würde alleine für den Kapitalertrag des Verpächters arbeiten.
Sind da noch die landwirtschaftlichen Ausgleichszahlungen von EU, Bund und Land. Als deren Zweck ist die Stützung der wirtschaftlichen Lage des Landwirts definiert, für ihn als Träger des betrieblichen Risikos, nicht für den Verpächter. Die Moral von der Geschicht? Lieber Leser, was ist deine Quintessenz? Was ist zu tun? Deine Stellungnahme ist gefragt.