Schwefeldüngung im Öko-Landbau nicht nötig

Forschungsergebnis Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖLN)/ Eiweißpflanzenstrategie: Themenbereich Pflanze – Pflanzenernährung; Newsletter Februar 2016
An der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden verschiedene, im ökologischen Landbau zugelassene Verfahren der Schwefeldüngung zu Ackerbohne, Schmalblättriger Lupine, Erbse sowie Erbse/Gerste-Gemenge untersucht. Die Einflüsse auf Ertragsbildung, die N- und S-Aufnahme der Körner-Leguminosen-Bestände sowie der Folgefrucht Winterweizen wurden im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes geprüft. Die Ertragsleistung, die Qualität des Erntegutes und die Stickstoff-Akkumulation im Spross der Körner-Leguminosen und des nachfolgenden Weizens wurden nur im Ausnahmefall signifikant durch die Schwefeldüngung beeinflusst.
Aufgrund der geringen Wirkung einer Schwefeldüngung auf die geprüften Sommerkörner-Leguminosen und den Weizen halten die Forschenden eine S-Düngung zu Körner-Leguminosen und Weizen im ökologischen Landbau in Deutschland derzeit in der Regel für nicht erforderlich. Zur Diagnose eines Schwefelmangels erscheint die Ermittlung des S-Gehaltes im Blatt der Körner-Leguminosen zur Blüte aber geeigneter zu sein als die Erfassung des Smin-Vorrates im Boden zur Saat. Zur kurzfristigen Steigerung der S-Versorgung der Körner-Leguminosen haben sich die Düngung von Kieserit oder Gips in den Boden und Bittersalz über eine Blattapplikation als gut geeignet erwiesen. Die geprüften Verfahren der S-Düngung über elementaren Schwefel (Düngung in den Boden oder Blattapplikation) zeigten sich als nicht wirksam. orgprints.org/29783/