Test von Olivenölen Nativ Extra (teils Bio-Olivenöle)

Bericht von Brigitte Pukke
Die Olivenernte in Italien und Spanien war 2015 nicht gut. Schuld daran war ein Schädling, die Olivenfliege. Weil deutsche Kunden dennoch Olivenöl aus diesen Ländern möchten, greifen einige Hersteller zu Tricks, meint die Stiftung Warentest in Heft 2/2016. Sie hat im Test fünf hochwertige Öle entdeckt, bei denen die Herkunftsangabe wahrscheinlich nicht korrekt ist. Dazu setzten sie auf Nah-Infrarot-Spektroskopie, eine gängige Methode, um Fleisch und Öl zu analysieren. Ergebnis: Italien als Herkunftsland bestätigte sich nicht bei Alnatura, Antico Frantonio delle Fattoria, Piccardo&Sayore, Riviera Ligure und PrimOil Toscano, Spanien nicht bei Aldi/ Nord/ Espagna.
In dem Test wurden 26 Öle höchster Güteklasse „Nativ Extra“ untersucht. Die Hälfte davon wurde mit „mangelhaft“ bewertet, nicht nur wegen zweifelhafter Herkunftsangaben, sondern auch wegen schlechten Geschmacks und zu vieler Schadstoffe. Darunter waren 6 Bio-Öle. Als bedenklichsten Schadstoff bewerteten die Tester die aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH), die als potenziell krebserregend gelten. In 4 Ölen stellte test eine hohe Belastung fest, auch beim Bio-Olivenöl Mani Bläuel Kalamata. Mögliche Ursachen sind Abgase, technische Öle, aber auch reines Paraffinöl. Das ist als Pflanzenschutzmittel in der EU erlaubt – selbst im Ökolandbau!
Sieben Olivenöle hatten sensorische Mängel, vier waren sensorisch „sehr gut“/“gut“, darunter auch das Bio-Öl Rapunzel Kreta Natives Olivenöl Extra. Die besten Olivenöle sind grünfruchtig, und erinnern an frisch gemähtes Gras, Artischocke, Mandeln und Tomatenblätter. 13 Olivenöle wurden mit „mangelhaft“ bewertet, auch vier Bio-Öle: Alnatura Ital. Oliven Öl nativ extra D.O.P. Dauno Gargano g.U., Mani Bläuel Kalamata g.U. Olivenöl nativ extra, Redoro Olio extra vergine di Oliva Biologica 100% Italiano, Agrestis Nettar Ibleo Organic & DOP Olio Extra-vergine di Oliva.