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Bio-Konsum steigt - BioFach 2019
Foto: Wolfgang Ritter

Bio-Wachstum und Verbraucherverhalten

Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen 10 Jahren hat der Bio-Verbraucher e.V. mehrmals Umfragen zum Bio-Konsum durchgeführt – bei den eigenen Mitgliedern und bei Fremden (aktuell am 15. Und 16. Februar 2019; siehe www.netz.bio/Unser Blog oder www.sei.bio/Unser Blog). Auch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung ließ kürzlich über 1000 Konsumenten befragen (siehe Ökobarometer 2018 bei www.bmel.de oder www.netz.bio/ Unser Blog oder www.sei.bio/Unser Blog). Alle Umfrage-Ergebnisse zeigen:
• Der Bio-Konsum steigt stetig an; auch künftig wollen Verbraucher mehr Bio kaufen. Die Party ist noch nicht zu Ende, würden Börsianer sagen.
• Die Motivation für Bio-Einkäufe ist in erster Linie altruistisch. Dass Bio gesünder ist und oft besser schmeckt, tritt als Argument für den Bio-Konsum zurück hinter dem Wunsch, mit dem Einkauf den Klimakatastrophen entgegen zu wirken, die Umwelt zu verbessern, das Engagement der Bio-Erzeuger zu unterstützen, das Tierwohl zu fördern, die Artenvielfalt zu erhalten. Dafür ist man bereit einen höheren Preis zu zahlen.
• Der Einstieg in den Bio-Konsum geschieht am häufigsten über frische Bio-Nahrungsmittel. Nach und nach wendet man sich auch Bio-Getränken, Bio-Kosmetik, Bio-Haushaltsmitteln und Bio-Kleidung zu.

Auch das erfolgreiche Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ in Bayern zeigt, dass vielen Bürgern die Umwelt und der Artenschutz ein Anliegen ist. Bio-Bauern pflegen eine enkeltaugliche Landwirtschaft, in dem sie auf Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel verzichten, weil diese den Insekten und Vögeln den Garaus machen.

Nun gibt es ein gewichtiges Argument der Bauern: Wenn immer mehr Landwirte zum Bio-Anbau konvertieren, wächst das Bio-Angebot. Wird der Bio-Konsum mitwachsen? Wenn nicht, werden die Marktkräfte für sinkende Erzeugerpreise sorgen. Das wiederum wird dazu führen, dass auch immer mehr kleinere Bio-Bauern aufgeben müssen, weil sie dem Preisdiktat der großen Handelsketten nicht folgen können. Schon jetzt gelte für sie die Losung: Wachse oder weiche. Oder: Suche dir eine Nische.

Bauern, Handel und Konsumenten stehen vor einer großen Herausforderung: Will man, dass der Umwelt zu Liebe immer mehr Bio angeboten und konsumiert wird, dann muss man jede Initiative der Handelsketten begrüßen, ihr Bio-Sortiment zu erweitern, eigene Bio-Siegel einzuführen und Bio günstiger anzubieten als der Bio-Fachhandel oder der Bio-Bauer im eigenen Hofladen. Großen Konsumentengruppen wird dadurch Bio nahegebracht, immer mehr Bevölkerungsschichten können sich Bio leisten. Aber, was wird aus dem kleineren Bio-Erzeuger und dem Bio-Fachhandel? Werden ihnen die Kunden treu bleiben? Können sie etwas Besonderes bieten, z.B. bessere Beratung oder Bio-Ware mit Siegeln der Anbauverbände, die eine bessere Qualität versprechen? Schon bieten die ersten Discounter solche an: Demeter-Produkte gibt es bei Kaufland, Bioland-Produkte bei Lidl.

Der Verdrängungswettbewerb ist systemimmanent. Sind Vereinbarungen, wie sie jetzt Lidl mit Bioland getroffen hat (siehe Rubrik 1/ Assoziative Zusammenarbeit in diesem Info-Brief). ein Ausweg? Müssten nicht assoziative Branchen-Gespräche auf regionaler und nationaler Ebene geführt werden, in denen Mengen- und Preisvereinbarungen getroffen würden, die allen Bio-Anbietern die Existenzsicherung gewährleistet? Nahrungsmittelerzeugung ist die Grundlage unseres Lebens und Bio-Landwirtschaft wichtig für die Wiederherstellung einer intakten Umwelt. In dieser Hinsicht bedeutete jeder Bio-Landwirt, der aufgeben müsste, einen Verlust. Wir, die bewusst kaufenden Verbraucher, können durch unseren Einkauf dafür sorgen, dass auch kleinere Bio-Bauern und der Bio-Fachhandel morgen noch existieren können.

Ihr Wolfgang Ritter