Wirtschaft der Liebe

Dr. Christoph Pinkwart/ Wolfgang Ritter

Interview mit Dr. Christoph Pinkwart zu einer Studienreise zur SEKEM-Farm in Ägypten im Oktober 2023

SEKEM in Ägypten gehört wohl zu den größten, erfolgreichsten und weltweit aktiven Unternehmen, die die Idee der Dreigliederung Rudolf Steiners verwirklichen und eine assoziative Zusammenarbeit pflegen. Seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die verschiedenen Unternehmensbereiche aufgebaut – auch mit Spenden von Unterstützervereinen in Europa: biologisch-dynamische Landwirtschaft, Agrarerzeugnisse verarbeitende Betriebe, medizinisches Zentrum, Bildungseinrichtungen, Akademie, Universität. Man arbeitete mit Bauern aus ganz Ägypten zusammen und unterstützt die Wüstendörfer in der Umgebung. Ich habe die Initiative mehrmals besucht, ihren Initiator, Dr. Ibrahim Abouleish, und seinen Sohn, Helmy Abouleish, mehrmals zu Vorträgen nach Nürnberg eingeladen und in Vorträgen und Büchern (Initiativen, die die Welt verändern, Wirtschaft der Liebe, beide Möllmann Verlag) darüber berichtet. Im Oktober 2023 hat mein Freund, Dr. Christoph Pinkwart, an einer Studienreise zur SEKEM-Farm teilgenommen. Ich habe ihn interviewt.

Wie kamst du darauf, diese Reise zu unternehmen?

Seit einem Auslandspraktikum als Student 1976 in einer Ölraffinerie in Ägypten interessiere ich mich für dieses Land und seine Entwicklung. Nachdem Ibrahim Abouleish seine Initiative SEKEM in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgestellt hatte, wurde ich Mitglied im Förderverein „SEKEM Freunde Deutschland“ und besuchte vor 18 Jahren die SEKEM-Farm zu einem Islam-Seminar, das Ibrahim Abouleish seinerzeit gab. Der Gründer Dr. Ibrahim Abouleish beschreibt in seinem Buch, die SEKEM-Symphonie  (Info 3 Verlag, Neuauflage 2015): „In der flirrenden Sommerhitze tauchte in meinem Inneren eine Vision auf: Ein Brunnen, Bäume, Pflanzengrün und Blütenduft, Tiere, Komposthaufen, Häuser und arbeitende Menschen. Wieviel Kraft würde aufgebracht werden müssen, um eine solch unwegsame, schwierige Umgebung zu verändern und diese Öde in einen Garten zu verwandeln!“ Vor 18 Jahren konnte ich mich davon überzeugen, dass diese Vision in vollem Umfang aufgegangen ist.

Warst du auf der SEKEM-Farm bei Kairo? Was hast du erlebt?

Dass in der SEKEM-Farm in Kairo unser aller Ziel „Wirtschaft der Liebe“ bereits im großen Maßstab umgesetzt ist: Der Zukunftsrat der SEKEM-Farm hat sich vorgenommen, nach dem Prinzip „Wirtschaft der Liebe“ zu handeln, eine Geschäftsethik, die SEKEM mitentwickelt hat, und die mit den internationalen Fairtrade-Werten verglichen werden kann. Das betrifft die Wertschöpfungskette vom Bauern über die Veredelung und den Handel bis zum Verbraucher. Konzentrieren wir uns jetzt auf die Bauern: Die mit SEKEM zusammenarbeitenden Bauern arbeiten bio-dynamisch, so dass ihre Produkte Demeter-zertifiziert sind. Sie erhalten stabile Verträge und Preise für ihre Produkte, wodurch ein sicheres Einkommen für ihre Familien garantiert ist, und durch das sie besser planen und expandieren können. Außerdem bietet SEKEM den Vertragsbauern regelmäßige Schulungen, Fortbildungen und kulturelle Aktivitäten an, wie Alphabetisierungskurse oder Workshops, in denen neue landwirtschaftliche Methoden vorgestellt werden. Die Landwirte und SEKEM profitieren von einer Win-Win-Situation, die auf Brüderlichkeit und Kooperation basiert, anstatt auf Konkurrenz und Egoismus.

Es gibt doch eine weitere Farmgründung irgendwo mitten in der Wüste. Konntest du die auch besuchen?

Nachdem die Farm räumlich an ihre Grenzen kam, wurde vor einigen Jahren in der Wahat Oase Baharyia eine Tochterfarm gegründet. Dazu fuhren wir von Kairo in süd-westliche Richtung komplette 370 km durch Wüste und erlebten dort eine Farm, die die Gründungsfarm spiegelt, wie diese im Alter von 10 Jahren ausgesehen haben mag. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie hier wieder fruchtbares Ackerland der Wüste abgerungen wird, diesmal aber in noch wesentlich größerem Maßstabe.

Gibt es Zukunftspläne?

Die „Wirtschaft der Liebe“ soll nun gemäß SEKEMs Nachhaltigkeitsstrategie in detailliert beschriebenen Schritten weiterentwickelt werden. So wurde im Jahr 2022 erreicht, dass die Anzahl der mit SEKEM zusammenarbeitenden bäuerlichen Betriebe von rund 700 auf etwa 2000 erhöht werden konnte. Dies gelingt durch die oben beschriebene Fortbildung in Kombination mit finanzieller Unterstützung. So werden den Bauern z.B. Kredite gegeben für Solaranlagen und Wasserpumpen, die für nachhaltiges Wirtschaften notwendig sind. Da sich die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise durch Einbindung in CO2-Zertifikate für die Vertragsbauern auch finanziell rechnet, ist dies ein Erfolgsprogramm. Es ist beabsichtigt, bis 2025  38.000 neue Kleinbauern aufzunehmen. So bleibt davon zu träumen, dass sich die „Wirtschaft der Liebe“ eines Tages in ganz Ägypten oder sogar auch bei uns ausbreiten wird!

Das klingt phantastisch: 38.000 neue Kleinbauern. Arbeiten die dann alle biodynamisch?  Wird es so sein, dass sie alle ihre Felderträge den SEKEM-Betrieben zuliefern werden?

Wie gesagt wachsen diese Kleinbauern hochmotiviert in die biodynamische Landwirtschaft hinein, und ihre Felderträge werden direkt über die SEKEM-Verbindungen an die örtliche Umgebung verkauft oder über die SEKEM-Betriebe veredelt.

Abschließend noch eine Frage zu den CO2-Zertifikaten: Wer kauft sie?

Jeder kann sie erwerben, besonders als Ausgleich für die Umweltbelastung, wenn man z.B. nach Ägypten fliegt. Hier kann man sie kaufen: https://shop.sekem.com/products/1-tonne-co2-kompensation-co2-zertifikat

100 Jahre biologisch-dynamische Landwirtschaft

Wesentliche Elemente der biologisch-dynamischen Landbaumethode
zusammengestellt von Wolfgang Ritter

Auf Einladung von Johanna Gräfin und Karl Graf von Keyserlingk hielt Rudolf Steiner zu
Pfingsten 1924 acht Vorträge mit anschließender Aussprache auf dem Gut Koberwitz bei Breslau. Die etwa 100 Teilnehmer wollten die „geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ kennenlernen. Das, was Rudolf Steiner ihnen vortrug, legte den Grund zur heutigen Bio-Bewegung. Einzelne Persönlichkeiten, Forschungsgemeinschaften und viele Höfe forschten und experimentierten nach dem Landwirtschaftlichen Kurs in Koberwitz
selbständig. (Rudolf Steiner konnte man nicht mehr fragen, denn er starb schon ein Jahr
danach.) Auf diese Weise entwickelte sich seit 1924 parallel zum Ausbau der Landwirtschaft
zur Agro-Industrie mit Einsatz von Kunstdüngern, Pestiziden und genverändertem Saatgut zunächst die biologisch-dynamische Landbaumethode und später, als die ersten Erfolge sichtbar wurden, die Öko-Bewegung. Mehrere Anbauverbände entstanden mit jeweils leicht unterschiedlichen Richtlinien. Alle Bio-Verbände und Bio-Betriebe lehnen den Einsatz
chemischer Dünger und Pestizide ab.

Im biologisch-dynamischen Landbau wird der landwirtschaftliche Betrieb als Organismus
verstanden, der weitgehend aus sich selbst heraus leben und wirtschaften kann, so dass
wenige Roh- und Hilfsstoffe von außen beschafft werden müssen. Pflanzenabfälle und Tiermist, gerne von Wiederkäuern, werden zu Kompost verarbeitet und dienen als Dünger. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Aufbau eines gesunden Bodens gewidmet. Der Vorgang der Humusbildung im Boden wird durch das Präparat 500 (Hornmist) unterstützt. Wenn eine
Spritzbrühe aus dem Präparat 500 mehrfach zur Pflanz- bzw. Aussaatzeit ausgebracht wird,
fördert das die Humusbildung. Für manche Kulturen sind keine anderen Düngergaben
notwendig. Auch in Betrieben, in denen nicht auf Dung zurückgegriffen werden kann oder eine Kompostbildung unmöglich ist, gelingt auf diese Weise der Humusaufbau im Boden. Die
Fruchtbildung wird durch das mehrfache Ausbringen einer Spritzbrühe mit dem Präparat 501 (Hornkiesel) auf die Kulturen vor der Ernte gefördert. Die Präparate 502 bis 507 (Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe, Kamille, Baldrian, Eichenrinde) sind weitere Präparate, die für ein gesundes Pflanzenwachstum eingesetzt werden.

Durch jahrzehntelanges Forschen und Experimentieren hat man herausgefunden, wie man die kosmischen Rhythmen ertragfördernd im Land- und Gartenbau beachten kann. Ein großes Verdienst in der praktischen Erprobung und Publikation der Ergebnisse kommt der Familie Thun zu; seit 50 Jahren wird die Broschüre „Maria Thun Aussaattage“ herausgegeben.

Man beachtet für Aussaat/ Pflanzung und Ernte nicht die Mondphasen (die auf der Erde sichtbare Belichtung des Mondes durch die Sonne), wie oft fälschlich berichtet wird, sondern den durch die Tierkreiszeichen aufsteigenden und absteigenden Mond innerhalb seines Zyklus‘ von 28 Tagen. Der Aufstieg des Mondes bewirkt einen stärkeren Saftanstieg in den Pflanzen: gut für die Ernte; Lagerobst bleibt zum Beispiel länger frisch und saftig. Saatgut/ Wurzeln von Jungpflanzen verbinden sich während des absteigenden Mondes besser mit der Erde. Die Sternbilder ordnet man seit alters her den vier Elementen Erde (Steinbock, Stier, Jungfrau), Wasser (Fische, Krebs, Skorpion), Luft (Wassermann, Zwillinge, Waage), Feuer (Widder, Löwe, Schütze) zu. Die Forschung zeigt, dass die Erträge gesteigert werden können, wenn man bei Aussaat und Pflegemaßnahmen auf die Stellung des Mondes vor einem entsprechenden Sternbild achtet. Beispiel: Wurzelgemüse (Sellerie, Möhren Rote Beete) werden dann ausgebracht, gepflegt und geerntet, wenn der Mond vor einem Erdzeichen, Blattgemüse (Salat, Spinat, Kresse), wenn er vor einem Wasserzeichen steht. Will man die Blüten oder die Früchte ernten, achtet man auf Tage an denen der Mond vor Luft- bzw.
Feuerzeichen steht.

Schwarzer Tee – alle konventionellen Tees enthalten Glyphosat

Riesige Qualitäts- und Preisunterschiede

Öko-Test hat 24 Schwarztees getestet – lose und in Beuteln. 50% der Bewertung entfallen auf die Inhaltsstoffe, die anderen 50% auf Tee-Anbaubedingungen und Transparenz. Neun der 10 Bio-Tees schneiden bei den Inhaltsstoffen „sehr gut“ ab. Nur der von Dm erreicht nur ein
„ausreichend“, weil das Pestizid Dicofol festgestellt wurde. Die konventionellen Tees erreichen als Bestnote nur ein „befriedigend“, weil sie alle Glyphosat enthalten; manche enthalten ein Gift-Cocktail von bis zu sieben Pestiziden. Bei allen Tees lohnt es sich auf die Preise zu schauen. Für konventionelle Tee zahlt zwischen 1,13 und 7,79 Euro je 100 Gramm, für Bio- Tees zwischen 3,10 und 9,30 Euro. Hier die Bio-Tee-Testergebnisse und die Preise:
„Sehr gut“

  • Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig, lose; 4,79 €/100g
  • Tea Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush, lose; 13,80 €/100g

„Gut“

  • Alnatura Darjeeling Blatt Blumig-Feinherb, lose; 4,36 €/100g
  • Gepa Darjeeling Schwarztee Bio Fair, lose; 6,99 €/ 100g
  • Teekampagne Selected Darjeeling FTGFOP1 Schwarztee, lose; 3,19 €/100g
  •  Teekanne Bio Schwarzer Tee Klassik fein-aromatisch, 20 Beutel; 5,69 €/ 100g

„Befriedigend“

  • Bünting Tee Darjeeling fein-aromatisch „first flush“ FTGFOP1, lose; 4,40 €/100g
  •  Dennree Darjeeling Schwarztee, lose; 3,49 €/100g
  • Goldmännchen-Tee Bio Schwarzer Tee, 20 Beutel; 9,30 €/100g

„Ausreichend“

  • Dm Bio Schwarzer Tee Kräftiger Geschmack, 20 Beutel; 2,71 €/100g

Quelle: ÖKO-Test Magazin 11.2023

Bumberlgsund – Ernte. Essen. Energie.

Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit 17.–20.10.2023, Bericht von Dr. Werner Ebert

In der Woche vom Dienstag bis Freitag, 17. bis 20. Oktober 2023 erlebten Grundschülerinnen
und Grundschüler in der Kulturwerkstatt Auf AEG Mitmachaktionen rund um Ernährung,
Landwirtschaft und Gesundheit. Die Veranstaltung besuchten 21 Klassen und 500 Schüler aus Schulen in Nürnberg, Fürth und aus dem Landkreis Roth. Die Veranstaltung fand also ein sehr großes Interesse.

Mitten in der Großstadt ging es tierisch zu. Die Grundschülerinnen und Grundschüler erlebten
Tiere wie Hühner oder Bienen und erfuhren, was artgerechte Tierhaltung bedeutet. Der
Tiergarten zeigte, was Tiere fressen. Die Initiative Acker e.V. deckte die unsichtbaren Tiere im Boden auf. Die Schüler beschäftigten sich aber auch damit, wie aus Lebensmitteln leckeres Essen zu bereitet werden kann und wo die Zutaten dazu herkommen. So zeigte Ursula
Westphal, die Ökotrophologin der Löhe Schule, den Kindern unter dem Motto „Ich kann
kochen“ wie mit Kräuterbutter, Gemüsesticks mit Dip gesunde Snacks zubereitet oder auch
Müsliflocken selbst hergestellt werden können. Dass die Kinder auch lernen können, wie sie
entspannt lernen können, vermittelte die Entspannungspädagogin Alexandra Adamo.

Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, stellte dazu fest: „In einer Großstadt wie Nürnberg wieder stärker den Wert von Landwirtschaft, von
Lebensmitteln und von artgerechter Tierhaltung für Kinder deutlich zu machen, ist uns ein wichtiges Anliegen. Gerade der Kontakt mit Tieren begeistert viele Kinder und bringt spielerisch wichtige ökologische Zusammenhänge, wie „gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesunde Tiere – gesunder Mensch“ nahe.“

Bumberlgsund wird von der Biometropole Nürnberg in Kooperation mit dem Netzwerk „Bildung. Ökolandbau. Ernährung.“, das seit 2017 existiert, durchgeführt. Ziel ist es, bei der
Ernährungsberatung und -bildung auch die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmittel mit zu beachten und dabei insbesondere über Ökolandbau und Bio-Lebensmittel zu informieren.

Gentechnikfreie Landwirtschaft und Wahlfreiheit erhalten, Patentflut verhindern

Vier Kernaussagen von Bioland und IFOAM Organics Europe-Präsident Jan Plagge beim BMELEvent zu Neuer Gentechnik am 5. Oktober 2023 in Brüssel

  1. „Der Ökologische Landbau arbeitet naturnah und basiert auf den Prinzipien der Vorsorge
    und Risikominimierung für Mensch, Tier und Umwelt. Diesen Prinzipien widerspricht die
    Gentechnik, da sie für Organismen und Ökosysteme hochriskant ist. Daher hat
    Gentechnik im Ökolandbau keinen Platz.“
  2. „Viele Menschen in Europa, nicht nur Landwirte, sondern auch Verbraucher, sehen
    Gentechnik skeptisch und wollen selbst darüber entscheiden, ob sie Gentechnik-Lebensmittel verzehren, oder nicht. Diese Wahlfreiheit gibt es aber nur mit einer konsequenten Kennzeichnung beim Einsatz von Gentechnik – und zwar bis zum Endprodukt.“
  3. „Der Entwurf der EU-Kommission für ein neues Gentechnikrecht erkennt an, dass Öko-
    Landwirte weiterhin ohne Gentechnik arbeiten können müssen. Erste Ansätze, wie das
    trotz eines deregulierten Gentechnikrechts gewährleistet werden soll, sind beschrieben.
    Es braucht aber mehr: eine weitgehende praxistaugliche Ko-Existenz-Regelung für
    Anbauformen mit und ohne Gentechnik in Europa.“
  4. Das Patentrecht muss überarbeitet werden, bevor das Gentechnikrecht angefasst wird.
    Denn sonst würde es zu einer Patentflut kommen, die bäuerliche Betriebe und den
    Mittelstand in der Pflanzenzucht in noch größere Abhängigkeit zu den großen
    Agrochemie-Konzernen zwingt. Und daran hat niemand in der Landwirtschaft Interesse
    – ganz unabhängig von der Anbauform.“

Quelle: presse@bioland.de vom 5.10.2023

Mehr Ökolandbau für sichere Trinkwasserversorgung und saubere Bäche

Pressemitteilung Bioland e.V. vom 30.08.2023

Auf Klimakrise folgt Wasserkrise. Extreme Dürreperioden und Starkregen mit Hochwässern verdeutlichen, dass beim Thema Wasser eine Welle von Problemen auf uns zurollt. Weniger Grundwasserneubildung aufgrund geringerer Winterniederschläge ist nur eines davon. Ein Gegensteuern auf der gesamten Fläche ist dringend nötig. Ein forcierter Ausbau der Bio-Fläche würde vielen negativen Entwicklungen entgegenwirken.

Grundwasser ist die Hauptquelle unserer Trinkwasserversorgung. In Deutschland werden rund 70 Prozent des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Doch Dürren und die Verschiebung von Niederschlagsperioden haben in den letzten Jahren zu einer geringeren Grundwasserneubildung geführt. Und Nitrat sowie Pestizidrückstände sorgen für einen schlechten qualitativen Zustand der Grundwässer: 33 Prozent der Grundwasserkörper verfehlen aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen und anderer Schadstoffe gemäß Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL) der EU einen guten chemischen Zustand. „Die Pegelstände zahlreicher Grundwasserleiter sinken. Der Qualitätssicherung des Wassers kommt damit eine noch höhere Bedeutung zu“, unterstreicht Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland.

Auch der Zustand der Oberflächengewässer ist besorgniserregend. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) weist zum wiederholten Mal auf die viel zu hohe Belastung unserer Bäche mit Pestiziden hin, die vor allem auch die Lebensgemeinschaft der Insekten schädigen. Dabei kommt dem Oberflächenwasser eine immer wichtiger werdende Rolle zu, da es mehr und mehr zu Trinkwasser aufbereitet wird.

Viel Potenzial auf landwirtschaftlichen Flächen

Fast die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Dies zeigt das große Potenzial eines präventiven Boden- und Hochwasserschutzes. „Wir brauchen nicht nur Schwammstädte – wir brauchen vor allem auch Schwammlandschaften. Und dafür sind gesunde wasseraufnahmefähige Böden der Schlüssel“, so Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland. „Der Ökolandbau ist die geeignetste präventive Flächenmaßnahme zum Schutz unserer Bäche, Flüsse und unserer Grundwasservorkommen. Denn es werden Pestizid- und zu hohe Nitrateinträge vermieden.“

Das Ergebnis seien deutlich sauberere Gewässer, die mit wenig Aufwand zu Trinkwasser aufbereitet werden könnten. Das wirke der sich verschärfenden Trinkwasserknappheit entgegen und spare Kosten bei Wasserversorgern und Verbraucher*innen. „Zudem nehmen die gesunden, humusreichen Bio-Böden bei Starkregen mehr Wasser auf und somit den Hochwässern die Spitzen,“ so Wehde. Das erspare menschliches Leid und hohe Kosten. „Mit deutlich mehr Ökolandbau könnte die Wasserversorgung hierzulande also auf sichere Füße gestellt werden“, schlussfolgert Wehde.

Leistungen des Ökolandbaus beim Schutz von Klima und Wasser

  • Schutz der Grundwasservorkommen vor Pestizideinträgen und zu viel Nitrat (präventiver Trinkwasserschutz, Reduktion der kostenintensiven Wasseraufbereitung)
  • Schutz der Bäche und Flüsse vor Einträgen von chemisch-synthetischen Pestiziden (Arten- und Trinkwasserschutz)
  • Belebte Bio-Böden (u.a. mehr Regenwürmer und Grobporen) mit hohem Humusgehalt nehmen bei Starkregen deutlich mehr Wasser auf (Boden- und Hochwasserschutz)
  • Bio-Böden binden mehr CO2 durch höhere Humusgehalte (Boden- und Klimaschutz)

Wehde sieht die Politik jetzt in der Pflicht: „Dem Ökolandbau muss als Vorsorgemaßnahme zum Schutz unserer Böden und Gewässer eine hohe Priorität eingeräumt werden. Dazu braucht das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 30 Prozent der Agrarfläche auf Bio umzustellen, deutlich mehr Zug. Eigentlich sollten auch alle Koalitionspartner ein Interesse daran haben, denn volkswirtschaftlich lohnt sich diese Investition.“ Auch die großen Wasserverbände erkennen die Leistungen des Ökolandbaus an und drängen daher auf einen Ausbau des Ökolandbaus.

Quelle: presse@bioland.de vom 30.08,2023

Der Kampf Davids gegen Goliath

Wolfgang Ritter

Am 12./13. Oktober wird in der EU über die Wiederzulassung des Totalherbizids Glyphosat abgestimmt. Dieses Totalherbizid ist der am häufigsten eingesetzte Pestizidwirkstoff, deshalb wird diese Entscheidung richtungsweisend sein für die Zukunft der Landwirtschaft. Kommt es zu der lange überfälligen Agrarwende oder entscheidet sich die EU trotz Plänen zur Pestizidreduktion und Verabschiedung des Green Deals und der Farm-to-Fork-Strategie für ein „weiter so“? Warum stellt sich überhaupt diese Frage, wenn doch das Artensterben deutlich zu beobachten ist?

Ständig versucht die sehr gut aufgestellte und bestens bezahlte Lobby der Chemie-Konzerne deren Umsätze und Gewinne zu erhalten und noch auszubauen – ohne Rücksicht auf Arten-Verluste und unter Gefährdung von Tier- und Menschenwohl bedrängt sie die Politiker. Und ständig kämpft die Allianz der einsichtigen Erzeuger, Händler und Verbraucher gegen diesen Wahnsinn an. Kürzlich erst, am 14. September, forderte ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen mit einem überdimensionierten zwei Meter hohen Glyphosat-Kanister vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium die Bundesregierung dazu auf, im Oktober gegen die Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen. Die Forderung wurde von über 130.000 Bürger*innen unterstützt, deren Unterschriften Staatssekretärin Silvia Bender für das Bundeslandwirtschaftsministerium entgegennahm.

Der Bio-Verbraucher e.V. unterstützt Aktionen gegen Glyphosat seit Jahren und wendet sich immer wieder an die verantwortlichen Politiker. Hier zwei Beispiele, unserer jüngsten Eingaben an Cem Özdemir, Leiter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

 Keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf unseren Tellern

Eingabe des Bio-Verbraucher e.V. an das Bundeslandwirtschaftsministerium am 20.06.2023

Sehr geehrter Herr Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft,

jetzt sind Sie gefragt! Der Presse entnehmen wir, dass die EU-Kommission eine deutliche Lockerung der bestehenden EU-Regeln zur Gentechnik per Verordnung herbeiführen will. Wir brauchen Ihnen sicherlich nicht zu beschreiben, um was es da genau geht, denn Ihr Parteifreund und Agrarökonom, Karl Bär, hat sich ja dazu bereits geäußert. Er sieht in dem Verordnungsentwurf einen „Frontalangriff“ auf die europäische Landwirtschaft. „Pflanzen mit bis zu 20 gentechnischen Veränderungen sollen als gleichwertig mit konventionell gezüchteten Pflanzen gelten.“ Und: „Der Vorschlag wäre das Ende der ökologischen Landwirtschaft“, weil Bio-Landwirte immer mehr Aufwand betreiben müssten, um ihre Feldfrüchte vor Kontaminationen zu schützen (Nürnberger Nachrichten vom 17.06.2023, S. 29/ „EU will mehr Gentechnik wagen“).

Das dürfen Sie nicht zulassen! Das müssen Sie verhindern – auch gegenüber FDP-Bundesforschungsministerin, Carina Konrad, die das Vorhaben begrüßt. Wenn sich die FDP durchsetzte, wäre das das Ende Ihrer Politik, Herr Özdemir, das Ende einer Grünen Politik!

 Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Ritter/ Vorstandsvorsitzender Bio-Verbraucher e.V.

 Glyphosat verbieten

Eingabe des Bio-Verbraucher e.V. an das Bundeslandwirtschaftsministerium am 11.07.2023

Sehr geehrter Herr Bundeslandwirtschaftsminister,

obwohl zahlreiche Studien belegen, dass Glyphosat eine Bedrohung für die Artenvielfalt ist und für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann, sieht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kein Risiko in der Verwendung dieses Totalherbizids. Man kann aber selber beobachten, wie Insekten und Vögel in den vergangenen Jahren verschwunden sind.

Der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hatte vor fünf Jahren in einem mit der Bundesregierung nicht abgestimmten Alleingang dafür gesorgt, dass Glyphosat in Europa weiter verwendet werden darf. Sorgen Sie, Herr Özdemir, jetzt dafür, dass dieses Gift in der EU endgültig verboten wird, wenn nun im Herbst erneut eine Entscheidung ansteht.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Ritter/ Vorstandsvorsitzender Bio-Verbraucher e.V.

22 Milliarden externe Kosten durch konventionelle Tierhaltung

Durch konventionelle Tierhaltung für Fleisch- und Milchprodukte sowie die damit verbundene Umweltbelastung entstehen in Deutschland jedes Jahr externe Kosten von bis zu 22 Milliarden Euro. Das ergibt eine neue Studie des Wissenschaftsinstituts CE Delft im Auftrag der True Animal Protein Price Coalition (TAPP). Demnach bewegen sich die externen Kosten zwischen 0,29 Euro für einen Liter Milch und 10,16 Euro pro Kilogramm Rindfleisch.

Zu den externen Kosten zählen unter anderem die Auswirkungen gesundheitsschädlicher Ammoniak-Emissionen, die Eutrophierung von Böden und Gewässern sowie das Fortschreiten des Klimawandels. Die Studie wurde in Berlin gemeinsam von der TAPP, dem Ecologic Institute und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorgestellt. Gemeinsam fordern die Organisationen von Bundesfinanzminister Christian Lindner, die externen

Kosten direkt in den Fleischpreis zu integrieren, mindestens aber den derzeit künstlich niedrigen Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent anzupassen an den Regelsteuersatz von 19 Prozent.

Quelle: DUH in BIO-Nachrichten, Zeitschrift für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung des Biokreis e.V., Ausgabe 04/ August 2023

„ÖLAF – Öko-Landbau trifft Forschung“ – Nachricht für Öko-Betriebe

Öko-Betriebe und Forschende miteinander vernetzen – das ist das Ziel der Plattform „ÖLAF – Öko-Landbau trifft Forschung“. Dabei liegt der Fokus auf dem Austausch zwischen Forschung und Praxis auf Augenhöhe – mit vielen Vorteilen für Betriebe und

Forschende durch eine praxisnahe Öko-Forschung. Aktuell wird das Online-Angebot aufgebaut und soll dabei unterstützen, das 30-Prozent-Bio-Ziel umzusetzen. Ihr könnt Euch bereits jetzt für die Plattform registrieren und vernetzen lassen. Profitiert durch

Eure aktive Teilnahme an praxisnahen Forschungsprojekten! Die Koordinationsstelle schlägt Euch geeignete Projekte vor. Nach Eurer Zustimmung kommt die oder der Forschende auf Euch zu. Teilnehmen können alle Öko-Betriebe, Forschende zum Öko-Landbau und Beratende.

Mehr Infos: www.oekolandbau.de/oelaf in BIO-Nachrichten, Zeitschrift für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung des Biokreis e.V., Ausgabe 04/ August 2023

Bundesregierung muss Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung sichern

Pressemitteilung des BÖLW vom 22.08.2023 zum Abschluss der Borchert-Kommission:

Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierte Borchert-Kommission hat heute ihre Arbeit abgeschlossen. Kommissionsmitglied und Vorstand Landwirtschaft des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Hubert Heigl, kommentiert:

„Die Borchert-Kommission hat mit ihren Empfehlungen dem notwendigen Umbau der Tierhaltung in Deutschland den Weg bereitet. Sie hat im Konsens mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen festgestellt, dass sich Tierhaltung verändern muss, wenn sie eine Zukunft und gesellschaftliche Akzeptanz haben will.

Gut ist, dass von Seiten der Bundesregierung mit der Einführung einer Tierhaltungskennzeichnung begonnen wurde, die ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes der Borchert-Kommission ist. Es besteht jedoch die Gefahr, dass der Umbau und damit die Perspektive für eine bessere Tierhaltung abgewürgt wird, da die notwendige Finanzierung nicht ausreicht. Landwirtschaftsminister Özdemir und Finanzminister Lindner müssen den Vorschlag der Kommission aufgreifen, eine Abgabe für Fleisch als Gegenfinanzierung einzuführen. Dafür liegt ein tragfähiges Konzept auf dem Tisch. Die Abgabe kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die zu geringen bereits eingeplanten Bundesmittel zu ergänzen.

Wichtig bleibt, dass Bio Teil des Umbaukonzeptes ist, denn die Bio-Tierhaltung zeichnet sich durch besonders strenge Haltungsregeln aus: Über 17.000 Bio-Tierhalterinnen und -halter in Deutschland sorgen für viel Platz im Stall und auf der Weide, eine deutliche Minderung des Antibiotikaeinsatzes und für viel betriebseigenes beziehungsweise regionales Bio-Futter. Für Bio-Tiere gilt zudem die Flächenbindung, so dass nur so viele Tiere gehalten werden, wie Böden und Gewässer vertragen. Bio-Tiere bekommen Öko-Futter, das ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut wird und dies schützt die Tiere, die nicht im Stall stehen, wie Bienen, Wachtel und Kiebitze.“

Der Bio-Verbraucher e.V. unterstützt den Vorschlag der Borchert-Kommission und hat den Bundesministern Özdemir und Linder dazu am 24. August geschrieben: „Sicherlich müssen Landwirte beim Umbau ihrer Ställe eine staatliche Unterstützung erfahren. Wenn Steuermodelle dazu als nicht ausreichend erscheinen, können Sie ja auf den Vorschlag der Borchert-Kommission zurückgreifen und eine Abgabe für Fleisch als Gegenfinanzierung einführen. Wer Fleisch isst, soll den Preis zahlen, der eine anständige Tierhaltung erlaubt. Dem Skandal der Massentierhaltung in der jetzigen Form dürfen Sie nicht länger zusehen!“

Wie kann man der Inflation begegnen?

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist klar, die in der letzten Zeit gestiegenen Preise für Produkte und Dienstleistungen erfordern einen Ausgleich auf der Einnahmenseite bei den Konsumenten, die über begrenzte Mittel für den Konsum verfügen (Lohn- und Gehaltsempfänger, Arbeitslose, Rentner, Studierende). Die Gewerkschaften versuchten in diesem Jahr recht erfolgreich das für ihre Klientel zu erreichen. Wie kann man aber vermeiden, dass die erhöhten Löhne und Gehälter die Preise weiter nach oben treiben, es zu der befürchteten Lohn-Preis-Spirale kommt. Für das politische Handeln sehe ich mit André Bleicher kurzfristig zwei Möglichkeiten: Preisobergrenzen setzen und Übergewinnbesteuerung. Das erste Mittel wird schon verwendet; eine „Preiskommission“ zur Regulierung des Gasmarktpreises wurde eingesetzt und ein Konzept entworfen. Das zweite Mittel in die Hand zu nehmen, scheinen Politiker weltweit zu scheuen, dabei wäre hier viel zu holen. Durch Corona und Krieg wurden und werden in manchen Branchen Gewinne gemacht, die ihre üblichen Margen weit übertreffen. Ein Beispiel: Die Gewinne der sechs Mineralölgesellschaften Saudi Aramco, BP, Total, Shell, ExxonMobile und Wintershall Dea, lagen im ersten Halbjahr um 60 Milliarden über denen des Vorjahreszeitraumes. Hochgerechnet auf den gesamten Mineralölmarkt und das ganze Jahr, kommt man nach einer Studie von Trautvetter und Kern-Fehrenbach (Kriegsgewinne besteuern 2022) zu einem weltweiten Übergewinn von 1,16 Billionen US-Dollar. Für Deutschland ergibt sich ein rechnerischer Übergewinn von 110 Milliarden Euro im Jahr.

Mittel- und langfristig muss geändert werden, was die Krisen hervorruft

Um mittel- und langfristig gefährliche, existenzbedrohende Krisen, wie Inflation, Stagflation, Deflation zu vermeiden, müssten lebenswichtige Branchen, wie die Energiewirtschaft, vergesellschaftet, d.h. entprivatisiert werden. Der Staat könnte zunächst privat geführte Mineralölgesellschaften enteignen, um sie kapitalneutral führen zu lassen, d.h. ohne den Zwang den Kapitalmarkt mit Gewinnen bedienen zu müssen. Natürlich müsste man darauf achten, dass nicht nur die Eigentümer ausgewechselt würden, sondern dass das Unternehmen Gemeinwohl verpflichtend geführt wird. Das würde erlauben, eine assoziative Energiewirtschaft zu betreiben, die sowohl die Interessen von Industrie und Handel als auch die privater Verbraucher berücksichtigt. Enteignung verlangt nach dem Grundgesetz eine Entschädigung. Ein Konzept, wie eine solche Kapitalneutralisierung gelingen kann, wird gegenwärtig von André Bleicher und Kollegen erarbeitet (vgl. Bleicher, S. 12, Fußnote 7).

Quelle: André Bleicher: Preisbildung, Inflation, Geld, In: Sozialimpulse, Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Heft 2, Juli 2023, Stuttgart

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Wolfgang Ritter