Klimawandel – Resilienz durch Ökolandbau

Das war der Titel der 54. Demeter-Herbsttagung am 5. November 2023 im Rudolf Steiner Haus Nürnberg. Teilnehmer waren Bio-Erzeuger, -Händler, -Verarbeiter und –Verbraucher.

Unsere Referenten und ihre Themen:

Urs Mauck: Mindset für einen fruchtbaren Planeten. Haltung, Prinzipien und Techniken in Zeiten des Klimawandels
Dr. Martin Schädler: Problemfeld Klimawandel: Das Bodenleben in Agrar-Ökosystemen
Das Ehepaar Katrin und Martin Hauser stellte ihren Demeter-Hof „Rotenbauer“ vor. Besonders eindrucksvoll zeigten sie, wie ihre muttergebundene Kälberaufzucht mit sehr viel Platz für das Vieh gelingt und wie eine stressarme, hofnahe Schlachtung funktioniert. Die eigenen Produkte werden ab Hof verkauft. Kontakt: Kaltenbuch 61, 91790 Bergen, Tel.: 09148 – 90 80 986, info@rotenbauer.de, http://www.rotenbauer.de

Ein ausführliches Stichpunkt-Protokoll zur Tagung kann angefordert werden bei ritter@bio-verbraucher.de

10 weitere Jahre Umweltbelastung durch Glyphosat

Politiker handeln im Interesse der Konzerne, nicht im Interesse ihrer Wähler.

Mehr als 100 zivilgesellschaftliche Organisationen und Zehntausende von Bürgern waren bei der Bundesregierung vorstellig geworden, damit es nicht zu einer Verlängerung der Genehmigung des Totalherbizids Glyphosat in Europa kommt. Die Bundesregierung zeigte sich davon unbeeindruckt und enthielt sich bei einer zweiten Abstimmung erneut. Nun gab die Kommissionspräsidenten der EU, Ursula von der Leyen, durch ihre Empfehlung den Ausschlag: Glyphosat darf weitere 10 Jahre unsere Umwelt belasten.

Rezept für fränkische Rindfleisch-Gemüsesuppe

Kürzlich hatten wir über unseren Besuch beim Demeter-Hof Winkelmann in Schnaittach berichtet. Wir, Familie Ritter, hatten für den nächsten Schlachttermin ein 5-kg-Fleischpaket bestellt und jetzt abgeholt (siehe Foto). Es war auch ein Paket Suppenfleisch dabei. Hier das Rezept, das wir damit gemacht haben:

Zutaten für 4-6 Personen
Etwa 500-700 g Suppenfleisch und oder Beinscheibe, 1-2 Zwiebeln, ½ Fenchelknolle, ¼ Sellerie-Knolle mit Grün, 2 mittlere Karotten, 1 Kartoffel, 1 Petersilienwurzel, 1 Stange Lauch, Öl oder Butterschmalz, Brühextrakt, Gewürze: Thymian, Rosmarin, Liebstöckel, Salz und Pfeffer. Wer möchte: je eine Prise Ingwer, Kümmel, Galgant, Muskat, Quendel; für das Fleisch ½ Liter Buttermilch

Zubereitung
Das Fleisch über Nacht in Buttermilch einlegen, damit es zart wird. Buttermilch wegschütten, das Fleisch waschen und trocken tupfen, klein schneiden und in einer Pfanne in Öl oder Butterschmalz anbraten bis es schön braun wird. Dann ein bis zwei Tassen Brühe mit den Gewürzen dazu geben und 2–3 Stunden schmoren lassen. Jetzt die Zwiebeln in einem Topf in Fett anbraten, das kleingeschnittene Gemüse dazu geben, mit ½-¾ Liter Brühe aufkochen und das vorbereitete Fleisch dazugeben und ca. ¾ Stunde köcheln lassen.

Guten Appetit, wünscht Familie Ritter

Darf Glyphosat weiter verwendet werden? Der Grüne Landwirtschaftsminister enthält sich der Stimme

Glyphosat, das meistverkaufte Ackergift, verantwortlich für Artensterben und wahrscheinlich krebserregend, hätte endlich verboten werden können. Özdemir jedoch – auf dem Foto am Stand der BioMetropole Nürnberg bei der BioFach 2022 – hat sich kürzlich bei der Abstimmung in Brüssel lediglich enthalten. Damit besteht die Gefahr, dass dieses Totalherbizid weiterhin verwendet werden darf und weiterhin für Krankheit und Tod sorgt. Die engültige Abstimmung ist durch Özdemirs Votum vertagt worden. Wir haben ihm Folgendes geschrieben:

Glyphosat – Retten Sie, was noch zu retten ist

Sehr geehrter Herr Bundeslandwirtschaftsminister,

wir empfinden es geradezu als einen Skandal, dass sich die deutsche Bundesregierung bei der Abstimmung lediglich enthalten hat, statt sich mit einem klaren „Nein“ gegen Glyphosat zu wenden. Und das unter einem von Ihnen, einem Grünen, geführten Bundeslandwirtschaftsministerium. Viele Ökos hatten bei den letzten Bundestagswahlen dafür gesorgt, dass man an einer Grünen Regierungsbeteiligung nicht vorbeikam. Viele, auch wir, sind jetzt enttäuscht. Man fragt sich, ob Sie noch unsere Interessen vertreten. Sind die Grünen wirklich noch eine Partei, die den Namen verdient, zählen Sie den Schutz der Umwelt noch zu Ihren Zielen? Das Abstimmungsverhalten Deutschlands steht außerdem im Widerspruch zum Koalitionsvertrag. Da heißt es doch eindeutig: „Wir nehmen Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt.“

Die Entscheidung zu Glyphosat ist mit der Enthaltung Deutschlands verschoben worden. Herr Özdemir, sprechen Sie sich beim endgültigen Entscheidungstermin mit einem klaren „Nein“ gegen Glyphosat aus. Die Umwelt, Ihre persönliche Glaubwürdigkeit sowie die Ihrer Partei und der Bundesregierung stehen auf dem Spiel.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Ritter/ Vorstandsvorsitzender Bio-Verbraucher e.V.

Schreiben auch Sie an den Bundeslandwirtschaftsminister: poststelle@bmel.bund.de

Das BMEL hat uns jetzt, am 26.10.23, geantwortet:

„Es braucht eine einheitliche Position der Bundesregierung. Da es aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr Einwände gab, haben wir uns in der Abstimmung letztlich enthalten müssen – auch wenn wir es uns anders gewünscht hätten. Ein NEIN hätte nichts an dem Ergebnis der Abstimmung geändert.“

Der Bio-Verbraucher e.V.  hat dem BMEL zu denken gegeben:

„Danke für die Aufklärung! Wir hoffen sehr, Sie bringen „eine einheitliche Position der Bundesregierung“ für die finale Abstimmung zustande. Sie müssen sich in diesem Falle unbedingt durchsetzen, sich auf den Koalitionsvertrag berufen, damit Politik glaubwürdig bleibt und ein mögliches Scheitern nicht an Ihrem Ministerium und den Grünen hängen bleibt.“

Besuch beim Demeter-Geflügelhof Winkelmann

Am 30. September waren wir zu Besuch bei einem langjährigen Mitglied im Bio-Verbraucher e. V. Wir wurden vom Ehepaar Winkelmann über die verschiedenen Hofbereiche geführt, erhielten manchen Einblick in die Demeter-Tierhaltung, wurden mit einem reichlichen Demeter-Imbiss bewirtet und konnten dann Hofprodukte einkaufen. Hier einige Daten zum Hof:

Tiere: 6000 Hühner in zwei Ställen mit großen Freiflächen, Bruderhahnaufzucht, 35 Rinder mit Kälbern
Anbau: Weizen, Triticale, Kleegras
Produkte: Demeter-Eier, Demeter-Gockelfleischprodukte, Demeter-Rindfleischpakete, Demeter-Nudeln, Bio-Nudeln, Bio-Eierlikör
Vertrieb: Belieferung des Bio-Einzelhandels im Großraum Nürnberg, z.B. EDEKA, Rewe, denns, Ab-Hof-Verkauf

Kontakt: Öko-Geflügerhof Markus Winkelmann, Götzlesberg 6, 91220 Schnaittach, www.hof-winkelmann.de, Tel. 09153 - 7802

Die Regioplus Challenge ist zurück

auch dieses Jahr unterstützen wir wieder die Regioplus Challenge: vom 25.09. – 01.10.23 heißt es dann „Iss, was um die Ecke wächst“.

Forderen Sie sich heraus und versuchen Sie, eine Woche lang nur mit regionalen Lebensmitteln klar zu kommen!

So geht’s:7 Tage kommt nur das auf den Teller, was max. 50 Kilometer um Ihren Wohnort entstanden ist. Pluspunkte: bio, fair, saisonal. 3 Joker dürfen in der gesamten Woche verwendet werden. So muss niemand um seinen Kaffeegenuss fürchten. Start: 25. September 2023

Auf der Homepage finden Sie mehr Input und jede Menge Tipps und Rezeptideen.

Beim Rezeptwettbewerb können Sie zudem tolle Preise gewinnen. Infos dazu gibt’s auf der Homepage.

https://regiopluschallenge.com/

Plattform Transportkooperationen

Es gibt jetzt eine Online-Plattform, die die Lieferbeziehungen der regionalen Ernährungswirtschaft transparent macht. Die Plattform funktioniert wie eine Art „Mitfahrzentrale für Regionalprodukte“. Auch kleinere Bio-Erzeuger können so die Chancen für Transportbündelungen erkennen und ihre Waren kostengünstig vermarkten.

Neben der Einsparung von Kosten und CO2-Emissionen können auch weitere Kooperationen und Vernetzung in der Regio-Food-Branche initiiert werden. Die Online-Plattform entfaltet ihr Potenzial, wenn möglichst viele Erzeuger, Anbieter, Initiativen und Logistiker ihre Lieferbeziehungen einpflegen.

Projektpate: Armin Kroder, Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, Landrat des Landkreises Nürnberger Land
Kontakt: www.regiothek.de

100 % Bio – frisch ins Haus geliefert

Am 26. Juli 2023 berichteten die Nürnberger Nachrichten auf Seite 17 über den Baumannshof. Er gehört zu unseren ersten Firmenmitgliedern und liefert die „Ökokiste“ auch in Nürnberger, Erlanger und Fürther Haushalte. Die Kiste enthält Gemüse aus eigenem Anbau (14 Hektar) sowie Erzeugnisse regionaler Zulieferer. Der Online-Shop ist 24 Stunden geöffnet: Baumannshof – dein Öko-Lieferservice aus dem Zenngrund – Baumannshof. Man kann mit einer „Schnupperkiste“ beginnen.

Kontakt: Egenhausen 54, 91619 Oberzenn, Tel. 09844 – 9701800, www.baumannshof.de, info@baumannshof.de

Besuch am 16. Juni 2023 bei Bio-Gemüsebau Hofmann im Nürnberger Knoblauchsland

  • Gemüsebau seit 1529
  • bio seit 2008
  • 280 Hektar Freiland
  • 130 Mitarbeiter
  • riesige Frischgemüse-Verpackungshallen und mehrere Kühlhallen
  • Das Besondere: Viele Bio-Zertifizierungen: Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis und viele weitere; das bedeutet: häufige Kontrollen
  • Das ganz Besondere: Alles Gemüse wird biologisch-dynamisch angebaut und mit dem Siegel verpackt, das der Handel, die großen Filialisten, wünscht. Die Demeter-Qualität deckt alle Vorgaben anderer Anbauverbände ab.

Tag der offenen Tür im Knoblauchsland – wir waren dabei

Nach mehreren Jahren Pause fand am 7. Mai wieder ein Tag der offenen Tür im Knoblauchsland statt. Gemüsegärtner gaben Einblick in ihre Arbeit. Wir waren mit unserem Info-Stand bei unserem Firmenmitglied Gemüse Höfler GbR in Almoshof, ein Demeter-Gärtner, spezialisiert auf Gurken und Tomaten. Hier gab's Musik, Info, Essen und Trinken, Pferdekutschfahrten. Und man konnte einkaufen. Wer mal mit dem Fahrrad durch den Götzenweg fährt, kann sich am Automaten mit Demeter-Produkten, u. a. auch "Passierten Tomaten" versorgen.

Alle Bio-Gärtner im Nürnberger Knoblauchsland sind Mitglied im Bio-Verbraucher e.V.; du findest sie unter https://netz.bio/Bio-Adressen. Gib ins zweite Suchfeld einfach Gärtner ein.