Hofläden boomen in Corona-Zeiten. Bio-Hofläden auch?

Unser Vorstandsmitglied, Annemarie Gröger, kauft regelmäßig bei zwei Bio-Hofläden ein (Partner des Bio-Verbraucher e.V.). Beide Höfe sind Demeter-zertifiziert. Diesmal hat sie gefragt, wie es den Firmen im Norden Nürnbergs in der Krise ergeht.

Frohnhofer Mühlen-Lädla

Im Frohnhofer Mühlen-Lädla sind mehrere neue Kunden im Laden.  Sie sind dabei, das Sortiment zu überprüfen. Was wird hier eigentlich alles angeboten? Frau Switalski sagt, die Kunden nehmen die Krise zum Anlass, mehr aus der Region einzukaufen, damit die Wertschöpfung für die heimische Landwirtschaft steige. Sie schätzten es, dass kleine Hofläden in dieser Zeit geöffnet haben und in ihrer Nähe eingekauft werden kann. Ein Lieferservice wurde eingerichtet, den die Kunden gerne annehmen. Mit den Vorschriften, wie Mindestabstand und Mundschutz, komme man gut zurecht; es gab noch keine Beanstandungen.
Kontakt: Frohnhofer Mühlen-Lädla, Gertraud Switalski, Rothenbergstr. 2, 90542 Eckental-Frohnhof, Tel. 09126 – 5475, Do 8.30 – 12.30 und 14.30 – 18.00 Uhr, Fr 8.30 – 18.00 Uhr, Sa 8.30 – 12.30 Uhr

Geflügelhof Schubert

Im Hofladen vom Geflügelhof Schubert wurde eine langjährige Mitarbeiterin befragt, die auch auf dem Foto zu sehen ist. Auch hier hat man derzeit erhöhten Umsatz. Die Kunden schätzen, dass der tägliche Bedarf an Lebensmitteln durch den Einkauf im Hofladen gedeckt werden kann. Viele sind mit dem Sortiment zufrieden und fahren sogar von Nürnberg bis Rüsselbach. Man verkauft jetzt auch mehr Hühner, denn jeder, soweit er das kann, möchte Eier von seinen eigenen Hühnern haben. Die Selbstversorger nehmen also zu.   Nudeln sind jetzt der Renner. Die Kunden schätzen es sehr, dass vom hofeigenen Getreide Nudeln am Hof erzeugt werden. Man bietet auch selbstgezogene Jungpflanzen an – samenfeste Sorten. Und im Sommer dann auch Gemüse vom Hof.

Kontakt: Geflügelhof Schubert, Peter Schubert, Ebacher Str. 3, 91338 Igensdorf, Tel. 09192 – 83 03, Mo – Fr 8.00 – 18.00 und Sa 8.00 – 13.00 Uhr

 

Frohnhofer Mühlen-Lädla
Der Schubert-Hofladen

Chef des Umweltamtes wird Ehrenmitglied

Am 29. April 2019 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Bio-Verbraucher e.V. statt. Etwa 100 Mitglieder waren gekommen, um den Vorstandsbericht zu hören, Entlastung zu erteilen, ein Bio-Menü einzunehmen, Bio-Getränke zu genießen, Berichte anwesender Firmenmitglieder zu hören, etwas zu verkosten und eine Tüte voll Warenproben mitzunehmen.

Das außergewöhnliche Ereignis in diesem Jahr war aber: Der Leiter des Umweltamtes der Stadt Nürnberg, Dr. Peter Pluschke, und der Leiter der Arbeitsgemeinschaft BioMetropole Nürnberg, Dr. Werner Ebert, wurden als Ehren-Mitglieder in den Bio-Verbraucher e.V. aufgenommen. In der Urkunde dazu heißt es: „Mit der Ehrenmitgliedschaft werden herausragende Leistungen in der Verbreitung der Bio-Idee unter Erzeugern, Dienstleistern und Verbrauchern gewürdigt.“

 

Bio-Landwirtschaft in Malawi erfolgreich

Bericht von Wolfgang Ritter

Vor 10 Jahren berichtete mein Freund und damaliger Vorstand im Bio-Verbraucher e.V., Georg Modlmayer, an dieser Stelle von einer kleinen Initiative in Malawi unter dem Titel „Biologischer Landbau – die Chance gegen Hunger in Malawi“ (Juli 2007, nachzulesen bei: www.bio-verbraucher.de/ Info-Briefe/ Alle Info-Briefe/ Info-Brief 11). Im Mai 2007 hatten mein Freund und ich eine gemeinsame Reise durch Malawi gemacht und anschließend den Entschluss gefasst dort zu helfen, wo nie ein Cent staatlicher Subventionen oder Subventionen großer Hilfsorganisationen ankommt – im Busch. Unsere Prinzipien waren:
1. Die Einheimischen müssen Entwicklung selbst wollen und machen; wir wollen nur Hilfe zur Selbsthilfe geben.
2. Die Menschen sollen durch unsere Hilfe eine Lebensperspektive gewinnen.
3. Jeder Cent eingehender Spendengelder soll die Ärmsten der Armen erreichen; alle in Deutschland anfallenden Verwaltungskosten eines zu gründenden Vereins wollen wir selber tragen.
Bald nach unserer Rückkehr aus Malawi wurden zwei Vereine gegründet:
• Hoffnung für Misanjo (HfM), ganz im Süden Malawis, in der Nähe der Stadt Mulanje; er kümmert sich um arme (Waisen-)Kinder in 10 Dörfern.
• Freunde der Malawi-Waisen e.V. (FMW) in Deutschland; er fördert das Projekt.

Von diesen Anfängen berichtete ich damals in der Zeitschrift Das Goetheanum. (Dieser Artikel ist auch enthalten in: Wolfgang Ritter, Initiativen, die die Welt verändern, Verlag Ch. Möllmann 2013.) Die Schwedin Elisabet Sjöborg las damals meinen Bericht und hat uns mit Mitteln versorgt, um dort helfen zu können, wo Hilfe dringend Not tut. Durch sie haben wir mehr erreicht, als wir ursprünglich zu träumen gewagt hatten.

10-Dörfer-Projekt
Bisher wurden in den Dörfern Mulanje, Ekhamunu und Wasi Häuser als Tagesstätten für die Kinder gemietet, erworben und gebaut, in denen etwa 175 Kinder betreut und erzogen werden und täglich eine warme Mahlzeit erhalten. 2018 will man dort etwa 270 Kinder versorgen. Land wurde für Kartoffel- und Gemüseanbau gekauft und ein Brunnen gebohrt. Jedes der 10 Dörfer bestellt ein Feld für die Waisen mit Getreide. Mehrmals war ein staatlicher Berater jeweils für mehrere Wochen im Projekt, um die Menschen mit biologischen Landbaumethoden vertraut zu machen. Amos Chikaonda, ein Einheimischer, ist seit fast 10 Jahren Projektleiter.

Bio-Musterfarm Mother Elisabet Organic Farming (MEOF)
Im Norden Malawis haben wir mit Spendengeldern den Aufbau einer Musterfarm ermöglicht, auf der Patrick Mhone, studierter malawischer Bio-Landwirt, mit einigen Mitarbeitern Kleinstlandwirte in mehrmonatigen Kursen in biologische und biologisch-dynamische (bd) Landbaumethoden einweist, damit sie ohne Kunstdünger bessere Erträge erzielen können. Patrick ist der erste bd-Multiplikator in Malawi.

Damit das Projekt künftig unabhängig wird, wurden vier schöne Touristen-Hütten mit fließendem Wasser und WC gebaut, die jetzt von Besuchern gebucht werden können. Info und Buchungen über: www.malawi-lodge.jimdo.com

Biologisch-dynamisches Musterdorf Mhone Village
Bei seiner zweiten bd-Schulung in SEKEM/ Ägypten im Frühjahr 2016 wurde Patrick von seinem Bruder Duncan begleitet. Duncan will jetzt sein Heimatdorf zu einem bd-Musterdorf machen, denn die ersten Ernten haben ihn überzeugt. Er schreibt: „Wir haben das Wunder der bd-Landbau-Methoden erlebt. Die Pflanzen gedeihen prächtig; wir haben gute Ernten erzielt. Trockenperioden überleben die Pflanzen jetzt besser. 200 Familien in der Umgebung möchten jetzt auch diese Methoden anwenden. Könnt ihr uns dabei unterstützen, Mhone Village zu einem Schulungszentrum zu machen, wie MEOF eines ist?“

Wir haben sofort reagiert und Geld für die Anschaffung von Saatgut, Gartengeräten, Rindern und einen Ochsenkarren geschickt. Um mehr investieren zu können, bräuchten wir Unterstützung.
Info und Kontakt: www.malawi-waisen.de, freunde@malawi-waisen.de, Tel. Georg Modlmayr 0049-(0)9544-5843, Konto: IBAN: DE87 7705 0000 0300 8551 60, BIC: BYLADEM1SKB