Klimawandel – Resilienz durch Ökolandbau

Das war der Titel der 54. Demeter-Herbsttagung am 5. November 2023 im Rudolf Steiner Haus Nürnberg. Teilnehmer waren Bio-Erzeuger, -Händler, -Verarbeiter und –Verbraucher.

Unsere Referenten und ihre Themen:

Urs Mauck: Mindset für einen fruchtbaren Planeten. Haltung, Prinzipien und Techniken in Zeiten des Klimawandels
Dr. Martin Schädler: Problemfeld Klimawandel: Das Bodenleben in Agrar-Ökosystemen
Das Ehepaar Katrin und Martin Hauser stellte ihren Demeter-Hof „Rotenbauer“ vor. Besonders eindrucksvoll zeigten sie, wie ihre muttergebundene Kälberaufzucht mit sehr viel Platz für das Vieh gelingt und wie eine stressarme, hofnahe Schlachtung funktioniert. Die eigenen Produkte werden ab Hof verkauft. Kontakt: Kaltenbuch 61, 91790 Bergen, Tel.: 09148 – 90 80 986, info@rotenbauer.de, http://www.rotenbauer.de

Ein ausführliches Stichpunkt-Protokoll zur Tagung kann angefordert werden bei ritter@bio-verbraucher.de

Besuch beim Demeter-Geflügelhof Winkelmann

Am 30. September waren wir zu Besuch bei einem langjährigen Mitglied im Bio-Verbraucher e. V. Wir wurden vom Ehepaar Winkelmann über die verschiedenen Hofbereiche geführt, erhielten manchen Einblick in die Demeter-Tierhaltung, wurden mit einem reichlichen Demeter-Imbiss bewirtet und konnten dann Hofprodukte einkaufen. Hier einige Daten zum Hof:

Tiere: 6000 Hühner in zwei Ställen mit großen Freiflächen, Bruderhahnaufzucht, 35 Rinder mit Kälbern
Anbau: Weizen, Triticale, Kleegras
Produkte: Demeter-Eier, Demeter-Gockelfleischprodukte, Demeter-Rindfleischpakete, Demeter-Nudeln, Bio-Nudeln, Bio-Eierlikör
Vertrieb: Belieferung des Bio-Einzelhandels im Großraum Nürnberg, z.B. EDEKA, Rewe, denns, Ab-Hof-Verkauf

Kontakt: Öko-Geflügerhof Markus Winkelmann, Götzlesberg 6, 91220 Schnaittach, www.hof-winkelmann.de, Tel. 09153 - 7802

Eine Brücke, die uns mit unseren Böden verbindet

Liebe Leserinnen und Leser,

die Hofgemeinschaft Vorderhaslach wurde im Februar 2005 erstes Firmenmitglied im Bio-Verbraucher e.V. Um viele Menschen mit gesunden Demeter-Produkten in der Region versorgen zu können, hat der Demeter-Betrieb auch 100 Hektar Anbauflächen gepachtet. Einer der Verpächter (48 Hektar) ist inzwischen gestorben, und damit gibt es ein Problem. Die
Nürnberger Nachrichten (23.05.2023) und ebl-Naturkost (ebl-Woche vom 26.04.-02.05.2023) berichteten darüber. Hier einen Ausschnitt, von dem, was Frank Braun von der ebl-Redaktion schrieb.

Leider ist Ackerland längst zum Spekulationsobjekt geworden. Uwe Neukamm, Hofgemeinschaft Vorderhaslach, erzählt, dass selbst hier im Fränkischen Jura für Ausgleichsflächen ein Hektar Ackerland mittlerweile bis zu 80.000€ kostet. Mit Landwirtschaft lassen sich Erträge, die solche Kosten tragen können, nicht erzielen. So kaufen Investoren Grund und Boden, die Landwirte haben das Nachsehen, da solche Preise mit Landwirtschaft nicht finanzierbar sind. So auch im Fall der Hofgemeinschaft Vorderhaslach, die 48 Hektar Fläche gepachtet hatte und nun kaufen müssen, um diese einzigartige zusammenhängende Insel der Biodiversität und des CO2-Speichers zu sichern.

Die Idee, die in Partnerschaft mit der Kulturland eG (eG=eingetragene Genossenschaft), verwirklicht werden soll, ist einfach: Kulturland finanziert die Fläche, kauft es gemeinsam mit der Hofgemeinschaft und erhält so langfristig das Land zu günstigen Bedingungen für den Hof. Anteilseigner:innen können wir alle werden. Ein Anteil kostet 500€, gibt uns auch Stimmrecht in der Genossenschaft und macht uns zu Gemeinschaftseigentümern. Eine Kapitalverzinsung bekommen wir für unsere Einlage nicht, sehr wohl aber die Gewissheit, dass wir mit unserem Anteil eine ökologische und soziale Rendite generieren. Und wer will kann nach 5 Jahren jährlich kündigen und bekommt das Geld wieder raus.

Gemeinsam Zukunft säen
Wenn Sie neugierig geworden sind, kommen Sie zum Hoffest. Das findet am 10. September ab 11.00 Uhr in Vorderhaslach statt. Wenn sie einen Anteil an der Hofgemeinschaft zeichnen möchten, hier geht es zur Webseite der Kulturland eG:

https://www.kulturland.de/de/campaigns/hofgemeinschaft-vorderhaslach; Kontakt zur Demeter-Hofgemeinschaft Vorderhaslach: hof@vorderhaslach.com, T. 09158 – 9503998.
Quelle: ebl-Woche vom 26.04.2023

Da die Hofgemeinschaft Vorderhaslach u.a. auch ein SoLaWi-Projekt ist, in dem sich Verbraucher für den Demeter-Hof engagieren, ist auch der Bio-Verbraucher e.V. Genosse in diesem Projekt geworden, denn unsere Satzung sieht vor, assoziative Zusammenarbeit mit Bio-Produzenten, -Händlern und –Konsumenten zu fördern. Nachrichtlich: Bis Mitte Juni wurden insgesamt Anteile für 314.500 Euro gezeichnet.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter

WORAUF ES JETZT ANKOMMT – Demeter-Herbsttagung in Nürnberg

Das war wieder ein großartiges Erlebnis: die 53. DEMETER-HERBSTTAGUNG für Erzeuger, Händler und Verbraucher, am Sonntag, 16. Oktober 2022, im Rudolf Steiner Haus Nürnberg.

• Dipl.- Ing. agr. Ulrich Mück, sprach zum Thema: „KLIMAKILLER ODER UNERSETZBAR? DIE BEDEUTUNG DER RINDER IM ORGANISMUS ERDE, LANDWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG“.
• Uwe Neukamm stellte „Die Demeter Hofgemeinschaft Vorderhaslach GbR im Osten der Öko-Modellregion Nürnberger Land“ vor.
• Amelie Michalke, Wirtschaftsingenieurin aus Augsburg, berichtete aus Ihren Forschungsarbeiten zum Thema: „WAS KOSTET UNSER ESSEN WIRKLICH?“

Natürlich gab es – wie immer – ein Bio-Essen. Diesmal Quiche von der Demeter-Bäckerei Wehr und selbst gebackenen Kuchen. ebl Naturkost hatte Gutscheine für die Einkäufe dazu gegeben. Bio-Getränke wurden von der Neumarkter Lammsbräu gesponsert.

 

Besuch bei Gemüsegärtnerei Höfler GbR im Knoblauchsland

Die Höfler GbR ist die einzige Demeter-Gärtnerei im Nürnberger Knoblauchsland. Am 13. August hat uns Peter Höfler durch seinen Betrieb geführt. Es ist ein Großbetrieb: sieben Hektar, davon fünf unter heizbarem Hochglas. Spezialität: Tomaten und Minigurken. In einem weiteren Betrieb in Weißenbronn werden Schlangengurken kultiviert. Die Kulturperiode reicht von Februar bis November, die Erntezeit von Juni bis November. Dann werden die Gewächshäuser leer geräumt; das Tomaten- und Gurkenkraut geschreddert und mit verottetem Schafs- und Hühnermist kompostiert. Von den zwei Hektar Freifläche wird zweimal im Jahr Kleegras geschnitten und zu Pellets gepresst.

In das Erdreich in den Gewächshäusern wird im Winter der mit den biodynamischen Präparaten behandelte Kompost sowie Kali eingearbeitet. Mit den Jungpflanzen werden im Februar dann auch die Kleegraspellets zur ständigen Stickstoffversorgung ausgebracht. Der Humusgehalt im Boden erreicht durch diese natürliche Düngung Höchstwerte.

Die Pflanzen werden mit Wasser aus eigenen Brunnen und mit dem Regenwasser versorgt, das man von den Gewächshausdachflächen gewinnt. In Weißenbronn hat man einen riesigen Regenwassertank. Die Gewächshäuser werden mit Gas beheizt. Wasser- und Wärmeversorgung erfolgen computergesteuert. Schädlinge (Weiße Fliege, Blattlaus, Trips) werden mit Nützlingen (z.B. Marienkäfer) bekämpft.

Die Höfler GbR beliefert verschiedene Einzelhandelsketten und die ebl-Bio-Fachmärkte. Manche der Ketten kooperieren mit den Anbauverbänden Demeter, Bioland oder Biokreis. Höfler hat die Zertifizierungen aller drei und verpackt seine Demeter-Erzeugnisse auch mit Bioland- und Biokreissiegel. Wer bestimmt, wie viel der Erzeuger für seine Tomaten und Gurken erhält? Die Einkäufer der Supermarktketten. Jetzt, im Sommer, wo es riesige Mengen an Gemüse gibt, drücken sie den Preis. In solchen Zeiten kommt es vor, dass die Ernte tonnenweise vernichtet werden muss, weil auch die Einkäufer sie nicht in den Supermarktfilialen loswerden. Wer kann in solchen Situationen mehrere Tonnen Tomaten oder Gurken abnehmen und verarbeiten? Höfler hat damit begonnen, Überschüsse zu Passierten Tomaten zu verarbeiten. Die Gläser und auch Frischware kann man jederzeit am Automaten vor den Gewächshäusern im Götzenweg kaufen.

Nach dem Rundgang durch die Gewächshäuser konnten wir verschiedene Sorten Tomaten und Gurken probieren, wurden mit einem leckeren Imbiss bewirtet und konnten Gemüse kaufen. Erfahrung: Es gibt noch Tomaten, die so schmecken, wie selbstgezogen.

Kontakt: Höfler GbR, Irrhainstrasse 33, 90427 Nürnberg; Betrieb mit Verkaufsautomat: Götzenweg; Zweigstelle: 91560 Weißenbronn: Lehrweg 333; www.hoefler-biogemuese.de

 

Wichtige Bio-Logos

Alle dargestellten Siegel beurteilt https://label-online.de wie folgt: „Es handelt sich um ein anspruchsvolles Label, das wesentlich zu ökologischen Verbesserungen im Anbau und bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln beiträgt. Abweichend wird noch Folgendes angegeben:

EU- und deutsches Logo nach EG-Öko-Verordnung

Die Bestandteile der Produkte, die landwirtschaftlich erzeugt werden, müssen bei Lebensmitteln zu mindestens 95 Prozent aus dem ökologischen Landbau stammen. Soziale Aspekte werden nicht berücksichtigt.


Bewertung gilt auch für Naturkosmetikprodukte. Nachhaltigkeitsaspekte wie Kreislaufwirtschaft oder faire Handelspartnerschaften werden berücksichtigt. Der Verband ergänzt (Ausschnitt; voller Wortlaut auf https://netz.bio/ Wissenswertes):

Gesamtbetriebs-Umstellung: Der gesamte Betrieb muss auf Bio umgestellt werden. 100 Prozent Bio-Futter sind Pflicht. Mindestens 50 Prozent des gesamten Tierfutters muss Demeter-Qualität haben.
Obligatorische Tierhaltung: Demeter schreibt für seine landwirtschaftlichen Betriebe die Tierhaltung vor. Demeter-Bauern halten so viele Kühe, wie es zu ihrem Land passt.
Demeter-Kühe haben Hörner: Kaum zu glauben: Aktuell sind bereits über 90 Prozent der Kühe in Deutschland ‚oben ohne‘ – also enthornt oder genetisch hornlos.
Einsatz von Präparaten: Typisch für die biodynamische Landwirtschaft … ist der Einsatz spezieller Präparate aus Heilkräutern, Mineralien und Kuhdung. Dadurch wird der Boden immer fruchtbarer.
Biodynamische Züchtung: Um Qualität von Anfang an zu sichern, bietet die Züchtung von
eigenem Saatgut optimal angepasste Sorten bei Getreide und Gemüse.

Auch Nachhaltigkeitsaspekte wie Kreislaufwirtschaft oder faire Handelspartnerschaften werden berücksichtigt. Der Verband ergänzt: Fokus auf Regionalität, da nur in Deutschland und Südtirol tätig. Verpflichtende regelmäßige Tierwohlchecks, sogar für Bienen. Einziger Verband mit ausführlicher Richtlinie zur Förderung der Biodiversität.

Auch soziale Aspekte wie Menschenrechte und Arbeitsbedingungen werden berücksichtigt. Der Verband ergänzt: Naturland ist der größte international agierende Bio-Verband. Die Sozial-Richtlinien, die die Arbeitsbedingungen regeln, sind für jeden Mitgliedsbetrieb verpflichtend. Zusätzlich bietet Naturland mit Naturland Fair eine Zertifizierung an, die die sozialen Faktoren der Lebensmittelerzeugung noch stärker kontrolliert. Naturland hat als einziger Bio-Verband Richtlinien für die ökologische Aquakultur und den nachhaltigen Fischfang, für die ökologische Insektenzucht und für die nachhaltige Waldnutzung aufgestellt.

Auch Nachhaltigkeitsaspekte wie faire Handelspartnerschaften und regionale Kreislaufwirtschaft werden berücksichtigt. Der Verband ergänzt: Wir setzen auf regionale Wertschöpfungsketten und auf die Kooperation mit dem Naturkostfachhandel. Biokreis ist der einzige Anbauverband, der die Mitgliedschaft von Discountern ausschließt.

Ritters Frühstück – mal reich, mal arm

Ich wechsle ab, mal gibt es Müsli, selbst gemixt, mal Brötchen mit Quark und Fruchtaufstrichen oder Nußmus mit Honig. Werden Brot oder Brötchen zu alt, gibt’s „Arme Ritter“ (zwei, drei Eier mit Milch, Zucker, Salz verquirlen, Brot oder Brötchen darin schwenken und in heißem Fett beidseitig goldgelb braten). Hier, wie ich mein reichhaltiges Müsli zusammenstelle:

 Müsli – es muss krachen

Es soll bio, saisonal, regional und fair gehandelt sein, um möglichst lange Transporte zu vermeiden und kleinere Betriebe in der Region und Übersee zu unterstützen.

  • Obst, z.B. im Winter und Frühjahr, Äpfel, Kiwis, Bananen oder Mandarinen (lassen sich schön mit der Hand schälen und zerteilen), im Frühjahr und Sommer Beeren, im Herbst Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Weintrauben
  • Flockenmischung, z.B. Schwab‘s kerniges Müsli (91575 Windsbach). Es enthält neun verschiedene Zutaten, acht davon in Demeter-Qualität.
  • Verschiedene Nusskerne und Weinbeeren. Ich nehme nicht gerne Studentenfutter oder Nussmischungen, weil Haselnuss-, Walnuss-, Paranuss- und Pinienkerne in den Mischungen oft ranzig schmecken. Auch die kleinen Rosinen im Studentenfutter sind nicht nach meinem Geschmack. Ich bevorzuge die großen kalifornischen Weinbeeren.
  • Joghurt, Kefir oder Milch in Demeter-Qualität, z.B. von den Schrozberger Milchbauern (74575 Schrozberg); vegane Alternative: Mandel- oder Haferdrink
  • Cornflakes oder/ und ein Crunchy, z.B. von der Minderleinsmühle (91077 Neunkirchen)

Wenn ich Joghurt oder Kefir nehme, verdünne ich mit frisch gebrühtem Tee, den ich gerne zum Frühstück trinke. Damit wird das Müsli dann leicht flüssig und erhält eine angenehme Temperatur. Nach dem Umrühren aller Zutaten kommen die Cornflakes und Crunchy oben drauf, damit man etwas zu beißen hat, es beim Essen kracht. Auch die Nüsse sorgen für Biss.

Guten Appetit wünscht Wolfgang Ritter

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Ritters Müsli Foto W.R.
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Arme Ritter Foto W.R.

„Die Landwirtschaft trägt alles“

Beitrag von Engelhard Troll, Leitartikel „Landwirtschaftlicher Kurs und Demeter-Verbandsarbeit“, Ausschnitte

Zugegebenermaßen bringen Assoziationen Probleme mit Kartellvorschriften. Trotzdem, der heutige Verband stellt eigentlich den gesellschaftlich relevanten Bereich des Marktes mit den dafür notwendigen Vorschriften, Strukturen und Gestaltungen dar, und dieser Bereich ist sehr dominant. Stichworte Qualitätssicherung, Richtlinien, Markenschutz, Mitgliederaufnahme.

Die Reihe von Ideen, Initiativen, Modellen und Organisationen, in diese Richtung eine Gestaltung zu bringen, sprechen von einer geistigen Wirkmacht, die ankommen will und nicht richtig ankommen kann. Ganz am Anfang stand der Ansatz von Max-Karl Schwarz der Kulturstätten auf dem Lande, umfassende ländliche Gemeinschaften wie Inseln (im heraufziehenden Vernichtungssturm der Nazis). Das betont die überragende Rolle der Kultur, die Steiner nach dem Zusammenbruch der mitteleuropäischen Dynastien mit „Kulturräten“ neu begründen wollte. (siehe unten) Vieles erscheint vor diesem großen Bild der Assoziation als Partnerin der biodynamischen Landwirtschaft heute als „Ausweichbewegung“, wie Direktvermarktung, Abo-Kisten, SoLaWis, viele Runde Tische, Demeter-Verbraucher-Vereine.

Es gab Initiativen wie den Wirtschaftskreis an der Landwirtschaftlichen Sektion, das von Christof Simpfendörfer vorangetriebene Projekt „Gerechtes Wirtschaften“ und damit verbunden, die Entwicklung der Hofgespräche als Wahrnehmungsmöglichkeit der Bemühungen der Praktiker, der spirituellen Inhalte des Kurses und der gestalterischen Freiheit des Landwirts adäquat gerecht zu werden.

Vom intellektuellen zum lebendigen Denken

Steiner scheiterte mit seinen Wirtschaftsreformen, den Pilotprojekten „Kommender Tag“ und „Futurum“, nicht wegen organisatorischer Mängel, sondern wegen der mangelnden Beteiligung der Mitglieder und deren starren Denkens, das auf die eigenen Positionen fixiert ist. Diese Fixierung war vor 100 Jahren schon so stark ausgeprägt, dass Steiner von einer einmal möglichen „Impfung“ gegen Halsstarrigkeit sprach. Heute, in einer durch und durch intellektuellen Zeit stehen wir vor der Digitalisierung unseres Denkens, da gibt es nur 1 oder 0. Dazwischen: Nichts.

Assoziationen also brauchen eine Konsenskultur, eine Kultur der Einvernehmlichkeit, die nur mit „lebendigem Denken“ erreichbar ist. Zu einer wirksamen Assoziation gehört schließlich als Ergebnis dieser verlebendigten Denkarbeit, dass sich praktischer Gemeinsinn ausbilden kann, der die ganze Gemeinschaft wie eine (Engels-)Wesenheit durchwirkt.

Stephan Eisenhut führt hierzu aus in seiner neuesten Veröffentlichung in „Die Drei“, Heft 5/21, Seite 42. Der Aufsatz trägt den Titel „Rudolf Steiners Kampf gegen die Auslöschung des Geisteslebens“ und „Die Aufgabe der Kulturräte“. „Ein Austausch zwischen Menschen, die in ihrem leibgebundenen, mechanischen Denken verhaftet bleiben, kann höchstens im Hinblick auf ganz äußerliche, dem materiellen Leben dienenden Fragen gelingen, aber nicht, wenn es um geistige Erneuerung geht. Ebenso wird der Austausch stark gehemmt, wenn nur ein Einziger sich auf den Weg gemacht hat, sein Denken zu verlebendigen, und die Anderen entweder auf ihren Positionen beharren oder nur scheinbar in die Gedanken des anderen eintauchen. Wie oft kommt es vor, dass bloß die eigenen Vorstellungen in die Aussagen des Anderen hineingelegt werden! Es müssen schon zwei oder mehr im Namen des verlebendigten Denkens zusammenkommen. Erst dann werden sie die Verjüngungskraft des christlichen Geistes erleben, die ein neues Geistesleben erschafft.“ So erkennen wir, dass die Erübung „lebendigen Denkens“ durchaus in unsere tägliche Routine der Arbeitsgruppen, Gremien, Facharbeitsgruppen, Einführungskurse geholt werden sollte. Denn sonst bleiben unsere zahlreichen Bemühungen um neue Ansätze, z. B. in der Vertriebsstrategie, wer wieviel spenden muss, usw., lediglich isolierte Bausteine, Versatzstücke, Bruchstücke der ganz großen Idee.

Quelle: Demeter Bayern | Rundbrief Nr. 153, Dezember 2021

Demeter als Qualitätsführer – Mehr als der kleine Unterschied im Vergleich zu EU-Bio

Verbraucher wollen es ganz genau wissen. Sie fragen: Wie unterscheiden sich Bio-Produkte
mit dem staatlichen Bio-Siegel von Demeter-Lebensmitteln? Demeter-Vorstand Alexander
Gerber erklärt: „Das Bio-Siegel setzt das Mindestmaß fürs Öko-Essen. Demeter-Bauern und
-Hersteller leisten erheblich mehr als die EU-Bio-Verordnung vorschreibt. Das kommt der
Qualität der Lebensmittel ebenso zu Gute wie der Umwelt.“

Wesentliche Pluspunkte sind:
Gesamtbetriebs-Umstellung: Während Brüssel erlaubt, dass einzelne Betriebsteile eines
Bauernhofes auf Bio-Wirtschaft umgestellt und andere konventionell weiter bewirtschaftet
werden, muss bei Demeter grundsätzlich der gesamte Betrieb umgestellt werden. Und zwar
nicht nur, weil Abgrenzung und Kontrolle erschwert werden, sondern aus Überzeugung. Der
gesamte Hof wird als individueller Organismus verstanden. 100 Prozent Bio-Futter sind Pflicht für Demeter-Bauern, mindestens 80 Prozent der
Futterration für die Wiederkäuer und mindestens 50 Prozent des gesamten Tierfutters muss
Demeter-Qualität haben, 50 Prozent muss vom eigenen Hof oder einer Betriebs-Kooperation
stammen.
Obligatorische Tierhaltung: Als einziger Öko-Verband schreibt Demeter für seine
landwirtschaftlichen Betriebe die Tierhaltung vor. Denn Demeter-Bauern halten so viele
Kühe, wie es zu ihrem Land passt (mindestens 0,2 Raufutter-fressende
Großvieheinheiten = Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde pro Hektar). Die Tiere sorgen mit
ihrem Mist exakt für den wertvollen Dünger, der gebraucht wird, um das Land fruchtbar
zu halten.
Demeter-Kühe haben Hörner: Hörner passen nicht in eine Landwirtschaft, die möglichst
viel Ertrag auf möglichst wenig Fläche erzielen will. Statt der Kuh einen Stall zu bauen, der
ihren Bedürfnissen gerecht wird, wird die Kuh auf vielen Höfen kurzerhand dem Stall
angepasst. Heutzutage werden fast alle Kälbchen ein paar Wochen nach der Geburt
enthornt oder kommen durch Züchtung bereits hornlos zur Welt. Kaum zu glauben: Aktuell
sind bereits über 90 Prozent der Kühe in Deutschland ‚oben ohne‘. Nicht bei Demeter: Nur
der älteste Bioverband schreibt in seinen Richtlinien das Halten von Hornkühen vor
Einsatz von Präparaten: Typisch für die biodynamische Landwirtschaft und deshalb in den
Richtlinien entsprechend verankert ist der Einsatz spezieller Präparate aus Heilkräutern,
Mineralien und Kuhdung. Die Landwirte stellen sie selbst her: Aus Baldrian, Kamille,
Eichenrinde, fein zerriebenen Quarzkristallen, Schafgarbe oder einem Kuhhorn. Durch die
Biologisch-Dynamischen Präparate wird der Boden immer lebendiger und fruchtbarer. Seine
Humusschicht wächst, die Pflanzen reifen harmonischer. Demeter-Landwirt*innen geben so
der Natur mehr zurück, als sie ihr nehmen.
Biodynamische Züchtung: Um Qualität von Anfang an zu sichern, bietet die Züchtung von
eigenem Saatgut optimal angepasste Sorten bei Getreide und Gemüse. Kulturpflanzen als
das Jahrtausende alte Erbe unserer Vorfahren züchten Demeter-Bäuerinnen und Bauern
weiter, gestalten besondere Qualitäten bei Inhaltsstoffen und Geschmack im Dialog mit der
Natur und entwickeln so eigenständige Alternativen zur Saatgutzüchtung aus dem Labor. Die
Richtlinien setzen bei Getreide bereits komplett auf diese samenfesten Sorten und lassen
weder Hybriden noch Sorten aus Zellfusionstechnik zu.
Demeter-Produkte stehen für höchste Qualität. Dank handwerklich gekonnter Verarbeitung
ohne Einsatz fragwürdiger Zusatzstoffe bleiben die Lebenskräfte in den wertvollen
biodynamischen Rohstoffen weitestgehend erhalten und werden wo immer möglich in der
Verarbeitung nach Demeter-Richtlinien sogar noch gefördert. Dafür erlaubt Demeter nur
wenige, unbedingt notwendige Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe.
Quelle: Presseerklärung Demeter e.V.