Soja on top: Innovation auf hessischen Feldern

Ziel des Projektes Soja on top ist es, ein Anbausystem zu entwickeln, das die Anbausicherheit für Soja erhöht und keinen zusätzlichen Flächenbedarf aufweist – bei gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität. „Soja on top“ wird durch die EU im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-Agri) und den Entwicklungsplan für den ländlichen Raum des Landes Hessen 2014 – 2020 (EPLR) gefördert. Im Projekt arbeiten Landwirte, Wissenschaftler, Züchter und die Landtechnik auf Augenhöhen zusammen.

Die Justus-Liebig Universität Gießen leitet das Projekt durch die Professur für Ökologischen Landbau mit dem Schwerpunkt nachhaltige Bodennutzung. Sie führt auf dem Versuchsgut Gladbacherhof in Villmar-Aumenau mehrjährige wissenschaftliche Anbauversuche durch. Getestet werden dort sechs Weizensorten in Mischkultur mit zwei Sojasorten bei Reihenabständen von 50 und 75 cm im Vergleich zum betriebsüblichen Weizenanbau. Unterstützt wird die Sortenwahl für Weizen von der Forschung & Züchtung Dottenfelderhof und für die Sojasortenwahl ist die Taifun-Tofu GmbH, Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau & Entwicklung zuständig. Der Forschungsring ist für die Kommunikation, die Datenerhebung und die Auswertung zu Qualitätsparametern bei Weizen, Soja und Mais verantwortlich. Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Anbauversuchen werden zwei mal drei Versuche auf Praxisbetrieben durchgeführt.

Praxisversuche auf zwei ökologisch- und einem konventionell wirtschaftenden Marktfruchtbetrieb
Die teilnehmenden Marktfruchtbetriebe bauen ihren Winterweizen standardmäßig mit einem weiten Reihenabstand an. Die Sojabohnen können dadurch Ende April / Anfang Mai in einen bestehenden Weizenbestand eingesät werden. Nach der Weizenernte Ende Juli können sich die Sojapflanzen noch ca. acht Wochen weiterentwickeln, bevor sie mit einem zweiten Mähdrusch abgeerntet werden. Damit wird erreicht, dass zum einen keine zusätzliche Fläche benötigt wird, die Ertragssicherheit durch den Anbau von Winterweizen abgesichert ist und Vogelfraß und Unkrautaufkommen durch den Weizenbestand reduziert werden.

Praxisversuche auf zwei ökologisch- und einem konventionell wirtschaftenden Futterbaubetrieb
Drei weitere Betriebe bauen Soja zwischen Mais an. Soja in Mischkultur mit Mais unterscheidet sich im Aussaatzeitpunkt, aber nicht im Erntezeitpunkt. Geerntet wird die ganze Pflanze, zusammen mit dem Mais und wird entweder frisch verfüttert oder siliert. Neben der Erschließung einer zusätzlichen Eiweißquelle erhöht sich so auch die Biodiversität und das für den Maisanbau in Reinkultur bedeutende Erosionsrisiko kann reduziert werden.

Besondere Herausforderungen im ersten Anbaujahr waren die anhaltende Trockenheit und Fraßschäden auf den Praxisbetrieben. Nähere Informationen: www.sojaontop.de
Quelle: Meike Oltmanns in: Forschungsring Jahresbericht 2018

Reine Biere – gibt’s das noch?

Wirklich reine Biere – geht das? Wir waren am Samstag, 27. Mai 2017, zu Besuch beim Riedenburger Brauhaus. Uns wurde der 144 m tiefe Brunnen gezeigt, aus dem das Wasser für die Spezialbiere geschöpft wird.  Dazu erklärt der Chef, Michael Krieger, man verwende nur biologische, naturbelassene, regionale Grundstoffe, nämlich die Urgetreide Dinkel, Emmer, Einkorn. Das Getreide wird von fair bezahlten Bauern der Region bezogen. Und natürlich Hopfen, überwiegend aus der Holledau.

Interessant: Der Brauerei-Abfall, der Treber, wird als Futtermittel an Bauern geliefert. Durch „Kaltschöpfung“ entstehen viele Düfte, die an Zitrone, Mandarine, Mango, Nelke erinnern. Um alkoholfreies Bier zu gewinnen, wird dem ausgegorenen Bier nicht durch Erhitzung der Alkohol entzogen (er verdampft bei Erhitzung) und dann Kohlensäure und etwas Bier wegen des Geschmacks zugesetzt, sondern der Gärvorgang wird bei einem Alkoholgehalt von 0,5% gestoppt; die Restsüße bleibt im Bier.

Wir erfahren auch: Bier verdirbt nicht, auch wenn es säuerlich schmeckt, ist es nicht gesundheitsgefährdend. Wenn der Schaum feinporig ist, handelt es sich um frisches Bier guter Qualität. 24 Biersorten verkauft die Brauerei in Deutschland und etwa 20 weiteren Ländern.

Wir konnten uns bei der anschließenden Verkostung von der ausgezeichneten Qualität und dem hervorragenden Geschmack verschiedener Biere überzeugen und im schattigen Biergarten einen Bio-Imbiss einnehmen. Hochwertige Bio-Qualität und verwöhnender Genuss im Einklang mit der Natur, Herzensangelegenheit von Michael Krieger, ist machbar. Das Riedenburger Brauhaus ist nach den strengen Richtlinien von Bioland zertifiziert.

Riedenburger Brauhaus, Michael Krieger GmbH & Co. KG, 93339 Riedenburg, Hammerweg 5, www.riedenburger.de, Tel. 09442 – 9916-0
Brauereiführung, Getränke-Verkostung, Einkauf, Imbiss (bei schönem Wetter im Biergarten)