Neues Gesetz zum Schutz der Wälder

WeMove Europe ist eine Gemeinschaft von Menschen aus allen Lebensbereichen, die Europa ihre Heimat nennen, unabhängig davon, wo sie geboren wurden, wo sie leben oder wen sie lieben. Im Namen einer besseren Zukunft für die Menschen und den Planeten kommen sie zusammen, um Petitionen zu unterschreiben, Briefe zu verschicken und auf der Straße zu protestieren, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen.

Und das durchaus erfolgreich, wie die jüngste Meldung von WeMove Europe zeigt:

Was für ein Jahresausklang. Wir haben es geschafft! Supermärkte in der EU dürfen keine Produkte mehr verkaufen, die zur Abholzung der Wälder beitragen. Bald wird es keine Schokolade, keinen Kaffee und kein Fleisch mehr in den Regalen geben, für deren Herstellung Bäume abgeholzt wurden.

EU-Politikerinnen und Politiker haben für ein neues Gesetz zum Schutz unserer Wälder gestimmt. [1]

Dieser Erfolg wäre ohne unsere Gemeinschaft nicht möglich gewesen – als Teil der #Together4forests-Bewegung. 1,2 Millionen Menschen haben diese Petition unterstützt, wir verschickten zusammen mehr als 200.000 Nachrichten und riefen zentrale Europaabgeordnete und Minister*innen an.

Kurz vor wichtigen Abstimmungen lenkten wir mit Hilfe riesiger Plakate vor EU-Institutionen die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger*innen darauf, dass wir in ganz Europa auf sie zählen, wenn es um den Schutz unserer Wälder geht.

Die neuen Regeln können einen Meilenstein für unsere Wälder bedeuten. Dass jetzt nur noch abholzungsfreie Produkte in der EU verkauft werden dürfen, wird Gemeinschaften, Tieren und Lebensräumen einen gewissen Schutz vor der Zerstörung ihres Landes geben. Wenn die EU mit gutem Beispiel vorangeht, stehen die Chancen zudem gut, dass andere Länder mit eigenen Gesetzen nachziehen.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen nun sicherstellen, dass dieses bahnbrechende Gesetz nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis funktioniert. Wir werden sie, zusammen mit den Partner*innen der #Together4Forests-Kampagne, im Auge behalten.

Aber jetzt ist Zeit zu feiern. Teilen Sie die guten Nachrichten auf Facebook und Twitter. Gemeinsam haben wir zum Schutz unser aller Wälder beigetragen!

Alexandre Naulot (Marseille), Giulio Carini (Rom), Anne Isakowitsch (Berlin)
für das gesamte WeMove Europe Team

P.S.: Dieser Erfolg war wieder einmal nur dank der vielen kleinen Spenden aus unserer Gemeinschaft möglich. Das ist die Kraft, die wir auch weiterhin brauchen, um für ein besseres Europa für Mensch & Planet einzustehen. Wenn es Ihnen möglich ist: Helfen Sie heute mit einem kleinen Beitrag mit.

Referenzen:
[1] Letzte Woche einigten sich EU-Entscheidungsträger*innen auf ein EU-Gesetz gegen Entwaldung. Diese Verordnung ist die erste in der Welt, die gegen die globale Entwaldung vorgeht.
Mit den neuen Vorschriften wird sichergestellt, dass Produkte, die auf den EU-Markt gelangen, frei von Abholzung sind. Eine breite Palette von Produkten wie Kaffee, Soja, Palmöl, Holzerzeugnisse wie Drucksachen und Kautschuk ist davon betroffen. Dank dieses Gesetzes soll sichergestellt werden, dass diese Produkte bis zu ihrem Herstellungsort zurückverfolgt werden können. EU-Entscheidungsträger*innen haben sich darauf geeinigt, dass jährliche Kontrollen von Unternehmen und Produkten die Einhaltung der Vorschriften überprüfen sollen. Strafgelder werden mindestens 4 % des Umsatzes eines Unternehmens in der EU ausmachen.
Leider wurden andere wichtige Bestandteile, die von der #Together4forests-Kampagne gefordert wurden, außen vor gelassen. So wurden bewaldete Gebiete wie Savannen, von denen es viele gibt (z. B. den brasilianischen Cerrado), von der Vereinbarung ausgeschlossen – obwohl sie unter dem Druck der Landwirtschaftsbetriebe stehen, die sie in Großfarmen umwandeln. Diese Kohlenstoffspeicher, Rückzugsgebiete für Tiere und Lebensgrundlage für indigene Völker und lokale Gemeinschaften brauchen weiterhin unseren Schutz. Die EU-Kommission wird eine Folgeabschätzung zur Realisierbarkeit der Einbeziehung anderer natürlicher Ökosysteme durchführen. Diese Möglichkeit wird ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes überprüft.
Außerdem fehlt ein klarer Schutz der Menschenrechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften. Der derzeitige Text begnügt sich mit den national geltenden Gesetzen. Das bedeutet, dass bestimmte Rechte indigener Völker oder lokaler Gemeinschaften, die nicht in diesen Gesetzen verankert sind, auch nicht durch das EU-Recht geschützt werden.