Auch Bio-Sojadrinks können ungenießbar sein

Sojadrinks werden zunehmend als Milchersatz verwendet – von Veganern und Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit. Sie bieten etwa gleich viel Eiweiß, viel weniger gesättigte Fettsäuren, viel mehr Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren, mehr Magnesium und viel mehr Eisen. Wenn die Sojabohnen auch noch aus gentechnikfreiem europäischem Anbau stammen, und das ist bei den meisten Bio-Sojadrinks der Fall, dann glaubt man doch, einen hochwertigen Milchersatz zu kaufen. Aber Vorsicht: Die sensorische Qualität stimmt nicht bei allen Bio-Produkten und einige sind mit Nickel belastet, und der Preis sagt nichts über die Qualität aus..

Die Stiftung Warentest hat 15 Sojadrinks (davon 12 Bio-Produkte, insgesamt 10 mit Kalziumzusatz und fünf ohne) untersuchen lassen. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Vier Bio-Produkte wurden mit „mangelhaft“ bewertet. Hier die Testergebnisse der Bio-Produkte:

Produkt Preis/ Liter Bewertung
Lidl, Milbona Bio Organic Soja Drink* 0,95 Euro gut
Hofgut Storzeln, Soja-Drink+Calzium Natur* 2,34 Euro gut
Rewe, Bio Soja-Drink+Calzium* 1,39 Euro gut
Berief, Bio Soja Drink Natur 1,29 Euro gut
Provamel, Soya ungesüßt 1,99 Euro gut

Netto, Bio Bio Soja Naturell Drink* 0,95 Euro befriedigend
Allos Soja Drink Naturell 1,69 Euro befriedigend
Alnatura, Soja Drink ungesüßt 0,95 Euro befriedigend

Aldi Süd, Bio Sojadrink Naturell mit Calcium* 0,95 Euro mangelhaft
Edeka, Bio+Vegan Sojadrink Classic* 0,99 Euro mangelhaft
Natumi Soja Calcium* 1,89 Euro mangelhaft
dm bio Soja Drink Calcium* 0,95 Euro mangelhaft
* Kalzium aus Meeresalgen
Bericht von Wolfgang Ritter; Quelle: test 8/2018

Traditionsmarken und Handelsmarken im Vergleich
Kauft man preiswertere Handelsmarken statt teuer beworbene Traditionsmarken, kann man viel Geld sparen – Nuss-Nougat-Creme von Real Tip und Cola Freeway von Lidl sind zum Beispiel etwa um die Hälfte günstiger als Nutella und Coca Cola. Muss man deshalb Abstriche in der Qualität hinnehmen?

Die Stiftung Warentest hat dazu eine umfangreiche Untersuchung durchgeführt (72 Lebensmitteluntersuchungen mit insgesamt 1739 Produkten von 2012 bis 2018). Sie kommt zu dem Ergebnis: Marken und Handelsmarken liegen qualitativ gleichauf. Extreme Schadstoffbelastungen fand man sogar häufiger bei klassischen Marken. Und für uns wichtig: Bio-Produkte (Handelsmarken) wurden auffallend weniger mit „mangelhaft“ bewertet als klassische Marken.
Bericht von Wolfgang Ritter; Quelle: test 8/2018