Konzept zur Produktdifferenzierung am Rindfleischmarkt

Aus: FiBL Deutschland e.V., Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Newsletter Dezember 2014 vom 19.12.2014, http://www.forschung-oekolandbau.info
Kommunikationsmöglichkeiten und Zahlungsbereitschaft für Rindfleisch aus extensiver, artgerechter Mutterkuhhaltung auf Grünland (FKZ 11NA029) als auch Fragen des Tierschutzes 5 werden für Verbraucher in Deutschland beim Fleischkauf immer wichtiger. Extensive Mutterkuhhaltung, bei der Kälber über mehrere Monate gemeinsam mit ihrer Mutter weiden, dürfte bei Verbrauchern als eine besonders artgerechte Haltung wahrgenommen werden.
Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung wurde bisher im Handel nicht besonders ausgezeichnet, so dass sich keine der Verbrauchernachfrage entsprechende Produkt- und Preisdifferenzierung am Markt einstellen konnte. Ziel der Studie der Universität Kassel war es, das Marktpotenzial für Fleisch aus extensiver Mutterkuhhaltung zu untersuchen. Die Ergebnisse signalisieren, dass Verbraucher Produkte aus artgerechter Haltung zu schätzen wissen.
Eine individuelle Vermarktung durch die besondere Herausstellung von Fleisch aus extensiver Mutterkuhhaltung am Verkaufsort bietet ein großes und bisher weitgehend ungenutztes Potenzial artgerechte Tierhaltung zu fördern und Naturschutz- und Grünlandstandorte mit ihrer Artenvielfalt in Flora und Fauna zu erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass Verbraucher über die besonderen Produktionsweisen aufgeklärt werden.