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Rudolf Steiner um 1905 Quelle: Wikipedia

100 Jahre Nationalökonomischer Kurs Rudolf Steiners

Wirtschaft – Was ist es dir wert? Beitrag von Helmut Woll, Auszug

Assoziationen
Steiner hat den Begriff der Assoziationen zentral für die Ökonomie eingeführt. Sie sollen die Vernunft in den ökonomischen Prozess hineintragen. Der Liberalismus sieht im Marktprozess einen objektiven und anonymen Beurteilungsmechanismus für die Preise. Der Einzelne kann sie
nicht manipulieren. Die Assoziationen von Steiner sind das Gegenteil von anonymem Marktprozess oder zerstörerischem Wertgesetz. Die Mitglieder der Wirtschaft selbst sollen in jeden Tauschakt Vernunft und Gerechtigkeit hineinbringen. Insofern ist die Assoziation auch eine Erziehungsinstanz. Die Beteiligten müssen ihre Egoismen und Eitelkeiten unterdrücken und
sich bemühen, fachliche ökonomische Urteile zu fällen.
Ausgangsfrage ist für Steiner die Frage: Was ist der richtige (gerechte) Preis? Liberalismus und Marxismus kennen diese Gerechtigkeitsfrage aus dem Mittelalter nicht mehr. Der Preis soll nach Steiner so hoch sein, dass die Arbeitenden für sich und ihre Angehörigen in Zukunft ein neues
Produkt erstellen können. Diese Formel ist für Steiner erschöpfend, da sie alle Informationen in sich trägt. Aber wie man diese Formel realisiert, ist Aufgabe der Beteiligten. Die Bezahlung der Arbeit für die Zukunft ist ganz wesentlich in dieser Formel enthalten. Wirtschaften besteht darin,
dass man die künftigen Prozesse mit dem, was vergangen ist, ins Werk setzt: Natur-Arbeit- Kapital oder Natur-Arbeit-Geist.

Preise finden
Die herkömmliche Ökonomie kennt nur eine Preisformel. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Steiner plädiert auch hier für eine differenzierte Betrachtungsweise und weist drei Gleichungen nach. Nach Smith regelt sich der Preis von selbst durch Angebot und Nachfrage. In
der Wirklichkeit hat man nach Steiner nichts in der Hand mit diesen Begriffen. Dagegen braucht man bewegliche Begriffe. Angebot an Ware ist Nachfrage nach Geld. Angebot an Geld ist Nachfrage nach Waren. Es gibt drei Preisformeln, aber auch drei Geldbegriffe: Kaufgeld, Leihgeld und Schenkungsgeld. Welches Geld ist am produktivsten? Für Steiner ist klar, dass das Schenkungsgeld am produktivsten ist, da der menschliche Geist ständig Erfindungen und neue Verfahren kreiert.
Die Bearbeitung von Grund und Boden ist nach Steiner die Voraussetzung des Wirtschaftens. Die Geistesarbeitenden leben von den Handarbeitenden. Wie bewerten wir die Geistesarbeit? Der Wert der geistigen Arbeit ist so groß, wie sie körperliche Arbeit erspart. Es geht um eine funktionierende Arbeitsteilung, um gerechte Preise und ein Geld, das seiner Mystifikation
beraubt ist. Geld als ein rein rechnerisches Problem zu betrachten, kann man als Gegenthese zur marxistischen Geldauffassung ansehen. Für Marx ist Geld eine verhexte Ware. Der Geldschleier wird enttarnt, wenn man einsieht, dass er die Ausbeutungsverhältnisse verschleiern soll. Bei Steiner fällt der Geldfetisch, wenn man hinter die verschiedenen Preisformeln schaut.

Bewusste Gestaltung
Steiner knüpft an die freiheitlichen Ideen des Liberalismus an, reaktiviert den Organismusbegriff der Romantik, adelt die Land- und Handarbeit und sieht in den geistigen Leistungen der Menschen die Inspirationsquelle für die Wirtschaft und das Leben insgesamt. Das freie Geistesleben meint mehr als den Liberalismus mit seiner Wirtschafts- und Meinungsfreiheit. Es
ist das Plädoyer für eine neue wissenschaftliche Methode, die die Dinge auf allen Ebenen im wahren Sinn zutage fördert. Die Vorträge zur Nationalökonomie sollen ein Beleg sein für eine neue Geisteswissenschaft, die sich um die elementaren Dinge des Lebens wie Arbeit, Wert,
Lohn, Zins und Eigentum kümmert.

Quelle: www.dreigliederung.de/essays/2022-05-helmut-woll-wirtschaft-was-ist-es-dir-wert