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„Das Geheimnis der Liebe“ – „Wirtschaft der Liebe“

Liebe Leserinnen und Leser,

im letzten Info-Brief haben wir über den neuen Standard/ das neue Siegel „Wirtschaft der Liebe“ berichtet (siehe Info-Brief 63/ Assoziative Zusammenarbeit; auch auf www.netz.bio/ Archiv). Gerne möchte ich einige Gedanken zur Bedeutung von Liebe in der Wirtschaft vortragen, die ich dem Buch „Das Geheimnis der Liebe“ von Pietro Archiati, ISBN 978-3-86772-611-5, entnommen habe (Ausschnitte aus den Seiten 183 ff).

„Wenn die Liebe mehr als nur Selbstgenuss sein will, wenn sie sich bemüht, sich die Angelegenheiten anderer zu eigen zu machen, dann wird sie bestrebt sein, immer besser zu erkennen, was ein Mensch in der Menschheit, was er für sie und was sie für ihn ist. Wer einen Menschen liebt, wird auch all das wichtig nehmen, was er für sein Dasein von den anderen benötigt, er wird auch all das fördern, was dieser Mensch seinen Mitmenschen geben kann. Und die ganze Menschheit als einen lebendigen, übersinnlichen Organismus zu lieben heißt, immer besser die tausend Wege zu erkennen, wie alle einzelnen Menschen und alle Völker sich ineinander gliedern, um sich gegenseitig zu fördern. Was in der heutigen Menschheit am dringendsten nottut, sind Menschen, die in ihrem denkenden Bewusstsein die gesamte Menschheit als einheitlichen Organismus tragen, sie so geistesgegenwärtig haben, dass diese Liebe zum inspirierenden Quell selbst bei den kleinsten Handlungen im Alltag werden kann.“

„Der soziale Organismus ist die Verkörperung der menschlichen Liebe. Die drei Grundkräfte der Liebe – die Liebe zur Freiheit jedes Einzelnen, die Liebe zur Solidarität aller Menschen untereinander und die Liebe zum Menschen in jedem Menschen – finden ihren Ausdruck in der dreigliedrigen Gestaltung der gesellschaftlichen Ordnung. Ein erster Bereich umfasst alle wirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Wirtschaft gedeiht durch eine ganz besondere Erscheinungsform der Liebe, die man die Kunst der Solidarität oder der Brüderlichkeit nennen kann. Vor allem die moderne Wirtschaft ist für die Befriedigung reiner Bedürfnisse auf die Arbeitsteilung gebaut, und Arbeitsteilung heißt: Jeder ist auf die Arbeit des anderen angewiesen, jeder kann nur für den anderen arbeiten und keiner für sich. Ein zweiter eigenständiger Bereich des sozialen Zusammenlebens entsteht durch eine andere, ganz besondere Art der Liebe, nämlich durch das berechtigte Bestreben jedes einzelnen Menschen, bei der Herstellung von Waren und Dienstleistungen seine Fähigkeiten auf freie Weise zur Geltung zu bringen. Zu diesem Bereich gehören die Pflege der Kultur, der wissenschaftlichen Forschung, die Kindererziehung sowie die Förderung aller Begabungen, alle künstlerische Tätigkeit und der religiöse Umgang mit der Welt des Geistes.“

„Weil individuelle Freiheit und gemeinschaftliche Solidarität nicht anders können als eine gesunde Spannung zu erzeugen, ist eine ständige Vermittlung zwischen diesen zwei Gegensätzen des Lebens notwendig. Diese Vermittlung wird durch eine dritte Art der menschlichen Liebe gewährleistet, die der Freiheit und der Solidarität den gleichen Wert beizumessen weiß. Es ist die Liebe zur Würde aller Menschen, insoweit sie alle durch ihre Begabungen gleich Gebende und in ihren Bedürfnissen gleich Empfangende sind. Dieser dritte Bereich des Sozialen, wo es um Gerechtigkeit, die gleichen Rechte und Pflichten aller Menschen geht, kann nur gedeihen, wenn er seine eigene Selbständigkeit hat, weil er sich weder vom einseitigen Geist der Freiheit noch von dem der Brüderlichkeit verfremden lassen darf.“

„Nur der einzelne Mensch kann denken und lieben, niemals eine Gruppe oder ein Volk, das ja nur aus einzelnen Menschen besteht. Nur das Individuum kann die Entscheidung treffen, jeden Menschen und die ganze Menschheit zu lieben – kein Staat ist dazu fähig. Jede Volkswirtschaft wird der Weltwirtschaft gegenüber immer ohnmächtiger, der einzelne Mensch aber immer mächtiger. Er kann Entscheidungen treffen – etwa über die Art und Weise, wie er mit seinem Geld umgeht, wo und wie er seine Kaufkraft einsetzt -, die einen direkten Einfluss auf die Weltwirtschaft haben und die zugleich seine Liebe zu Mensch und Natur unmittelbar ausdrücken können.“

Weitere Sichtweisen auf Aspekte der Liebe im Wirtschaftsleben sind dargelegt in: Wolfgang Ritter, „Wirtschaft der Liebe – Elemente einer künftigen Wirtschaftsordnung“, Borchen 2016, ISBN 978-3-89979-220-1. In Kapitel 6 wird gezeigt, wo Ansätze für die Verwirklichung der Liebe im Wirtschaftsleben zu finden sind, Kapitel 7 zeigt Wege zur Liebe im Wirtschaftsleben.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter