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Fleisch aus dem Reaktor – „Clean meat“ wird kommen

Dr. Ramona Weinrich von der Universität Hohenheim erklärt, warum …
Bericht von Ronja Zöls-Biber in BIONachrichten, Ausgabe 04/ August 2023, Ausschnitt

Derzeit wird das sogenannte „clean meat“ mittels „Tissue Engineering“ hergestellt. Dabei wird einem Tier zunächst Muskelgewebe entnommen, aus welchem Stammzellen gewonnen und mit einem Nährmedium, das für optimale Bedingungen sorgt, in einem Behälter (Bioreaktor) vermehrt. Dabei durchlaufen die Zellen verschiedene Stadien und entwickeln Muskeln. Über ein Trägergerüst, meist aus tierischem Kollagen, wachsen die Zellen zu sehr dünnen Fleischschichten, die in der Masse Hackfleisch ähneln. Das derzeit reale Produkt ist also weder vegan noch vegetarisch. Ein weiterer Knackpunkt: Bisher können jeweils nur kleine Mengen hergestellt werden. Eine Produktion in großer Menge, was die Kosten senken würde, ist noch nicht möglich.

Zielgruppe: Flexitarier
Sind die technologischen und ethischen Probleme erst einmal behoben, sieht Ramona Weinrich viel Potenzial in der Produktion von Fleisch aus dem Labor. Beim Ressourceneinsatz seien hinsichtlich Flächen, Wasser und Futtereinsatz Einsparungen möglich. Hauptzielgruppe der vielen Startups, die weltweit an der Erzeugung von Laborfleisch, aber auch künstlichem Fisch, Eiern und Milch arbeiten, seien zunächst einmal wenig und bewusst Fleisch konsumierende Flexitarier. Doch dann kommen auch ökonomische Faktoren ins Spiel. Mit zunehmender
Produktion und Verbreitung werde das künstliche Fleisch günstiger im Preis und falle
möglicherweise auch unter den Preis von echtem Fleisch. Dann werde zudem die Zielgruppe der preisbewussten Verbraucherschaft bedient. Aber wo bleiben bei diesem Konzept der Bauer und die Bäuerin? „Sicher, die Patente werden woanders liegen, aber die Bio-Reaktoren könnten in die Ställe Einzug halten. Dort, wo vorher Tiere gehalten wurden, könnten Landwirte/Landwirtinnen künftig kultiviertes Fleisch erzeugen“, sagt Ramona Weinrich. „Berufsbilder wandeln sich. Vor 50 Jahren hätte man auch gesagt, dass auf dem Bauernhof keine Energie erzeugt wird, und doch haben wir heute auf den Betrieben Biogasanlagen.“

Laborfleisch – biologisch und konventionell?
Gutes Fleisch: ethisch, klimafreundlich, günstig – und auch lecker und gesund? „Die Zusammensetzung erfolgt so wie gewünscht“, erklärt Ramona Weinrich. Fett- und
Nährstoffgehalt seien steuerbar und nachgefragte Stücke vermehrt herstellbar. „Wenn im Sommer gegrillt wird, kann Bio kaum die gefragten Schweinenackensteaks abdecken“, gibt sie zu bedenken. Ob es beim Laborfleisch dann aber die Unterscheidung zwischen Bio und Konventionell überhaupt gäbe, sei bisher unklar. Hierzu müssten lebensmittelrechtliche Fragen unter Einbezug der Novel Food- und der EU-Öko-Verordnung geklärt werden. Für Europa sieht die Expertin die Notwendigkeit, offener zu sein für Neues. „Für viele gehört täglicher Fleischkonsum dazu“, so Ramona Weinrich und betont: „Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche wird für die Erzeugung von Futtermitteln verwendet.“ Die Variante übers Labor biete für dieses Problem Lösungen.

Quelle: www.verbraucherzentrale.de