Demeter als Qualitätsführer – Mehr als der kleine Unterschied im Vergleich zu EU-Bio

Verbraucher wollen es ganz genau wissen. Sie fragen: Wie unterscheiden sich Bio-Produkte
mit dem staatlichen Bio-Siegel von Demeter-Lebensmitteln? Demeter-Vorstand Alexander
Gerber erklärt: „Das Bio-Siegel setzt das Mindestmaß fürs Öko-Essen. Demeter-Bauern und
-Hersteller leisten erheblich mehr als die EU-Bio-Verordnung vorschreibt. Das kommt der
Qualität der Lebensmittel ebenso zu Gute wie der Umwelt.“

Wesentliche Pluspunkte sind:
Gesamtbetriebs-Umstellung: Während Brüssel erlaubt, dass einzelne Betriebsteile eines
Bauernhofes auf Bio-Wirtschaft umgestellt und andere konventionell weiter bewirtschaftet
werden, muss bei Demeter grundsätzlich der gesamte Betrieb umgestellt werden. Und zwar
nicht nur, weil Abgrenzung und Kontrolle erschwert werden, sondern aus Überzeugung. Der
gesamte Hof wird als individueller Organismus verstanden. 100 Prozent Bio-Futter sind Pflicht für Demeter-Bauern, mindestens 80 Prozent der
Futterration für die Wiederkäuer und mindestens 50 Prozent des gesamten Tierfutters muss
Demeter-Qualität haben, 50 Prozent muss vom eigenen Hof oder einer Betriebs-Kooperation
stammen.
Obligatorische Tierhaltung: Als einziger Öko-Verband schreibt Demeter für seine
landwirtschaftlichen Betriebe die Tierhaltung vor. Denn Demeter-Bauern halten so viele
Kühe, wie es zu ihrem Land passt (mindestens 0,2 Raufutter-fressende
Großvieheinheiten = Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde pro Hektar). Die Tiere sorgen mit
ihrem Mist exakt für den wertvollen Dünger, der gebraucht wird, um das Land fruchtbar
zu halten.
Demeter-Kühe haben Hörner: Hörner passen nicht in eine Landwirtschaft, die möglichst
viel Ertrag auf möglichst wenig Fläche erzielen will. Statt der Kuh einen Stall zu bauen, der
ihren Bedürfnissen gerecht wird, wird die Kuh auf vielen Höfen kurzerhand dem Stall
angepasst. Heutzutage werden fast alle Kälbchen ein paar Wochen nach der Geburt
enthornt oder kommen durch Züchtung bereits hornlos zur Welt. Kaum zu glauben: Aktuell
sind bereits über 90 Prozent der Kühe in Deutschland ‚oben ohne‘. Nicht bei Demeter: Nur
der älteste Bioverband schreibt in seinen Richtlinien das Halten von Hornkühen vor
Einsatz von Präparaten: Typisch für die biodynamische Landwirtschaft und deshalb in den
Richtlinien entsprechend verankert ist der Einsatz spezieller Präparate aus Heilkräutern,
Mineralien und Kuhdung. Die Landwirte stellen sie selbst her: Aus Baldrian, Kamille,
Eichenrinde, fein zerriebenen Quarzkristallen, Schafgarbe oder einem Kuhhorn. Durch die
Biologisch-Dynamischen Präparate wird der Boden immer lebendiger und fruchtbarer. Seine
Humusschicht wächst, die Pflanzen reifen harmonischer. Demeter-Landwirt*innen geben so
der Natur mehr zurück, als sie ihr nehmen.
Biodynamische Züchtung: Um Qualität von Anfang an zu sichern, bietet die Züchtung von
eigenem Saatgut optimal angepasste Sorten bei Getreide und Gemüse. Kulturpflanzen als
das Jahrtausende alte Erbe unserer Vorfahren züchten Demeter-Bäuerinnen und Bauern
weiter, gestalten besondere Qualitäten bei Inhaltsstoffen und Geschmack im Dialog mit der
Natur und entwickeln so eigenständige Alternativen zur Saatgutzüchtung aus dem Labor. Die
Richtlinien setzen bei Getreide bereits komplett auf diese samenfesten Sorten und lassen
weder Hybriden noch Sorten aus Zellfusionstechnik zu.
Demeter-Produkte stehen für höchste Qualität. Dank handwerklich gekonnter Verarbeitung
ohne Einsatz fragwürdiger Zusatzstoffe bleiben die Lebenskräfte in den wertvollen
biodynamischen Rohstoffen weitestgehend erhalten und werden wo immer möglich in der
Verarbeitung nach Demeter-Richtlinien sogar noch gefördert. Dafür erlaubt Demeter nur
wenige, unbedingt notwendige Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe.
Quelle: Presseerklärung Demeter e.V.