Konsum statt Bio?

Unter obigem Titel veröffentlichten die Nürnberger Nachrichten nach der Veranstaltung Bio erleben auf dem Hauptmarkt in Nürnberg am 22. Juli 2015 ein Interview mit Martin Köstler, Weinexperte. Er bemängelt, dass dort immer mehr branchenfremde Aussteller zugelassen würden, Bürsten, Schmuck, Parfüm werden genannt. Ihm fehlten Informationen zu Bio.
Bio erleben auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten Ereignisse für die Stadt Nürnberg, die Bio-Branche und die Bio-Verbände. Aber auch für die Verbraucher. Hier kann man mit Bio-Erzeugern ins Gespräch kommen, von ihren Erfolgen und Problemen hören und natürlich ihre Produkte probieren und kaufen. Man kann essen und trinken, Bio-Informationen einholen und wird unterhalten. Viele Bio-Verbraucher schätzen diese Kombi-Veranstaltung und kommen jedes Jahr wieder. Außerdem erreicht man mit dieser Veranstaltung auch viele noch nicht von Bio überzeugte Konsumenten und Besucher der Stadt Nürnberg.
Bio erleben wird vom Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg vorbereitet und muss seit diesem Jahr ohne staatliche Förderungen auskommen. Man muss sich um Sponsoren und Aussteller kümmern, um kostendeckend zu arbeiten. Gerne würde man mehrere regionale Bauern, Bio-Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenerzeuger, Fleisch – und Wurstwaren- und Milchprodukte-Anbieter präsentieren. Aber in einer vollen Arbeitswoche ist es vielen kleineren Unternehmern nicht möglich, personell auch noch Bio erleben auf dem Hauptmarkt zu stemmen. Ein Faltblatt zum dreitätgigen Ereignis zeigt die Zusammensetzung der Aussteller, sowie das Bühnen- und Kinderprogramm. Die Aussteller werden wie folgt in Gruppen zusammengefasst: 26 Lebensmittel, 15 Naturprodukte/Pflanzen/Kunst, 12 Imbiss/Getränke, 7 Mode/Textilien, 6 Weinbau, 9 Informationen, 3 Naturkosmetik, 3 Dienstleistungen.
Meine abschließende Einschätzung: Trotz der oben genannten offenen Wünsche seitens des Veranstalters, wurde ein breites Spektrum von Ausstellern aus der Bio-Branche gewonnen. Mit neun Info-Ständen, die nichts zu verkaufen haben, sich nur auf Informationen konzentrieren können, kann man wirklich nicht von einem Mangel an Informationsmöglichkeiten sprechen. Wir freuen uns schon auf Bio erleben 2016! In der Zwischenzeit beantworten wir gerne alle Fragen rund um Bio, organisieren Ausflüge zu Bio-Erzeugern, bieten Hilfen und Beratungen beim Einkaufen und Kochen durch unsere Bio-Kumpel und pflegen eine Bio-Esskultur.