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Urteilsbildung in den Assoziationen

Aus einem Beitrag von Lex Bos in: Die wirtschaftlichen Assoziationen, Beiträge zur Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben, ISBN 3-7725-0903-7

Grundsätzlich gilt für die Urteilsbildung im Wirtschaftsleben zweierlei: Man blickt auf die Vergangenheit und fragt sich: Wie ist das Wirtschaftsjahr gelaufen? Man schaut sich die Tatsachen an und versucht sie mit Begriffen, Gedanken und Theorien zu verstehen. So kommt man zu einem Erkenntnisurteil. Blickt man in die Zukunft, will man zu einem Urteil für das künftige Handeln kommen. Man erwägt dazu die Ziele, die man anstrebt, betrachtet die möglichen alternativen Wege, diese Ziele zu erreichen und kommt schließlich zu einem Entscheidungsurteil.

Bei assoziativen Gesprächen, die zwischen Wirtschaftspartnern, z.B. Erzeugern, Händlern und Verbrauchern, stattfinden, hat jeder Gesprächsteilnehmer von Anfang an mehr oder weniger vage Urteile über die zur Debatte stehende Vergangenheit und Zukunft. Jetzt kommt es darauf an, diese Urteile im Gespräch zu reinigen, zu korrigieren, zu vertiefen, auszuweiten, zu objektivieren und zu gemeinsamen Urteilen zu machen. Dazu sollte jeder Teilnehmer ein klares Denken mitbringen und seine Erfahrungen exakt beschreiben können. Außerdem muss man sich einleben können in das Denken der anderen Gesprächsteilnehmer; das aber beginnt mit einem aufmerksamen Zuhören. Während des Gesprächs muss immer eine klare gemeinsame Frage im Raum stehen.

Der Urteilsbildungsprozess erstrebt eine Situation, in der man aus Erkenntnis zu künftigem Handeln kommt. Dafür ist ein ständiges Pendeln zwischen Erkenntnisweg und Entscheidungsweg nötig. Vorläufige Erkenntnisse bilden die Grundlage für vorläufige Entscheidungen. Diese werden an der Wirklichkeit gemessen. Das führt meist zur Korrektur der vorläufigen Entschlüsse. Das neuerliche Durchdenken der Konsequenzen kann Lücken in der bisherigen Betrachtung ans Licht bringen. Wenn diese ausgefüllt sind, werden möglicherweise bessere Wege sichtbar.

Der Erkenntnisweg gründet auf Fakten und Gedanken, im Entscheidungsweg werden Ziele und Wege beschrieben. Man könnte also grundsätzlich sagen: Das Ergebnis des Erkenntnisweges liegt im Menschen, das Ergebnis des Entscheidungsprozesses liegt draußen in der Welt. Aber beide Wege haben ihre Innen- und Außenseite. Was die beiden Innenseiten anbelangt, ist die Verwandtschaft von Gedanken und Zielen zu nennen. Sie haben beide Innen-Charakter. Was die beiden Außenseiten betrifft, ist auf die Verwandtschaft von Fakten und Wegen hinzuweisen. Mit beiden sind wir wieder in der Sinnenwelt angelangt. Schließlich müssen die Ziele ja mit konkreten materiellen Mitteln realisiert werden, und diese sollen völlig an die faktische Wirklichkeit anschließen.

Das ständige Pendeln zwischen Erkenntnisweg und Entscheidungsweg, zwischen deren Innen- und Außenseiten stellt hohe Anforderungen an die Gruppe der Teilnehmer im assoziativen Gespräch. Aber die Gruppenbildung wird gefördert, indem man das Bewusstsein für die vier Felder (Fakten, Gedanken, Ziele, Mittel), für die Bewegung durch die vier Felder und für die Anwesenheit einer zentralen Frage erübt. Durch eine solche Bewusstseinsübung entdeckt man, wie alle Teilnehmer etwas zu der Bereicherung der vier Felder  und damit zu dem Entstehen eines wirklich richtigen, gemeinsamen Urteils beitragen können.