Bio in Topf und Kopf

Projekt für mehr Bio in der Ausbildung des Bäckerei-, Fleischerei- und Kochhandwerks

Für die Entscheidung von Auszubildenden/Studierenden vermehrt Bio-Lebensmittel in ihrem zukünftigen Arbeitsfeld einzusetzen, sind Vorteile und Qualitätsmerkmale der Bio-Lebensmittel sowie Informationen und Hintergrundwissen über regionale Wertschöpfungsketten vom Acker bis zum Teller entscheidende Faktoren. Ebenso ist es wichtig, dass sich Fachlehrer und Fachlehrerinnen ernährungsbezogener Berufe bei „Bio“ vollumfänglich auskennen. Diese Ziele verfolgt das Projekt „Bio in Topf und Kopf“, das die Städte München und Nürnberg gemeinsam mit dem Anbauverband Bioland e.V. durchführen, und das aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau gefördert wird.

Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, betont: „Es ist wichtig, die Weichen Richtung „bio“ bereits in der Ausbildung zu stellen.“ sie begrüßt es sehr, dass die beiden Berufsschulen B3 und B7 bereits bio-zertifiziert sind und mit dem Projekt „Bio in Topf und Kopf“ diese Zukunftsausrichtung vertiefen. „Die berufliche Ausbildung,“ so Walthelm „entwickelt sich immer mehr zu einem Schlüssel für mehr bio in Nürnberg und trägt in hohem Maße zu den vom Stadtrat beschlossenen Zielen in der Biometropole bei. Dass dies Pionier-Charakter hat zeigt die Förderung durch das Bundesprogramm Ökolandbau.“

„Es ist toll, dass die Schülerinnen und Schüler durch das Projekt den Umgang mit Bio-Lebensmitteln, Nachhaltigkeit und Regionalität bereits während der Ausbildung erfahren“, so Cornelia Trinkl, Referentin für Schule und Sport. „Nach dem Projektstart an der B7, dem Kompetenzzentrum für Ernährung und Versorgung, erhalten nun auch die Schülerinnen und Schüler der B3 mit den Bereichen Bäckerei, Konditorei, Fleischerei, Gastronomie und Hotellerie weitere spezifische Kompetenzen, die sie fit für ihre Arbeit im Betrieb machen.“

„Aufgrund der engen Anbindung von Betrieben des Lebensmittelhandwerks und der Gastronomie über unseren Förderverein hat sich der Schwerpunkt Bio-Lebensmittel zu einem Alleinstellungsmerkmal für unsere Berufsschule entwickelt“, so Dr. Andrea Roth, Leiterin Berufsschule der Bereiche Bäckerei/Konditorei/Fachverkauf, Fleischerei/Fachverkauf und Gastronomie/Hotellerie (B3). „Die Einführung von mehr regionalen Bio-Lebensmitteln ist für die Berufsschule ein nicht ganz leichter Prozess, aber wir sind überzeugt, dass Kenntnisse im Zukunftsmarkt Bio wichtig für zukünftige Mitarbeitende oder Betriebsinhaber und -inhaberinnen sind. Wichtig ist es auch, die Lehrpraxis entsprechend anzupassen, sodass wir froh sind, nochmal Knowhow über die Kooperation mit dem Anbauverband Bioland e.V. zu bekommen.“

„Um das Ziel der Bundesregierung deutschlandweit 30 Prozent Ökolandbau in 2030 zu erreichen“ so Sonja Grundnig, Leitung Außer-Haus-Markt bei Bioland e.V, “brauchen wir mehr denn je gut ausgebildete Fachkräfte im Ernährungshandwerk. Die jungen Auszubildenden erhalten in den insgesamt 18 Workshops wichtige Informationen über den Bioanbau, Einkauf und Beschaffung über bioregionale Wertschöpfungsketten und die Kommunikation an den Endverbraucher. Im Praxisteil werden gemeinsam zum Beispiel ein saisonales Bio-Menü oder Backwaren mit heimischen und alten Bio-Getreidesorten erarbeitet. Ebenso sind Exkursionen zu regionalen Bio-Höfen und -Verarbeitungsbetrieben geplant.“

Bio in Topf und Kopf ist ein Gemeinschaftsprojekt, das die Biometropole Nürnberg gemeinsam mit der Bio-Stadt München durchführt. Bildungsarbeit ist einer der Schwerpunkte in der Arbeit der Biometropole Nürnberg. Aufgabe des Projektes ist es insgesamt zu zeigen, wie Bio in Berufsschulen deutlich stärker integriert werden kann und die Erfahrungen, mit und über das Netzwerk der Bio-Städte deutschlandweit zu verbreiten.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.11.2022 von Dr. Nicola A. Mögel, persönliche Mitarbeiterin der Referentin für Umwelt und Gesundheit, Britta Walthelm