Ende des Kükentötens

Wir freuen uns, dass die neue Regierung das Kükentöten in diesem Jahr zu einem Ende bringen will. Bisher wurden in Deutschland jährlich fast 45 Millionen männliche Küken in der Legehennenhaltung gleich nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert. Eier legen sie nicht, und sie setzen auch nicht genügend Fleisch an, so dass ihre Aufzucht nicht lohnend ist. Ein Ausweg: das Zweinutzungshuhn – eine Rasse, die genügend Eier legt und auch Fleisch ansetzt.

Mehr Info: https://www.oekotierzucht.de/tiere/zweinutzungshuhn

Bruderhähne dürfen leben

Hühnerhalter wollen entweder viel Fleisch oder viele Eier. Um das zu erreichen, wurden zwei Zuchtlinien entwickelt. Fleisch ansetzende und Eier legende. Bei Fleisch ansetzenden Rassen werden beide Geschlechter aufgezogen und als Hähnchen vermarktet. Bei Eier legenden Rassen kann man mit den männlichen Tieren nichts anfangen; sie werden sofort nach dem Schlüpfen getötet. Das gilt für konventionelle wie Bio-Betriebe. Nicht aber für Peter Schubert in Igensdorf. Er hat ein Zwei-Nutzungshuhn entwickelt – eine Rasse, die sowohl Eier legt aber auch Fleisch ansetzt – nur langsamer. Er ist einer von zwei Züchtern in Deutschland, die männliche Küken nicht sofort töten (In Deutschland werden sie vergast im Ausland auch geschreddert.)

Am 3. Oktober 2017 haben wir den Demeter-Geflügelhof Schubert besucht. Peter Schubert hat uns persönlich durch seinen Betrieb geführt, uns sein Vermarktungskonzept erläutert und uns seine Gockel-Bratwurst kosten lassen. Danach konnte wir im Hofladen einkaufen.

Schubert verkauft Küken aus der Zwei-Nutzungsrasse an Züchter in Deutschland und zieht selber im Rahmen seines Bruderhahn-Projektes Junghennen und Junggockel auf.  Alles, was seine Hühner zu fressen bekommen wächst rund um den Geflügelhof – Futterzukauf ist nicht nötig.  Der „stolze Gockel“ erreicht sein Schlachtgewicht erst nach vier bis fünf Monaten (Mastrassen in der Intensivmast schon nach einem Monat). Er wird zu verschiedenen Bio-Delikatessen verarbeitet, z.B. Gockel-Fleisch, Gockel-Bolognese, Gockel-Suppe, Gockel-Frikassee.

Da mehr Getreide wächst als gebraucht wird, hat Schubert sich eine eigene Nudelproduktion aufgebaut. Dazu wurde ein Rundwanderweg mit Beschriftungen angelegt, um die vielfältigen Getreidesorten kennenlernen zu können. Der Geflügelhof bietet auch Führungen für Schulklassen  an.

Demeter-Geflügelhof Schubert, Peter Schubert, 91338 Igensdorf-Unterrüsselbach, Ebacher Str. 1, Tel. 09192 – 8303, www.gefluegelhof-schubert.com, info@gefluegelhof-schubert.de