Wir sind Nuss! – Besuch beim Nussmus-Hersteller Eisblümerl

Wir sind Nuss! – Besuch beim Nussmus-Hersteller Eisblümerl

"Das gehört verboten", war Ute Blümleins Urteil bei der Verkostung von Schoko-Kokos Aufstrich, "das macht süchtig." Am 7. Juni 2019 führte einer der diesjährigen Bio-Ausflüge des Bio-Verbraucher e.V. zur Firma Eisblümerl Naturkost in Lauterhofen.

Insgesamt gab es dort etwa 30 Nuss- und Fruchtmuse, Aufstriche und Nougat-Variationen zu verkosten - einer leckerer als der andere! Vorher hatten wir einiges über Firmengeschichte, Rohstoffe und ihre Herkunft sowie über deren Verarbeitung und den Vertrieb der Produkte erfahren. Ein Rundgang durch den mittelständischen Betrieb (Ein- und Ausgangslager und Fertigung) ließ uns erkennen, wie alle Rohstoffe, ausschließlich frisch verarbeitet, im Endverbraucherglas landen.

Wir sind Nuss! heißt der Slogan der Firma Eisblümerl. Aber wieso eigentlich Eisblümerl? Stefan Aster und Partner hatten die Produktionsstätten in Fichta und den Firmennamen vor einigen Jahren von Gerhard Geuder übernommen, der Speise-Eis, Zutaten zu deren Herstellung und Nussmuse produzierte. Der Name Eisblümerl ist geblieben, Eis und Eis-Zutaten werden nicht mehr hergestellt. 

2017 hat man in Lauterhofen eine moderne Produktion aufgezogen, die den gewachsenen Anforderungen entspricht. Es werden jährlich z.B. 380 t Erdnüsse und 190 t Mandeln verarbeitet. Insgesamt werden mehr als 50 Produkte vertrieben. Es wird der Naturkost-Groß- und Einzelhandel beliefert, über den Online-Shop können aber auch Verbraucher direkt bestellen. Zweimal pro Jahr wird der Bio-Betrieb geprüft - einmal angemeldet und einmal unangemeldet.

Kontakt: Eisblümerl Naturkost GmbH, Hohe Birke 3, D-92283 Lauterhofen, Tel. 09157 - 92 59 99 40, www.eisbluemerl.de, info@eisblümerl.de 

 

Verkostung des Produkts

Der Chef, Stefan Aster, rechts

Gang in die Produktion

Nur beste Rohstoffe

Neuartiges 6er-Verkaufsgebinde

Gang zur Desinfektion

Musterbeutel zum Mitnehmen

Ein schöner Tag geht zu Ende

Kann Bio die Welt ernähren?

Diese Frage wurde wieder einmal vor und während der BioFach 2018 erörtert.  Wir wissen bereits: Bio-Landwirtschaft ist gut für die Umwelt, wirkt der Klimaerwärmung entgegen, ist gesünder für Mensch und Tier. Könnte sie auch die Welt ernähren? Eine neueste Gemeinschaftsstudie (Fibl, FAO, Universitäten  Klagenfurt und Aberdeen) kommt zusammengefasst zum Ergebnis: Ja, es geht. Es muss gehen, denn mit der konventionellen Landwirtschaft wird es künftig nicht gelingen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Die Nürnberger  Nachrichten führen in ihrem Artikel „Warum – Bio alleine nicht reicht“ (14.02.2018, S. 2) folgende Argumente und Bedingungen der Wissenschaftler an, wenn 2050 weltweit nur noch Bio angebaut würde:

  • Artenvielfalt würde erhalten
  • Bauern lebten gesünder
  • 19 – 27 Prozent Energie würde gespart
  • Treibhausgase würden um 3 – 7 Prozent verringert

Voraussetzungen wären allerdings:

  • geringerer Fleischkonsum weltweit
  • kein Wegwerfen von Lebensmitteln mehr
  • erhöhte Forschungsanstrengungen, um Schädlinge mit natürlichen Methoden in Schach halten zu können
  • Ernährungsbildung, die verantwortungsvolles Konsumverhalten unterstützt

Fibl-Langzeitstudien zeigen: Kleinbauern in Ländern wie Indien, Kenia und Bolivien geht es mit Bio besser; sie können sich von dem ernähren, was sie erzeugen und erwirtschaften ein höheres Einkommen.

Die Voraussetzungen, die die Wissenschaftler für 100 Prozent Bio fordern, unterstützt der Bio-Verbraucher e.V. Seine Mitglieder essen weniger oder gar kein Fleisch, verschwenden keine Lebensmittel und konsumieren verantwortungsvoll. Erhöhte Forschungsanstrengungen im Bio-Bereich ist uns ein wichtiges Anliegen, damit auf Pestizideinsatz – auch im konventionellen Anbau – verzichtet werden kann. Hier muss die Politik die finanziellen Mittel umlenken von der massiven agrar-chemischen Forschungsförderung zur Förderung der Forschung der biologischen Schädlingsbekämpfung.

Wolfgang Ritter/ Bio-Verbraucher e.V.