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Dr. Werner Ebert
Foto: W.R.

Bio-Verpflegung in Kommunen

Nürnberg ist Teil des 2014 gegründeten Netzwerks der Bio-Städte. Seit 2003 verfolgt die Stadt konsequent das Projekt, in öffentlichen Einrichtungen Bio-Lebensmittel einzusetzen. Dr. Werner Ebert, Projektleiter der BioMetropole Nürnberg, erläutert im Gespräch mit Dr. Stephanie Lehmann vom Anbauverband Biokreis e.V., wie die Umsetzung funktioniert.

Wie kam es zu Nürnbergs Engagement für mehr Bio in öffentlichen Einrichtungen?
Im Jahr 2003 gab es durch die damalige Landwirtschaftsministerin Renate Künast erstmals auf Bundesebene politischen Rückenwind für die Bio-Branche. In Nürnberg meldete sich damals ein Bio-Unternehmer zu Wort, der das Thema auch auf kommunaler Ebene voranbringen wollte. Tatsächlich fasste der Stadtrat bald darauf einen Grundsatzbeschluss. Zehn Prozent Bio-Anteil in öffentlichen Einrichtungen waren damals das Ziel.

Warum ging das in Nürnberg?
CSU und Grüne ergriffen die Initiative, die SPD schloss sich an. Es gab also ein breites Bündnis für das Projekt „BioMetropole Nürnberg“. Ein wichtiger Aspekt war sicher, dass damals schon die BioFach in Nürnberg stattfand. Dadurch waren die Stadträte für das Thema sensibilisiert.

Wie gelang die Umsetzung?
Am Anfang ging es darum, überhaupt einmal die Möglichkeiten zu ermitteln. Wir haben uns zunächst auf Schulen und Kitas konzentriert. Damals gab es in Nürnberg nur einen bio-zertifizierten Caterer. Das ist heute natürlich ganz anders. Über viele Jahre haben wir das Projekt rein freiwillig betrieben und versucht, die Einrichtungen von Bio zu überzeugen. Diese beauftragten dann selber entsprechende Dienstleister. Damit haben wir bei Kitas einen Anteil von 40 Prozent Bio erreicht, bei Schulen 20 Prozent. Einen Sprung nach vorne haben wir gemacht, als wir für Kitas die Verpflegung neu strukturiert haben. Die Essensversorgung wird jetzt zentral organisiert und betreut. Damit ist der Bio-Anteil noch einmal deutlich gestiegen.

Ergeben sich durch die Bio-Verpflegung höhere Preise?
Wir haben dazu Erhebungen gemacht. In Kitas liegt der Mehrpreis pro Essen bei zehn Cent mehr, in Schulen bei zwanzig bis dreißig Cent. Die Kosten standen bei der Umsetzung des Projekts nie entscheidend im Vordergrund. Auch die Eltern waren immer mit der Umstellung einverstanden.

Wo steht das Projekt inzwischen?
Im Bereich der Kitas wollen wir bis 2020 75 Prozent Bio-Anteil erreichen. Das werden wir auch schaffen. Bei den Schulen ist das Ziel 50 Prozent, das werden wir aber nicht schaffen. In allen anderen Einrichtungen, die mit Essen zu tun haben, soll ein Viertel der Lebensmittel aus biologischer Erzeugung stammen. Die Rathaus-Kantine ist zum Beispiel mittlerweile bio-zertifiziert und bietet eines von drei Gerichten in Bio-Qualität an.

Gibt es auch Schwierigkeiten?
Die größte Baustelle ist das Klinikum. Da liegt der Bio-Anteil momentan bei drei Prozent. Daher haben wir ein Projekt mit dem Vorstand des Klinikums abgesprochen, wie über Beratung und Schulung der Bio-Anteil erhöht werden kann. Nicht alle Dienststellen ziehen gleich mit. Wir geben Empfehlungen an den Stadtrat, dieser entscheidet. Der Prozess ist jedenfalls transparent organisiert.

Wie hält es die Stadt Nürnberg mit der Regionalität?
Wir achten natürlich auf die Herkunft der Bio-Lebensmittel. Wenn ein Caterer einen Auftrag bekommt, dann begleiten und beraten wir ihn bei der Auswahl der passenden Lieferanten. Wir empfehlen regionale Betriebe, mit denen wir gut zusammenarbeiten, denn die regionale Vernetzung ist uns sehr wichtig.
Quelle: bioNachrichten (Zeitschrift des Anbauverbandes Biokreis), Februar 2019