Wellness-Tees sind im Trend: sie sollen einen Ausgleich zwischen Körper und Seele schaffen und überraschen mit immer wieder neuen und außergewöhnlichen Geschmackskombinationen. Ob die Tees mit den wohlklingenden Namen wie „Time to relax“ oder „Daily Balance“ auch bedenkenlos getrunken werden können, hat Öko-Test kürzlich (Ausgabe 12/2017) untersucht. Das Verbrauchermagazin hat 20 Tees getestet, davon neun Bio-Produkte.
Bio-Tee erhielt – bis auf zwei Ausnahmen – die Note „sehr gut“. Bei den elf konventionellen Tees gestaltet sich das Bild anders: hier wurden nur vier Produkte mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet, die restlichen erhielten von Öko-Test lediglich ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Der in Apotheken erhältliche Wellness-Tee von Sidroga bekam immerhin ein „befriedigend“.
Mit in die Bewertung flossen zum einen Rückstände von Pyrrolizidinalkaloiden (PA) ein. Diese definiert das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) als „sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe“, die zwar natürlicherweise in bestimmten Pflanzen vorkommen, jedoch gesundheitliche Risiken bergen. Konkret gibt es Hinweise auf lebertoxische sowie krebserzeugende und erbgutveränderte Wirkungen. Aus diesem Grund stuft das BfR PA bei längerer Aufnahme als gesundheitlich bedenklich ein. Die Belastung von (Kräuter-)Tee mit PA wird vor allem auf die Kontamination der Rohstoffe bei der Ernte zurückgeführt.
Zum anderen führten Pestizidrückstände zu einer schlechteren Bewertung. Hierbei wurde Glyphosat, das die WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ einstuft, als besonders bedenkliches Pestizid separat betrachtet. Ebenfalls wurde auf das Pflanzenschutzmittel „Anthrachinon“ getestet, welches nicht mehr zugelassen ist, sich aber noch immer vereinzelt nachweisen lässt. Schließlich wurden Produkte mit zugesetzten Aromen abgewertet.
Das Ergebnis fällt pro Bio aus: bis zu neun Pestizide wurden in den konventionellen Tees gefunden. In drei Vierteln aller Tees wurde Glyphosat nachgewiesen; wenn auch bis auf zwei Ausnahmen („Lord Nelson Körper Balance“ sowie „Tea Friends Schoko-Orange Chai“) nur in Spuren. Der Rooibos-Tee von Oasis überschritt als einziges Bio-Produkt Grenzwerte für Pestizide und erhielt somit ein „ungenügend“. Diese Höchstmengenüberschreitung muss dabei nicht zwangsläufig auf den Pestizideinsatz zurückzuführen sein, sondern kann sich durch unbeabsichtigte Verunreinigungen ergeben. Die Ergebnisse pro Tee im Detail:
Bio-Tees | ||
Note | Hersteller/Marke | Bezeichnung |
sehr gut | Alnatura | Wohlfühl Tee |
sehr gut | Gepa | Chai |
sehr gut | Tee Gschwendner | Chillma |
sehr gut | Yogi Tea | Green Chai |
sehr gut | Lebensbaum | Süßer Chai |
sehr gut | Pukka | Love – Herzerwärmender Bio-Tee |
sehr gut | Sonnentor | Schwarz-Teekuss Chai |
gut | Teatox | Daily Balance |
ungenügend | Oasis | Bio-Rooibos Komposition Warm um’s Herz |
Fazit: Konventionelle Tees sind häufiger und stärker mit potenziell krebserregenden und leberschädigen Substanzen belastet, und weisen zudem häufig unnötigerweise zugesetzte Aromen auf. Aus diesem Grund ist Bio die bessere Wahl, vor allem wenn Tee in größeren Mengen konsumiert wird. Trotzdem empfiehlt es sich, seinen Flüssigkeitsbedarf nicht ausschließlich über Tee zu decken.
Bericht von Daniela Mayr/ bio-Verbraucher e.V.