Kulinarisches & Historisches in Lauf a.d. Pegnitz

Zwiebelkuchen und Federweißer am Marktstand vom Biomarkt Lauf auf dem Marktplatz; Führung durch die Kaiserburg; Kaffee und Kuchen im Biomarkt, Verkostungen, Einkaufsmöglichkeit.

Sonntag, 23. September 2018, 13.00 – 16.00 Uhr

 

Programm:

13.00 Uhr: Treffen am Marktstand von Biomarkt Lauf GmbH, Erika Vogel, auf dem Marktplatz in Lauf; wir essen Bio-Zwiebelkuchen und trinken Bio-Federweißen
14.00 Uhr: Führung der Altstadtfreunde Lauf durch die Kaiserburg Lauf (3 €/ Person); Treffen im Burghof
15.00 Uhr: Kaffee und Kuchen im Biomarkt Lauf, Verkostungen, Einkaufsmöglichkeit

Anreise:

Abfahrt in Nürnberg um 12.30 Uhr
Bei Anreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: S1 (Lauf links der Pegnitz) oder R31 von Nürnberg Hbf

Anmeldung:

Bitte eine Woche vor der Veranstaltung bei Bio-Verbraucher e.V., Tel. 0911-30 73 58 90 oder 0911-40 48 27 (mit AB) oder ritter@bio-verbraucher.de. Bitte geben Sie die Anzahl der teilnehmenden Personen an und ob Sie eine Mitfahrgelegenheit wünschen oder bieten.

Adresse:

Biomarkt Lauf, Erika Vogel, Simonshoferstr. 5, 91207 Lauf

 

Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr für unsere Umwelt

Unsichtbar, umweltschädlich und weitgehend unerforscht – Mikroplastik hat in der jüngsten Vergangenheit zunehmend für Schlagzeiten gesorgt. Bewusste Verbraucher sind verwirrt und fragen sich: wie kann Mikroplastik vermieden bzw. zunächst überhaupt als solches erkannt werden?

Warum ist Plastik generell problematisch?
Plastik ist aus folgenden Gründen problematisch: erstens, werden die meisten synthetischen Kunststoffe aus Erdöl hergestellt, welches ein nicht nachwachsender Rohstoff ist. Zweitens, sind diese nicht biologisch abbaubar, d.h. sie sind auch nach Jahrhunderten noch nachweisbar. Drittens, wird Plastik oft mit Zusatzstoffen, wie Weichmachern, Stabilisatoren oder Flammschutzmitteln versetzt, um dem Material bestimmte Eigenschaften zu geben.

Was ist Mikroplastik?
Wie bereits der Name impliziert, handelt es sich bei Mikroplastik um mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel. Der BUND definiert Mikroplastik als „feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe), die kleiner als fünf Millimeter sind“. Diese sind mit dem bloßen Auge gerade noch erkennbar. Dabei unterscheidet man zwischen primärem Mikroplastik, welches sogenannte Basispellets, das Grundmaterial zur Plastikproduktion (z.B. von Zahnpasta), sowie Fasern (z.B. Fleece in Kleidungsstücken) umfasst. Sekundäres Mikroplastik hingegen entsteht durch die Zersetzung oder den Zerfall von Makroplastikteilen, d.h. größeren Kunststoffteilen, beispielsweise durch Sonne oder Wasser.

Welche Auswirkungen hat (Mikro-)Plastik auf Mensch und Tier?
Die oben erwähnten Zusatzstoffe, wie z.B. Weichmacher (Phthalate), können ausdünsten oder auf andere Materialien, wie z.B. Öle, übergehen. Folglich gelangen sie in die Umwelt und somit auch in den menschlichen Körper. Unter anderem gibt es bereits jetzt eindeutige Hinweise darauf, dass Weichmacher mit Diabeteserkrankungen oder ADHS in Verbindung stehen. Aber nicht nur für den Menschen, auch für die Tierwelt ist Plastik nicht nur schädlich, sondern gar lebensbedrohend. Beispielsweise nehmen Fische und Meeresvögel Mikroplastik mit der Nahrung auf und sterben daran. Weiterhin können sich biologisch schwer abbaubare organische Schadstoffe (z.B. das als krebserregend geltende DDT) aus dem umgebenden Wasser in hoher Konzentration an Mikroplastikpartikel binden und in die Nahrungskette gelangen.

Wo kommen die kleinen Partikel vor?
Während herkömmliches Plastik relativ einfach als solches erkannt, und als Konsequenz gegebenenfalls gemieden werden kann, ist dies bei Mikroplastik nicht so leicht: zum einen aufgrund der Größe der Partikel, zum anderen aufgrund der mangelnden Transparenz in Bezug auf die Kennzeichnung der Produkte. Mikroplastik ist zunächst in ganz alltäglichen Pflegeprodukten, wie Zahnpasta, Duschgele, Sonnencreme, sowie vielen weiteren Kosmetika enthalten. Außerdem ist Mikroplastik in Kleidung, wie Fleecejacken und Sportbekleidung, sowie generell Kleidung aus synthetischen Fasern (wie z.B. Polyester oder Polyacryl) zu finden.

Wie gelangt Mikroplastik in Gewässer?
Das Mikroplastik aus Kosmetikprodukten gelangt ungehindert ins Abwasser, während synthetische Kleidung bei jedem Waschgang Kunststoffpartikel abgibt, die dann ebenfalls ins Abwasser gelangen. Leider ist es den Kläranlagen nicht möglich, Mikroplastik vollständig aus dem Abwasser herauszufiltern: ein Teil wird im Klärschlamm zurückgehalten, der Rest gelangt in Meere und Flüsse.

Welche alternativen Stoffe gibt es?
Während bei der Kosmetikherstellung relativ leicht auf Mikroplastik verzichtet werden kann, ist die Sache bei Bekleidung etwas schwieriger. Aber auch hier existieren bereits Alternativen: So findet Tencel in Bekleidung zunehmend Verwendung. Laut VAUDE weist die zu 100 % aus nachhaltig gewonnenem Eukalyptus- und Buchenholz hergestellte Faser nicht nur hervorragende Funktionseigenschaften auf, sondern ist zudem vollständig biologisch abbaubar. So konnte das Unternehmen bereits alternatives Fleece-Material entwickeln.

Was kann der Verbraucher tun?
Viele Hersteller – auch von konventionellen Kosmetikprodukten – verzichten bereits auf Mikroplastik. Sicher kann der Verbraucher bei zertifizierter Naturkosmetik sein, die ohne Mikroplastik auskommt. Einen Einkaufsratgeber für Kosmetikprodukte stellt beispielsweise der BUND auf seiner Homepage (www.bund.net, „Mikroplastik – Die unsichtbare Gefahr“) zum Download zur Verfügung. Außerdem informiert die Internet-Plattform Utopia regelmäßig über das Thema (z.B. www.utopia.de/ratgeber/mikroplastik-kosmetik-produkte/) und zeigt konkrete Alternativen zu Produkten mit Mikroplastik auf.

Bericht von Daniela Mayr

Quellen: www.bund.net, www.umweltbundesamt.de, www.nabu.de, www.vaude.de, www.textilemission.bsi-sport.de, www.aerzteblatt.de, www.aerztezeitung.de

Besuch des Demeterhofes Schwab

Hofführung, Verkostung, Einkauf im Hofladen, Mittagessen im ehemaligen Bio-Landgasthof Schwarz

 

Samstag, 28. Juli 2018, 11.00 – 13.00 Uhr

 

Programm:

11.00 Uhr: Treffpunkt am Demeterhof Schwab
Anschließend: Führung durch den Hof – Milchkuhhaltung, Kartoffeln (verschiedene Sorten), Hanfprodukte, Braunhirse, Amaranth, Nackthafer, Dinkel.
Verkostung, Möglichkeit zum Einkauf im Hofladen.
13.30 Uhr: Mittagessen im ehemaligen Bio-Landgasthof Schwarz

Anreise:

Es wird Fahrgemeinschaften geben, die nach Anmeldung zugeteilt werden. Abfahrt in Nürnberg um 10.00 Uhr.

Anmeldung:

Bitte eine Woche vor der Veranstaltung bei Bio-Verbraucher e.V., Tel. 0911-30 73 58 90 oder 0911-40 48 27 (mit AB) oder ritter@bio-verbraucher.de. Bitte geben Sie die Anzahl der teilnehmenden Personen an und ob Sie eine Mitfahrgelegenheit wünschen oder bieten.

Adresse:

Demeterhof Andreas Schwab, Suddersdorf 25, 91575 Windsbach
Bio-Landgasthof Schwarz, Veitsaurach H7
91575 Windsbach, www.landgasthof-schwarz.com, Tel. 09871-67300

Bioveganer Landbau: Braucht die Bio-Landwirtschaft Tierhaltung?

Noch fristet der biovegane Landbau ein Nischendasein, jedoch hat die Idee dahinter einen umfassenden Diskurs ausgelöst. Ende letzten Jahres hat die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) den biozyklisch-veganen Anbau als einen weltweit gültigen Bio-Standard anerkannt. Seitdem ist es landwirtschaftlichen Betrieben möglich, sich mit dem Gütesiegel „aus biozyklisch veganem Anbau“ zertifizieren zu lassen.

Das Konzept des bioveganen Landbaus
Das Konzept des bioveganen Landbaus vereint die Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft mit denen des Veganismus. Letzterer findet zunehmend Anhänger, die meist aus ethischen Gründen auf tierische Produkte verzichten. Die Idee des bioveganen Landbaus ist dabei nicht ganz neu: bereits Mitte der 90er wurde der biologisch-vegane Land- und Gartenbau in England durch das Vegan Organic Network (VON) begründet, mit dem Ziel der Förderung und Entwicklung einer landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion ohne Tierausbeutung. Dies bedeutet, dass weder Tiere gehalten noch Produkte aus Tierhaltung oder –schlachtung (z.B. Mist, Gülle, Knochenmehl) verwendet werden.

Merkmale des „biozyklisch-veganen Anbaus“
Der Verein Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. benennt folgende Merkmale des „biozyklisch veganen Anbaus“:

  1. Kein Einsatz von Dung und anderen Betriebsmitteln tierischer Herkunft. Es werden weder eigene noch zugekaufte Produkte aus Tierhaltung oder –schlachtung (z.B. Mist, Gülle, Knochenmehl) verwendet.
  2. Pflanzlich organische Düngung. Zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit werden Dünger aus pflanzlichen/mineralischen Quellen (z.B. stickstoffsammelnde Leguminosen wie Kleegras, Humuserde aus Kompost) eingesetzt.
  3. Ganzbetrieblicher Ansatz. Ausnahmslos alle Betriebsflächen werden biozyklisch-vegan bewirtschaftet.
  4. Pflanzenschutz beginnt beim Humusaufbau im Boden. Um den Einsatz von erlaubten Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum zu beschränken, soll eine gezielte Unterstützung durch Mikroorganismen des Bodens erfolgen sowie die Herstellung von möglichst naturähnlichen Wachstumsbedingungen.
  5. Förderung der Artenvielfalt. Nützlinge werden im gesamten Bereich der Betriebsfläche gefördert, z.B. Anlage und Pflege von Blühstreifen und Hecken. Die Selbstregulation soll dadurch unterstützt werden.
  6. Verbindliches Monitoring von agrarökologischen Maßnahmen. Mithilfe eines sogenannten „Biozyklischen Betriebsindexes“ (BBI) werden agrarökologische Maßnahmen bzw. deren Bedarf ermittelt, bewertet und kontinuierlich verbessert.
  7. Geschützte Feldlage. Die Wechselwirkungen zwischen der Umwelt und des natürlichen Ökosystems auf die Felder und Kulturen sowie die Maßnahmen und das Verhalten der Erzeuger/innen-Betriebe im Hinblick auf die Sicherheit der einzelnen Parzellen gegenüber Agrochemikalien aus konventioneller Landwirtschaft (Abdrift) werden ebenfalls mit Hilfe des BBIs individuell ermittelt, bewertet und kontinuierlich verbessert.
  8. Bäuerliche Landwirtschaft. Es wird eine Bio-Landwirtschaft angestrebt, die mit einer Verbundenheit gegenüber Boden, Pflanze und Umwelt einhergeht. Achtsamkeit im Umgang mit allem Lebendigen wird als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und Produktqualität gesehen.

Zentrale Bedeutung der Fruchtfolge
Die langfristige Versorgung der Kulturen mit ausreichend Nährstoffen stellt im bioveganen Landbau eine besondere Herausforderung dar. Aus diesem Grund kommt der Fruchtfolge, d.h. der zeitlichen Abfolge, der auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebauten Feldfrüchte über mehrere Jahre, eine besondere Bedeutung zu. Eine gut durchdachte − d.h. vielfältige, standortangepasste und ausgeglichene − Fruchtfolge ist Voraussetzung zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Dadurch wird eine ausreichende Versorgung des Bodens mit Nährstoffen gewährleistet und äußere Einflüsse wie Krankheiten, Schädlinge und Unkraut werden reduziert.

Fazit
Der biovegane Landbau stellt eine Alternative zum konventionellen bzw. traditionellen ökologischen Landbau dar. Aber, es gibt auch berechtige Einwände. Kritiker monieren, dass insbesondere die Bodenfruchtbarkeit sehr standortabhängig sei, was den Einsatz von tierischem Dünger in bestimmten Gegenden notwendig macht. Um dies beurteilen zu können, müssten mehrere, langfristige Studien an unterschiedlichen Standorten durchgeführt werden.

Bericht von Daniela Mayr (Quellen: www.biozyklisch-vegan.de; www.albert-schweitzer-stiftung.de; „Landwirtschaft ohne Tiere?“, Daniel Schneider, 01.11.2017, www.süddeutsche.de; „Biovegane Landwirtschaft“, Bachelor-Arbeit von Marin Gemeinholzer, 20.01.2007; www.ifoam.bio)

Besuch des SoLaWi-Demeterhofes Dr. Christine u. Wolfgang Krämer

SoLaWi-Demeterhof mit Schweinen, Schafen, Ziegen, Esel

 

Freitag, 16. Juni 2018, 14.30 Uhr

 

Anreise:

Abfahrt um 12.30 Uhr an der Rudolf Steiner Schule oder eigene Anreise

Anmeldung:

Bitte bei Christian Hartmann unter c.hartmann@mailgreen.de oder Tel. 0911-5755778.

Adresse:

Solawi-Demeterhof Krämer, Herrnbrechtheim 178, 97258 Ippesheim

Bio auf Tour – Per Rad in die Region Kammerstein

Gemeinsam aktiv Bio-Betriebe der Öko-Modellregion kennenlernen.

 

Samstag, 16. Juni 2018, 10.00-18.00 Uhr

Gemeinsam aktiv Bio-Betriebe der Öko-Modellregion kennenlernen. Das ist das Motto der Veranstaltungsreihe „Bio auf Tour“ der Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land und Roth und der BioMetropole Nürnberg in Veranstaltungskooperation mit den Bio-Verbrauchern Nürnberg e.V.. Wir laden Sie am Samstag, 16. Juni 2018, zu einem Ausflug per Fahrrad ein, bei dem Sie die Gelegenheit haben mit weiteren bio-interessierten Menschen gemeinsam engagierte Bio-Betriebe der Region Kammerstein (Landkreis Roth) zu entdecken.

Programm:

Station 1: Bio-Obsthof Bub
Sie erfahren viele Details über die Anforderungen beim Anbau von Bio-Plantagenobst.

Station 2: Mein Garten und mehr – Hortus natura et cultura
Sie machen Mittagspause bei einer frisch zu bereiteten Suppe im Staudengarten, den Sie währenddessen erkunden können und werden durch die Streuobstwiese geführt.

Station 3: Schnells Kürbisse GbR
Beim Besuch des Kürbishofs der Familie Schnell besichtigen Sie die einzige, seit 2011 existierende, bio-zertifizierte Kürbis-Ölmühle Bayerns, erfahren alles über Anbau und Verarbeitung von Ölkürbissen und können schließlich im Hofladen Kürbiskern-Knabbereien in Bioland-Qualität kaufen.

Anreise:

Treffpunkt: Bahnhof Schwabach, Westseite am Taxistand, 10:00 Uhr
Transportmittel: das eigene Fahrrad, Reisestrecke ca. 25-30km

Weitere Informationen:

Teilnahmegebühr pro Person: 15 Euro/ Kinder bis 14 Jahre 7,50 Euro, sonstige Ermäßigungen möglich; Darin enthalten: Führungen, Mittagssuppe inkl. Getränk. Max. 25 Teilnehmer.

Ausführliche Informationen finden Sie auch unter https://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/presse_55950.html

Anmeldung:

Verbindliche Anmeldung bis 13. Juni 2018 bei
Stadt Nürnberg, Referat für Umwelt und Gesundheit
Tel.: 0911/231 10624, Fax: 0911/231 3391 E-Mail: daniel.mettke@stadt.nuernberg.de
Webseite: http://www.oekomodellregionen.bayern

 

Ausflug zu den Bienenhütern in Nürnberg

Gartenrundgang, Einblick ins Bienenleben, Honigschleudern, Honigkauf, Kaffee und Kuchen

Samstag, 9. Juni 2018, 15.00-17.00 Uhr

 

Programm:

15.00 Uhr: Treffpunkt am Imker-Garten an der Hans-Kalb-Straße, zwischen Stadionbad und Campingplatz, mit Luftballons kenntlich gemacht
Anschließend: Gartenrundgang, Einblick ins Bienenleben, Honigschleudern und Abfüllen.
Wir können den selbst geschleuderten Honig kaufen.
Kaffee und Kuchen.

Anreise:

Bei Anreise mit ÖPNV: S2 (Frankenstadion) oder Bus 44 (Hans-Kalb-Straße)

Anmeldung:

Bitte eine Woche vor der Veranstaltung bei Bio-Verbraucher e.V., Tel. 0911-30 73 58 90 oder 0911-40 48 27 (mit AB) oder ritter@bio-verbraucher.de. Bitte geben Sie die Anzahl der teilnehmenden Personen an und ob Sie eine Mitfahrgelegenheit wünschen oder bieten.

Adresse:

Die Bienenhüter Nürnberg, 90471 Nürnberg

 

Genome Editing – gesetzliche Regelung dringend benötigt

„Genome Editing“ – dieser Begriff sorgt derzeit vor allem in der Biobranche für Furore. Grund dafür ist, dass die damit bezeichneten neuen Gentechnik-Verfahren nicht als Gentechnik deklariert sind. Dies geht auch aus der Stellungnahme des EuGH-Generalanwalts Michal Bobek hervor, laut der mithilfe von Genome Editing gezüchtete Organismen nicht unter geltendes europäisches Recht für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) fallen. Folglich kommt es zu keiner Prüfung möglicher Risiken für Gesundheit und Umwelt. Ein rechtskräftiges Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) in dieser Sache wird noch in diesem Jahr erwartet. Um auf die Politik einzuwirken, hat der Naturkosthersteller Rapunzel die Initiative FOODprint ins Leben gerufen. Diese fordert, die neuen Verfahren der Genombearbeitung als Gentechnik einzustufen und somit den entsprechenden gesetzlichen Regelungen zu unterwerfen.

Herkömmliche Pflanzenzüchtung – ein langwieriger Prozess 
Bei der herkömmlichen Pflanzenzüchtung (nicht gentechnische Verfahren) werden neben der natürlichen Kreuzung von Pflanzen auch spontane oder chemische bzw. durch Bestrahlung ausgelöste Veränderungen im Pflanzengenom genutzt, ohne dass genau bekannt ist, an welchen Stellen im Genom die Veränderungen erfolgen. Daher müssen in einem anschließenden Selektionsprozess aus einer Vielzahl diejenigen behandelten Zellen bzw. Pflanzenklone identifiziert und selektiert werden, die die gewünschte(n) Veränderung(en) enthalten.

Zielgerichtete Eingriffe ins Erbmaterial durch Genome Editing
Im Gegensatz dazu, aber auch zu den bisherigen gentechnischen Verfahren, ist Genome Editing nicht nur einfacher und schneller durchzuführen, sondern vor allem auch zielgenauer. Dabei ist Genome Editing als Sammelbegriff für verschiedene neue molekularbiologische Methoden zu verstehen: mittels „Gen-Chirurgie“, d.h. dem zielgerichteten Eingriff ins Erbmaterial (Genom) einer Zelle, können Gene ausgetauscht, entfernt oder hinzugefügt werden. Zu den Methoden zählen beispielsweise TALEN, OGM und insbesondere CRISPR/Cas9. In der Pflanzen- und Tierzucht sollen dadurch ertragreichere oder krankheitsresistente Sorten bzw. Rassen entstehen. In der Medizin erhofft man sich Fortschritte im Hinblick auf die Therapie von Krankheiten wie z.B. Krebs.

Risiken noch nicht abzuschätzen
Die komplexen Zusammenhänge in Pflanzen und Tieren sind bis heute unverstanden. Noch ist daher unklar, welche Folgen derartige Eingriffe ins Erbgut haben. Beim Einsatz der neuen Gentechnologien kann es auch zu ungewollten Nebeneffekten kommen, da Veränderungen des Erbguts auch an ungeplanter Stelle im Genom möglich sind. Dies kann zum Beispiel die Funktion von nicht-Ziel-Genen beeinflussen oder im Falle ganzer Chromosomen auch andere nicht-Ziel Chromosomen zerstören.

Vorsorgeprinzip muss zum Tragen kommen
Das Gentechnik-Recht der EU beruht auf dem im EU-Vertrag festgeschriebenen Vorsorgeprinzip: Zum Schutz von Umwelt und Gesundheit müssen mögliche Risiken durch die Verwendung von Gentechnik bei Tieren und Pflanzen streng kontrolliert werden. Dies umfasst Pflichten zu Risikoprüfung, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit.

Genome Editing und Bio sind unvereinbar
„Wirtschaften ohne Gentechnik gehört zu den Bio-Grundprinzipien“, bekräftigt die IFOAM Organics International, der internationale Zusammenschluss der Bio-Bewegung. Ähnlich sieht es der Vorsitzende des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein: „Bio und Gentechnik gehen zwei völlig unterschiedliche Wege.“ Die politische Sprecherin von Demeter, Antje Kölling warnt davor, dass auch die neuen Methoden, die technisch in das Genom eingreifen, Nebeneffekte haben, die nicht abzuschätzen sind. Allen gemeinsam ist die Forderung nach einer rechtlichen Regulierung der neuen Gentechnik.

Jetzt aktiv werden
Rapunzel hat daher mit zahlreichen Kooperationspartnern (u.a. Bioland, BÖLW, Demeter) die Initiative FOODprint gegründet. Gefordert wird vor allem eine eindeutige Regulierung nach europäischem Gentechnik-Recht. Aber auch Transparenz und die Kennzeichnung entsprechender Produkte werden verlangt. Außerdem soll die Politik gentechnikfreie und ökologische Züchtung fördern, um die biologische Vielfalt zu erhalten.

Bitte unterstützen Sie die Initiative und unterzeichnen Sie die Petition bis zum 30. April 2018. Dies ist entweder mittels Unterschriftenliste oder online möglich. Alle Informationen und Links finden sich auf www.rapunzel.de/foodprint.

Bericht von Daniela Mayr/ Bio-Verbraucher e.V.; Quellen: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Internetseiten von Rapunzel, Demeter und BÖLW

Besser Bio-Tee für eine Tasse Auszeit

Wellness-Tees sind im Trend: sie sollen einen Ausgleich zwischen Körper und Seele schaffen und überraschen mit immer wieder neuen und außergewöhnlichen Geschmackskombinationen. Ob die Tees mit den wohlklingenden Namen wie „Time to relax“ oder „Daily Balance“ auch bedenkenlos getrunken werden können, hat Öko-Test kürzlich (Ausgabe 12/2017) untersucht. Das Verbrauchermagazin hat 20 Tees getestet, davon neun Bio-Produkte.

Bio-Tee erhielt – bis auf zwei Ausnahmen – die Note „sehr gut“. Bei den elf konventionellen Tees gestaltet sich das Bild anders: hier wurden nur vier Produkte mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet, die restlichen erhielten von Öko-Test lediglich ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Der in Apotheken erhältliche Wellness-Tee von Sidroga bekam immerhin ein „befriedigend“.

Mit in die Bewertung flossen zum einen Rückstände von Pyrrolizidinalkaloiden (PA) ein. Diese definiert das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) als „sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe“, die zwar natürlicherweise in bestimmten Pflanzen vorkommen, jedoch gesundheitliche Risiken bergen. Konkret gibt es Hinweise auf lebertoxische sowie krebserzeugende und erbgutveränderte Wirkungen. Aus diesem Grund stuft das BfR PA bei längerer Aufnahme als gesundheitlich bedenklich ein. Die Belastung von (Kräuter-)Tee mit PA wird vor allem auf die Kontamination der Rohstoffe bei der Ernte zurückgeführt.

Zum anderen führten Pestizidrückstände zu einer schlechteren Bewertung. Hierbei wurde Glyphosat, das die WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ einstuft, als besonders bedenkliches Pestizid separat betrachtet. Ebenfalls wurde auf das Pflanzenschutzmittel „Anthrachinon“ getestet, welches nicht mehr zugelassen ist, sich aber noch immer vereinzelt nachweisen lässt. Schließlich wurden Produkte mit zugesetzten Aromen abgewertet.

Das Ergebnis fällt pro Bio aus: bis zu neun Pestizide wurden in den konventionellen Tees gefunden. In drei Vierteln aller Tees wurde Glyphosat nachgewiesen; wenn auch bis auf zwei Ausnahmen („Lord Nelson Körper Balance“ sowie „Tea Friends Schoko-Orange Chai“) nur in Spuren. Der Rooibos-Tee von Oasis überschritt als einziges Bio-Produkt Grenzwerte für Pestizide und erhielt somit ein „ungenügend“. Diese Höchstmengenüberschreitung muss dabei nicht zwangsläufig auf den Pestizideinsatz zurückzuführen sein, sondern kann sich durch unbeabsichtigte Verunreinigungen ergeben. Die Ergebnisse pro Tee im Detail:

Bio-Tees
Note Hersteller/Marke Bezeichnung
sehr gut Alnatura Wohlfühl Tee
sehr gut Gepa Chai
sehr gut Tee Gschwendner Chillma
sehr gut Yogi Tea Green Chai
sehr gut Lebensbaum Süßer Chai
sehr gut Pukka Love – Herzerwärmender Bio-Tee
sehr gut Sonnentor Schwarz-Teekuss Chai
gut Teatox Daily Balance
ungenügend Oasis Bio-Rooibos Komposition Warm um’s Herz

Fazit: Konventionelle Tees sind häufiger und stärker mit potenziell krebserregenden und leberschädigen Substanzen belastet, und weisen zudem häufig unnötigerweise zugesetzte Aromen auf. Aus diesem Grund ist Bio die bessere Wahl, vor allem wenn Tee in größeren Mengen konsumiert wird. Trotzdem empfiehlt es sich, seinen Flüssigkeitsbedarf nicht ausschließlich über Tee zu decken.

Bericht von Daniela Mayr/ bio-Verbraucher e.V.

Rückblick StadtLandBio-Kongress

Der StadtLandBio-Kongress am 15. u. 16. Februar hat sich mal wieder als Trendsetter erwiesen. Unter dem Titel „Mehr Bio, mehr Region, mehr Zukunft – Ernährungswende durch eine kommunale Ernährungspolitik?“ diskutierten über 200 hochrangige Vertreter/innen über die Zukunft der Ernährung in Stadt und Land sowie über den Ökolandbau.  Das Thema boomt. Eine Reihe weiterer Veranstaltungen stehen demnächst in Deutschland an.

Fazit von Werner Ebert, Nürnberg – DIE BIOMETROPOLE, der den Kongress inhaltlich organisiert hat: „Auf kommunaler und regionaler Ebene gibt es viele Chancen und Möglichkeiten für eine Ernährungspolitik. Die Städte und Landkreise müssen jetzt aktiv werden. Die Zeit ist reif.“

Dies bestätigte auch Franz Fischler, der ehemalige EU Kommissar für Landwirtschaft, mit seiner Aussage, dass die EU Agrarpolitik „vom Kopf auf die Füße gestellt“ werden müsse, d.h. weg vom Zentralismus hin zu den Potenzialen, die bei den Akteuren vor Ort liegen. Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly betonte, dass die Kommunen über die öffentliche Beschaffung den Ökolandbau sehr stark fördern können und dies auch konsequent tun sollten. So soll bis 2020 in Nürnberg den Bio-Anteil in städtischen Kitas auf 75%, in Schulen auf 50% steigen. Aktuell Kitas 40%, Schulen 20%.

Intensiv diskutiert wurde auch der Zusammenhang zwischen Bio und Regionalität. Der überwiegende Teil der Kongressteilnehmer sah darin keinen Gegensatz, sondern hält es für wichtig, beide Ansätze zu verbinden. Bei der Prioritätensetzung gibt es jedoch unterschiedliche Akzente. So betonte Felix Prinz zu Löwenstein, der BÖLW Vorsitzende, dass Regionalität alleine nicht reicht, sondern mit Produktqualität verknüpft sein muss. Ein Bäcker, der nur Teigrohlinge aufbäckt, muss sich nicht wundern, wenn die Kunden zur billigen Supermarktkonkurrenz gehen.  Hier muss sich das Lebensmittelhandwerk wieder mehr um handwerkliche Qualität kümmern. Hinzu kommt, dass Regionalität nur dann gegeben ist, wenn wirklich regionale Wertschöpfung stattfindet. Nur Standort in der Region reicht nicht. Werner Bätzing, emeritierter Geografie-Professor und Regionalexperte, betonte die Verantwortungsgemeinschaft Region. Es reicht nicht nur eine neue, eben diesmal Regionalmarke zu schaffen.

Spannend war auch die Diskussion zum Thema Esskultur. Essen und Kochen sind Kulturgüter, auch wenn das Bewusstsein dazu immer mehr in den Hintergrund tritt. Insofern waren sich die Teilnehmer einig, dass die Kulturhauptstadtbewerbung Nürnbergs eine einmalige Chance ist, die Kulturlandschaften und die Art wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, wieder stärker ins Blickfeld der Menschen zu rücken.

Ein weiteres großes Thema war auch, wie den interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten für ihr Engagement für eine Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik eingeräumt werden können.  Dies wurde vor allem am Beispiel von Ernährungsräten diskutiert, die zunehmend in Deutschland vor allem in Städten gegründet werden. Auch in Nürnberg gibt es eine Initiative dazu.  So findet am 9. April um 19.00 Uhr in der „Nordkurve“, Rothenburger Straße 51a, ein Ernährungsrat-Pionier*innentreffen statt.

Dr. Werner Ebert, Stadt Nürnberg, Referat für Umwelt und Gesundheit – NÜRNBERG – DIE BIOMETROPOLE, www.biometropole.de, Tel: 0049 911 231 4189