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Schaubild-nutri-score_Foto BMEL

Ernährungspolitik auf vollwertiges Bio-Essen ausrichten / NutriScore unzureichend

BÖLW zum NutriScore: „Gesund und nachhaltig essen muss einfach werden“

Mit dem Inkrafttreten der entsprechenden Verordnung, besteht seit November die rechtliche Grundlage, die Nährwertkennzeichnung nach dem französischen NutriScore-System freiwillig zu verwenden. Volker Krause, Vorstand für Lebensmittelverarbeitung des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert: „Wir begrüßen grundsätzlich Maßnahmen, die nachhaltig und gesund zu essen für die Menschen einfacher machen. Damit das klappt, ist es aber wichtig, dass Bundesernährungsministerin Julia Klöckner darauf drängt, dass die Schwächen des NutriScore-Systems dringend behoben werden.

Fatal ist die Benachteiligung von Bio-Lebensmitteln. Wie kann es etwa sein, dass ein Bio-Orangensaft im NutriScore schlechter wegkommt, als ein hoch verarbeiteter Saft mit Zuckerersatz? Der NutriScore honoriert das Schöntricksen von Lebensmitteln mit kritischen Inhaltsstoffen. Ernährungsphysiologische Vorteile, die beispielsweise nachweislich in Vollkornprodukten stecken, honoriert das Label nicht. Auch der Verarbeitungsgrad, eine sehr wichtige Eigenschaft für die gesundheitliche Wirkung von Produkten, wird nicht berücksichtigt.

Der NutriScore zeigt nicht, ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Das Label gibt lediglich an, ob etwa die eine Eiscreme eine günstigere Nährwertzusammensetzung hat als eine andere Eiscreme. Trotzdem suggeriert die Gestaltung des Labels dem Kunden unterschwellig eine ‚gesunde‘ Wahl. Wenn man drüber nachdenkt, muss aber jedem klar sein, dass viel ‚dunkelgrün‘ bewertete Eiscreme, Tiefkühl-Pizza oder Pommes frites nicht gesund sind. Die Produktkategorie-Logik des NutriScore ist deshalb für die Kundinnen und Kunden irreführend.

Damit sich eine Ernährung, die für Mensch und Umwelt gesund ist, in der Breite der Gesellschaft durchsetzt, muss noch viel passieren. Beim NutriScore und auch, was eine ganzheitliche Ernährungspolitik angeht. Halbgare, freiwillige Kennzeichnungen genügen nicht. Vielmehr braucht es eine Ernährungspolitik, die auf wirksame Ernährungsbildung setzt, auf einen hohen Bio-Anteil und frisch gekochtes Essen in Schulen, Kitas, Krankenhäusern oder Kantinen sowie Regeln, die dazu führen, dass Lebensmittel gesund sind.“

Der BÖLW fordert für die Überarbeitung des NutriScore…:
…den bestehenden NutriScore-Algorithmus zu korrigieren, vor allem bezüglich seiner Defizite in den Bereichen Vollkornanteil/Ballaststoffe, hochwertige essentielle Fette/Öle, und Kerne/Saaten.
…in die NutriScore-Bewertung den Verarbeitungsgrad und die verwendete Art und Anzahl an Zusatz- und Ersatzstoffen einzubeziehen.
…die Voraussetzungen für eine bessere Transparenz und Überprüfbarkeit des NutriScore zu schaffen.
…Fach-Persönlichkeiten mit Expertise zu den speziellen Produktionsregeln in der Herstellung von Bio-Lebensmitteln im wissenschaftlichen Beirat einzubeziehen, der die Weiterentwicklung des NutriScore-Algorithmus vorbereitet und begleitet.
…Bio als eigenständigem Qualitätskriterium im Algorithmus anzuerkennen.
BÖLW-Pressemitteilung vom 03.11.2020, presse@boelw.de