Geld für die Metropolregion Nürnberg

Mehr bayerische Lebensmittel: Staatsministerin Kaniber fördert Beschaffungsagentur mit einer halben Million Euro, Pressemitteilung vom 12. Februar 2025

Mehr bayerische Lebensmittel auf Tellern im Großraum Nürnberg – bei diesem Ziel unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus die Europäische Metropolregion Nürnberg. Auf der Weltleitmesse für ökologische Konsumgüter BIOFACH 2025 übergab Staatsministerin Michaela Kaniber der Europäischen Metropolregion Nürnberg e.V. einen Förderbescheid in Höhe von rund 546.000 €. In den kommenden zwei Jahren soll damit eine Entwicklungsagentur für regionale und bio-regionale Beschaffung für die Gemeinschaftsverpflegung in der Metropolregion Nürnberg eingerichtet werden.

„Die Beschaffungsagentur in der Metropolregion Nürnberg ist eine großartige Initiative und für uns ein wertvoller Baustein, um unser Ziel zu erreichen, mehr bayerische Lebensmittel in die Gemeinschaftsverpflegung von Kitas, Schulen, Behörden und Betrieben zu bringen“, so Staatsministerin Michaela Kaniber im Rahmen der Übergabe des Bescheides. Diesen nahm der stellvertretende Ratsvorsitzende, Landrat Johann Kalb (Lkr. Landkreis Bamberg) und die Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, Dr. Christa Standecker, entgegen.

Die bayerische Staatsregierung hat sich mit Ministerratsbeschluss im Jahr 2020 zum Ziel gesetzt, dass die staatlichen Kantinen bis zum Jahr 2025 mindestens 50 Prozent regionale oder ökologische Lebensmittel einsetzen. Diesem guten Beispiel sollen möglichst viele öffentliche Kantinen und Mensen folgen. „Die Kommunen spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Denn insbesondere kommunale Beschlüsse stellen ein echtes Bekenntnis zu mehr Regionalität in der Gemeinschaftsverpflegung dar“, betonte Kaniber. Und weiter: „Die Metropolregion Nürnberg mit ihrer neuen Beschaffungsagentur ist ein wichtiger Partner für uns, um auf kommunaler Ebene mehr regionale Lebensmittel in die Gemeinschaftsverpflegung zu bekommen.“

Die Beschaffungsagentur ist eine wichtige Ergänzung zu den Maßnahmen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Heimatagenturen an den Regierungen sowie der Öko-Modellregionen, die in der Metropolregion Nürnberg liegen. Geographisch umschließt die Europäische Metropolregion Nürnberg die Regierungsbezirke Mittelfranken und Oberfranken, Teile von Unterfranken sowie etwa die Hälfte der Oberpfalz. In der Metropolregion leben 27 Prozent der bayerischen Einwohner und sie umfasst 31 Prozent der bayerischen Landesfläche. Das Projekt ‚Entwicklungsagentur für regionale und bio-regionale Beschaffung in der Metropolregion Nürnberg‘ soll als Leuchtturm für ganz Bayern fungieren und zeigen, wie regionale und bio-regionale Beschaffung für Verpflegungseinrichtungen vor Ort in den Kommunen gelingen kann.

Quelle: https://www.bayern.de/mehr-bayerische-lebensmittel-staatsministerin-kaniber-foerdert-beschaffungsagentur-mit-einer-halben-million-euro

Kongress StadtLandBio

Bericht von Dr. Werner Ebert

Die NürnbergMesse, Metropolregion Nürnberg und die Biometrople Nürnberg organisierten parallel zur BioFach 2020 wieder den Kongress STADTLANDBIO. Thema war „Mehr Bio, mehr Region, mehr Zukunft – kein Öko-Landbau ohne landwirtschaftliche Flächen“.

Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass die landwirtschaftlich genutzte Fläche schrumpft. Vom Jahr 2000 bis 2018 sank der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche um 9.400 km² von 53,5 auf 50,8 % der Gesamtfläche. Diese Abnahme erfolgte besonders im Umland städtischer Verdichtungsräume. Ein wichtiger Grund dafür ist die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen um 5.880 km² im gleichen Zeitraum. Wenn die Umstellungsziele im Öko-Landbau (Deutschland 20 %, Bayern 30 % bis 2030) erreicht werden sollen, braucht es in beachtlichem Umfang zusätzliche, ökologisch hochwertige Flächen. Die Frage, wie landwirtschaftliche Flächen erhalten und Flächenanteile für eine regionale Öko-Produktion gesteigert werden können und wie sich das Thema auf kommunaler Ebene auswirkt, rückte anlässlich des Kongresses STADTLANDBIO 2020 in den Fokus.

Für die Metropolregion Nürnberg wird diese Problematik gerade mit dem Projekt ReProLa untersucht. Das Projekt „Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg – ReProLa“ setzt Landmanagement in direkte Beziehung zur Produktion und Vermarktung regionaler Produkte. Grundannahme ist, dass Regionalprodukte, insbesondere dann wenn sie ökologisch erzeugt werden, einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Flächennutzung, regionalen Kreisläufen und regionaler Wertschöpfung leisten. Erste Ergebnisse wurden vorgestellt. Siehe www.reprola.de.

Fazit: Es ist eine wichtige Aufgabe, den Flächenverbrauch zu reduzieren, und landwirtschaftliche Flächen zu sichern. Dies kann dadurch geschehen, dass Vorrangflächen für Landwirtschaft über die Regionalplanung und über kommunale Allianzen ausgewiesen werden, die Gemeinwohlfunktion von Grund und Boden zur Grundlage für politische Entscheidungen gemacht wird, Flächen in öffentlicher Hand, auch bei Kirchen, nachhaltig genutzt bzw. verpachtet werden und Ausgleichsmaßnahmen so organisiert werden, dass Einkommensmöglichkeiten für Landwirte geschaffen werden und /oder Bio- bzw. Regionalprodukte einen höheren Stellenwert bekommen

Äußerst spannend war auch die Diskussion zur Frage „Was ist gesundes Essen“. Ulrike von Aufschnaiter, die Autorin des Buches „Deutschlands kranke Kinder“, kritisierte dabei eindrücklich, dass die DGE Empfehlungen nicht ausreichen, um Kindern gesundes Essen zu bieten. Die offiziellen Empfehlungen unterschlagen Mikronähr- und Zusatzstoffe und empfehlen industriell verarbeitete Lebensmittel. Dies führt zu Mangelerscheinungen und Krankheiten. Gesundes Essen sollte vielfältig, frisch (Frischküche), komplett (Vollkorn) pflanzlich, bio und intuitiv sein, wesentlich mehr aus alten Sorten bestehen und Zeit kosten. Letzteres in dem Sinne, dass Essenszubereitung und Pflanzenwachstum Zeit brauchen, wenn sie wirklich gut werden sollen. Die Landwirte sind natürliche Verbündete dabei. Die Ergebnisse werden demnächst ausführlicher unter www.stadtlandbio.de veröffentlicht.
Kontakt: Dr. Werner Ebert, Tel: 0911 – 231 4189, werner.ebert@stadt.nuernberg.de