Farm-to-Fork-Strategie: 25 % Ökolandbau, 50 % weniger Pestizide bis 2030

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie zeigt: die Weltwirtschaft ist verletzlich. Glücklicherweise konnte die Versorgung mit Nahrungsmitteln aufrechterhalten werden. Aber auch der Lebensmittelsektor könnte künftig einmal betroffen sein. Deshalb fordert der Bundesverband der Regionalbewegung eine verstärkte Regionalisierung der Ernährungswirtschaft. Man solle die Verarbeiter von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, wie Mühlen, Brauereien, Schlachthöfe, Verarbeiter von Gemüse zu Nahversorgungszentren ausbauen, denn sie könnten Stabilitätsfaktoren in Krisenzeiten sein. Der Verband bietet der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung seine aktive Mithilfe an und empfiehlt ein „Bundesprogramm Regionale Wertschöpfung“.

Quelle: Nürnberger Nachrichten vom 4. Mai 2020

Am 20. Mai verkündete die EU-Kommission die Farm-to-Fork-Strategie (F2F), deutsch: „Vom Hof auf den Teller“. Die Strategie ist ein Kern-Baustein des „Europäischen Green Deal“. Bis 2030 sollen in Europa im Schnitt mindestens 25 % der Flächen ökologisch bewirtschaftet und 50 % weniger Pestizide ausgebracht werden. Das ist mal ein sehr positives Signal aus Brüssel, denn das verringert die Umweltbelastung durch Mineraldünger und Gifte erheblich. Wichtig ist nun, dass F2F so umgesetzt wird, dass nicht nur die großen Agrarfabriken profitieren, sondern jedes kleinere und mittlere, familiengeführte Unternehmen. Die Existenz regionaler Bio-Betriebe gilt es zu sichern. Und bisher konventionell arbeitende Landwirte müssen Lust auf Bio bekommen. Durch sie wird der Arten-, Umwelt- und Klimaschutz gefördert, sie betreiben keine tierquälerische Massentierhaltung, mit ihnen werden die Regionen gestärkt, die in Krisenzeiten die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen sichern.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Wolfgang Ritter