Liebe Leserinnen und Leser,
als wir vor 20 Jahren den Bio-Verbraucher e.V. gründeten, stellte sich noch öfter die Frage, wo man bestimmte Produkte in Bio-Qualität kaufen könne. Unser erstes Projekt war deshalb der Aufbau eines Bio-Adress-Verzeichnisses auf der neu kreierten Internetseite www.bio-verbraucher.de. Dazu wurden inzwischen über 1000 Bio-Anbieter kontaktiert. Für einen geringen Beitrag können Bio-Betriebe ihre Angebote mit Bildern bei uns präsentieren. Vor etwa 10 Jahren wurde unser Internet-Auftritt modernisiert. Jetzt gibt es unter https://netz.bio oder https://sei.bio bei „Bio-Adressen“ eine Suchfunktion: Man kann nicht nur nach Anbietern und Orten, sondern auch nach Produkten suchen. Firmen können Schlagwörter angeben, über die sie im Internet gefunden werden wollen. Bei uns sieht man sie gleich unter der Firma. Bei einem Klick auf diese öffnet sich eine Seite mit Einzelheiten und Bildern des Bio-Betriebes.
Seit dem 1.1.2005 wird auf unseren Internetseiten auch unser „Info-Brief“ veröffentlicht. Persönliche und Firmenmitglieder erhalten ihn vierteljährlich per Email oder Briefpost. Im Editorial und acht Rubriken bringen wir Nachrichten, die man selten über die Tagespresse erfährt. Alle neuen Firmenmitglieder werden mit ihrem Angebot kurz vorgestellt unter „Angebote & Gesuche“, einige für uns wichtige Termine werden genannt. Auf unseren Internetseiten erscheinen der Leitartikel und die Rubriken unter der Überschrift „Nachrichten aus der Bio-Welt“, die Termine unter „Veranstaltungen“, die neuen Firmen unter „Angebote & Gesuche“. Alle behandelten Themen findet man über „Suche“ rechts oben auf der Startseite.
Schon bald nach unserer Gründung begannen wir auch damit, Politikern unsere Meinung zu sagen – auf regionaler Ebene, im Bund und in Europa. Derzeit erleben wir: Bundeslandwirtschaftsminister, Cem Özdemir, von den Grünen möchte Manches in die Richtung bewegen, die wir uns wünschen, wird aber von seinen Koalitionspartnern oft gebremst. Vor einigen Jahren haben wir einen Forderungskatalog aufgestellt. Er enthält u.a. keine Zulassung von umweltschädlichen Pestiziden, landwirtschaftliche Förderungen nur für nachhaltig bewirtschaftete Flächen, strengere Auflagen, häufigere Kontrollen und durchgreifende Strafen bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und Rückbau der Massentierhaltung, mindestens ein Bio-Essen in Großküchen, keine Patente auf Saatgut, Jungpflanzen, Tierzüchtungen für die Lebensmittelherstellung, keine Verschwendung/ Entsorgung von Lebensmitteln, die noch genießbar sind. Ist schon etwas zu unserer Zufriedenheit erledigt? Nein! Der Kampf geht weiter!
Seit unserer Gründung arbeiten wir mit allen Organisationen und Persönlichkeiten zusammen, denen Bio ein Anliegen ist. Dazu gehören u.a. der Dachverband der Bio-Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die Anbau-Verbände, Bio-Regionen und –Metropolen, Forschungsorganisationen und Vereine. Manche, die wir bei Eingaben als unsere Partner auch nennen, sind auf unserer Startseite unter „Unsere Partner“ aufgeführt.
Rudolf Steiner, der „Vater“ der Bio-Bewegung, empfahl u.a. eine assoziative Zusammenarbeit von allen am Wirtschaftsprozess Beteiligten als ein Mittel gegen den anonymen und ruinösen Wettbewerb unseres marktwirtschaftlichen Systems. Diese Idee verwirklichen wir für den Bio-Bereich im Bio-Verbraucher e.V. Die Mitgliedschaft setzt sich zusammen aus Bio-Erzeugern, -Händlern, -Dienstleistern, -Verbrauchern. Man kennt sich, man erfährt voneinander, man schätzt sich. Regional sind wir mit allen am Bio-Wirtschaftsprozess Beteiligten vernetzt. In der Arbeitsgemeinschaft Bio-Metropole Nürnberg haben wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten daran mitgearbeitet, Bio in Großküchen und Einzelhaushalten einzuführen. Auf überregionaler Ebene sind wir ein Ansprechpartner, wo bei Beratungen die Meinung der Verbraucher gefragt ist. (Siehe auch Bericht bei Rubrik 1/Assoziative Zusammenarbeit in diesem Info-Brief.)
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter