GemueseWert

Kooperation zur Stärkung von Wertschöpfungsketten für Gemüse aus dem Nürnberger Knoblauchsland und der Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth
Bericht von Dr. Werner Ebert, Stadt Nürnberg/ Referat für Umwelt und Gesundheit

Projektpartner
Frankengemüse eG (verantwortlich), Gemüseerzeugerverband Knoblauchsland e.V., TH Nürnberg/ Studiengang „Management in der Bio-Branche, Stadt Nürnberg/ Biometropole Nürnberg. Das Projekt begann am 01.08.2020 und läuft bis 31.07.2023

Ziele des Projektes
1. Neue Vermarktungs-Kooperationen, Vertriebswege und neue Biowertschöpfungsketten-Partnerschaften erschließen.
2. Ausmaß der regionalen Wertschöpfung steigern, d.h. bessere Preise, höhere eigene Verarbeitungsanteile, Ausweitung des Bio-Anbaus, Abbau von Umstellungshemmnissen.
3. Wissen zu Möglichkeiten und Anforderungen der regionalen Wertschöpfung bei allen beteiligten Anspruchsgruppen steigern

Wesentliche Maßnahmen
Neu eingesetzt und speziell durch das Bundesprogramm Ökolandbau gefördert wird ein/e Bio-Wertschöpfungsketten-Manager*in. Diese/r hat die Aufgabe, die Kooperation zwischen den Bio-Betrieben und auch umstellungsinteressierten Betrieben im Knoblauchsland und in der Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth insgesamt zu intensivieren, aber auch die Zusammenarbeit und Positionierung bei Einzelhandel und Außerhausverpflegung (Großküchen) zu verbessern. Die Frankengemüse strebt dabei an, den Anteil der genossenschaftlichen Vermarktung durch Frankengemüse im Biobereich idealerweise zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, findet eine fundierte Analyse der Marktsituation statt. Dies übernehmen Prof. Jan Niessen und Studierende der TH Nürnberg. Dabei werden Absatz- und Bezugssituation und -engpässe ermittelt, relevante (potenzielle) Marktpartner identifiziert sowie Hemmnisse und Erfolgsfaktoren für eine tragfähige, kooperative Vermarktung von Bio-Gemüse herausgearbeitet. Die Projektpartner führen zudem Weiterbildungen für Betriebe der Wertschöpfungskette und Kooperationspartner durch. Es wird im Laufe des Projektes Veranstaltungen und Fachinformationen für die interessierte Öffentlichkeit auf der Internetseite der Biometropole geben.

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Falls es Gemüsebetriebe gibt, die noch Interesse an einer Beteiligung haben, können sie sich bei Dr. Werner Ebert, Tel. 0911 231 4189, werner.ebert@stadt.nuernberg.de oder Franziska Distler, Tel. 0911 231 10624, franziska.distler@stadt.nuernberg.de melden.

Öko-Modellregionen werden ausgebaut – Nürnberg, Nürnberger Land, Roth bereiten Verlängerung ab 2020 vor

Die Einrichtung der Öko-Modellregionen ist ein wichtiger Teil des Landesprogramms BioRegio Bayern 2020, welches im Jahr 2012 unter dem damaligen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ins Leben gerufen wurde, um den bayerischen Ökolandbau neben weiteren Maßnahmen in Bereich Bildung, Beratung, Förderung, Vermarktung und Forschung auszubauen.

Seit 2014 wurde die Auszeichnung dieser Sonderregionen, die auch in anderen Bundesländern nach bayerischem Vorbild Nachahmung gefunden haben, ausgeweitet: Die Landwirtschaftsressort-Chefin Michaela Kaniber stellte bereits im Sommer letzten Jahres in Aussicht, dass es neben den mittlerweile 12 Regionen ab 2019 weitere Fördermittel für mindestens sechs weitere Öko-Modellregionen im Rahmen eines neuen Wettbewerbs bereitgestellt werden, deren Bewerbungskonzept durch eine unabhängige Jury bewertet werden wird. 27 bayerische Landkreise, Allianzen und Gemeindeverbünde hatten bis Ende August 2018 Ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet.

Bestehende Öko-Modellregionen sind aufgefordert eine Verlängerung der Förderung zu beantragen. In Nürnberg, dem Nürnberger Land und Roth ist man seitens der Projektverantwortlichen bereits darüber übereingekommen, dass eine solche Verlängerung angestrebt und entsprechend vorbereitet wird.

Eine Verlängerung der größten bayerischen Öko-Modellregion bietet die Möglichkeit, einerseits die ursprünglichen Zielsetzungen (z.B. Ausbau der Stadt-Land-Kooperationen, Schaffung bio-regionaler Wertschöpfungsketten und Ausweitung des Absatzmarkts für regionale Bio-Lebensmittel) weiter zu vertiefen, andererseits neue und aktuelle Themenfelder (z.B. Herausforderungen des Klimawandels für Ernährung und Landwirtschaft) zu erschließen.

Dabei kann die Region auf die Begleitung erfolgreicher Projekte und Entwicklungen zurückblicken: z.B. haben sich drei solidarische Landwirtschaften gegründet, 30 Erzeuger- und Verarbeiterbetriebe haben auf Bio umgestellt, mit „Pomme200“ (ehem. „Pom200“) hat die Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. ein köstliches Bioland-zertifiziertes Saftschorlen-Sortiment etabliert, die Schwabacher Bäckerei Dr. Karg hat ihren Erzeugervertrag mit regionalen Bio-Dinkelbauern aufs Neue verlängert, der Landkreis Roth hat 2018 beschlossen, dass Kreisflächen aus Gründen des Artenschutzes nur noch mit im Ökolandbau zugelassenen Mitteln behandelt werden dürfen, die Stadt Nürnberg baut sukzessive den Bio-Anteil in der Kita- und Schulverpflegung aus u.v.m..
Interessierte Akteurinnen und Akteure sowie Verbraucherinnen und Verbraucher aus der Region sind daher herzlich eingeladen, diese großen und kleinen Erfolge fortzuschreiben, indem sie ihre Projektideen für eine Verlängerung der Öko-Modellregion beim Projektmanagement einbringen.
Daniel Mettke für die Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth, Stadt Nürnberg, Tel: 0911 /231-10624, daniel.mettke@stadt.nuernberg.de,

Nürnberg, Nürnberger Land, Roth