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Quelle: Sekem

Forschung in Ägypten

Sekem-Vision (SVG 5)/ Agrikultur: Ägypten 2057

Die Bauern Ägyptens arbeiten in der Hauptausrichtung der Agrikultur nachhaltig, mit biologisch-dynamischen oder biologischen Methoden. Bei der Realisierung dieses Visionsziels befinden wir uns mit einigen Projekten bereits in der Phase, in der wir landesweite Relevanz erreichen und sich ein wirklicher Wandel einstellen kann. Wir können belegen, dass die biologische, insbesondere die biologisch-dynamische Agrikultur Lösungen für viele große Umwelt-Herausforderungen der heutigen Zeit und der Zukunft bietet. So zeigt etwa die von Sekem und der Heliopolis Universität durchgeführte fortlaufende Studie The Future of Agriculture in Egypt, anhand der sogenannten „True Cost Accounting“-Methode, für die fünf wichtigsten ägyptischen Nutzpflanzen (Baumwolle, Mais, Kartoffeln, Reis und Weizen), dass der Bio-Anbau bereits heute volkswirtschaftlich kostengünstiger ist, als der konventionelle.

Dazu wurden zum Beispiel Faktoren wie die Verschmutzung von Böden, Luft oder Wasser berücksichtigt, die früher oder später zu hohen Kosten führen. Mit Forschungsansätzen wie diesem arbeiten wir daran, Aufmerksamkeit für die Vorteile von nachhaltiger Agrikultur auf verschiedenen Ebenen zu schaffen, so dass sowohl die Politik, als auch die Zivilbevölkerung sich ihrer Entscheidungen im Hinblick auf Lebensmittelproduktion und -konsum bewusster werden können. Dazu rufen wir Entscheidungsträger konkret auf. Denn wir sind überzeugt, dass solche Forschungsansätze immer deutlicher die Realität der Zukunft abbilden können und dadurch eine frühzeitige Veränderung eintreten wird.

Außerdem forschen wir mit unterschiedlichen Methoden zur Sichtbarmachung der Qualität und Vitalität von biologischen und biologisch-dynamischen Lebensmitteln (siehe auch Inspiration: Sichtbarmachung von Vitalität, Seite ..). Dazu etablieren wir an der Heliopolis Universität ein eigenes Labor, sodass die Studierenden und wissenschaftlichen ForscherInnen unsere Vision in Ägypten ebenfalls voranbringen können. So sollen immer mehr Menschen die Vorteile von biologischen Lebensmitteln sehen und verstehen, um dann gezielter konsumieren zu können.

In dem Zusammenhang sei auch die erste Fakultät Ägyptens für Bio-Landbau genannt, die 2018 an der Heliopolis Universität eröffnet wurde. In einem dualen Studienkonzept lernen hier junge Studierende die wissenschaftliche Theorie an der Universität und haben ausgiebige Praxisphasen während derer sie die Anwendung und Umsetzung der langjährigen Erfahrung Sekems direkt auf den Farmen lernen und erleben.
Etliche Kurse werden in Kooperation und Vernetzung durchgeführt, beispielsweise mit der landwirtschaftlichen Sektion des Goetheanums in Dornach. So hoffen wir, dass die Lehre unserer Fakultät zu einem Vorzeigemodell wird, dass sich immer weiter multipliziert.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Heliopolis Universität und mit internationalen Partnern arbeiten wir an Förderprojekten zur Unterstützung des Bio-Sektors in Ägypten und weiteren afrikanischen Ländern. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Knowledge Hub for Organic Agriculture in North Africa“ . Hier wird in Kooperation mit Partnern in Tunesien und Marokko, sowie weiteren afrikanischen Staaten, Wissen zum Thema Öko-Landbau gesammelt, aufbereitet und weitläufig verfügbar gestellt.

Ein wichtiges Thema im Hinblick auf eine flächendeckende Bio-Agrikultur Ägyptens ist das Saatgut. Wir züchten vermehrt eigene biologisch-dynamische Samen und machen diese auf dem ägyptischen Markt frei verfügbar. Dabei forschen wir besonders nach Sorten, die sich für Nordafrika und den Mittelmeerraum eignen. Diese werden von Sekem-Bauern getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Auch für HobbygärtnerInnen, die Urban-Gardening-Projekte auf den Dächern Kairos umsetzen, wird Sekem-Saatgut angeboten. Ziel ist es, eine Vielfalt an sortenfesten Samen anzubieten und damit Alternativen zu den wenigen großen multinationalen Konzernen aufzubauen, die den Saatgut-Markt und damit die weltweite Lebensmittelproduktion immer stärker mit patentiertem Hybridsaatgut monopolisieren.

Quelle: Helmy Abouleish mit Christine Arlt: SEKEM, Inspirationen – Impulse für einen zukünftigen Wandel,
ISBN 978-5-95779-165-8, Frankfurt am Main 2022