Projektwoche „FAIR SEIN“ an der Berufsschule 9

Liebe Leserinnen und Leser,

gerne möchten wir einmal von unserer Arbeit an einer Berufsschule berichten. Wie schon öfter, wurde auch in diesem Jahr eine Woche in der Berufsschule 9 in Nürnberg unter ein Thema gestellt, und der Bio-Verbraucher e.V. war wieder eingeladen mitzuwirken.  In der Woche vom 7.-11. April hatten wir einen Infostand mit Darstellungen zum Thema „Fair. Bio. Regional.“ im Foyer der Schule, der klassenweise oder von Einzelpersonen besucht werden konnte. Anhand eines von uns entworfenen Arbeitsblattes hatten die Schüler zu den genannten Themen Fragen zu beantworten, die dann mit dem Lehrer in der Klasse besprochen wurden.

Am Mittwoch und Donnerstag hatte je eine Klasse einen 90-minütigen Workshop zum Thema „Ernährungsgerechtigkeit“ gebucht, den unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Inga Hager angeboten hatte. Inga Hager berichtet:

Die Eingangsfrage lautete: „Was bedeutet Ernährungsgerechtigkeit?“  Die Schüler kamen auf folgende Bedingungen: Alle Menschen (weltweit) sollen satt werden und sich gesund ernähren können. Das soll auch noch in 100 Jahren und länger möglich sein. Um das zu ermöglichen, sind verschiedene Aspekte von Bedeutung: biologische Landwirtschaft, regionaler Bezug, saisonale Verwendung, pflanzenbasierte Ernährung, fairer Handel, möglichst geringe/plastikfreie Verpackung.

Zu den Aspekten „Regionaler Bezug“ und „Saisonale Verwendung“ wurden die Schüler*innen in vier Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe sollte innerhalb von zehn Minuten zu möglichst vielen Buchstaben des Alphabets je eine Gemüsesorte/Salat/Kräuter und eine Obstsorte/Beeren/Nüsse finden, die in Deutschland wachsen. Diese trugen sie dann gemeinsam zusammen und überlegten anschließend, welches Obst und Gemüse aus der Region im Juli und welches im Dezember hier zu kaufen ist. Zu den weiteren Aspekten forschten sie anhand einiger Fragen, wie:

  • Woran erkennt man Bioprodukte beim Einkaufen? Warum muss Bio-Anbau kontrolliert werden? Sind Bioprodukte besser? Warum?
  • Wieviel Tierhaltung verträgt unser Land? Wieviel Platz brauchen unsere (Nutz-)Tiere? Wieviel Milch / Fleisch / Eier / Fisch sind für uns gesund?
  • Was muss wie verpackt sein? Was passiert mit den Verpackungen, wenn wir deren Inhalt gegessen haben? Welche alternativen Verpackungen gibt es?
  • Wer profitiert von fairem Handel? Wo gibt es fair gehandelte Produkte zu kaufen? Welche Produkte gibt es bei uns aus fairem Handel? Ist die Lebensmittelproduktion bei uns fair?

Die Schüler*innen waren sich im Anschluss relativ einig, dass fairer Handel besonders wichtig sei und ausschließlich regionales, saisonales Essen ohne Tomaten im Winter und ohne Südfrüchte besonders herausfordernd wäre. Sie beteiligten sich sehr unterschiedlich aktiv zum Thema, konnten aber durchaus zum Mitdenken bewegt werden. Ich war beeindruckt, wie viele Gemüse- und Obstsorten genannt wurden, und die Schüler*innen schienen erstaunt, dass Zitrusfrüchte hier nicht wachsen. Über die Lebensbedingungen und das Platzangebot für unsere Nutztiere in der konventionellen Tierhaltung hatten sie sich wohl noch nicht viele Gedanken gemacht, da zeigten sie sich eher schockiert. Zum Abschluss bekamen sie die Aufgabe, ihr eigenes Essen auf die erarbeiteten Aspekte hin zu untersuchen. Ich hoffe, dass die Saat irgendwann aufgeht, und die Schüler*innen ein eigenes Bedürfnis nach qualitativ guter Ernährung für sich und alle Menschen dieser Erde entwickeln.

Kontakt zu Inga Hager, Mitglied des Stadtrates der Stadt Nürnberg: Tel. (privat): 0911-59 78 301, Mobil: 01577-7397611, inga.hager@oedp.de

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Wolfgang Ritter

 

Bio-Impulse vom neuen Landwirtschaftsminister – Wir sind gespannt

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU): „Die Bio-Branche ist ein starker, innovativer Teil der deutschen Wirtschaft – von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Lebensmittelverarbeitung bis zum Handel. Der Sektor leistet einen wichtigen Beitrag für die Wertschöpfung im ländlichen Raum und für den Schutz von Umwelt und Ressourcen. Der direkte Austausch mit der Praxis ist mir ein wichtiges Anliegen.“

Die BÖLW-Vorsitzende Tina Andres blickt hoffnungsvoll auf die Zusammenarbeit: „Minister Rainer mit seiner Vita als Metzgermeister, der vom Hof kommt, weiß, wie wichtig Wertschöpfungsketten sind. Ohne Metzger gibt’s keine Bio-Wurst, ohne Bäcker kein Bio-Brot – und ohne engagierte Händler keine Bio-Produkte im Regal. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Alois Rainer bei der Aufgabe, die Bio-Wertschöpfungsketten überall in Deutschland anzukurbeln und so die wachsende heimische Nachfrage auch heimisch befriedigen zu können!“

Quelle: PM BÖLW vom 5. Juni 2025: Impulse von Minister Rainer für Bio

Zu Besuch auf dem Sattelbachhof

Am 19. Mai 2025 haben etwa 30 Mitglieder des Bio-

Verbraucher e.V. den Demeter-Hof von Thomas Wölfel besucht. Thomas, der den großen Hof im Norden von Nürnberg kürzlich vom Vater übernommen hat, führt den Hof jetzt in fünfter Generation. Hier ein kurzer Steckbrief:

  • 200 Hektar: 140 ha Getreide (Mais, Soja, Weizen, Hafer, Roggen), 60 ha Grünland und Gemüse- und Obstanbau (Spargel, Erdbeeren, Salat; in Folienhäusern: Tomaten, Paprika, Gurken, Physalis, Auberginen)
  • 66 Pensionspferde werden betreut
  • Kooperation mit anderen Demeter-Höfen in der Nachbarschaft
  • Düngung: Pferdemist, Hühnermist von Demeter-Hühnerhof Peter Schubert, Hahrmehlpellets, biologisch-dynamische Präparate
  • Schädlingsbekämpfung kaum nötig, da Fruchtfolgewechsel eingehalten wird, Spargelabdeckung mit Folien, Beregnung am Morgen (hält Schnecken fern), Einsatz von Nützlingen, Ausbringung der Präparate
  • Vertrieb: 80% über den Hofladen, 20% Lieferung an andere Höfe, Läden, Restaurants
  • Hofladen mit Selbstbedienung: 24 Stunden, 7 Tage die Woche

Nach der Hofführung wurde uns ein warmes Spargelgericht serviert (Rezept in Info-Brief 82)  und wir konnten im Hofladen einkaufen: z.B. frischen Spargel, der gleich geschält wurde, und frische Erdbeeren, sehr groß und unvergleichlich im Geschmack. Unser Urteil: En großartiger Hof, eine wunderbare Führung durch Thomas Wölfel, ein schmackhaftes Spargelgericht, für uns zubereitet von seiner Mutter, hervorragende Produkte.

Kontakt: Sattelbachhof, Thomas Wölfel, Sattelbach 1, 90542 Eckental-Eschenau, www.sattelbachhof.de, Tel. 09126 – 38 31

Viel los beim Kräuterfest von noris inklusion

Das Kräuterfest bei unserem Firmenmitglied noris inklusion am 10. Mai war ein Fest für die ganze Familie – viele kamen bei schönstem Wetter. Es gab viel zu sehen, zu essen und zu trinken und zu kaufen, Info und Musik. Wir waren mit einem Info-Stand dabei.

Von unseren Firmenmitgliedern entdeckten wir Pastarica mit dem gelben Foodtruck und Neumarkter Lammsbräu.

 

 

Bluepingu-Kochkurse im Stadtgarten, Nürnberg, Eberhardshof 2, am 4. Mai, 25. Mai, 22. Juni, jeweils ab 13 Uhr

Dieses Jahr widmen wir uns bestimmten Gemüse-Sorten. Was macht man mit der Tomatenschwemme im Sommer? Was kochen, wenn die Zucchini-Pflanze gar nicht aufhört, neue Früchte zu produzieren? Alle Kurse sind vegan – auf Allergien kann gerne Rücksicht genommen werden, wenn ihr das bei der Anmeldung per Email erwähnt (Kostenbeitrag 47,60 € p.P. und Termin; www.blupingu.de

Anmeldung: isabell@bluepingu.de, Telefon: 0911-2346372 (Mo 9-14 Uhr, Do 12-17 Uhr)

Termine und Themen:

4. Mai: Erbse, Spargel und Spinat

25. Mai: Aubergine, Zucchini und Paprika

22. Juni: Tomaten und Gurken

Der „Gewürz-Sensorik-Workshop“ – ein außergewöhnliches Erlebnis

Am 26. April 2025 waren wir bei Organic Foods Indonesia GmbH zu Besuch. Rolf Schleyer führte uns ein in die Welt der tropischen Gewürze – Anbau, Ernte, Verarbeitung, Vertrieb, Anwendung – die meist auf über 2000 Kleinstfarmen biologisch (nach Naturland-Richtlinien) erzeugt und fair gehandelt werden. Das Besondere: Rolf Schleyer und sein Team kennen die gesamte Produktionskette von der Erzeugung bis zum weltweiten Vertrieb und sind regelmäßig vor Ort bei den Erzeugern.

Wir wurden mit indonesischem Kaffee, Tee, Wasser und Snacks bewirtet und konnten alle Gewürze auch probieren. Der „Gewürz-Sensorik-Workshop“ wird für Gruppen von 20 – 25 Personen nach Terminabsprache durchgeführt. Die Gewürze kann man vor Ort kaufen (Mo-Fr, 10-17 Uhr).

Organic Foods Indonesia GmbH, Hohenbuckstr. 3, 90425 Nürnberg, www.organic-indonesia.de, Tel. 0911 – 960 49 257, info@organic-indonesia.de