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Tiefkühl-Rahmspinat
Bericht von Wolfgang Ritter
Hier wird der Unterschied von Bio-Anbau und konventionellem Anbau offenbar: Die getesteten Bio-Produkte kann man alle essen, obwohl einige von ihnen erhöhte Spuren von Nitrit enthalten (Alnatura, Bio Bio von Netto, Bio Inside von Demeter Felderzeugnisse, Dennree, Rewe und Edeka). Der K-Bio Rahmspinat von Kaufland ist der beste (Beurteilung: „sehr gut“) und günstigste (Preisgleich mit dem Rewe-Angebot: 500 g = 1,88 €).
Es gibt auch drei konventionelle „sehr gute“ Produkte (All Seasons von Aldi, Ja! Von Rewe und Tegut Rahmspinat, sowie zwei „gute“ (Beste Ernte von Netto und Ernte Krone von Norma). Aber sieben Produkte enthalten Pestizid-Rückstände, die gesundheitsschädlichen Schwermetalle Cadmium oder Blei und/ oder erhöhte oder stark erhöhte Spuren von Nitrit. Deshalb wurden folgende fünf Produkte mit „mangelhaft“ bewertet: Bofrost Rahmspinat 757, Eismann Rahmspinat 5085, Iglo Rahmspinat der mit dem Blubb, Jeden Tag Rahmspinat, K-Classik Rahmspinat. Völlig durchgefallen („ungenügend“) sind Frosta Rahmspinat portionierbar und Penny Rahmspinat.
Thunfischdosen
Erfreuliches Ergebnis: Von 29 getesteten Thunfischprodukten „in eigenem Saft und Aufguss“ wurden 27 mit „sehr gut“ bewertet. Nur zwei (Almare Seafood Thunfisch Filets von Aldi Nord und Edeka Thunfischfilets geschnitten) wiesen erhöhte Quecksilbergehalte auf (Bewertung: „befriedigend“).
Quelle: ÖKO-TEST 8.2025
Signifikante positive Effekte durch Einsatz der Hornmist- und Hornkieselpräparate
Zusammenfassung
Im Zeitraum 2018-2020 wurde auf dem Versuchsfeld des Landwirtschaftlichen Instituts in Schumen auf dem Bodentyp Calcic chernozem ein Feldversuch mit Triticale (x Triticosecale Wittmack) durchgeführt. Die Versuchsanlage war im Block-Design mit vierfacher Wiederholung der Varianten auf 10m² Parzellen. Die Aussaat erfolgte im Oktober mit einer Aussaatmenge von 500 keimfähigen Samen/m² nach der Vorfrucht Zuckerrübe (Beta vulgaris L.). In den entsprechenden Zeiträumen wurden Behandlungen in 4 Varianten durchgeführt: 1) unbehandelte Kontroll-Variante. 2) Behandlung mit biodynamischen Präparaten: Präparat 500* (5%ige Lösung) + Fladenpräparat (1,5%ige Lösung) + Präparat 501** (1,5 g auf 300 l H2O/ha). 3) Behandlung mit biologischen Präparaten: Heliosulfur (500 ml/ha) + Freier N (500 ml/ha). 4) Kombinierte Behandlung mit denselben biodynamischen und biologischen Präparaten.
Die folgenden Parameter wurden untersucht: Pflanzenhöhe, Anzahl der Ährchen pro Ähre, Anzahl der Körner pro Ähre, Korngewicht pro Ähre.
Nach der statistischen Auswertung des ersten Studienjahres zeigte sich in allen Parametern ein signifikanter positiver Effekt sowohl bei der kombinierten Anwendung von biodynamischen und biologischen Methoden als auch bei der alleinigen biologischen Methode. Im zweiten Studienjahr wurde in allen untersuchten Parametern ein signifikanter positiver Effekt in den Varianten festgestellt, die mit biodynamischen Präparaten und der Kombination aus biodynamischen und biologischen Präparaten behandelt wurden (p<0,001). Zudem ließ sich für alle betrachteten Parameter eine positive Korrelation nachweisen (p<0,05).
*Präparat 500 = Hornmistpräparat
**Präparat 501 = Hornkieselpräparat
Quelle: Forschungsring e.V.-Newsletter vom 31.03.2025, info@forschungsring.de, forschungsring.de
Bericht von Jutta Nigl
Während unserer diesjährigen Mitgliederversammlung am 21.07.2025 hat Peter Dobrick, Betriebsleiter und Bio-Landwirt des Wildensteiner Schafhofes das Haupt-Catering übernommen. In seinem Vortrag stellte er das Konzept des Hofes sowie auch einen neu gegründeten Verein vor, in dem der Hof eine zentrale Rolle einnimmt. Mein Interesse war in mehrfacher Hinsicht geweckt. Gerne bin ich Peters Einladung gefolgt, den Hof sowie den Verein kennenzulernen.
In Steinhart, einem Ortsteil der Gemeinde Hainsfarth, im Landkreis Donau-Ries, liegt der Wildensteiner Schafhof mit seinem großzügigen Gelände und dazugehörigen Außenweideflächen. Peter hat es sich seit 1990 zur Aufgabe gemacht, gefährdete Schafrassen wie Gotland Pelzschaf, braunes Bergschaf, Wensleydale Schaf u. a. zu züchten und zu erhalten. Herdenschutzhunde der Rasse Pyrenäenberghund werden gemeinsam mit den Schafen gehalten und bewachen diese zuverlässig. Weiter finden Ziegen und zwei Lamas auf dem Hof ein Zuhause. Seit 2010 sind der Hof und seine Produkte biozertifiziert. Angeboten werden verschiedene Rohwollen zum Spinnen und Filzen, edle Felle von unterschiedlichen Schaf- und Ziegenrassen, Fleisch von Schaf und Ziege, Schnäpse von der Streuobstwiese u. a.
Im Jahr 2024 hat sich – mit und um den Hof – der gemeinnützige, eingetragene Verein für Tiergestützte Pädagogik und Psychotherapie e.V. neu gegründet. Ehemals im Lehramt tätig gewesen vereint der heutige Betriebsleiter – Bio-Landwirt und Heilpraktiker für Psychotherapie – seine langjährigen Erfahrungen in einem neuen Kompetenzprofil, um gemeinsam mit aktiven Partnern den Bereichen Tier- und Naturschutz, Bildung und Erziehung zu dienen. Angesprochen werden interessierte Menschen, die den Wunsch verspüren, nah dran an den Schafen, Ziegen, Hunden und Lamas neue Erfahrungen zu gewinnen. Das können z. B. sein: Kindergeburtstage, Familienfeiern, Einzelgespräche, Zeit zum Nachdenken, Wolle verarbeiten, Unterstützung in persönlichen Krisen, handwerkliches Experimentieren – und Ferienzeiten.
Wie Letzteres auf beeindruckende Weise in kurzer Zeit in die Tat umgesetzt wurde, durfte ich während einer Pilot-Ferienwoche für Kinder im August d. J. hautnah miterleben. Sieben Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren aus verschiedenen Grundschulen verbrachten eine Ferienwoche auf dem Hof, wobei sie von Peter und drei ehrenamtlich Mitwirkenden betreut wurden. Zwei 9-jährige Mädchen stellten mir sogleich nach meiner Ankunft die Schafe, Lämmer, eine Ziege sowie die Lamas vor, die sich auf eingezäunten Innenweiden befanden. Die Kinder bewegten sich bereits nach nur zweieinhalb Tagen sowohl im Umgang mit den Tieren als auch mit den Sicherheitsvorkehrungen auffallend achtsam, sicher und gewandt, dass es mich staunen ließ.
Unter Peters strukturierter Leitung war Raum zum Spielen und Entdecken, zum Gestalten und Fragen, für Abenteuer und Miteinander – doch auch für Rückzugsmöglichkeiten war gesorgt. Dabei war ihm wichtig, dass jedes Kind frei wählen konnte, wie es sich in die Gemeinschaft einbringen wollte. Auf meine Frage im Anschluss an einen leckeren Mittagsimbiss, was die Kinder bisher am meisten beeindruckt hat, gab es ein breites Spektrum von Antworten: …am Bach „herum zu pritscheln“ (zu plantschen), mit Peter zu reden, das Gelände zu erkunden und „Geheimwege“ zu entdecken, Frösche im Weiher zu fangen und zu beobachten, die Tiere zu füttern und zu streicheln, das Erzählen am Lagerfeuer – und natürlich das Schlafen im Heu. Ein 9-jähriger Junge brachte es auf den Punkt: „Die wo nicht hier sind, verpassen viel.“
Peter selbst stellte fest, dass seine Bedenken, es könnte vereinzelt schwierig werden, ausgeräumt wurden. Es freute ihn sehr, dass sich das Miteinander so toll entwickelt hat. Gemeinsam Ferienwochen für Kinder anzubieten und zu gestalten, sei „richtig gut“ und wird sicher oftmals Wiederholung finden.
Am Nachmittag ging es mit einem neuen Natur-Bastelerlebnis weiter. Tags zuvor hatten die Kinder unter Anleitung gelernt, mit einer Handspindel Wolle zu spinnen. Nun hieß es, aus dicken Wollsträngen quadratische Sitzkissen zu weben; auf Webrahmen, die am Hof gefertigt wurden. In ca. 1,5 Stunden entstanden mit viel Energie, Ausdauer und Freude sieben wunderschöne Einzelstücke. Erschöpft und zufrieden präsentierten die Kinder danach ihre Werke.
Den Abschluss meines Besuches bildete ein „Exkurs“ in emotionaler Kompetenz. Aus gegebenem Anlass machte Peter die Gemeinschaft darauf aufmerksam, dass ein Mitglied ihres Betreuerteams aktuell sehr traurig sei. Peter ermutigte dieses, zu erzählen, was ihm so sehr Kummer bereitete. Er öffnete damit für die Kinder einen Raum, das eigene Berührtsein wahrzunehmen und zu äußern. Die Kinder erlebten, wie es möglich ist, wertschätzend auf verschiedenste Weisen Anteil zu nehmen und Mitgefühl auszudrücken. Getragen von dem Wunsch, ihre Bezugsperson zu trösten, ist ihnen das mit viel Herz, der Idee einer großen Gemeinschaftsumarmung und anderen liebevollen Gesten, spürbar gelungen. Das war für Alle eine sehr wertvolle Erfahrung.
Die Zeit von fast 6 Stunden, die ich mit der Gemeinschaft verbringen durfte, hat mir viele prägnante Erlebnisse in einer Intensität beschert, die ich so nicht erwartet hätte. Ein großes DANKE an Alle!
Haben auch Sie Interesse an diesen Themen und dem Wildensteiner Schafhof? Dann lernen Sie Peter auf seinem Hof kennen. Sie erreichen ihn per Mail an peter.dobrick@gmail.com oder telefonisch unter Tel. 09082/2195.
Bericht von Wolfgang Ritter
Auszüge aus: Jens Göken: Soziale Dreigliederung – Versuch einer Einführung, in: Perspektiven für den Wandel – Wege menschlicher Entwicklung zur Freiheit und sozialer Verantwortung, Hrsg.: Annemarie Jost und Thomas Brunner, 1. Auflage, Berlin (2023)
Göken untersucht in seinem Beitrag alle möglichen Aspekte zu Rudolf Steiners Forderung nach Freiheit im Geistesleben, Gleichheit im Rechtsleben und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben. Auch welche Katastrophen auftreten, wenn Freiheit im Rechts- und Wirtschaftsleben, Gleichheit im Geistes- Wirtschaftsleben oder Brüderlichkeit im Geistes- und Rechtsleben herrschen. Ich bringe hier Ausschnitte seiner Aussagen zum Wirtschaftsleben:
„Schließlich wäre ein gleichberechtigtes Wirtschaftsleben der falsch verstandene, nämlich bereits vom Rechtsleben, von der Politik korrumpierte Kommunismus mit seiner Planwirtschaft, welche nach allgemeinen Gesetzen organisiert ist und entsprechend ihre Güter gleichberechtigt an die Menschen verteilt. Dieses Prinzip hat vielen Menschen eingeleuchtet, aber es ist dem eigentlichen Wesen des Wirtschaftlichen fremd. Denn in der Wirtschaft geht es nicht darum, dass alle gleich viel bekommen, sondern darum, dass jeder das bekommt, was er wirklich benötigt. – Entsprechend geht es aber auch nicht darum, dass jeder sich erjagen kann, soviel er will, sondern eben um den realen, den wirklichkeitsgemäßen, also den gesunden Bedarf (was freilich nicht immer einfach zu bestimmen ist). Eine freiheitlich statt brüderlich-bedarfsorientiert wirkende Wirtschaft indessen gibt das Feld frei für die Stärksten, die sich durchsetzen und soviel Besitz anhäufen, dass sie sich in übergriffiger Weise den anderen überordnen und ihnen ihre eigentlich reichlich vorhandenen Ressourcen wegnehmen. Das ist das, was wir heute haben: eine Freibeuter-Wirtschaft, deren Profiteure die Ideologie in die Welt gesetzt haben, dass die Weltbevölkerung insgesamt zu groß sei und dringend reduziert werden müsse, weil nicht genügend Ressourcen für alle vorhanden seien.“
Vielen Sozial- und Volkswirtschaftlern ist diese Situation durchaus bewusst, Altbundeskanzler Helmut Schmidt nannte sie „Raubtierkapitalismus“. Ändern lässt sie sich so schwer, weil sich die Reichen, die Mächtigen nichts wegnehmen lassen wollen, obwohl sie im Überfluss leben. Göken spricht nun an, wie es sein könnte:
„Vom Geistesleben aus müssen wir schöpferisch sein und die Welt in Bewegung bringen. Im Wirtschaftsleben indessen muss unsere Geste primär eine passive, eine wahrnehmende nämlich sein: Wahrnehmend, was der andere braucht. Dafür müssen Produzenten, Händler und Konsumenten sich näher verbinden, was bei Rudolf Steiner Assoziieren genannt wird. Das entscheidende dabei ist der Vorgang, dass Menschen in unmittelbarere Wahrnehmungsbezüge eintreten und ihre gegenseitigen Bedürfnisse und Ermöglichungen ganz konkret klären. Die Menschen bleiben dabei auch im Wirtschaftsprozess als Individualitäten erhalten, statt als Teil einer Masse in ihm unterzugehen.“
Ganz konkret werden die „gegenseitigen Bedürfnisse und Ermöglichungen“ von Konsumenten und Produzenten in Hofkollektiven geklärt, die unter der Bezeichnung „Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi)“ bekannt geworden und von denen annähernd 300 im Netzwerk „Solidarische Landwirtschaft e.V.“ organisiert sind. Solche und ähnliche Initiativen, die vom Individuum ausgehen, verändern die Welt.* Derzeit darf man nicht hoffen, unsere gewählten Abgeordneten könnten eine grundsätzliche Änderung unseres Wirtschaftssystem einleiten, denn sie müssen oft im Sinne der mächtigen Wirtschaftskonzerne handeln, wenn sie ihre Positionen nicht verlieren wollen. Mächtige Politiker aber, handeln oft autokratisch und kaum im Sinne einer brüderlichen Wirtschaftsweise. Im Bio-Verbraucher e.V. können alle am Bio-Wirtschaftsprozess Beteiligten, wie von Göken angeregt, in „unmittelbarere Wahrnehmungsbezüge“ eintreten. Das geschieht z.B. bei unseren Mitgliederversammlungen, unseren Besuchen von Bio-Firmen und assoziativen Gesprächen.
Kontakt: www.netz.bio, info@bio-verbraucher.de
*Wolfgang Ritter:
– Initiativen, die die Welt verändern, Möllmann Verlag 2013
– Wirtschaft der Liebe – Elemente einer künftigen Wirtschaftsordnung, Möllmann Verlag 2015
Beitrag von Lesly Lila (Marseille), Giulio Carini (Rom), Rachel Walker-Konno (Amsterdam) und dem WeMove Europe-Team
Nur leblose, mit Pestiziden getränkte Felder. Farmgebäude sehen wie Fabriken aus. Tiere sind in Käfigen gefangen, die kaum größer sind als ihr Körper. Das ist keine Landwirtschaft – das ist industrielle Zerstörung. Und das passiert nicht nur heute: Es wird als Modell für die Zukunft der europäischen Landwirtschaft festgeschrieben. [1]
In wenigen Tagen treffen sich die EU-Minister*innen und entscheiden darüber, wie die Landwirtschaft in Europa in den kommenden Jahren aussehen wird. Das ist unsere Chance, von Anfang an Einfluss zu nehmen und ein gerechteres Lebensmittelsystem zu fordern, bei dem Landwirt*innen, Natur und unsere Gesundheit an erster Stelle stehen. Während sie sich hinter verschlossenen Türen versammeln, werden wir draußen mit einer eindrucksvollen Kunstinstallation für Aufsehen sorgen, die die dunkle Wahrheit über Megafarmen enthüllt – direkt im Herzen von Brüssel. Wir werden für Schlagzeilen sorgen und die sozialen Medien mit Videos überschwemmen, die die Aufmerksamkeit der Politiker und Politikerinnen wecken. Wenn sie sich zusammensetzen, um die EU-Agrarpolitik zu gestalten, wird unsere Botschaft ganz oben auf der Agenda stehen.
Ich weiß, dass ein besserer Weg möglich ist. Zusammen mit drei anderen Landwirtinnen und Landwirten baut mein Partner auf einem kleinen Stück Land Lebensmittel ohne einen einzigen Tropfen Pestizid an. Die Pflanzen gedeihen, die Vögel kommen, um sich von den Insekten zu ernähren, und die Nachbar*innen bleiben stehen, um zu plaudern, während sie ihr Gemüse abholen. So sieht echte Landwirtschaft aus. Aber die EU-Vorschriften sind nicht darauf ausgelegt, kleine Betriebe wie diesen zu unterstützen: Derzeit gehen 80 % der EU-Agrarsubventionen an nur 20 % der größten Betriebe. [2] Klein- und Familienbetriebe verschwinden in alarmierendem Tempo. [3] Und da sich die Klimakrise verschärft, wird alles ohne angemessene Unterstützung nur noch schlimmer werden.
Es ist Zeit, den Druck auf die EU-Spitzen zu erhöhen und eine Politik zu fordern, die die nachhaltige Landwirtschaft unterstützt und nicht die Megafarmen der Konzerne. Das können wir mit Ihrer Hilfe tun: Wir enthüllen die Wahrheit mit einer Kunstinstallation: Gemeinsam mit einem renommierten Künstler zeigen wir direkt vor dem Sitzungsort der Minister*innen, was Megafarmen wirklich bedeuten. Wir schaffen ein großes Medienereignis: In mehreren Sprachen und Ländern sorgen wir dafür, dass dies in ganz Europa Schlagzeilen macht. Wir verstärken die Aktion online: Mit aussagekräftigen Bildern und Videos fluten wir die sozialen Medien und erregen die Aufmerksamkeit der Politik. Leisten Sie einen kleinen Beitrag, damit dies geschieht und wir gemeinsam eine bessere Landwirtschaft für Europa fordern. Kontakt: WeMove Europe SCE mbH, Grimmstr. 10, Berlin www.wemove.eu/de
Quelle: Lesly Lila, Info vom 14.05.2025, info@e.wemove.eu
Das Forum für Internationale Agrarpolitik e.V. (FIA) hat ein Rollenspiel für Jugendgruppen entwickelt, in dem sich Jugendliche ab 16 Jahren mit dem Thema Wie werden alle satt? – Welternährung in Zeiten der globalen Klimaveränderung auseinandersetzen. Es werden acht Kleingruppen gebildet, die folgende Rollen spielen:
Das Rollenspiel sollte mindestens 90, eher 120 Minuten dauern – plus Zeit für die Einführung ins Thema. Zur Vorbereitung und Durchführung des Rollenspiels stehen 20 DIN-A-4-Seiten zur Verfügung, auf denen Ablauf und Vorbereitung, Einstieg ins Thema, die Rollen, Begriffsklärungen & Hintergrundinformationen, Filmtipps, Quellen und Impressum geboten werden. Das Rollenspiel wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert. Wir geben hier die Rolle 3 wieder.
Vertreter*in eines Saatgut- & Chemiekonzerns
Du bist Pressesprecher*in eines führenden, internationalen Saatgutunternehmens, das auch Agrarchemikalien herstellt. Fast 80 % deines Umsatzes macht dein Unternehmen mit gentechnisch verändertem Sojasaatgut. Das Saatgut verkauft ihr in Kombination mit Agrarchemikalien. Das Saatgut ist nämlich so verändert, dass es einem Breitbandherbizid standhält. So können alle Unkräuter bequem vernichtet werden, ohne dass die Sojapflanze Schaden nimmt. Dein Geschäft läuft gut, deine Gentech-Soja besticht durch hohe Erträge und wird rund um den Globus angebaut – v.a. in Südamerika. Die Abnehmer*innen müssen immer wieder neues Saatgut bei dir erwerben – denn du konntest die gentechnische Veränderung patentieren lassen! Das macht dein Geschäft besonders lohnenswert, weil du über die Patente Geld verdienst.
Bislang sind deine Abnehmer vor allem Agrarindustrielle, die Soja in großem Stil anbauen. In letzter Zeit versuchst du aber, dein gentechnisch verändertes Saatgut auch bei einer weiteren Kund*innengruppe zu platzieren: Kleinbauern/Kleinbäuerinnen! Da es gar nicht so einfach ist, mit dieser Gruppe in Kontakt zu kommen, hast du dich an die Regierungen mehrerer Länder gewandt, unter anderem Tansania. Ihr plant jetzt gemeinsam Schulungsprogramme für eine bessere landwirtschaftliche Produktivität – dabei kannst du direkt dein Saatgut und deine Agrarchemikalien bewerben und anbieten. Du freust dich, weil es ein gutes Geschäftsmodell für dich ist!
Es gibt aber auch negative Entwicklungen: Aktuell hast du es mit einer Bürger*innen-Initiative aus Argentinien zu tun, die dir die Verunreinigung von Wasser und Luft durch die Agrarchemikalien vorwirft. Die Initiative hat dir Fotos von missgebildeten Neugeborenen zukommen lassen und eine Statistik über gestiegene Zahlen von Krebserkrankungen in der Region erstellt – sie bezieht all das auf den Einsatz deines Breitbandherbizids! Du hältst das für absurd, schließlich stammen die Chemikalien von einer deutschen Firma und du bringst sie in erlaubter Menge auf die Felder. Die Bürger*innen-Initiative droht nun aber, gerichtlich gegen dich vorzugehen. Diese negative Öffentlichkeit stresst dich etwas, aber du hast gute Anwält*innen und vertraust darauf, dass sie dich herausboxen werden.
Eine andere Entwicklung, die du zurzeit im Auge behältst, ist der Klima-Aktivismus. Tierhaltung und die damit verbundene Futtermittelproduktion werden von immer mehr NGOs für die Klimaerwärmung maßgeblich verantwortlich gemacht. Da deine Gentech-Soja fast ausschließlich der Futtermittelproduktion dient, könnte darunter auch das Image deines Unternehmens leiden. Du betreibst daher verstärkt Öffentlichkeitsarbeit, um den Nutzen v.a. von gentechnisch verändertem Saatgut zu propagieren: Denn gerade gentechnische Veränderungen, die mehr Trocken- oder Hitzeresistenz von Agrarpflanzen hervorrufen, könnten die Welternährungssituation langfristig stabilisieren, da bist du sicher (Ernährungssicherung)! Für die Vermittlung deines Anliegens ist etwas hinderlich, dass es für Saatgut dieser Art bislang kaum Beispiele auf dem Markt gibt. Außerdem ist unter den weltweit meist verwendeten Gentech-Saatgütern (Soja, Mais, Raps, Baumwolle) Mais die einzige Grundnahrungsmittelpflanze. Du bist dir aber sicher, dass sich diese Situation in Zukunft ändern wird!
Bericht von Wolfgang Ritter
Die gute Nachricht zuerst: Von 19 getesteten veganen Bio-Brotaufstrichen sind 18 empfehlenswert (16 = sehr gut, 2 = gut). Und noch eine gute Nachricht: Die Tester fanden nur vegane Aufstriche in Bio-Qualität, andere gibt es gar nicht. Für den Test wurden Aufstriche mit Currygeschmack eingekauft, meist in süß-würziger Kombination mit Früchten wie Mango oder Papaya. Das „schwarze Schaf“ heißt „Bio Primo Streichcreme Vegan Curry-Papaya-Mango“ von Tofutown aus dem Müller-Drogeriemarkt. Es wies einen „stark erhöhten“ Gehalt des Alternariatoxins Alternariolmonomethylether (AME) auf. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beurteilt diese Toxine als erbgutschädigend und krebserregend. Außerdem fanden sich auch Spuren von Mineralölbestandteilen im Produkt. Alle anderen getesteten Produkte sind empfehlenswert. Sie kosten zwischen 1,25 und 3,59 Euro.
Quelle: ÖKO-TEST 5.2025
Regelmäßig besuchen wir Firmenmitglieder in der Region. Wir berichten anschließend darüber auf unseren Internetseiten. Alle Berichte finden Sie unter https://netz.bio/Unser Blog. Hier unser letzter Besuch als Beispiel:
Am 19. Mai 2025 haben etwa 30 Mitglieder des Bio-Verbraucher e.V. den Demeter-Hof von Thomas Wölfel besucht. Thomas, der den großen Hof im Norden von Nürnberg kürzlich vom Vater übernommen hat, führt ihn jetzt in fünfter Generation. Hier ein kurzer Steckbrief:
Nach der Hofführung wurde uns ein warmes Spargelgericht serviert (Rezept in Info-Brief 82) und wir konnten im Hofladen einkaufen: z.B. frischen Spargel, der gleich geschält wurde, und frische Erdbeeren, sehr groß und unvergleichlich im Geschmack. Unser Urteil: Ein großartiger Hof, eine wunderbare Führung durch Thomas Wölfel, ein schmackhaftes Spargelgericht, für uns zubereitet von seiner Mutter, hervorragende Produkte.
Kontakt: Sattelbachhof, Thomas Wölfel, Sattelbach 1, 90542 Eckental-Eschenau, www.sattelbachhof.de, Tel. 09126 – 38 31
Liebe Leserinnen und Leser,
gerne möchten wir einmal von unserer Arbeit an einer Berufsschule berichten. Wie schon öfter, wurde auch in diesem Jahr eine Woche in der Berufsschule 9 in Nürnberg unter ein Thema gestellt, und der Bio-Verbraucher e.V. war wieder eingeladen mitzuwirken. In der Woche vom 7.-11. April hatten wir einen Infostand mit Darstellungen zum Thema „Fair. Bio. Regional.“ im Foyer der Schule, der klassenweise oder von Einzelpersonen besucht werden konnte. Anhand eines von uns entworfenen Arbeitsblattes hatten die Schüler zu den genannten Themen Fragen zu beantworten, die dann mit dem Lehrer in der Klasse besprochen wurden.
Am Mittwoch und Donnerstag hatte je eine Klasse einen 90-minütigen Workshop zum Thema „Ernährungsgerechtigkeit“ gebucht, den unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Inga Hager angeboten hatte. Inga Hager berichtet:
Die Eingangsfrage lautete: „Was bedeutet Ernährungsgerechtigkeit?“ Die Schüler kamen auf folgende Bedingungen: Alle Menschen (weltweit) sollen satt werden und sich gesund ernähren können. Das soll auch noch in 100 Jahren und länger möglich sein. Um das zu ermöglichen, sind verschiedene Aspekte von Bedeutung: biologische Landwirtschaft, regionaler Bezug, saisonale Verwendung, pflanzenbasierte Ernährung, fairer Handel, möglichst geringe/plastikfreie Verpackung.
Zu den Aspekten „Regionaler Bezug“ und „Saisonale Verwendung“ wurden die Schüler*innen in vier Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe sollte innerhalb von zehn Minuten zu möglichst vielen Buchstaben des Alphabets je eine Gemüsesorte/Salat/Kräuter und eine Obstsorte/Beeren/Nüsse finden, die in Deutschland wachsen. Diese trugen sie dann gemeinsam zusammen und überlegten anschließend, welches Obst und Gemüse aus der Region im Juli und welches im Dezember hier zu kaufen ist. Zu den weiteren Aspekten forschten sie anhand einiger Fragen, wie:
Die Schüler*innen waren sich im Anschluss relativ einig, dass fairer Handel besonders wichtig sei und ausschließlich regionales, saisonales Essen ohne Tomaten im Winter und ohne Südfrüchte besonders herausfordernd wäre. Sie beteiligten sich sehr unterschiedlich aktiv zum Thema, konnten aber durchaus zum Mitdenken bewegt werden. Ich war beeindruckt, wie viele Gemüse- und Obstsorten genannt wurden, und die Schüler*innen schienen erstaunt, dass Zitrusfrüchte hier nicht wachsen. Über die Lebensbedingungen und das Platzangebot für unsere Nutztiere in der konventionellen Tierhaltung hatten sie sich wohl noch nicht viele Gedanken gemacht, da zeigten sie sich eher schockiert. Zum Abschluss bekamen sie die Aufgabe, ihr eigenes Essen auf die erarbeiteten Aspekte hin zu untersuchen. Ich hoffe, dass die Saat irgendwann aufgeht, und die Schüler*innen ein eigenes Bedürfnis nach qualitativ guter Ernährung für sich und alle Menschen dieser Erde entwickeln.
Kontakt zu Inga Hager, Mitglied des Stadtrates der Stadt Nürnberg: Tel. (privat): 0911-59 78 301, Mobil: 01577-7397611, inga.hager@oedp.de
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter