Vier Kernaussagen von Bioland und IFOAM Organics Europe-Präsident Jan Plagge beim BMELEvent zu Neuer Gentechnik am 5. Oktober 2023 in Brüssel
- „Der Ökologische Landbau arbeitet naturnah und basiert auf den Prinzipien der Vorsorge
und Risikominimierung für Mensch, Tier und Umwelt. Diesen Prinzipien widerspricht die
Gentechnik, da sie für Organismen und Ökosysteme hochriskant ist. Daher hat
Gentechnik im Ökolandbau keinen Platz.“ - „Viele Menschen in Europa, nicht nur Landwirte, sondern auch Verbraucher, sehen
Gentechnik skeptisch und wollen selbst darüber entscheiden, ob sie Gentechnik-Lebensmittel verzehren, oder nicht. Diese Wahlfreiheit gibt es aber nur mit einer konsequenten Kennzeichnung beim Einsatz von Gentechnik – und zwar bis zum Endprodukt.“ - „Der Entwurf der EU-Kommission für ein neues Gentechnikrecht erkennt an, dass Öko-
Landwirte weiterhin ohne Gentechnik arbeiten können müssen. Erste Ansätze, wie das
trotz eines deregulierten Gentechnikrechts gewährleistet werden soll, sind beschrieben.
Es braucht aber mehr: eine weitgehende praxistaugliche Ko-Existenz-Regelung für
Anbauformen mit und ohne Gentechnik in Europa.“ - Das Patentrecht muss überarbeitet werden, bevor das Gentechnikrecht angefasst wird.
Denn sonst würde es zu einer Patentflut kommen, die bäuerliche Betriebe und den
Mittelstand in der Pflanzenzucht in noch größere Abhängigkeit zu den großen
Agrochemie-Konzernen zwingt. Und daran hat niemand in der Landwirtschaft Interesse
– ganz unabhängig von der Anbauform.“
Quelle: presse@bioland.de vom 5.10.2023