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Foto: www.demeter.de

Demeter-Zertifizierung und geplantes „Anerkennungsverfahren“

Schirin Oeding, schirin.oeding@demeter.de, von der Demeter-Zertifizierungsabteilung in
Darmstadt beantwortet Fragen des Bio-Verbraucher e.V.

1. Welche Bedeutung haben externe Kontrollen?

Für eine unabhängige Qualitätskontrolle beauftragen wir externe Kontrollen, bzw. Demeter- Inspektionen durch staatlich anerkannte Öko-Kontrollstellen. Von den Kontrollstellen wird auf
den landwirtschaftlichen Betrieben die Einhaltung der EU-Öko-Verordnung geprüft und zusätzlich bei Demeter-Betrieben die Einhaltung der Demeter-Richtlinien. Die Kontrollen werden zusätzlich durch Demeter geschulte Bio-Inspektoren anhand des Demeter- Inspektionsbogens vorgenommen.

2. Wie oft finden Kotrollbesuche statt?

Die EU-Öko-Kontrolle findet jährlich statt. Die Demeter-Inspektionen werden je nach Risiko-
Status des Hofes entweder jährlich, alle zwei, drei oder vier Jahre durchgeführt. Bei 75 – 80%
der Betriebe findet eine Jahresinspektion statt. Es werden zusätzlich unangekündigte
Stichprobenkontrollen durchgeführt. Durch den risikoorientierten Ansatz konnten wir die
Qualität der Kontrollen deutlich erhöhen.

3. Wie laufen sie ab?

Geschulte Inspektor:innen prüfen mit Hilfe von Checklisten die Einhaltung der jeweiligen
Richtlinien (EU-Öko- und Demeter-Richtlinien). Sie begutachten z.B. die vorhandenen Futtermittel auf dem Hof — sind alle Futtermittel in der entsprechenden Demeter-Qualität vorhanden? Und kontrollieren die Qualität (Demeter oder Bio?) von eingegangenen Waren wie Saatgut, Jungpflanzen oder Tierfutter. Auch die Historie von zugekauften Tieren wird kontrolliert — kommen die Tiere von einem Demeter-Betrieb oder einem Bio-Betrieb?

Im Rahmen einer Kontrolle wird außerdem ein Betriebsrundgang gemacht. Es werden Felder,  Grünland und Weiden besichtigt und der Stall wird besucht. Zusätzlich werden Tierwohlkontrollen durchgeführt. Auch hier sind speziell geschulte Inspektor:innen für die Durchführung zuständig. Auf Betrieben die Erzeugnisse selbst verarbeiten, z.B. in einer Hof-
Käserei oder -Bäckerei, wird zusätzlich eine Kontrolle des verarbeitenden Betriebs
durchgeführt.

4. Wieviel Zeit- und Geldaufwand bedeuten sie?

Je nach Betriebsgröße dauern die Kontrollen von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen.
Außerdem brauchen die Betriebe oft, je nach Größe und Komplexität des Unternehmens, etwas Zeit, um die Unterlagen für die Kontrolle vorzubereiten. Die Kosten für die Demeter-
Zertifizierung trägt der Verband.

5. Was ist mit dem „Anerkennungsverfahren“ geplant, was erhofft man sich damit zu
erreichen?

Gesamtziel des Vorhabens ist, die Anwendbarkeit eines entwicklungsorientierten
Anerkennungsverfahrens für die Produktion nach verbindlichen Standards (Richtlinien) in der Land- und Lebensmittelwirtschaft als Alternative zur verstoß-orientierten Kontrolle zu prüfen. Hierfür wird ein Verfahren, welches seit 2018 im Demeter-Verband als Pilotprojekt entwickelt 4 und erprobt wird, umfassend evaluiert und die Übertragbarkeit des Verfahrens erprobt. Es wird erwartet, dass das entwicklungsorientierte Verfahren einen offenen und konstruktiven Umgang
mit zertifizierungsrelevanten Herausforderungen in der Produktion fördert und die betriebliche Entwicklung im Sinne der gesellschaftlichen Ziele der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft unterstützt.

Aktuell wird das Projekt „Anerkennung“ als Pilotprojekt zu Forschungszwecken durchgeführt. Projektzeitraum ist 2018-2022. Ob die Anerkennung als Alternative bzw. als Ergänzung zur herkömmlichen Demeter-Kontrolle eingeführt wird, wird – je nach den Ergebnissen des Projekts – durch einen Entscheid der Delegiertenversammlung des Demeter e.V. beschlossen. Das Projekt bzw. die Auswertung des Projekts werden durch die Software AG Stiftung sowie durch eine Förderung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/Bundesprogramm
Ökologischer Landbau unterstützt.
Mehr Informationen zu dem Projekt Anerkennung finden Sie unter:
https://www.demeter.de/forschung/projekt-anerkennung,
https://www.demeter.de/forschung/zerti4.0