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Foto: Sophia Fettinger

Ernährungsrat Nürnberg und Umgebung (ENU)

Bericht von Sophia Fettinger

Im Ernährungssystem in Deutschland, Europa und der Welt liegt vieles im Argen. Wir bewegen
uns auf eine Sackgasse zu, in der unter anderem Böden an Fruchtbarkeit und die Ökosysteme
an Artenvielfalt verlieren, und die Produzent*innen unserer Lebensmittel um ihre Existenz
fürchten müssen. Dazu kommt, dass in diesem ganzen Prozess auch noch unglaublich viel CO2
ausgestoßen und Plastikmüll produziert wird. Dass sich etwas ändern muss, ist inzwischen
immer mehr Menschen klar. Nur wie? Weil Menschen selbst etwas tun möchten, sind
Ernährungsräte entstanden. Zunächst im anglophonen Raum, aber inzwischen haben sich auch
in zahlreichen deutschsprachigen Städten und Gemeinden solche Initiativen gegründet. Der
Gedanke dabei: Auf lokaler, kommunaler Ebene können wir, die Zivilgesellschaft, zusammen
mit allen Akteuren die zum Ernährungssystem gehören, selbiges verändern. Hier können wir
einen Beitrag zu mehr Ernährungssouveränität leisten.

Etwas daran zu ändern, wie Essen im Raum Nürnberg produziert, weiterverarbeitet, eingekauft
und konsumiert wird, war auch der Beweggrund für die Gründung des Ernährungsrates für
Nürnberg und Umgebung, kurz ENU. Anfang 2018 trafen sich Julia Schrader, Johanna
Wiglinghoff und Sophia Fettinger auf einer Veranstaltung zur kommunalen Agenda21-Politik
und stellten fest, dass sie alle drei das Thema Ernährung bewegte und sie sich für die Idee
eines Ernährungsrates begeisterten. So kam es zu einem Auftakttreffen im Frühjahr 2018, bei
dem die drei vom gemeinnützigen, zivilgesellschaftlichen Verein Bluepingu e.V. unterstützt
wurden – eine Unterstützung, die bis heute andauert. Der Ernährungsrat für Nürnberg und
Umgebung ist Teil des Vereins. Rund 20 Interessierte trafen sich bei der Auftaktveranstaltung,
um mehr über Ernährungsräte zu erfahren und Ideen für eine Nürnberger Variante
zusammenzutragen. Seitdem gab es viel zu tun und wurde viel getan.

Klar war schnell: der ENU will vor Ort eine ökologisch und sozial verträgliche Landwirtschaft
unterstützen, damit unsere lebenswichtigen Ressourcen wie Boden, Wasser, Artenvielfalt und
Luft erhalten bleiben. Ziel ist es außerdem, Achtsamkeit und Wertschätzung für Lebensmittel
zu stärken, um Verschwendung aufzuhalten und ein enkeltaugliches Ernährungssystem zu
ermöglichen. Die Arbeit des ENU gilt also einer globalen Wende des Ernährungssystems hin zu
einem gerechten Umgang mit Mensch, Tier und Natur.

Doch was heißt das konkret? Der ENU arbeitet seit 2018 an der Vernetzung verschiedener
Akteur*innen in Stadt und Land. Vor Ort kann etwas bewirkt werden, wenn die verschiedenen
Beteiligten des regionalen Ernährungssystems zusammenkommen: von den Produzent*innen
bis zu den Entsorger*innen, schon bestehenden Initiativen, z.B. der Bio-Verbraucher e.V.,
engagierten Bürger*innen und der kommunalen Verwaltung (BioMetropole, Ökomodellregion,
etc.). Das, was schon getan wird und erreicht wurde, will der ENU mit seinem Tun ergänzen
und/oder weiterführen. Dies passiert über Pilotprojekte, wie die Essbare Stadt oder durch
Engagement für bestimmte Themen, wie die Umstellung der Küchen in den städtischen
Kliniken.

Außerdem ist Ziel des ENU, auf allen Ebenen Bewusstsein für die Wichtigkeit der regionalen
und ökologischen Lebensmittelversorgung zu schaffen. Dafür werden Führungen und
Workshops organisiert oder über Öffentlichkeitsarbeit auf Entwicklungen, Probleme und gute
Initiativen aufmerksam gemacht. Der ENU ist immer wieder auf Märkten und Messen sowie in
den sozialen Medien präsent. Einen enormen Beitrag leistet auch hier das Projekt Essbare
Stadt, das aus dem ENU heraus entstanden ist. Eine Arbeitsgruppe entwickelt gerade
außerdem eine Veranstaltung für gemeinsames Kochen.
Überregional werden Themen durch das Netzwerk der deutschsprachigen Ernährungsräte
kommuniziert, bearbeitet und verbreitet.

Neben der Arbeit in kleineren Gruppen trifft sich der Ernährungsrat für Nürnberg und
Umgebung jeden vierten Montag im Monat im Plenum, um sich über aktuelle Entwicklungen
auszutauschen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Hier können auch neue Ideen
vorgestellt und dafür Mitstreiter*innen gefunden werden. Zu den Plenumstreffen sind alle
Interessierten immer herzlich willkommen! Erreichbar ist der ENU unter
kontakt@ernaehrungsrat-nuernberg.de.