Wir müssen die Tiere anständig behandeln

 

Wir müssen die Tiere anständig behandeln
Gedanken zum Jahreswechsel von unserem Mitglied Metzgermeister Robert Prosiegel, Felderstr. 12, 91801 Markt Berolzheim, T. 09146–233, www.metzgerei-prosiegel.de

Auch 2014 haben wir in Westeuropa auf einem sehr hohen Niveau konsumiert und das schon seit 30 bis 40 Jahren. Dadurch entstand in diesen 30 – 40 Jahren schon eine Gewohnheit und Selbstverständlichkeit dieses gewaltigen Konsums, der so etwas wie eine „Betriebsblindheit“ hervorgerufen hat. Massentierhaltung, industriell hergestellte Lebensmittel voller E-Nummern, essen und trinken „to go“ und Billigwahn haben sich ausgebreitet.
Nur wenige Menschen, deren Zahl allerdings rapide steigt, haben bemerkt, wie sehr dieses Konsumverhalten die Umwelt, die Tiere und auch die Menschen krank macht. Dass die Korrektur dieser „Zustände“ sehr wichtig ist, begreifen jetzt immer mehr Menschen und sie werden aktiv. Sie kaufen mehr regional. Dorfläden werden eröffnet. Gemeinschaften wie Slow Food und Bio-Verbraucher e.V. setzen sich für die Kultur des Essens ein. Die Menschen interessieren sich für das Schicksal der Tiere und es gibt noch viele weitere Beispiele dafür, wo einzelne Menschen und kleinere oder größere Gruppen aktiv werden um mehr Wertschätzung in die Erzeugung und den Konsum von Lebensmitteln zu investieren.
Denn das bedeutet, dass auch jeder einzelne Mensch sich persönlich mehr Wertschätzung und Liebe zuteil werden lässt. Dadurch entsteht eine Gemeinschaft die der Natur und den Tieren Würde und Respekt zuteil werden lässt, die Menschlichkeit fördert und Wertschätzung auf allen Ebenen praktiziert. Und das Wichtigste ist, dass diese Menschen daran glauben durch ihre Aktivitäten eine Korrektur der „Zustände“ herbeizuführen.
Jeder Einzelne, jede Familie, jede Gemeinschaft ist dazu aufgerufen in diesem Sinn aktiv zu werden und den Glauben an die Korrektur der Zustände Tag für Tag wachsen zu lassen. „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“ (Mahatma Gandhi)
Anmerkung der Redaktion: Robert Prosiegel hat zusammen mit einem Freund den „Vetschie – die vegetarische Alternative“ zu Wurst und Fleisch entwickelt. Man kann das Produkt über seinen Online Shop beziehen.

Bilanz seit 2003, Ziele und Strategien bis 2020

Aus einer Präsentation für die Arge BioMetropole Nürnberg am 19.11.2014 von Dr. Werner Ebert, Umweltreferat der Stadt Nürnberg, Hauptmarkt 18, 90403 Nürnberg, T. 0911-231.4189, Fax 0911-231.3391, werner.ebert@stadt.nuernberg.de, www.bioerleben.nuernberg.de,

Zum Verständnis: Die Arge (Arbeitsgemeinschaft) BioMetropole Nürnberg ist ein Bündnis aus allen am Bio- Wirtschaftsprozess Beteiligten und Interessierten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unter der Federführung des Umweltreferates der Stadt Nürnberg.
Die Projekt-Idee
Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigern
zeigen, dass Bio hohe Produktqualität bietet und eine Branche mit wirtschaftlicher Zukunft ist
Angebot und regionale Wertschöpfung steigern
Wahrnehmung und Akzeptanz bei Politik, Verbänden und Entscheidern steigern
Die Projektziele
2008 – 2014
2014 – 2020
Ökologische Landwirtschaft
10%
20%
Städtische Einrichtungen, Veranstaltungen
20%
25%
Schulen, Empfänge der Stadt, Wochenmärkte
50%
50%
Kindertagesstätten
50%
75%
Bio-Zuwachs
Ziel
2008
2014
Bio-Anteil in Schulen
50%
ca. 12%
ca. 18%
Bio-Anteil in Kitas
50%
ca. 13%
ca. 41%
Bio-Anteil bei Christkindlesmarkt
50%
ca. 0%
ca. 53%
Zahl der Bio-Betriebe in Nürnberg

4
18

Die Arbeitsschwerpunkte
Nachfrage steigern
Kindergärten, Schulen, Großküchen, Klinikum, Christkindlesmarkt, Wochenmärkte
Informieren und motivieren
Bio erleben, Bio-Brotboxaktion, Bio auf Tour, Bio-Bürgerreisen
Koordinieren und vernetzen
Wertschöpfungspartnerschaften/ Emmerprojekt, Öko-Modellregion, SoLaWi, Stadtgärten, Selbsternteprojekte, AK Bio im Knoblauchsland, Studiengang „Management in der Bio-Branche“, Bio-Städte-Netzwerk, Cità del Bio/ Organic Cities Network, EU Citizen Network
Zielgruppen
Kinder und Jugendliche, vor allem in Kitas und Schulen
Betriebe und Beteiligungen der Stadt Nürnberg
Landwirtschaftliche Betriebe, Weiterverarbeiter, Bio-Fachhandel, Dienstleister der Bio- Branche in Nürnberg und der Metropolregion sowie interessierte VerbraucherInnen
Bio-Städte in Deutschland und Europa sowie nationale und internationale Behörden und NGOs, die mit der Bio-Branche und dem Öko-Landbau zu tun haben

Strategien
Kitas und Schulen
Konzept „Mehr Bio an Nürnbergs Schulen“ – Kernelement ist ein Wettbewerb
Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Verbraucherzentrale, Schule 2000 u.a., die Schulen stärker mit BioMetropole verzahnen

Dienststellen, Betriebe und Beteiligungen der Stadt Nürnberg
Ausschreibungen bei allen essens- und lebensmittelrelevanten Dienststellen der Stadt Nürnberg – Mindestanteil für Bio-Lebensmittel von 25 % oder höher
Projekt „Mehr Bio in Kommunen“ des deutschen Bio-Städte-Netzwerkes
Vorbild Rathaus-Kantine
Bei Veranstaltungen und Sitzungen im Rathaus bzw. in den Dienststellen soll Alternativangebot in Bio-Qualität bereit stehen

Strategie Steigerung der regionalen Wertschöpfung
Über Vernetzung und verstärkte Nachfrage
Öko-Modellregion u.a. direkte Erzeuger-Verbraucher-Beziehungen (z.B. Solawi, Einkaufsgemeinschaften)
Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Weiterverarbeitung, Großküchen/Außerhausverpflegung und Bio-Fachhandel unterstützen

Strategie Ausbau der ökologischen Landwirtschaft
Zusammenarbeit mit den Betrieben im Knoblauchsland (Öko-Modellregion)
„alte“ Gemüsesorten bzw. samenfeste Sorten und deren stärkere Vermarktung
Vermittlung zu Großküchen
Urban Gardening und Selbsternte-Projekte
öffentliche Flächen stärker für den Ökolandbau nutzen
noris inklusion Natur-Erlebnis-Gärtnerei

Strategie nationale und internationale Vernetzung
Vernetzung und Weiterentwicklung von Bio-Städten in Deutschland und Europa
Kommunalkongress zur BioFach
Kongress der Stadt Turin, der unter dem Motto „Ernährung der Welt – Energie für das Leben“ im Oktober 2015

Unkraut vergeht nicht

Unter obigem Titel berichtete Der Spiegel in einer seiner September-Ausgaben (39/ 2014) über die Probleme amerikanischer Farmer mit pestizid-resistenten „Superunkräutern“. Wir freuen uns sehr, dass diese bekannte Zeitschrift das Thema jetzt an die breitere Öffentlichkeit bringt; der Bio-Verbraucher e.V. hatte schon 2007 (Info-Brief 11) davon berichtet. Hier die wichtigsten Fakten aus obigem Bericht, zusammengestellt von Wolfgang Ritter.
Ursache für „Superunkräuter“
Das Pflanzengift Glyphosat, Handelsname z.B. „Roundup“, wurde seit Anfang der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts als Totalherbizid massenhaft in der Landwirtschaft verwendet – zwischen den Kulturen, da es alle Pflanzen abtötete, auch die Nutzpflanzen. 1996 brachte Monsanto eine neue Sojabohne auf den Markt („Roundup Ready“). Sie war gentechnisch so verändert, dass sie gegen das Gift resistent war. Weitere genveränderte, glyphosatverträgliche Sorten folgten: Mais, Raps, Zuckerrüben, Baumwolle, Alfalfa. Über 80 Prozent aller Gentech-Pflanzen sind gegen das Gift immun – inzwischen auch viele Unkräuter.
Welche „Superunkräuter“ treten auf und warum machen sie Probleme
Ambrosia trifida (dreispaltige Ambrosie), Conyza canadensis (Kanadisches Berufkraut), Amaranthus palmeri (Palmer Amaranth, ein Fuchsschwanzgewächs). Insgesamt gibt es in den USA inzwischen 145 herbizidresistente Unkräuter, in Australien 70, in Kanada 60, in Deutschland 32. Die Unkräuter können meterhoch werden und sind nahezu „unkaputtbar“; gegen Pestizide resistent, die Stängel so hart, dass man selbst mit einem Traktor Schwierigkeiten hat, sie aus dem Boden zu ziehen.
Bedrohung für die Landwirtschaft
Resistente Unkräuter haben sich zu einer „echten Bedrohung für die US-Landwirtschaft“ ausgewachsen: die Kosten für den Herbizideinsatz im Baumwollanbau sind in den letzten Jahren von 75 Dollar auf 370 Dollar je Hektar gestiegen, im Sojaanbau von 25 auf 160 Dollar. Das kostet Zeit und Geld. Vor 10 Jahren gab es Superunkrautprobleme in Georgia in nur einem Landkreis, 2011 in 76 Landkreisen. Insgesamt sind bereits etwa ein Sechstel des Ackerlandes in den Vereinigten Staaten (28 Millionen Hektar) von glyphosatresistenten Unkräutern befallen.
Lösungsvorschläge der Industrie gegen die Plage
Es werden immer neue Gifte, immer neue genveränderte Organismen angeboten. Das Problem dabei: Die Zahl der Schadpflanzen mit multiplen Resistenzen wächst. Es ist also so, wie wenn man Feuer mit Öl löschen wollte.
Empfehlung eines Bio-Bauern und EU-Parlamentariers
Der Spiegel zitiert den EU-Parlamentarier und Bio-Bauern Martin Häusling: Die Entwicklung zeige, dass das Prinzip der industriellen Landwirtschaft in der Sackgasse ist.“ „Wir müssen wieder zu den bewährten Regeln des Ackerbaus zurückkehren, allem voran die Fruchtfolgegestaltung.“ Je abwechslungsreicher angebaut werde, desto schwerer haben es die Unkräuter. „Wir müssen zurück zu einer wissensbasierten Landwirtschaft, die sich in ökologische Mechanismen einpasst.“ Gelinge das nicht, könne keine auskömmliche Landwirtschaft für die kommenden Generationen gesichert werden. „Wir müssen umsteuern, deutlich.“

Empfehlungen des Bio-Verbraucher e.V.
Seit 10 Jahren wehrt sich der Bio-Verbraucher e.V. gegen Zulassung und Verwendung von genveränderten Organismen und Giften in der Landwirtschaft und in der menschlichen Nahrung. Um die Ernährung auch künftiger Generationen sicherzustellen, fordern wir immer wieder Politiker in Europa auf, den Erkenntnissen des Weltagrarrates von 2004 zu folgen und eine kleinbäuerliche, biologische Landwirtschaft besser zu schützen und zu fördern. Jetzt hat man uns endlich erhört: die Förderungen für Bio-Bauern werden in fast allen Bundesländern zum Jahresbeginn erhöht. Ab 2015 werden in Bayern 273 Euro pro Hektar gezahlt.

Sekt aus Flaschengärung im TEST – Bio ist eine gute Wahl

Sekt aus Flaschengärung im TEST – Bio ist eine gute Wahl
Quelle: ÖKO-TEST 12/2014

Sekt soll nicht bitter, sulfidig, unausgewogen, unharmonisch oder unangenehm riechen oder schmecken, der Zuckergehalt soll nicht zu hoch sein und das Mundgefühl soll zwar perlend, prickelnd aber nicht adstringierend sein. Nach diesen Kriterien hat ÖKO-TEST 18 Sektmarken geprüft – vier davon in Bio-Qualität. Die Beurteilungen reichen von „sehr gut“ bis „ausreichend“. Auch bei den Bio-Sekten. Ein hoher Preis sagt, wie so oft, nichts über die Qualität aus: Der teuerste Sekt (Ferrari Brut Trentodoc) erzielte nur ein „ausreichend“. Auch zwei Bio-Sekte erreichten nur die Note „befriedigend“ (Landmann Pinot & Chardonnay Brut, Bioland) bzw. „ausreichend“ (Schloss Vaux Pinot Blanc Öko Brut 2012).
ÖKO-TEST rät: „Auch wenn Pestizidrückstände in diesem Test kein Thema sind: Bio-Sekt ist eine gute Wahl, denn nur im Bio-Anbau ist der Einsatz von chemischen Spritzgiften verboten.“
Der Bio-Verbraucher e.V. rät: Es lohnt sich unbedingt auch nach dem regionalen Bio-Sekt-Angebot zu fragen. Bei einer Geburtstagsfeier kam z.B. der Demeter-Sekt von Helmut Christ (Nordheim am Main) sehr gut an.

Edle Bettwäsche im Test – „schwarzes Schaf“ entdeckt
Quelle: ÖKO-TEST 12/2014

Wenn bei teurerer Bettwäsche etwas besonders gelobt wird, z.B. sie sei weich, knitterfrei, bügelleicht und strahle in knalligen Farben, dann bedeutet diese „Veredelung“ nichts anderes, als das für diese Wäsche eine Menge Chemikalien eingesetzt wurden. Zum Beispiel auch Formaldehyd, das als krebserregend gilt. ÖKO-TEST hat 19 Bettwäschen ab 96 Euro aufwärts gekauft und testen lassen. Darunter waren auch zwei mit dem Naturtextil-Siegel.
In vier Produkten wurde Formaldehyd nachgewiesen, in acht Produkten auch giftige halogenorganische Verbindungen – auch in einem mit dem Naturtextilsiegel: Cotonea Bio-Wendebettwäsche Tandem Biber/ Satin, Cerise/ Orange. Das hat in einem Bio-Produkt natürlich nichts zu suchen; das Naturtextil-Siegel musste runter.
Nur zwei Bettwäschen wurden mit „sehr gut“ (Driessen Traumflachs Halbleinen Piccolo, Natur-Schwarz und True Stuff Contemporary Marilyn Twilight Blau) bewertet, acht mit „gut“, sechs mit „befriedigend“, ein Produkt mit „ausreichend“ (Schlossberg Satin, Noblesse Amélie, Jaune für 309 €). Kaufen Sie nicht: CB Bauer Mako-Brokat-Damast-Bettwäsche Delhi, Messing oder Joop! Plaza Plain Honan Bettwäsche, Cassis (beide „mangelhaft“).
Da giftige Stoffe nicht bloß eingeatmet sondern auch über die Haut aufgenommen werden, sollte man Bettwäsche, wie Kleidung vor der Nutzung waschen.

Gesundheitsrisiko Zero-Getränke

Gesundheitsrisiko Zero-Getränke

Aus: KinderLeicht-Foodletter Nr. 96, Oktober 2014, www.kinderleichtmuenchen.de

Forscher warnen vor Zero-Getränken und den enthaltenen Süßstoffen. Eine aktuelle Studie der Columbia University behauptet: Wer täglich ein Zero-Getränk zu sich nimmt, erhöht das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls um 48%. An der Studie nahmen 2.564 Personen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren teil. Während der zehnjährigen Forschungszeit erkrankten 559 Teilnehmer an Gefäßerkrankungen, 221 erlitten einen Schlaganfall, 149 einen Herzinfarkt. 338 starben schließlich an den Folgen ihrer jeweiligen Erkrankung. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2013 eine umfassende Risikobewertung des Süßstoffes Aspartam vorgenommen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand der EFSA ist der Konsum von Aspartam unbedenklich. Unbedenklich heißt aber nicht, dass er gesund ist. Laut Experten sollte er nur dort eingesetzt werden, wo es unbedingt notwendig ist.
Dass zwischen Süßstoffen und Fettleibigkeit ein Zusammenhang besteht, zeigt Udo Pollmer vom Europäischen Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften mit dem Einsatz der Stoffe in der Tiermast: „Süßstoffe werden sicher nicht zur Mast eingesetzt, wenn die Tiere davon abnehmen. Auch wenn Zucker teurer ist als Süßstoff, machen die Züchter mit der Zugabe von Süßstoffen im Futter mehr Gewinn, weil die Tiere sehr viel schneller wachsen.“ Beim Mensch verhält es sich genauso: Der Geschmackssinn signalisiert dem Körper, dass Speisen oder Getränke süß sind. Der Organismus stellt sich auf eine große Kalorienmenge ein und schüttet reflexartig Insulin aus. Da Süßstoffe keine Kohlenhydrate liefern, sinkt der Blutzuckerspiegel rapide ab und Heißhunger folgt.
Quelle: www.Codecheck.info

Leinöl statt Seefisch
Aus: KinderLeicht-Foodletter Nr. 96, Oktober 2014, www.kinderleichtmuenchen.de

Omega-3-Fettsäuren haben zahlreiche überaus positive Eigenschaften: So verbessern sie die Fließeigenschaft des Bluts, erweitern die Gefäße und senken die Blutfettwerte. Sie haben damit in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine vorbeugende Wirkung. Eine für den menschlichen Körper besonders günstige Art der Omega-3-Fettsäuren kommt in fetten Seefischen vor. Doch aufgrund der steigenden Weltbevölkerung und der großen Nachfrage sind die Meere teilweise leergefischt.
Eine Jenaer Wissenschaftlerin hat eine Alternative ausfindig gemacht: Sie konnte zeigen, dass der Bedarf an schützenden Fettsäuren auch anders gedeckt werden kann – mit Hilfe von Leinöl. Denn anders als bisher angenommen, kann das Öl des Flachses (= Lein) an Stelle von Seefisch als Omega-3-Fettsäurelieferant dienen. Leinöl ist besonders reich an Alpha-Linolensäure, die vom Körper in die gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren umgewandelt wird.
In der Studie bekamen Probanden acht Wochen lang täglich zwei Esslöffel Leinöl verabreicht. Während der Studiendauer aßen sie keinen Fisch. Beim Vergleich der Werte vom Beginn der Studie und nach den acht Wochen zeigten sich etwa doppelt so viele Omega-3- Fettsäuren im Blut. Der Blutdruck war gesunken und die Blutfettwerte verbessert. Quellen: www.uni-jena.de; Siehe auch Rezept mit Leinöl in Rubrik 8.

2014 wird ein guter Jahrgang

Aus einem Brief des Demeter-Winzers Hartmut Heintz, Weingut im Zwölberich, vom 4.11.2014, Tel. 06704 – 9200, www.zwoelberich.de, info@zwoelberich.de
Ein großes Thema der diesjährigen Lese ist die japanische Essig-Fliege. Die Suzuki-Fliege (wie sie auch genannt wird) befällt gesunde Früchte und verdirbt so die Ernte. Essigfliegen an sich – häufig heißen sie bei uns auch Obst- oder Fruchtfliegen – gehören ganz sinnvoll zum Naturkreislauf mit dazu: Hat die Natur Früchte hervorgebracht, die weder der Mensch noch die Tierwelt verbrauchen, müssen diese auch wieder vergehen. Dazu tragen Fäulnispilze und die Essigfliege auch in unseren Breiten ganz natürlich bei, wenn eben eine Frucht überreif und nicht verzehrt wird. Ein sinnvoller Vorgang der Natur – wir wissen es vom Essigreiniger – ein hygienischer noch dazu. Ganz im Gegensatz dazu parasitiert das asiatische Modell gesunde, zum Teil noch gar nicht reife Früchte und verhindert so die finale Qualitätsbildung!
Dank manueller Lese, aktivem Sortieren und leider auch zum Teil erheblichen Verlusten konnten wir den Schaden durch die Suzuki-Fliege in Grenzen halten und gesunde und wohlschmeckende Trauben für die Weinwerdung sichern. So freuen wir uns 2014 über eine gute, wenn auch in ihrer Menge etwas reduzierte Weinernte, die wieder besondere Spezialitäten hervorbringt, wie z.B. Grauburgunder Classic oder die Rarität Frühburgunder Rotwein. Vor allem aber dürfte es ein Jahrgang der eher leichten, freudigen Tropfen werden, wie sie am meisten getrunken werden.
Mitteilung der Redaktion: Zur Weinlese 2014 in Franken urteilte der Bayrische Rundfunk am 14.10.2014: „Weniger Masse, mehr Klasse“.

Assoziationen zwischen Industrie und Landwirtschaft – Teil 1

Auszüge aus: Rudolf Isler, Nachhaltigkeit?! Wege aus der Krise durch freie Initiativen – Wirtschaft, Staat und Kultur neu denken, Dornach/ Schweiz 2013, S. 219 ff., Copyright mit freundlicher Genehmigung durch den Verlag am Goetheanum

Rudolf Steiner hat … vorgeschlagen, in der Wirtschaft eine vernetzende Organisation aufzubauen, und zwar so, dass diese die sozialen Aufgaben, die heute dem Staat zugeschoben werden, selbst erfüllen kann. Es soll eine nicht zentralistische Organisation sein. Die Menschen und Unternehmen, die wirtschaftlich miteinander zu tun haben, sollen freiwillig anfangen, sich organisatorisch zusammenzuschließen. Das ist nichts anderes als eine Konsequenz der Zusammenarbeit, die in der modernen, arbeitsteiligen Wirtschaft nötig ist. Die heutigen Firmenzusammenschlüsse im egoistischen Interesse des Kapitalprofits sind wie eine Karikatur von dem, was eigentlich sein sollte.
Steiner meinte mit den Assoziationen etwas anderes als Kartelle, Gewerkschaften oder Genossenschaften. Es sollten nicht nur die Menschen und Unternehmen, die die gleichen wirtschaftlichen Interessen haben, miteinander in Verbindung treten, sondern gerade die Gegenpartner, also diejenigen, die etwas verkaufen wollen, mit denen, welche es benötigen, die Produzenten mit ihren jeweiligen Abnehmern und Konsumenten. Für die Landwirtschaft sind Partner in diesem Sinne alle Menschen, die Lebensmittel brauchen. Die meisten von ihnen haben ihr Einkommen aus allen anderen Bereichen der Wirtschaft. Ihr Einkommen ist abhängig vom Preis der Waren, die sie dort herstellen. Wenn man von Preisen spricht, geht es ja nie um den einzelnen Preis, sondern immer um das Verhältnis zwischen den verschiedenen Warenpreisen; und diese sind abhängig von allen Faktoren, die es in der Wirtschaft überhaupt gibt. Diese Faktoren zu beobachten und geeignete Maßnahmen zu empfehlen, einzuleiten, zu ermöglichen, das ist Aufgabe der Assoziationen. Daher müssen in den Assoziationen kompetente Leute aus den Unternehmen zusammenkommen, die die nötigen Maßnahmen dann auch durchführen können. Diese Maßnahmen bestehen nicht darin, die Preise durch Marktmacht festzulegen, wie es Kartelle machen würden, sondern es geht um Maßnahmen wie Produktionsumstellungen, die dafür sorgen, dass vernünftige Preise auf den Märkten entstehen können.
Es ist zwar gut, wenn ich für die Bananen einen fairen Preis bezahlen will. Wenn alles gut geht, haben die Bauern in dem tropischen Herkunftsland etwas davon. Besser ist es aber, wenn wir durch assoziative Vereinbarungen dafür sorgen, dass die Bauern auf ihrem Boden als Selbstversorger sich selbst mit ihren Angehörigen und ihrem ganzen Volk ernähren können und dass sie nur auf dem dafür nicht benötigten Land Bananen anpflanzen, die sie z. B. nach Europa exportieren. Der Preis, der sich dann auf dem Markt für die Bananen einstellt, mag höher oder niedriger ausfallen als heute. Wenn wir beurteilen wollen, ob er richtig ist, müssen wir ihn in Relation zum Preis jener Waren setzen, die das tropische Land aus Europa importiert, weil es sie selber nicht oder nicht so günstig herstellen kann wie die Produzenten in Europa. Die hier beschriebene Umstellung der Wirtschaft in einem tropischen Land muss in jenem Land selbst durchgeführt werden. Wir können uns aber in Europa so verhalten, dass wir diesen Prozess nicht behindern oder gar unmöglich machen. Dies tun wir aber gegenwärtig durch die staatliche Subventionierung der Landwirtschaft, die nur in den reichen Ländern möglich ist, und dadurch, dass wir die ärmeren Länder dazu verleiten, Kredite anzunehmen. Dadurch werden sie gezwungen, ihre Landwirtschaft auf den Export auszurichten, damit sie die Schuldzinsen bezahlen können.
Wenn wir die Landwirtschaft auf diese Weise richtig in die Gesamtwirtschaft einordnen, erhalten wir Strukturen, durch die sich auch in der Industrie der weltwirtschaftliche Zentralismus nicht hemmungslos durchsetzen kann, denn auch hier kann die Regionalisierung ökonomisch sehr sinnvoll sein. Was in Europa hergestellt werden kann, muss nicht über die Weltmeere aus Ostasien herangefahren werden. Es ist nicht nötig, dass europäische Uhren den chinesischen Markt «erobern». Heute wird die Produktion in so genannte Billiglohnländer verlegt, wo die soziale Verteilung miserabel ist und wo weniger Steuern bezahlt werden müssen. Das ist für das einzelne Unternehmen, vor allem für die Kapitaleigentümer, kurzfristig profitabel, langfristig aber unökonomisch und sozial verwerflich. Internationale Konzerne neigen zu zentralistischem Denken. Sie können die Weltwirtschaft leichter manipulieren, als es aus einer überschaubaren regionalen Wirtschaft heraus möglich ist. Assoziationen dagegen sind nach föderalistischen Prinzipien von den Regionen her aufgebaut.

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Mitgliederversammlungen sind immer ein besonderes Ereignis – auch weil sich Käufer und Verkäufer treffen. Unsere Jubiläumsfeier „10 Jahre Bio-Verbraucher e.V.“ am 24. November war eine ganz besonders gut gelungene Veranstaltung mit etwa 60 persönlichen Mitgliedern und etwa 10 Firmenmitgliedern. Nach einem Rückblick gab es ein reichhaltiges kaltes Buffet mit alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken, es gab Zeit zu persönlichen Gesprächen und man konnte eine Selbst- und Naturerfahrung machen mit „ökologischem Fußabdruck“. Dann stellten sich einige Firmenmitglieder vor; manche hatten auch Waren dabei, die man kaufen konnte. Vor den direkten Kontakten zwischen Käufern und Verkäufern wurden etwa 180 Tombola-Gewinne ausgegeben – davon 10 Hauptgewinne.
Wir danken allen, die uns durch Warenspenden, Gutscheinen und Mithilfe unterstützt haben. Unser nächstes Treffen: Mitgliederversammlung am 4. Mai 2015. Wir werden dazu rechtzeitig einladen. Inzwischen würden wir uns freuen, wenn Sie Menschen aus Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis für uns interessieren könnten.
Unsere Lobbyarbeit lohnt sich:
Saatgut-Vielfalt gerettet! Der Agrar-Lobby freundliche Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Saatgutverordnung ist vom Tisch. Die „Kampagne für Saatgut-Souveränität“ der Zivilgesellschaft hat die EU-Abgeordneten von der Schädlichkeit der geplanten Verordnung für die Bio-Wirtschaft überzeugt.
1 Million Stimmen gegen TTIP und CETA! Über 320 zivilgesellschaftliche Organisationen haben Europas Bürger gegen die geplanten Handelsabkommen der EU mit den USA und Kanada positioniert. Da die deutsche Bundesregierung (CDU und SPD) diese gefährlichen Abkommen unbedingt wollen, werden jetzt 2 Millionen Bürgerstimmen angestrebt; die Kampagne soll zur größten jemals gestarteten Bürgerinitiative werden.
Aktion „Monsanto entscheidet? Nein, danke!“ erfolgreich 250.000 Unterschriften gegen Konzernmitsprache! Das EU-Parlament entscheidet: Saatgutkonzerne werden bei nationalen Anbauverboten nicht mitentscheiden dürfen.
Wir danken allen Mitgliedern für pünktliche Beitragszahlungen. Eine große Bitte: Bitte benachrichtigen Sie uns von Konten- und Adressenwechseln (auch Email-Adressen). Leider können oft Beiträge nicht abgebucht und Info-Briefe nicht zugestellt werden. Das verursacht zusätzliche Arbeit und Kosten. Beiträge und Spenden sind als „Sonderausgabe“ steuerlich abzugsfähig. Bis 200 € genügt Ihr Kontoauszug, den Sie bitte um unsere Steuer-Nummer (241/107/21060) ergänzen.
Wir wünschen Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter

Kernige Quiche – glutenfrei, laktosefrei

Menge: 1 Springform, Zubereitungszeit: 20 Minuten, Koch-/Backzeit: 60 Minuten
Zutaten
Boden: 300 g glutenfreie Haferflocken (Baukhof), 130 g laktosefreie Butter, 1 EL Chiasamen, 100 ml kochendes Wasser, Gewürz Peti Chef (Herbaria), 1 Zwiebel, 1 Ei
Topping: 400 g laktosefreien Frischkäse, 100 ml laktosefreie Sahne, 140 g geriebenen laktosefreien jungen Gouda, 1 Ei, 1 große Paprika (rot oder gelb), 1 Zucchini, 150 g Mais, Gewürze z.B. Paprika, Pizza e Pasta (Herbaria), Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung
Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Zwiebel schälen und fein würfeln.
Butter in einem Topf schmelzen lassen, bis sie leicht schäumt und die Zwiebeln hinzu geben. Vom Herd nehmen.
Chiasamen mit kochendem Wasser mischen und etwas stehen lassen bis es gelartig ist.
Ei in eine Schüssel geben, Haferflocken dazu, und dann die warme Butter mit Zwiebeln und den Chaisamen mit einem Handrührgerät und Knethaken alles gut vermengen und mit Peti Chef würzen.
Springform mit einem Backpapier auslegen, den Teig gleichmäßig in die Form streichen und einen ca. 2 cm hohen Rand bilden. Am besten klappt das mit einem nassen Löffel und etwas Wasser.
Paprika, Zucchini putzen und in kleine Würfel schneiden.
Den Frischkäse, Sahne und Ei mit einem Schneebesen oder Handmixer schaumig rühren.
Gewürze hinzu geben, und den geriebenen Käse untermischen.
Zucchini und Mais mit der Masse verrühren und auf den Boden füllen.
Paprika darüber streuen.
Auf unterster Schiene 70 Minuten backen.
Guten Appetit wünscht Kerstin Biß, Viva la Eat! Ernährungsberatung, www.vivalaeat.de, biss@vivalaeat.de, Tel. 0911.94435446 oder 0151.50974323

Nano-Partikel gehören nicht in Lebensmittel

Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament – Martin Häusling, Tel. +32-2-284-5820, Fax +32-2-284-9820; martin.haeusling@europarl.europa.eu, Pressemitteilung vom 06.11.2014

Die gesetzlichen Regelungen zu neuartigen Lebensmitteln müssen dringend überarbeitet werden, erklärt der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling: „Nano-Partikel haben nach Ansicht der Grünen in Lebensmitteln nichts zu suchen. Dies muss endlich auf europäischer Ebene auch so geregelt werden.
Forscher warnen seit langem, dass von Nano-Partikeln eine toxische Wirkung für den Konsumenten als auch für die Umwelt ausgeht. Von daher reicht eine einfache Kennzeichnung 8 auf der Verpackung nach unserer Ansicht absolut nicht aus. Es ist bedauerlich, dass sich die Mehrheit der Mitglieder im EU-Agrarausschuss trotz aller Warnungen der Wissenschaft dieser Auffassung am Donnerstag nicht angeschlossen hat.
Positiv ist zwar, dass für die Zulassung neuartiger Lebensmittel ein unabhängiges Expertengutachten vorliegen muss und dabei sowohl Gesundheits- als auch Umweltaspekte berücksichtigt werden müssen. Es ist aber fraglich, ob diese Auflage in der Praxis noch von Wert ist, wenn noch nicht einmal allergene Stoffe gekennzeichnet werden müssen. Auch in diesem Punkt wollen wir Grüne im weiteren Verfahren dringend nacharbeiten.“