Liebe Leserinnen und Leser,

immer wieder hören wir bei Beratungen, dass man sich Bio-Kost leisten können muss. Es sei teurer. Stimmt und stimmt nicht. Einerseits ist es mehr wert, weil es sorgfältiger hergestellt wird. Schlachtvieh zum Beispiel hat auf Bio-Höfen eine längere Lebensdauer, wird länger gefüttert und kostet daher auch mehr. Die täglichen Kosten für Bio-Durchschnittsernährung liegen bei 9,93 € pro Person gegenüber 7,56 € bei konventioneller Durchschnittsernährung. Folgt man aber den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und isst etwas weniger Fleisch und dafür mehr Gemüse, dann kostet die tägliche Bio-Ernährung nur noch 7,78 €, also gerade einmal 22 Cent mehr pro Tag. Quelle: Securvital – Das Magazin 2/15
Unser Mitglied Rosa Wolff hat im Selbstversuch bewiesen: Bio kann sich auch der Hartz-4-Empfänger leisten. Ihren Selbstversuch hat sie belegt, mit Rezepten untermauert und in ihrem Buch „Arm aber Bio“ veröffentlicht.
Arm aber Bio! Ein Selbstversuch, Rosa Wolff, ISBN 978-3-9813469-0-9, € 11,95
Arm aber Bio! Das Kochbuch – Feine Öko-Küche für wenig Geld, Rosa Wolff, ISBN 978-3-813469-1-6, € 11,95
Warum empfiehlt die DGE weniger Fleischgenuss? Konventionell erzeugtes Fleisch kommt aus Massentierhaltung. Um Krankheiten in den Zuchtbetrieben vorzubeugen, werden Antibiotika ins Futter gemischt, die dann auch im Organismus der Fleischesser landen und dort gesundheitliche Störungen hervorrufen können. Außerdem erhöht zu viel Fleischgenuss zum Beispiel auch das Risiko für Herzerkrankungen. Weniger Fleisch wäre also gesünder.
Als wir kürzlich die Neumarkter Lammsbräu besuchten, erfuhren wir u.a., was in konventionellem Bier ohne Kennzeichnung alles drin sein darf. Dazu gehören Chemikalien, damit das Gebräu länger haltbar bleibt und Katzenstreu, damit es besser schäumt. Und trotzdem wird nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 nur mit Gerste, Hopfen und Wasser gebraut. So wie in konventionellem Bier Zusatzstoffe erlaubt sind, steht es auch mit allen anderen konventionellen Lebensmitteln. Vieles darf zugesetzt werden, was nicht ausgewiesen werden muss. Viele synthetische Zusatzstoffe verbergen sich hinter Hunderten von E-Nummern, um Struktur, Geschmack, Farbe, chemische und mikrobiologische Haltbarkeit verarbeiteter Lebensmittel zu verbessern. Viele dieser Zusatzstoffe verursachen Allergien. Unser Mitglied Dr. Andrea Flemmer beschreibt, warum Bio-Lebensmittel gesünder sind.
Bio-Lebensmittel – Warum sie wirklich gesünder sind, Andrea Flemmer, ISBN 978-3-86910-319-8, € 12,99
Es ist also wünschenswert, dass immer mehr Bio-Lebensmittel angeboten werden, um Allergien zu vermeiden und die Verbrauchergesundheit zu fördern. Es ist auch wünschenswert, dass die Rohstoffe dazu in zunehmendem Maße im Land des Verbrauchs erzeugt werden, um tote Böden zu verlebendigen, Umweltbelastungen zu vermindern, heimische Landwirte am Bio-Boom teilhaben zu lassen. In einem der größten Bio-Regionen Deutschlands greift endlich eine politische Maßnahme, die wir schon lange gefordert hatten: Die umstellungswilligen Landwirte brauchen einen größeren Anreiz/ eine höhere finanzielle Absicherung für die Jahre der Umstellung. Im Rahmen des Landesprogramms „BioRegio 2020“ (wir berichteten in Info-Brief 34/ April 2013) zahlt der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner statt 200 jetzt 273 Euro pro Hektar. Seit Jahresbeginn haben 600 Höfe von konventioneller auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Im vergangenen Jahr – ohne die höhere Förderung – hatten nur 100 Bauern umgestellt (Nürnberger Nachrichten v. 18.05.2015, S.16).
Auch die im Mai von Bundesagrarminister Christian Schmidt vorgestellte Zukunftsstrategie für den Ökolandbau ist ein ermutigender Schritt zu mehr Bio in der Landwirtschaft. Bayern kann für die anderen Länder Vorbild sein; es strebt eine Verdoppelung der Öko-Anbaufläche im Lauf des nächsten Jahrzehnts an und setzt mit „BioRegio 2020“ bereits wirksame Maßnahmen ein.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter

Grünkern-Brotaufstrich

Bei Bio-Erleben auf dem Hauptmarkt in Nürnberg führten unsere Vorstandsmitglieder Annemarie Gröger und Brigitte Pukke am Samstag, 18. Juli 2015, im Genusszelt vor, wie man schmackhafte Brotaufstriche selber machen kann. Vorführung und anschließende Verkostung fanden großen Anklang. Hier die Rezepte von Annemarie Gröger:

Grünkern-Brotaufstrich
Zutaten: 125 g Grünkern, 1/4 Liter Wasser, 1 TL Gemüsebrühe, 80 g Butter, 3 EL Olivenöl, 2 Knoblauchzehen, 1 Zwiebel, 4 TL Majoran, 1TL Oregano
Grünkern mahlen, mit Wasser und Gemüsebrühe aufkochen und 20 Minuten bei kleinster Hitze ausquellen lassen. Nach dem Auskühlen Butter, Olivenöl, Knoblauchzehen, Zwiebel, Majoran und Oregano dazugeben und alles gut mischen. Einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Mit Oliven, Tomaten, Peperoni oder eingelegten Gurken servieren.
Dattel-Mandel-Aufstrich
Zutaten für eine 26 cm Springform
Zutaten: 160 g Datteln (getrocknet, entsteint), 1/8 Liter warmes Wasser, 150 g Mandeln, 2 EL Carob, 1 TL dunkler Kakao, 1/2 TL Vanille (gemahlen), 1/2 TL Zimt (gemahlen)
Datteln kleinschneiden und in warmem Wasser 2 – 6 Stunden einweichen, anschließend fein pürieren. Mandeln sehr fein mahlen, unter das Dattelmuß heben, mit den restlichen Zutaten mischen und abschmecken.

Studentinnen befragten Mitglieder des Bio-Verbraucher e.V.

Bericht von Carmen Pimpl, Christina Schmidt und Julia Steurer

Im Rahmen der jährlich Mitgliederversammlung des Bio-Verbraucher e.V. am 04. Mai 2015 wurde ein Fragebogen zur Erhebung von Mitgliederdaten ausgeteilt. Drei Studentinnen der Technischen Hochschule Nürnberg evaluierten diese Daten zum Zwecke einer Studienarbeit zur Analyse von Nachhaltigkeitsnetzwerken im Raum Nürnberg. Nachfolgend werden signifikante Ergebnisse aus dieser Befragung vorgestellt, wobei von den Anwesenden 50 Personen den Fragebogen ausgefüllt haben:
Der Großteil der Befragten kommt aus Nürnberg.
25 % aktive Mitglieder; 65 % passive Mitglieder; 10 % ohne Mitgliedschaft.
Die Intensionen zum Vereinsbeitritt können u.a. zusammengefasst werden: Gesundheit, Soziales Engagement, Umweltschutz, Informationsgewinnung über Bio-Produkte
Die Ziele aus Sicht der Mitglieder des Bio-Verbraucher e.V. im Überblick: Bio-Assoziation, Aufklärungsarbeit, Stärkung der Verbrauchermacht, Umweltschutz

Die Vereinskultur aus Sicht der Mitglieder:

Ca. 50 % der Befragten nutzen Angebote des Bio-Verbraucher e.V. (Bio-Buddies, Info-Brief, Ausflüge); die Nachfrage ist tendenziell steigend.
Wie wird sich der Verein aus Sicht der Mitglieder entwickeln?
a. Mitgliederzuwachs (1000 Mitglieder erreichen)
b. Verstärkte Präsenz in der Öffentlichkeit
c. Interesse der Allgemeinheit am Bio-Verbraucher e.V.
Diese Ergebnisse stellen nur einen Auszug der Auswertung dar. Das gesamte Auswertungsergebnis liegt Herrn Ritter vor und kann bei Interesse eingesehen werden. Die drei Studentinnen möchten sich nochmals recht herzlich für die gastfreundliche Aufnahme und vor allem die Offenheit bei der Teilnahme am Fragebogen bedanken und freuen sich über die Mitgliedschaft beim Bio-Verbraucher e.V.!

Konsum statt Bio?

Unter obigem Titel veröffentlichten die Nürnberger Nachrichten nach der Veranstaltung Bio erleben auf dem Hauptmarkt in Nürnberg am 22. Juli 2015 ein Interview mit Martin Köstler, Weinexperte. Er bemängelt, dass dort immer mehr branchenfremde Aussteller zugelassen würden, Bürsten, Schmuck, Parfüm werden genannt. Ihm fehlten Informationen zu Bio.
Bio erleben auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten Ereignisse für die Stadt Nürnberg, die Bio-Branche und die Bio-Verbände. Aber auch für die Verbraucher. Hier kann man mit Bio-Erzeugern ins Gespräch kommen, von ihren Erfolgen und Problemen hören und natürlich ihre Produkte probieren und kaufen. Man kann essen und trinken, Bio-Informationen einholen und wird unterhalten. Viele Bio-Verbraucher schätzen diese Kombi-Veranstaltung und kommen jedes Jahr wieder. Außerdem erreicht man mit dieser Veranstaltung auch viele noch nicht von Bio überzeugte Konsumenten und Besucher der Stadt Nürnberg.
Bio erleben wird vom Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg vorbereitet und muss seit diesem Jahr ohne staatliche Förderungen auskommen. Man muss sich um Sponsoren und Aussteller kümmern, um kostendeckend zu arbeiten. Gerne würde man mehrere regionale Bauern, Bio-Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenerzeuger, Fleisch – und Wurstwaren- und Milchprodukte-Anbieter präsentieren. Aber in einer vollen Arbeitswoche ist es vielen kleineren Unternehmern nicht möglich, personell auch noch Bio erleben auf dem Hauptmarkt zu stemmen. Ein Faltblatt zum dreitätgigen Ereignis zeigt die Zusammensetzung der Aussteller, sowie das Bühnen- und Kinderprogramm. Die Aussteller werden wie folgt in Gruppen zusammengefasst: 26 Lebensmittel, 15 Naturprodukte/Pflanzen/Kunst, 12 Imbiss/Getränke, 7 Mode/Textilien, 6 Weinbau, 9 Informationen, 3 Naturkosmetik, 3 Dienstleistungen.
Meine abschließende Einschätzung: Trotz der oben genannten offenen Wünsche seitens des Veranstalters, wurde ein breites Spektrum von Ausstellern aus der Bio-Branche gewonnen. Mit neun Info-Ständen, die nichts zu verkaufen haben, sich nur auf Informationen konzentrieren können, kann man wirklich nicht von einem Mangel an Informationsmöglichkeiten sprechen. Wir freuen uns schon auf Bio erleben 2016! In der Zwischenzeit beantworten wir gerne alle Fragen rund um Bio, organisieren Ausflüge zu Bio-Erzeugern, bieten Hilfen und Beratungen beim Einkaufen und Kochen durch unsere Bio-Kumpel und pflegen eine Bio-Esskultur.

Syngenta/Monsanto, ihre Arbeitsweise und alle machen mit …

Auszüge aus einem Bericht von Gottfried Glöckner, http://gut-gemacht.123webseite.de
Als ehemaliger Kunde und geschädigter von Novartis/Syngenta, erscheint es mir unglaublich, mit welchen Methoden diese Konzerne arbeiten. Da seit 1995 gentechnisch verunreinigtes Roundup Ready Soja (RR) untergemischt, nach Europa geliefert wurde, genehmigt auf Grundlage der substantiellen Äquivalenz, interessierte ich mich für dieses Thema „Gentechnik im Pflanzenbau“. Nachdem es 1997 eine EU behördlich zugelassene gentechnisch manipulierte Maissorte zu kaufen gab (Syngenta Bt176), entschloss ich mich aus Interesse an der neuen Technologie, diese auf meinen landwirtschaftlichen Flächen anzubauen.
Über die Jahre steigerte ich den Bt-Maisanbau bis auf 100% meiner Maisanbaufläche, verfütterte die daraus gewonnene Ernte als Silo- und Körnermais in meinem landwirtschaftlichen Betrieb. Im Jahre 2000 kam es dann, bei meinen 75 Herdbuchkühen und Kälbern zu ersten Fruchtbarkeitsstörungen, Krankheits- und Todesfällen sowie Missbildungen in der nächsten Generation. Nachdem an amtlichen Probennahmen mehrere Untersuchungen durchgeführt wurden, kristallisierte sich heraus, dass es am gentechnisch veränderten Mais mit seinen fatalen Folgen liegt.
Während das Syngenta Labor in North-Carolina kein Bt-Toxin im Silomais nachwies, konnten in Deutschland 8.300 ng/mg FM Bt-Toxin mit derselben Methode in derselben amtlichen Probe, an der staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt (SLFA) in Neustadt a.d.W. nachgewiesen werden. Somit war die Lüge der substantiellen Äquivalenz (Gleichwertigkeit zu konventionellen Pflanzen), mit der die Genehmigungen erschlichen wurden, entlarvt! Die damalige Genehmigungs- und Überwachungsbehörde, das Robert Koch Institut (RKI) Berlin mauerte bei den persönlichen Gesprächen und gab überhaupt keine Untersuchungen in Auftrag. Stattdessen wollte man von mir z.B. wissen, mit welcher Methode das Bt Toxin im Blut der Tiere nachgewiesen wurde. Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) Berlin teilte mir umgehend schriftlich mit, dass der Bt 176 Mais von Syngenta sicher sei!
Gemeinsam mit dem Syngenta Geschäftsführer, Dr. Hans Theo Jachmann, wurde im April 2002 eine Schadensaufnahme durchgeführt. Diese umfasste neben den Tierverlusten, Ersatzfuttermitteln, Analyse- und Tierarztkosten genauso den Milchleistungsverlust. Es wurden 43.000,00 € von Syngenta gezahlt, der Rest aus der Schadensaufnahme sowie die mir entstandenen Folgeschäden wurden bis heute jedoch nicht beglichen. Verlockende Angebote wie, Mähdrescher, Immobilie, Arbeitsplatz und Urlaub habe ich aus dem Bauch heraus abgelehnt. Ich wollte von Syngenta lediglich hören, dass es bei der Gentechnik ein Problem gibt und bei den nächsten Produkten diese giftigen Eigenschaften auszuschließen sind. Stattdessen wurde ich mit Klagen im Privatbereich überhäuft, nachdem ich europaweit zu Vorträgen bei Bundes- und Landesbehörden sowie privat angefragt wurde.
Als das letzte Verhandlungsgespräch gescheitert war und der Vermittler sagte: „Mit der Schadenssumme machen wir halbe/halbe!“ rief er mir hinterher: „Was ist denn eigentlich mit ihrer Ehe?“ Meine Antwort: „Ich bin doch mit Syngenta nicht verheiratet!“ Im Scheidungsverfahren erstattete dann auf einmal meine Exfrau, welche sich nach dem Auszug am 10.04.2000, die Kinder ließ sie bei mir, bei den Industrie-Lobbyisten aufhielt, unter Führung eines neuen Anwaltes, eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Gießen wegen Vergewaltigung in der Ehe. Diese sollte im Herbst 1999 oder Silvester/Neujahr 2000 stattgefunden haben, genau konnte sie sich nicht mehr erinnern. Trotz Widerspruch des Generalstaatsanwaltes (das ergangene Urteil sei falsch!) am OLG Frankfurt/a.M., wurde ich in Abwesenheit in 3. Instanz am 1.11.2005 im Namen des Volkes verurteilt. Nach Vorträgen in der Schweiz, führte mich diese Anzeige 2005 in die Haftanstalt, aus der ich vorzeitig als Tatleugner, nachdem die Staatsanwaltschaft die Hintergründe kannte, entlassen wurde.
Während meines Haftaufenthaltes wurde ein Mahnbescheid meiner Exfrau aus dem Scheidungsvergleich durch das Amtsgericht Friedberg/H. zweimal vollstreckt. Einmal zahlte ich den Betrag, danach wurde der gesamte Betrag nochmals, aufgeteilt in drei Teilbeträge, am AG Friedberg/H. nochmal ins Grundbuch eingetragen. Der gegnerische Anwalt bekam die bereits beglichene vollstreckbare Ausfertigung über meinen Anwalt ausgehändigt. Des Weiteren wurde eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ins Leben gerufen, mehrmals wurde in meinen Betrieb eingebrochen, Unterlagen, Maschinen und Geräte gestohlen. Meine Einkommens-steuererklärungen für 2003 und 2004 wurden zurückgenommen, ich hatte darin die Forderungen gegen Syngenta aufgeführt, und neue Steuererklärungen eingereicht. Ich durfte 5 Jahre gegen das Hauptzollamt ankämpfen. Dieses pfändete mir alle Konten und wollte das Milchgeld von 4 Jahren rückwirkend erstattet bekommen, da ich kein Milcherzeuger im Sinne der Milchgarantiemengenverordnung sei. Ich gewann den Prozess am Finanzgericht in Kassel am 11.09.2011, ohne Anwalt, es ging um 625.150,26 €. Zur Zwangsversteigerung am 17.08.2012 stand die gesamte Summe noch im Grundbuch, erst im März/April 2013 wurden sämtliche Pfändungen aufgehoben und die gepfändeten Beträge zurückerstattet.
In den Schadensersatzklageverfahren schauten die Richter nur auf privatrechtliche Gegebenheiten, damit das Gentechnikgesetz nicht zur Anwendung kam. Am Landgericht Gießen wurden mir 70.000,00 € und am Oberlandes Gericht Frankfurt/a.M. 100.000,00 € für ein Stillschweigeabkommen angeboten. So wurde z.B. eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ins Spiel gebracht, welche nie existierte und nach immerhin 10 Jahren wurde dies dann sogar, durch das Landgericht Gießen, gerichtlich festgestellt. Begründung am Bundesgerichtshof (BGH): “ Herr Glöckner das ist ja alles furchtbar, was bei ihnen passiert ist, aber die Bundesregierung fördert diese neue Technologie!“

Konventionelles Obst 80-fach, Gemüse 320-fach stärker pestizidbelastet als Bio-Qualitäten

Aus Ökomonitoring Baden-Württemberg 2014: Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und bestimmten Kontaminanten in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs [Seite 14], www.oekomonitoring.cvuas.de
Wie in den Vorjahren unterscheidet sich ökologisches Obst und Gemüse sehr deutlich von konventionell erzeugter Ware, sowohl bezüglich der Häufigkeit von Rückstandsbefunden als auch der Rückstandsgehalte chemisch-synthetischer Pestizide. Bei etwas mehr als der Hälfte der Proben aus ökologischem Anbau waren keine Rückstände an Pflanzenschutzmitteln nachweisbar. Sofern Rückstände festgestellt wurden, handelte es sich in der Regel nur um Rückstände einzelner Wirkstoffe im Spurenbereich (< 0,01 mg/kg) und damit um Gehalte, die deutlich unterhalb der Konzentrationen liegen, die üblicherweise nach Anwendung entsprechender Wirkstoffe im Erntegut festgestellt werden.
Der mittlere Pestizidrückstandsgehalt in allen untersuchten Obstproben aus ökologischem Anbau lag bei 0,005 mg/kg, wenn alle als ökologisch bezeichneten Proben – auch solche mit irreführender Öko-Kennzeichnung – in die Berechnung einfließen. Er lag bei 0,002 mg/kg, wenn die Berechnung unter Ausschluss der beanstandeten Proben erfolgt; bei diesen besteht der Verdacht, dass es sich um konventionelle Ware oder um einen Verschnitt mit konventioneller Ware handelt. Konventionelles Obst enthielt dagegen im Mittel 0,42 mg Pflanzenschutzmittelrückstände pro kg, und zwar ohne Oberflächenbehandlungsmittel, Phosphonsäure und Bromid, und wies somit im Mittel einen zirka 80-fach höheren Gehalt an Pestiziden auf als Öko-Obst. Bei Gemüse aus ökologischem Anbau lag der mittlere Pestizidrückstandsgehalt bei 0,001 mg/kg. Konventionelles Gemüse enthielt dagegen im Mittel 0,32 mg Pflanzenschutzmittelrückstände pro kg (ohne Bromid und Fosetyl) und wies somit im Mittel einen zirka 320-fach höheren Gehalt an Pestiziden auf als Öko-Gemüse.
Beanstandungen waren im Berichtsjahr 2014 bei insgesamt 3 Proben frischem Öko-Obst zu verzeichnen. Bei diesen Proben (Äpfel aus Deutschland und Äpfel unbekannter Herkunft sowie Pfirsiche aus Spanien) wurde die Bezeichnung „Öko“ wegen erhöhter Rückstände an Pflanzenschutzmitteln als irreführend beurteilt. Bei frischem Öko-Gemüse war keine Probe zu beanstanden. Die gültigen Höchstmengen nach Verordnung (EG) Nr. 396/2005 wurden bei allen Proben eingehalten. Insgesamt hat sich die Beanstandungsquote in den letzten Jahren bei allen frischen Öko-Erzeugnissen auf einem niedrigen Stand stabilisiert: 1,3 % in 2014, 2,8 % in 2013, 4,2 % in 2012, 2,1 % in 2011 und 1,3 % in 2010.

Bessere Bodenqualität durch biologischen Landbau

Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise e.V., greiner@forschungsring.de,
Aus: Newsletter BIOLOGISCH-DYNAMISCHE FORSCHUNG 2/2015
Was für einen Einfluss hat die Anbautechnik im Weinbau auf die Gesundheit des Bodens, die Fruchtbildung und auf die Weinqualität? Diese Frage wurde in einem sechsjährigen Versuch in Australien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erträge sowohl im biologischen als auch im biologisch-dynamischen System niedriger sind als im konventionellen, dafür ist aber die Wein- und die Bodenqualität besser…http://search.informit.com.au/documentSummary;dn=188029443382227;res=IELAPA
In Indien wurde unter realen Bedingungen die bodenbiologische Gesundheit von zwei Anbausystemen untersucht. Verglichen wurden jeweils sechs verschiedene ökologische Strategien des Nährstoffmanagements. Die Variante Stallmist + Wurmkompost + angereicherter Kompost + Neemkuchen + biologisch-dynamische Präparate + indisches Präparat (panchgavya) zeigte die höchste Enzymaktivität. Außerdem wurde für diese Variante eine signifikant erhöhte mikrobielle Population und Biomasse gemessen… http://www.indianjournals.com/ijor.aspx?target=ijor:lr&volume=38&issue=2&article=013

Initiative für mehr Bio-Zierpflanzen

Durch die zunehmende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in den vergangenen Jahren haben Verbraucher dafür gesorgt, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe zum ökologischen Landbau konvertiert sind – im In- und Ausland. Damit wird Schritt für Schritt immer mehr Agrarland nachhaltig bewirtschaftet. Im konventionellen Landbau wird durch den Einsatz von chemischen Düngern und Pestiziden das Leben im Boden ausgetilgt, Nützlinge (Bienen, Marienkäfer, Vögel u. a.) sterben aus, Mensch und Vieh reagieren zunehmend allergischer und krankheitsanfälliger. Durch Kompostwirtschaft und den Einsatz von biologischen Präparaten wird der Boden im Ökolandbau wieder verlebendigt, natürlich aufwachsende Pflanzen ziehen Nützlinge an, Tiere und Menschen leben gesünder.

Das für Bodenleben und Nützlinge Gesagte gilt auch für den Zierpflanzenanbau. Riesige Mengen Kunstdünger und Pestizide werden auch im konventionellen Zierpflanzenanbau ausgebracht. Wenige Erzeuger und Verbraucher haben bisher ihr Augenmerk darauf gerichtet. Auch im Bio-Verbraucher e.V. haben wir wenige Bio-Zierpflanzenerzeuger. Mit fallen spontan die Bioland-Gärtnerei Carolin und Jürgen Schuster in Nürnberg-Almoshof (Beet- und Balkonpflanzen) und Wilbrord Braakman in Holland (Blumenzwiebeln) ein. Robert Heemskerk hat nun die Vermarktung für Braakman und andere Bio-Blumenzwiebelhersteller übernommen. Und er hat Großes vor. Lesen Sie Auszüge aus seiner Pressemitteilung vom 30. Juli 2015 (Natural Bulbs = Natürliche Blumenzwiebeln).

PRESSEMITTEILUNG
Natural Bulbs: Erfolgreiche Crowdfundingkampagne am ersten Tag
Am 22. Juni 2015 startete Natural Bulbs eine Crowdfundingkampagne auf Oneplanetcrowd und erreichte bereits am ersten Tag die gesetzte Fundingschwelle von 15.000 Euro. Natural Bulbs hat es sich zum Ziel gesetzt, Blumenzwiebeln natürlich anzubauen und so die Umwelt und die Bienen zu schützen. Durch die Crowdfundingkampagne soll der nachhaltige Anbau von Blumenzwiebeln ermöglicht werden und noch dieses Jahr über 1 Million natürliche Blumenzwiebeln nach Deutschland gebracht werden.
Robert Heemskerk von Natural Bulbs: „Wir möchten einen neuen deutschen Webshop entwickeln, neue Bio-Blumenzwiebeln kaufen und unsere Natural Bulbs auch in die deutschen Gärten bringen. Je höher die Endsumme, desto mehr können wir in die Informationskampagne stecken, um mehr Menschen zum Umdenken anzuregen. ‘‘ Mehr Informationen auf www.oneplanetcrowd.com/de/project/112111
Hinweis der Redaktion: Über www.naturalbulbs.nl kann man eine Vielzahl verschiedener Blumenzwiebeln bestellen. Ab 39 Euro Lieferung frei Haus. Telefon : +31 6 53 69 00 46.

Neues Bio-Siegel für bayerische Produkte
Der Freistaat Bayern vergibt ab sofort zwei neue Bio-Siegel – eines ohne und eines mit Herkunfts-Garantie (links unten). Daneben werden die bekannten Siegel weiterhin verwendet.

Geflügelhof Schubert wird auf der BioFach geehrt

Unser Mitglied, Peter Schubert (3. von rechts), nahm am 14. Februar 2019, auf der BioFach 2019 den ersten Preis für die „Schönste Veranstaltung der Bio-Erlebnistage 2018“ aus der Hand der Bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber (2. von rechts), entgegen . Die bayerische Bio-Königin war ebenfalls anwesend (2. von links).

Der Geflügelhof Schubert präsentierte sich auch, zusammen mit der BioMetropole Nürnberg, den Bio-Machern (Bio-Gärtnern aus dem Knoblauchsland Nürnberg) und dem Bio-Verbraucher e.V. an einem Gemeinschaftsstand auf der BioFach in Halle 9.