Patentierung konventionell gezüchteter Pflanzen in Österreich verboten

Nachricht unseres Partners ARCHE NOAH vom 1. März 2023

Danke an die zehntausenden Unterstützer*innen der Petition „Kein Patent auf Saatgut“!

Am 3. März war Tag des Artenschutzes. In den vergangenen 100 Jahren wurden weltweit etwa 75 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt zerstört. Es ist höchste Zeit, dass wir gemeinsam aktiv werden und uns für die Rettung dieser Nutzpflanzen-Vielfalt einsetzen – weltweit.
Kontakt zu ARCHE NOAH, www.arche-noah.at, info@arche-noah.at

Der Bio-Verbraucher e.V. setzt sich seit vielen Jahren für die Artenvielfalt und gegen eine Patentierung konventionell gezüchteter Pflanzen ein.
Kontakt zu uns: info@bio-verbraucher.de

Die Zukunft is(s)t Bio!

Diese Woche trifft sich die Bio-Welt auf der BioFach in Nürnberg. „Die Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen geht seit Jahrzehnten in eine Richtung, und zwar nach oben”, so Jan Plagge, Präsident von Bioland e. V. „Der Bio-Umsatz in den Corona-Jahren war überdurchschnittlich und wir konnten mindestens das Level aus 2020 mit 22 Prozent Umsatzzuwachs halten.“

Zwar habe aufgrund der allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Verlagerung zum Discounter stattgefunden, doch trüge bei vielen Erzeugnissen das Preisimage der großen Handelsketten. Plagge stellt klar, dass der Naturkostfachhandel nicht immer automatisch teurer ist, wie auch die offiziellen Zahlen des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zeigen. „Insgesamt sind Bio-Lebensmittel im vergangenen Jahr um 7 Prozent teurer geworden und damit deutlich weniger als konventionelle mit 12 Prozent Steigerung”, ergänzt Plagge.

Quelle: Auszug aus Pressemitteilung Bioland e.V. vom 10. Februar 2023

Mehr gesunde Mahlzeiten in Kantinen

Die Eckpunkte Cem Özdemirs für mehr gesunde Nahrung in Kantinen und Mensen:
• mehr regionale, saisonale und ökologisch erzeugte Lebensmittel
• mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte
• weniger Fleisch, Fett, Zucker, Salz

Ein Kabinettsbeschluss der Regierung sieht vor, bis Ende des Jahres eine Ernährungsstrategie zu erarbeiten, die mit Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bis 2030 umgesetzt werden soll.

Der Bio-Verbraucher e.V. begrüßt diese Initiative des Bundesernährungsministers, denn so sollte sich jeder ernähren.

Abt und Schlosser serviert Kaffee und Kuchen

Bericht von Wolfgang Ritter nach einer Meldung in den Nürnberger Nachrichten vom 05.12.2022, Seite 12

Im Kloster Plankstetten, einem unserer Firmenmitglieder, serviert der Abt und Schlosser Beda Maria Sonnenberg Kaffee und Kuchen. Natürlich in Bio-Qualität. Seit fast 30 Jahren ist das Kloster ein Musterbetrieb für Nachhaltigkeit.

Frater Richard Schmidt betreibt den Staudenhof. Er betreut das Vieh und baut Getreide, Gemüse und Obst an. Man betreibt eine eigene Metzgerei, Bäckerei, Imkerei, Brennerei und Schreinerei. Die Klosterküche serviert eigene, saisonale und regionale Bio-Produkte. Das Tagungs- und Gästehaus empfängt gerne Urlauber und spirituell Suchende.

Kontakt: 92334 Berching, Tel.: 08462 – 20 60, klosterbetriebe@kloster-plankstetten.de, http://www.kloster-plankstetten.de

In Eichstätt, Erlangen, Freising, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg und Roth kann man Backwaren, Fleisch und Gemüse direkt vom Marktwagen einkaufen. Standorte und Zeiten siehe https://www.kloster-plankstetten.de/Einkaufen/Marktwagen/. Es gibt auch einen Online-Shop: https://shop.kloster-plankstetten.de

Franken Tofu

Am 24. November 2022 habe ich den See’r Biohof besucht. Hier wird u.a. Soja angebaut und in der eigenen Molkerei daraus Tofu hergestellt – Franken Tofu!

Soja gedeiht gut im Frankenland, und die Tofu-Herstellung hat sich Bernhard Scholz selbst angeeignet. Wenn man’s kann, ist’s einfach. Die Soja-Bohnen werden nach der Ernte gereinigt, getrocknet und gewaschen und acht Stunden lang in Wasser eingeweicht. Dann werden die Bohnen gemust, d.h. im Fleischwolf zu Mus gemacht. Das Sojamus wird mit der dreifachen Menge Wasser 20 Minuten lang bei 80 Grad Celsius sterilisiert. In der Abpresswanne werden dann Trester und Sojamilch getrennt. Der Trester wird als Viehfutter verwertet; die Milch zu Tofu weiterverarbeitet. Dazu wird sie noch einmal unter Zugabe von wenig Nigari-Salz, das kurz in die Milch eingerührt wird, noch einmal 20 Minuten lang auf 80 Grad erhitzt. Jetzt setzt sich die Molke vom Tofu ab. Der wird abgepresst, gekühlt, portioniert und eingeschweißt. Der Franken Tofu ist verkaufsfertig.

Man kann drei Sorten kaufen: Tofu Natur, Tofu geräuchert und Tofu-Würfel eingelegt und mit Kräutern der Provence gewürzt. Wo? Mo-Fr, vormittags im Hofladen, in den Vogel-Bio-Fachmärkten in Hersbruck, Lauf und Eckental. Auch über www.marktschwaermer.de kann man die Produkte bestellen; sie werden dann in Nürnberg, Erlangen und Neumarkt ausgeliefert.
Kontakt: www.cg-see.de

Bericht von Wolfgang Ritter

11.500 Bio-Brotboxen für Erstklässler in der BioMetropol-Region Nürnberg

Für Erstklässler in der BioMetropol-Region Nürnberg haben wir am 11. Oktober 2022 11.500 Bio-Brotboxen gefüllt. Wir, das sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft BioMetropole Nürnberg und einige Sponsoren, z.B. FrankenCatering, AOK, Bio Würmchen, Hutzelhof, Nürnberger Bio-Originale, Berufsschulklassen, ein Transport-Unternehmen und auch der Bio-Verbraucher e.V., insgesamt etwa 60 Personen.

Die Box enthält in diesem Jahr: die Broschüre Bio macht Schule, eine Tüte Bio-Kresse-Samen von Noris Inklusion, eine Tüte Bio-Früchtetee von Sonnentor, eine Tüte Müsli von Rosengarten, eine Scheibe Vollkornbrot vom Hutzelhof und eine Möhre von Bio-Würmchen. Und dazu pro 10 Boxen ein Glas Streich von Zwergenwiese.

Die Brotboxen wurden am 12. Oktober von USB an die Erstklasslehrer in der Region geliefert, die sie bestellt hatten und mit den Schülern eine Unterrichtseinheit zum Thema Bio gestalten wollen. Dazu gehört dann das Broteschmieren und das gemeinsame Essen im Klassenraum. Die Broschüre gibt den Eltern Tipps, und sie mögen die Box jeden Tag neu mit einem leckeren Bio-Frühstück füllen.

Zur Stärkung der Packkräfte in der Pause hatten der Baumannshof und der Hutzelhof, beides Abo-Kisten-Lieferanten im Raum Nürnberg, ein sehr vielfältiges, leckeres Büfett aufgebaut. Die Neumarkter Lammsbräu hatte Limos geliefert. Wir hoffen, die jährliche Bio-Brotbox-Aktion trägt Früchte, und wir gewinnen künftig viele biobegeisterte Konsumenten.

Bio-Lebensmittel sind gesünder – Langzeitstudien beweisen es, Teil 4: artgerechte Tierhaltung

Billiges Fleisch, billige Milch und Milchprodukte und billige Eier sind nur möglich durch Massentierhaltung.  Massentierhaltung ist nur möglich durch vorsorgliche Antibiotika-Gaben, weil die Tiere auf engstem Raum artfremd mit Kraftfutter gehalten werden. Massentierhaltung bedeutet Tierquälerei, Umweltbelastung und Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier.

Artgerechte Tierhaltung bedeutet: mehr Platz, natürliches Futter und natürliche Einstreu, weniger Medikamente, weniger Stress auf dem Weg zum Schlachthof und bei der Schlachtung. Dadurch sind Bio-Tierprodukte weniger belastet, gesünder und schmackhafter. Sie enthalten mehr lebenswichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

  • Bio-Rinderhaltung: mehr Platz in Laufställen mit Zugang zum Freigelände, häufiger Weidegang
  • Bio-Schweinehaltung: mehr Platz im Stall mit Auslauf ins Freie und Möglichkeit zum Suhlen, maximal 10 – 14 Schweine pro Hektar Anbaufläche
  • Bio-Hühnerhaltung: vier Quadratmeter Platz für jede Legehenne bei Tageslicht im Stall, Grünflächenauslauf, maximal 3000 Hennen pro Stall

Die Fotos (von Wolfgang Ritter) sind entstanden beim Besuch des Geflügelzüchters Peter Schubert in 91338 Igensdorf.

Das nächste Mal berichten wir zu den wichtigsten Regeln der Bio-Landwirtschaft.

Quelle: Andrea Flemmer, Dipl.-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin: Bio Lebensmittel - Nachhaltig einkaufen, gesund leben, Humboldt Verlag 2021

Bio-Lebensmittel sind gesünder – Langzeitstudien beweisen es

2. Primäre und sekundäre Pflanzenstoffe

Mehrere Studien zeigen: Bio-Lebensmittel enthalten mehr primäre (Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß) und sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide, Karotinoide Phenole). Beispiele:

  • Gemüse enthielt 23 % mehr Trockensubstanz, 18 % mehr Eiweiß und 23 % mehr Methionin (ein Eiweißbaustein)
  • Paprikasorten waren reicher an Phenolen und Karotinoiden
  • Äpfel enthielten 18 % mehr Phenole und 22 % mehr Flavonoide
  • Tomaten enthielten 79 % mehr Quercetin und 97 % mehr Kampferol

Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien (Vitamine C und E) schützen vor verschiedenen Zivilisationskrankheiten, indem sie freie Radikale „einfangen“.

Das nächste Mal berichten wir zu Pestiziden und Schwermetallen.

Quelle: Andrea Flemmer, Dipl.-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin: Bio Lebensmittel – Nachhaltig einkaufen, gesund leben, Humboldt Verlag 2021

Schluss mit der Lebensmittelverschwendung

Die Stadtratsfraktion von B‘90/ Die Grünen in Nürnberg setzt sich für ein Ende der Lebensmittelverschwendung ein. Sie hat Antrag gestellt, ein Konzept zur Eindämmung von Lebensmittelverschwendung zu erarbeiten – in den eigenen Einrichtungen, den Tochterunternehmen, bei öffentlichen Veranstaltungen und den Bürgern. Marc Schüller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bio-Verbraucher e.V. ergänzt: „Zudem schlagen wir vor, dass die Stadt mit Discountern und Supermarktketten in Kontakt tritt, um eine Verwendung für abgelaufene Waren zu finden. Es darf nicht sein, dass die Menge an Essen, die jährlich in Europa weggeworfen wird, zweimal ausreichen würde, um alle Hungernden auf der Erde zu ernähren.“

Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft alleine in Deutschland jährlich im Müll. Die Ursachen hierfür sind vielfältig – das Entsorgen beginnt bereits auf dem Feld und endet bei den Verbraucher*innen, unter anderem weil der Anspruch an eine breite und optische Auswahl sehr hoch ist. Zudem setzt ein Großteil der Bevölkerung das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Wegwerfdatum gleich.

Quelle: Pressemitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 28. Februar 2022,

https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html, Ausschnitt