Bessere Bodenqualität durch biologischen Landbau

Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise e.V., greiner@forschungsring.de,
Aus: Newsletter BIOLOGISCH-DYNAMISCHE FORSCHUNG 2/2015
Was für einen Einfluss hat die Anbautechnik im Weinbau auf die Gesundheit des Bodens, die Fruchtbildung und auf die Weinqualität? Diese Frage wurde in einem sechsjährigen Versuch in Australien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erträge sowohl im biologischen als auch im biologisch-dynamischen System niedriger sind als im konventionellen, dafür ist aber die Wein- und die Bodenqualität besser…http://search.informit.com.au/documentSummary;dn=188029443382227;res=IELAPA
In Indien wurde unter realen Bedingungen die bodenbiologische Gesundheit von zwei Anbausystemen untersucht. Verglichen wurden jeweils sechs verschiedene ökologische Strategien des Nährstoffmanagements. Die Variante Stallmist + Wurmkompost + angereicherter Kompost + Neemkuchen + biologisch-dynamische Präparate + indisches Präparat (panchgavya) zeigte die höchste Enzymaktivität. Außerdem wurde für diese Variante eine signifikant erhöhte mikrobielle Population und Biomasse gemessen… http://www.indianjournals.com/ijor.aspx?target=ijor:lr&volume=38&issue=2&article=013

Initiative für mehr Bio-Zierpflanzen

Durch die zunehmende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in den vergangenen Jahren haben Verbraucher dafür gesorgt, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe zum ökologischen Landbau konvertiert sind – im In- und Ausland. Damit wird Schritt für Schritt immer mehr Agrarland nachhaltig bewirtschaftet. Im konventionellen Landbau wird durch den Einsatz von chemischen Düngern und Pestiziden das Leben im Boden ausgetilgt, Nützlinge (Bienen, Marienkäfer, Vögel u. a.) sterben aus, Mensch und Vieh reagieren zunehmend allergischer und krankheitsanfälliger. Durch Kompostwirtschaft und den Einsatz von biologischen Präparaten wird der Boden im Ökolandbau wieder verlebendigt, natürlich aufwachsende Pflanzen ziehen Nützlinge an, Tiere und Menschen leben gesünder.

Das für Bodenleben und Nützlinge Gesagte gilt auch für den Zierpflanzenanbau. Riesige Mengen Kunstdünger und Pestizide werden auch im konventionellen Zierpflanzenanbau ausgebracht. Wenige Erzeuger und Verbraucher haben bisher ihr Augenmerk darauf gerichtet. Auch im Bio-Verbraucher e.V. haben wir wenige Bio-Zierpflanzenerzeuger. Mit fallen spontan die Bioland-Gärtnerei Carolin und Jürgen Schuster in Nürnberg-Almoshof (Beet- und Balkonpflanzen) und Wilbrord Braakman in Holland (Blumenzwiebeln) ein. Robert Heemskerk hat nun die Vermarktung für Braakman und andere Bio-Blumenzwiebelhersteller übernommen. Und er hat Großes vor. Lesen Sie Auszüge aus seiner Pressemitteilung vom 30. Juli 2015 (Natural Bulbs = Natürliche Blumenzwiebeln).

PRESSEMITTEILUNG
Natural Bulbs: Erfolgreiche Crowdfundingkampagne am ersten Tag
Am 22. Juni 2015 startete Natural Bulbs eine Crowdfundingkampagne auf Oneplanetcrowd und erreichte bereits am ersten Tag die gesetzte Fundingschwelle von 15.000 Euro. Natural Bulbs hat es sich zum Ziel gesetzt, Blumenzwiebeln natürlich anzubauen und so die Umwelt und die Bienen zu schützen. Durch die Crowdfundingkampagne soll der nachhaltige Anbau von Blumenzwiebeln ermöglicht werden und noch dieses Jahr über 1 Million natürliche Blumenzwiebeln nach Deutschland gebracht werden.
Robert Heemskerk von Natural Bulbs: „Wir möchten einen neuen deutschen Webshop entwickeln, neue Bio-Blumenzwiebeln kaufen und unsere Natural Bulbs auch in die deutschen Gärten bringen. Je höher die Endsumme, desto mehr können wir in die Informationskampagne stecken, um mehr Menschen zum Umdenken anzuregen. ‘‘ Mehr Informationen auf www.oneplanetcrowd.com/de/project/112111
Hinweis der Redaktion: Über www.naturalbulbs.nl kann man eine Vielzahl verschiedener Blumenzwiebeln bestellen. Ab 39 Euro Lieferung frei Haus. Telefon : +31 6 53 69 00 46.

Neues Bio-Siegel für bayerische Produkte
Der Freistaat Bayern vergibt ab sofort zwei neue Bio-Siegel – eines ohne und eines mit Herkunfts-Garantie (links unten). Daneben werden die bekannten Siegel weiterhin verwendet.

Geflügelhof Schubert wird auf der BioFach geehrt

Unser Mitglied, Peter Schubert (3. von rechts), nahm am 14. Februar 2019, auf der BioFach 2019 den ersten Preis für die „Schönste Veranstaltung der Bio-Erlebnistage 2018“ aus der Hand der Bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber (2. von rechts), entgegen . Die bayerische Bio-Königin war ebenfalls anwesend (2. von links).

Der Geflügelhof Schubert präsentierte sich auch, zusammen mit der BioMetropole Nürnberg, den Bio-Machern (Bio-Gärtnern aus dem Knoblauchsland Nürnberg) und dem Bio-Verbraucher e.V. an einem Gemeinschaftsstand auf der BioFach in Halle 9.

Von Äpfeln aus Neuseeland zu Bio-Möbeln aus Exporthölzern

Bei Lebensmitteln weiß inzwischen fast jeder Bescheid und viele Verbraucher können Pseudo-Bio-Waren von nachhaltigen Bio-Produkten gut unterscheiden. Ein „Bio-Apfel“ aus Neuseeland, naja? Sinnlose Wege und unnötige CO 2 Emissionen… Aber wie steht es mit dem Tisch oder dem Bett aus Naturholz? Bei Möbeln scheint die ökologische Verantwortung jedoch noch nicht genug Beachtung zu finden.

Viele Verbraucher nehmen an, dass sie mit Naturholzmöbeln bei einem „Grünen“ Anbieter schon ein nachhaltiges Möbel gekauft haben. Mit einem netten „DU“ vermitteln Weltkonzerne ja eine ganz persönliche Beziehung zum Kunden. Leider ist gerade auch der Naturholz-Möbel-Bereich der Industrie, oft ein Trugschluss.

Vom Raubbau des Holzes über lange Wege mit viel Verpackung, einer minderwertigen Qualität und Haltbarkeit, sozial schlechter Arbeitsbedingungen, bis hin zur künstlichen Oberfläche kann man hier alles finden.

Oft werden Möbel in der Industrie mit angeblich „natürlichem Öl“ behandelt, in dem jedoch Lösemittel und/oder Lackbestandteile sind, um die Aushärtung und damit den Fertigungsgang zu beschleunigen. Dies ist weder für ein gesundes Raumklima noch für die Umwelt gut. So sind auch Massivholzmöbel mit ÖL-Lack bei der Entsorgung für die Mülldeponie einzustufen. Der boreale Waldgürtel ist aktuell genauso durch Raubbau gefährdet wie der Tropenwald.

Die Fertigung im Niedrigpreisbereich ist nicht weniger beschämend als bei Lebensmitteln oder Kleidung. Es lohnt sich deshalb genauer nachzufragen, ganz ähnlich wie im Lebensmittelbereich:
• Woher kommt der Rohstoff und wie nachhaltig wird er geerntet? Regional nachhaltig?
• Wo und wie wird das Produkt hergestellt? Fertigung vor Ort?
• Wie und mit was wird es veredelt und behandelt? Öle und Wachse voll deklariert und lösemittelfrei?
• Welche Wege legt es insgesamt zurück?
• Wieviel Verpackungsmüll fällt an? Forstgebiet-Sägewerk-Holzhandel-Fertigung-Zwischenhandel-Verbraucher?
• Und bei Möbeln kommt noch ganz entscheidend hinzu: Wie lange hält das Möbel? Hohe Qualität und gute Gestaltung für lange Haltbarkeit?

Bekommen kann man solche guten Stücke noch bei seinem Massivholzschreiner vor Ort, meist günstiger als gedacht. Lang haltende, hochwertige Möbel, aus heimischem nachhaltigen Holz, regional sowie sozial gefertigt, im Trend der „Zero-Waste-Bewegung“ ohne Verpackung und mit natürlichen Ölen und Wachsen veredelt, schützen die Umwelt, schaffen ein gesundes Raumklima und bereiten allen Beteiligten viel Freude.
Bericht von Wolfgang Vogl, Schreinerei Schränkla, Ergonomie-Fachgeschäft, 91462 Dachsbach, Neustädter Str. 15, Tel. 09163/ 99 56 57, www.schraenkla.de

 

Elemente einer Ökonomie ohne Wachstumszwang

Ein wichtiger Aspekt des Wachstumszwangs ist die Koppelung der Einkommensbildung an die Arbeit. Unabhängig davon, wie man im Einzelnen die kursierenden Vorschläge für ein Grundeinkommen bewertet und wie man zu der geforderten „Bedingungslosigkeit“ steht, ist die These, dass das Einkommen von der traditionellen Erwerbsarbeit entkoppelt werden muss, schwer abweisbar. Dass Konzernverantwortliche wie der Siemens CEO Josef Kaeser vor sozialen Spannungen durch die Digitalisierung warnen und für ein Grundeinkommen plädieren, ist ein Symptom für den Problemdruck an dieser Stelle. Dabei geht es auch um Inklusion und Selbstverantwortung der Ökonomie – um eine nachhaltige Ökonomie, die so gestaltet ist, dass Vernunft in die sozialen Prozesse kommt, damit das Wirtschaften ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig werden kann.

Assoziative Wirtschaft
„Assoziative Wirtschaft“ ist eine praktische Antwort auf diese Frage. In einer assoziativen Wirtschaft wird dem objektiven Altruismus der Arbeitsteilung Rechnung getragen, Kooperation geht vor Konkurrenz. Die Wirtschaft verwaltet sich selbst durch Organe, in denen eine Abstimmung zwischen Produktion, Zirkulation und Konsum stattfinden kann. In der assoziativen Bedarfswirtschaft versucht man, die betriebswirtschaftliche Sicht nicht zu verabsolutieren, sondern vom Ganzen her zu denken. Damit können die ökologischen Folgen ökonomischen Handelns von vornherein einbezogen werden, bis in die Preisgestaltung hinein. Heute dagegen sprechen die Preise nicht die ökologische Wahrheit (Ernst-Ulrich von Weizsäcker).

Fähigkeitenwirtschaft
Assoziatives Wirtschaften soll ermöglichen, die Früchte der Ökonomie besser zu verteilen, Stauungen und Blasen durch organische Entwicklungsprozesse zu vermeiden. Überschusskräfte werden frei für Gemeinaufgaben und geistiges Leben. Neben Kaufen und Kreditieren wird das Schenken zur ökonomischen Kategorie. Wirtschaft lebt nicht vom Geld, sondern von den Fähigkeiten von Menschen, deren Wirksamwerden durch Geld ermöglicht wird. Wir müssen über die Geldwirtschaft hinausgehen und zur Fähigkeitenwirtschaft kommen. Ein assoziatives Wirtschaften erfordert letztlich auch eine Überwindung der Scheinmarktwirtschaft durch eine Neuordnung des Eigentums.

Stirb und Werde
Die Auflösung des Wachstumsdilemmas ist also nicht nur eine Frage der Entwicklung von Bewusstsein, Einsicht und Veränderung von Lebensstilen, sondern auch der assoziativen Neugestaltung der Einrichtungen des Wirtschaftslebens. Heute wollen alle nur wachsen. Da wir aber nur eine Erde besitzen, werden wir lernen müssen, Solidarität untereinander und mit der Natur zu üben. Auch im sozialen, im wirtschaftlichen Leben müssen Einrichtungen zugrunde gehen können, um Neuem Platz zu machen. Dies darf aber in der Gesellschaft nicht über gewaltsame Formen erfolgen. Etwas sterben zu lassen im Sozialen ist eine Kunst. Wir müssen eine solche Kultur des Sterbens erst noch entwickeln.
W.R./ Ausschnitt aus: Christoph Strawe, Wachstum und Entwicklung, in: Sozialimpulse Nr.1, März 2018

Afrika grüßt Deutschland – Wintergemüse an Reis mit Erdnuss-Kokos-Soße und Fenchelschnitzel

Sie kennen Schweine-, Kalbs- und Sellerieschnitzel. Kennen Sie auch Fenchelschnitzel? Auch das geht – natur (vegan) oder paniert (vegetarisch). Für unser Gericht kann man viele Gemüsearten verwenden, die die Wintersaison bietet, z.B. Möhren, Petersilienwurzeln, Pastinaken, Fenchel, Lauch, Brokkoli. Die kann man zu einem leckeren Gericht kombinieren mit exotischen Getreidearten, wie z.B. Hirse, Couscous, Quinoa. Afrikanisch wird unser vegetarisches/ veganes Gericht durch eine Erdnuss-Kokossoße mit einer afrikanischen Gewürzmischung unseres Firmenmitgliedes voodoofood/ Dr. Dodo Liadé (Botschafter der afrikanischen Küche). Er bietet acht Gewürzmischungen an, die man sich auch per Brief schicken lassen kann (www.voodoofood.de). Wir haben für unser Rezept Ras El Hanout gewählt.

Gemüsezubereitung
Gemüse waschen und eine große Fenchelknolle in etwa ein Zentimeter breite Scheiben schneiden, paniert oder unpaniert, gewürzt mit Rosenpaprika, in Kokosfett in der Pfanne 20 – 30 Minuten bei mittlerer Hitze von beiden Seiten braten. Den restlichen Fenchel und alle anderen Gemüsearten in kleine Stücke schneiden. In einem Topf oder einer zweiten Pfanne Gewürzmischung (Ras El Hanout) in Kokosfett anbraten und die harten Gemüseteile – auch den Lauch – hineingeben, mit ein oder zwei Tassen Gemüsebrühe ablöschen und etwa 10 – 15 Minuten schmoren lassen, dann die weicheren Gemüseteile (Brokkoli-Röschen) hinzugeben und bei mittlerer Hitze weiter schmoren lassen (10 – 15 Minuten), bis alles gar ist.

Getreidezubereitung
Getreide nach Angabe auf der Packung zubereiten. Wir nehmen den weißen Basmati-Reis, weil er weniger mit anorganischem Arsen belastet ist als Vollkornreis (siehe dazu Info-Brief 50/ April 2017/ Rubrik 4). Reis gut waschen und in sehr viel Wasser kochen. Übriges Wasser nach dem Kochvorgang abgießen. So kann man Arsenspuren los werden.

Soßenzubereitung
Zwei bis drei Esslöffel Erdnussmus mit lauwarmem Wasser zu einer cremigen Soße rühren, Gewürzmischung (Ras El Hanout) dazu geben, mit Kokosmilch im Topf erwärmen und mit etwas Kokosblütenzucker abschmecken.
Guten Appetit wünschen Gabriele, Jennifer und Wolfgang Ritter