Wirkung biologisch-dynamischer Präparate wissenschaftlich bestätigt

Bericht von Wolfgang Ritter:

Jeder biologisch-dynamisch arbeitende Landwirt und Gärtner kennt die Boden verbessernde Wirkung und die guten Ernten, die er durch den Einsatz der Präparate erzielt. Jetzt ist sie auch wissenschaftlich nachgewiesen.

Bei einer Demeter-Tagung am 22. August 2021 in Nürnberg stellte der Wissenschaftler Dr. Jürgen Fritz von der Universität Kassel einige Forschungsergebnisse vor. Er hatte mit seinem Team z.B. an Kürbissen untersucht, wie sich der Gehalt an den gesundheitsfördernden Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin verändert, wenn der Kürbis wie folgt an drei unterschiedlichen Standorten behandelt wird:

a) kein Präparate-Einsatz (Kontrollgruppe)
b) nur das Präparat 500 (Hornmistpräparat) auf den Acker ausgebracht
c) nur das Präparat 501 (Hornkieselpräparat) auf die Pflanzen gesprüht
d) Acker und Pflanzen mit beiden Präparaten, 500 und 501, behandelt

An zwei Standorten gab es signifikante Ergebnisse:

• Der Antioxidantien-Gehalt liegt gegenüber der Kontrollgruppe höher, wenn der Boden mit dem Präparat 500 versorgt wird,
• er liegt noch höher, wenn nur das Präparat 501 auf die Pflanzen ausgebracht wird,
• er liegt am höchsten beim Einsatz beider Präparate: mehr als doppelt so hoch gegenüber der Kontrollgruppe

„Wer regiert, muss umbauen“

Berlin, 27.09.2021. Die Bürgerinnen und Bürger haben gewählt. Vor der neuen Bundesregierung liegen wichtige Weichenstellungen. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert. Der Bio-Verbraucher e.V. teilt seine Meinung:

„Wer auch immer, mit wem auch immer, regiert, hat eine zentrale Aufgabe: Den Umbau des Ernährungssystems. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern wirksam vom Acker bis zum Teller. Den kritischen Zustand des Sektors weiter nur verwalten, wie das die letzte Bundesregierung gemacht hat, das ist fahrlässig, unwirtschaftlich und rückwärtsgewandt. Dramatisches Höfesterben und der Schwund an Mühlen, Bäckern oder Schlachthöfen in der Stadt und auf dem Land zeigen das ebenso deutlich wie horrende Gesundheitskosten, Artenschwund oder Klimakrise.

Zehntausende Bio-Höfe, -Lebensmittelherstellerinnen und -Händler machen Tag für Tag vor, wie Wirtschaft und Umweltschutz erfolgreich Hand in Hand gehen. Bio ist klar gesetzlich geregelt, die Kontrolle gut organisiert, die Kundinnen und Kunden greifen zu Öko und mehr Betriebe wollen gern umstellen. Die neue Bundesregierung kann Öko nutzen, um den Sektor enkeltauglich zu machen. Was es dazu braucht? Endlich passende Rahmenbedingungen von A wie Agrarpolitik bis Z wie Züchtungsforschung anstatt bloßer Nachhaltigkeits-Rhetorik, Freiwilligkeit oder Verzögerungstaktik. Das fordert die Wissenschaft, immer mehr Stakeholder aus der Wirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger seit langem. Auch die Zukunftskommission Landwirtschaft ist sich einig: Der Umbau drängt!
Europa hat sich gemeinsam das Ziel 25 % Öko bis 2030 gesetzt. Die neue Bundesregierung muss den Bio-Umbau jetzt starten, sonst wird das nichts.“

Macht mit bei der Regioplus Challenge

Alle Bio-Begeisterten aus der Öko-Modellregion dürfen sich auf die Regioplus Challenge freuen. Vom 27. September - 03. Oktober heißt das, nur
Lebensmittel aus der Region zu verzehren und zwar möglichst bio, fair und saisonal. Es handelt sich um eine Aktion der bayerischen Öko-Modellregionen.

Damit möchten wir den Blick auf unsere Bio-Spezialitäten lenken und zu einem bewussten Einkauf vor der eigenen Haustüre aufrufen. Infos: https://regiopluschallenge.com/

Gemeinsam können wir viele Menschen erreichen, daher gerne die Info teilen und verbreiten.

Vor der Challenge finden bereits Aktionen statt:

- 18. September – Scheunenkino am Harrerhof (Heideck) „Unser Boden, unser Erbe“ von Marc Uhlig
- 23. September – Online-Kochkurs mit heimischen Hülsenfrüchten „Regionales mit orientalischem Charme“

Infos finden Sie auch auf https://regiopluschallenge.com/termine/

Erste Bio-Gemüsegärtnerei im Nürnberger Knoblauchsland

Am 8. August 2021 führte uns der 82-jährige Gärtner durch seinen Betrieb.

Seit 1964 lässt Günter Sippel sein Gemüse biologisch wachsen. Kollegen prophezeiten damals: In drei Jahren bist du pleite. Inzwischen bewirtschaftet er knapp 10 Hektar im Knoblauchsland, davon ein Hektar unter Glas, und 40 Hektar in der Magdeburger Börde. Sein Gemüse gedeiht prächtig – auch ohne Kunstdünger und ohne Pestizide. Zur Düngung werden Haarmehlpellets und Kali ausgebracht; zur Schädlingsbekämpfung Nützlinge eingesetzt.

Wir waren von der Persönlichkeit des Urgesteins der Bio-Bewegung und seinen Produkten begeistert. In den Gewächshäusern sahen und kosteten wir z. B. Gurken, Paprika und Tomaten. Auch Honigmelonen.

Kontakt: Bioland-Gärtnerei, Günter Sippel, 90425 Nürnberg-Wetzendorf, Tel. 0911-332206, Fax. 0911-378875, saisonbedingtes Frischgemüse und Kartoffeln

Verkaufszeiten:

Hofladen: Mo, Mi, Fr 12:00 - 13:30 u. 18:30 - 20:00 Uhr

Bauernstand:

-  Nürnberg am Hauptmarkt: Di und Fr 07:30 - 09:45 Uhr

-  Nürnberg-Langwasser, Heinrich-Böll-Platz: Sa 07:30 - 09:45 Uhr

Das Geheimnis der biologisch-dynamischen Landbau-Methode wird gelüftet

Am Sonntag, 22. August 2021, 10-16.00 Uhr, findet in Nürnberg eine Sommertagung statt zum Thema: Präparate – gesunder Boden

Ort: Rudolf Steiner Haus Nürnberg, Rieterstr. 20, 90419 Nürnberg, Eintritt frei, Bio-Imbiss und Bio-Getränke

  • Vortrag Dr. Jürgen Fritz: Mit biodynamischen Präparaten Demeter-Qualität erfahrbar machen
  • Demeter-Landwirt Sebastian Meier stellt seinen Oberpfälzer Milchziegenhof vor
  • Franz Rösel: Virenschutz durch gesunden Boden

Anmeldung bis 19. August erforderlich bei: Demeter Bayern,  info@demeter-bayern.de, T. 08167 – 95 75 80

Apfelangebot – was Kunden wirklich wollen

Ein Forschungsergebnis der Universität Kassel zusammengefasst von Wolfgang Ritter

Wichtige Kriterien beim Apfelkauf sind:

  • Festigkeit
  • Geschmack
  • regionale Erzeugung und Verpackung
  • wenig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
  • umweltfreundliche Erzeugung

Optische Aspekte, wie eine makellos Schale, sind den meisten weniger wichtig. Äpfel mit leichten Schalenfehlern (Biosortierung) strahlen sogar eine größere Natürlichkeit aus als Äpfel der Handelsklasse 1 (HK 1). Beim Elstar wird mit HK 1 sogar die Assoziation des „weniger gesund“ verbunden.

Quelle: https://orgprints.org/38693/, Newsletter forschung@fibl.org vom  25.01.2021

 

So klimafreundlich is(s)t Deutschland

Beitrag von Wolfgang Ritter.

Das Institut Allensbach hatte für Nestlé im März 2500 Konsumenten nach dem Zusammenhang von Ernährung und Klimabelastung befragt und die Ergebnisse der Umfrage nun unter dem Titel „So klimafreundlich is(s)t Deutschland“ veröffentlicht. Etwa zwei Drittel der Befragten sahen keinen Zusammenhang! Das gibt dem Bio-Verbraucher e.V. die Daseinsberechtigung; es gibt noch viel zu tun. Wenn wir bio und regional erzeugte Nahrungsmittel und Getränke kaufen und auch auf das saisonale Angebot achten, tun wir unser Möglichstes, um die Umweltbelastung zu minimieren, weil nachhaltig gewirtschaftet wird, lange Transportwege entfallen, Ressourcen gespart werden.

Saulus wird zum Paulus

Nestlé, ein Großkonzern, der das Klima allein in Deutschland mit zwei Millionen Tonnen CO2 jährlich belastet, will seine Produktpalette neu ausrichten und eine regenerative Landwirtschaft unterstützen. Ausgewählte Marken sollen schon nächstes Jahr klimaneutral sein und die gesamte Nestlé-Lieferkette ohne Abholungen auskommen. Die eigenen Produktionsstätten sollen bis 2025 ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt werden und in fünf Jahren sollen alle Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein. Und warum setzt man innerhalb der nächsten fünf Jahre 3,2 Milliarden Schweizer Franken dafür ein: „Wir machen das, um weiter wirtschaftlich erfolgreich sein zu können.“ Die Konkurrenz setze ja auch auf den Klimaschutz. Hier scheint sich doch unser wettbewerbswirtschaftliches System zum Vorteil der Umwelt auszuwirken.

Quelle: Nürnberger Nachrichten vom 2. Juni 2021

 

Für die Höfe, Tiere und das Klima

Unser Partner „Meine Landwirtschaft" gibt ein Feedback von der Protestveranstaltung „Wir haben es satt!" zur Grünen Woche in Berlin.

So viele tolle Fußabdrücke mit Forderungen für gute Landwirtschaft und gutes Essen haben uns erreicht. Tausend Dank an alle, die mitgemacht haben! Der Protest hat unsere Erwartungen übertroffen: Es sind mehr Fußabdrücke angekommen, als wir erwartet hätten. Das Bild im Regierungsviertel war wirklich eindrucksvoll und das Medienecho kann sich sehen lassen, obwohl es dieses Mal keine Großdemo gab. Unser Kampf für Höfe, Tiere und das Klima findet auch zu Pandemiezeiten Gehör – sehr gut!

 

Mehr Fotos in voller Auflösung

Unser Weihnachtsbaum ist bio

Auch Christbäume gibt’s in Bio-Qualität. Wir haben unseren bei unserem Nürnberger Partner und Firmenmitglied noris inklusion erworben. Es gibt unregelmäßig gewachsene günstiger. Wie kommt man hin? Man fährt von der Kilianstraße in die Großreuther Straße und dann rechts in die Braillestraße. Links kommt dann bald die Erlebnisgärtnerei von noris inklusion mit dem Christbaumverkauf. Wir wünschen Euch frohe Feiertage.

https://www.noris-inklusion.de/

Buchtipp: „Agrarwende? Lieber heute als morgen!“

Unsere Mitglieder lesen gerne. Vor kurzem hat unser Vorstandsvorsitzender Wolfgang Ritter das Buch „Agrarwende? Lieber heute als morgen!“ von Sebastian Leinert unter die Lupe genommen.  Sein Urteil: absolut lesenswert!

Unglaubliche Missstände in der Massentierhaltung

Wir wissen von der Verschwendung von Lebensmitteln (siehe z. B. die Aktion „Zu gut für die Tonne“, unser Blog vom 30.09.2020). Wusstest Du auch, dass Millionen von Tieren in der Massentierhaltung verenden oder notgeschlachtet werden müssen, weil sie erkranken oder den Transport zum Schlachthof nicht überstehen? Sebastian Leinert trägt in seinem Buch zusammen, worüber die Presse in den letzten Jahren berichtete – allerdings ohne Folgen für das System. Zum Beispiel verenden vor dem Schlachttermin alleine in Deutschland 13,7 Millionen Schweine jährlich (S. 122). Regelmäßige Kontrolle? Fehlanzeige! „In Bayern kommt nur alle 48 Jahre ein Kontrolleur vorbei.“ (S. 119). Tierärzte und Veterinäre, die Missstände aufzeigen, bekommen Morddrohungen oder werden versetzt: „Wer Ärger macht, bekommt Ärger“ (S. 121). Urteile zu gemeldeten Missständen? In Niedersachsen gab es nur ein einziges Urteil in den letzten 40 Jahren (S.119). Leinert zeigt auch Auswege auf. Zwei Beispiele: Würde die Tierhaltung per Gesetz an die zur Verfügung stehende Agrarfläche gebunden, so wie es die Vorschriften der Bio-Verbände vorsehen, würde die Massentierhaltung schlagartig zu einem Ende kommen (S. 88). Oder: Mehrwertsteuersatz für Produkte aus Massentierhaltung erhöhen von 7 % auf 19 % (S. 132).