Unsere Natur stirbt

Liebe Leserinnen und Leser,

der IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services), auch Weltbiodiversitätsrat genannt, hat der Welt in Paris Anfang Mai den bedrohlichen ökologischen Zustand der Erde vor Augen geführt. Der Raubbau an der Natur schreitet immer schneller voran. Etwa eine Million Arten könnten in den nächsten Jahrzehnten verschwinden. Mehr als ein Viertel der untersuchten Tier- und Pflanzengruppen sind bedroht. Das ist mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Wir zerstören unsere Lebensgrundlage. Prof. Dr. Michael Schrödl, Leiter der Weichtiersektion an der Zoologischen Staatssammlung München, klärt über die 10 größten Irrtümer zum Artensterben auf.

1 Die Artenvielfalt ist hinreichend bekannt.
Von wegen: Etwa 1,5 Millionen Tierarten kennt man bisher, doch ständig finden wir neue Arten. Weitere 2-20, vielleicht sogar 100 Millionen Arten werden noch vermutet.
2 Was interessieren uns Arten, die wir nicht einmal kennen?
Etwa 20.000-60.000 Tierarten gehen pro Jahr global verloren. Doch die wenigsten davon waren der Wissenschaft oder gar der Öffentlichkeit bekannt. Deshalb schert sich auch kaum jemand darum. Nur was man kennt, wird geschätzt, und nur was man schätzt wird geschützt!
3 Das Artensterben betrifft mich doch gar nicht!
Der Verlust von Pflanzen und Tieren, Individuen, Populationen und Arten, von genetischer Vielfalt, Funktionen im Ökosystem, Schädlingsresistenzen und natürlichen Heilsubstanzen betrifft und schädigt alle Menschen wirtschaftlich, kulturell, gesundheitlich und moralisch.
4 Es gibt echt Schlimmeres als das Artensterben!
Wenn wir auch nur annähernd so weitermachen wie bisher, gibt es in wenigen Jahrzehnten keine artenreichen Korallenriffe oder Primärregenwälder mehr. Apokalyptische Überschwemmungen, Dürren, Plagen, Hungersnöte, Migration und Kriege wären die Folge.
5 Das größte Umweltproblem ist doch der Klimawandel!
Das Artensterben ist schneller und hat bereits katastrophale Ausmaße erreicht. Die zunehmend schnellere Erderwärmung gibt der verbleibenden natürlichen Vielfalt dann noch den Rest. Es wird allerhöchste Zeit, die Biologie als Kernelement des Klimaschutzes zu betrachten!
6 Also kann man doch eh‘ nichts ändern!
Wir Industrielandbewohner müssen uns sehr bald und massiv ändern – auch die Wirtschaft und die Politik! Wir müssen auf eine nachhaltige Lebensweise umstellen, insbesondere bei der Ernährung. An „Bio“ und „weniger tierische Produkte essen“ führt kein Weg vorbei.
7 Ich mache doch schon genug!
Blumenkästen auf dem Balkon reichen leider nicht. Nichts von dem, was wir momentan als Einzelne gegen Artenschwund und Klimakrise tun, reicht. Trotzdem müssen wir uns bemühen, uns gegenseitig Mut machen und auf ein Einsehen der Politik drängen.
8 Das sollen die Politiker regeln!
Sollten sie, aber um das Richtige tun zu können, benötigt man gute Informationen und auch guten Willen. Die Daten und Warnungen bekommen sie von den Wissenschaftlern. Der Wille käme durch eigene Werte und Prioritäten oder durch den Druck der KonsumentInnen und BürgerInnen zustande.
9 Ist doch viel zu teuer, all‘ das Kleingetier zu retten!
Falsch, es wäre viel teurer, die Artenvielfalt nicht schleunigst und bestmöglich zu retten: Schon jetzt gehen durch den globalen Artenschwund wohl Werte von 5 Billionen Dollar pro Jahr verloren! Tendenz steigend.
10 Dann stellen wir eben 20% der Erde unter Schutz.
Der Schutz und die Renaturierung riesiger Flächen und Lebensräume muss sein! Wir alle müssen unsere Einstellung, unsere Prioritäten, unser Verhalten ändern. Freiwillig, rasch und wirksam – oder unfreiwillig, teuer und äußerst schmerzhaft, für die meisten von uns wohl tödlich.

Auszug aus: Michael Schrödl: Unsere Natur stirbt – Warum jährlich bis zu 60.000 Tierarten verschwinden und das verheerende Auswirkungen hat, 2018, ISBN: 978-3-8312-0478-6

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter

Bio-Ausflug

Fr, 7. Juni, 13-15.30 Uhr: Bio-Ausflug zu Firma Eisblümerl in 92283 Lauterhofen
Rundgang durch die Produktion, Verkostung, Einkauf von Nussprodukten, www.eisbluemerl.de
Anmeldung bis 31. Mai: ritter@bio-verbraucher.de, Tel. 0911 – 40 48 27 (AB)

20 Jahre Streuobstinitiative und 15 Jahre Obstsortengarten Hersbruck

Sonntag, 02. Juni 2019, 10.00 – 17.00 Uhr: Wir feiern 20 Jahre Streuobstinitiative und 15 Jahre Obstsortengarten Hersbruck

Ort: Obstsortengarten am östlichen Ende der Westpreußenstraße, hinter der Kleingartensiedlung (Parken bitte in der Westpreußenstraße!); 10.00 – 12.00 Uhr Traditioneller Frühschoppen unterm „Kaiser Wilhelm“, 14.00 – 16.00 Uhr Kaffee und Kuchen (gemütliches Beisammensein):

Wir freuen uns am Vor- und Nachmittag auf die lebendige Musik der Klezmer-Gruppe Schlamasseltov; 16. 00 Uhr Führung im Obstsortengarten

Besuch beim Hutzelhof

Der Hutzelhof ist ein Demeter-Betrieb, der eigene und zugekaufte Produkte an Endverbraucher per Abo-Kiste liefert. Das Besondere: Jeder Abonnent kann sich seine Kiste – auch von Woche zu Woche – auf Wunsch individuell zusammenstellen lassen. Am Hof wird Feingemüse angebaut und verschiedene Getreidesorten für die eigene Bäckerei. Man hat etwa 70 Vertragsbauern, Gärtner und andere Lebensmittel- und Getränkelieferanten, um das Angebot zu komplettieren. Etwa 2500 Haushalte und etwa 600 Kitas im Umkreis von etwa 50 Kilometern werden wöchentlich beliefert. Nürnberg ist der weiteste Lieferort. Man kann auch im Online-Shop einkaufen: https://www.hutzelhof-shop.de/.
Wir haben den Betrieb am Freitag, 17. Mai 2019, besucht und wurden von Frau Rupp kompetent und sehr freundlich in die Bäckerei, durch die Felder in die Gärtnerei und in den Packraum geführt. Während der Führung wurden wir von dem Bäckermeister und dem Chef-Landwirt kompetent zu allen unseren Fragen aufgeklärt. Abschließend wurden wir mit Kaffee und Gebäck aus der eigenen Bäckerei bewirtet. Ein schöner Ausflug an einem schönen Tag, in eine sehr schöne Gegend, zu einem wunderbaren Betrieb, der gesunde Lebensmittel produziert und liefert und der ein gutes Arbeitsklima ausstrahlt..
Kontakt: Hutzelhof GmbH, Demeter-Gärtnerei, Demeter-Bäckerei und Öko-Kiste, 92265 Edelsfeld, Weißenberg 55, Telefon: 09665-95015, www.hutzelhof.de

Hutzelhof: Frau Rupp führt uns

Hutzelhof: Getreide, Raps, Blühstreifen für Insekten

Hutzelhof: eigene Gärtnerei für Feingemüseanbau

Hutzelhof: In den Folienhäusern stehen die Jungpflanzen in der Erde – Substrate aus Kunststoffen oder Kokosfasern sind im Bio-Anbau nicht erlaubt

Hutzelhof: In der hofeigenen Bäckerei

Hutzelhof: In der Packhalle werden die Abo-Kisten nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt

Hutzelhof: Kleinlastwagen liefern die Abo-Kisten im Umkreis von etwas 50 KM und bis in den Osten von Nürnberg aus

Hutzelhof: Verabschiedung vor der Packhalle

Bio-Ausflug

Fr, 17. Mai, 13-16.00 Uhr: Bio-Ausflug zum Hutzelhof, Demeter-Gärtnerei und Ökokiste, 92265 Edelsfeld, Rundgang durch Landwirtschaft, Hof, Bäckerei, Packhalle, Einkaufsmöglichkeit, Kaffee u. Kuchen (5€/Person); Anmeldung bis 10. Mai: ritter@bio-verbraucher.de, T. 0911–404827

 

 

 

Vogelstimmenexkursion

Sonntag, 05. Mai 2019: Vogelstimmenexkursion

Singende Vögel und blühende Pflanzen im Obstsortengarten Hersbruck; Leitung: Jürgen Miholtschan, Bund Naturschutz

1. Exkursion: 6.00 bis 7.45 Uhr (in der Info- Scheune gibt es auch einen Kaffee)

2. Exkursion: 8.00 bis 9.45 Uhr

Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung erforderlich: ottmarfischer@web.de;

20 Jahre Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V.

Chef des Umweltamtes wird Ehrenmitglied

Am 29. April 2019 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Bio-Verbraucher e.V. statt. Etwa 100 Mitglieder waren gekommen, um den Vorstandsbericht zu hören, Entlastung zu erteilen, ein Bio-Menü einzunehmen, Bio-Getränke zu genießen, Berichte anwesender Firmenmitglieder zu hören, etwas zu verkosten und eine Tüte voll Warenproben mitzunehmen.

Das außergewöhnliche Ereignis in diesem Jahr war aber: Der Leiter des Umweltamtes der Stadt Nürnberg, Dr. Peter Pluschke, und der Leiter der Arbeitsgemeinschaft BioMetropole Nürnberg, Dr. Werner Ebert, wurden als Ehren-Mitglieder in den Bio-Verbraucher e.V. aufgenommen. In der Urkunde dazu heißt es: „Mit der Ehrenmitgliedschaft werden herausragende Leistungen in der Verbreitung der Bio-Idee unter Erzeugern, Dienstleistern und Verbrauchern gewürdigt.“