Was Physiker so essen – Jakobs Müsli

Zutaten
Rhabarber-Kompott, Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Cashewkerne, eine reife Banane, Milch und manchmal Maisflocken, ungesüßt

Rhabarber-Kompott zubereiten
Rhabarber waschen und in Stücke schneiden, teilweise schälen, ca. 20 Minuten in etwas Wasser kochen, nach Belieben mit Rohrohrzucker, Ahornsirup oder Agavendicksaft süßen und mit kleingeschnittenen Vanilleschotenstückchen verfeinern. Das Kompott sofort in heiß ausgespülte Gläser geben und fest verschließen. Geöffnete Gläser können drei bis vier Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Jakob, der Müsli-Liebhaber
Wir trafen unseren Freund, Jakob Lindenthal (27), den Physik-Doktoranden, beim Frühstück in seiner WG in Dresden und interviewten ihn zu seinem Müsli. Er gab uns sein Rezept und mailte uns Fotos. Wir konnten probieren. Unsere Urteile:
Thomas: Ausgewogen.
Wolfgang: Knackig.
Jakob: Mir schmeckt’s.
Wolfgang: Was gibt’s morgen?
Jakob: Müsli.
Wolfgang: Gibt’s immer dasselbe?
Jakob: Ich variiere von Mahlzeit zu Mahlzeit.
Wolfgang: Was isst du mittags?
Jakob: Wenn ich zu Hause bin und nichts anderes greifbar ist – Müsli.
Wolfgang: Und abends?
Jakob: Gerne auch Müsli.

Abends saßen wir wieder mit Jakob am Tisch. Er aß Fisch mit Quark. Als Nachtisch gab’s Rhabarber-Müsli.

Tag der offenen Tür im Knoblauchsland – wir waren dabei

Nach mehreren Jahren Pause fand am 7. Mai wieder ein Tag der offenen Tür im Knoblauchsland statt. Gemüsegärtner gaben Einblick in ihre Arbeit. Wir waren mit unserem Info-Stand bei unserem Firmenmitglied Gemüse Höfler GbR in Almoshof, ein Demeter-Gärtner, spezialisiert auf Gurken und Tomaten. Hier gab's Musik, Info, Essen und Trinken, Pferdekutschfahrten. Und man konnte einkaufen. Wer mal mit dem Fahrrad durch den Götzenweg fährt, kann sich am Automaten mit Demeter-Produkten, u. a. auch "Passierten Tomaten" versorgen.

Alle Bio-Gärtner im Nürnberger Knoblauchsland sind Mitglied im Bio-Verbraucher e.V.; du findest sie unter https://netz.bio/Bio-Adressen. Gib ins zweite Suchfeld einfach Gärtner ein.

Donnerstag, 27. April, 19.00 Uhr im Kulturbahnhof Ottensoos: Dr. Prinz Felix zu Löwenstein „Bio und Regio – geht das?“

Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Bundes ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) mit einem eigenen biologischen Gutshof in Habitzheim ist ein energischer Verfechter des ökologischen Landbaus und der Ernährungswende. In seinen Büchern „food crash“ und „Es ist genug für alle da!“ prangert er die industrielle Landwirtschaft an, die mithilfe von Mineraldünger, Pestiziden und genveränderten Pflanzen den Hunger der Welt bekämpfen will. Die ökologischen Folgen sowie Gesundheitsschäden durch falsche Ernährung sind unübersehbar. Um unsere Nahrungsversorgung krisenfest zu machen, braucht es einen deutlichen Kurswechsel. Dabei müssen beide Produktionsformen, ökologisch und konventionell, dazu beitragen, Klima und Artenvielfalt zu schützen, Boden und Wasser zu schonen, sich gegen weiteren Flächenverbrauch für Wohnen, Gewerbe, Straßen zu wehren, Tiere artgerecht zu halten und dabei ausreichend hochwertige Lebensmittel möglichst regional mit kurzen Transportwegen zu erzeugen. Eintritt 12 € Anmeldung empfehlenswert unter info@kulturbahnhof-ottensoos.de bzw. 09123/6518

Mehr gesunde Mahlzeiten in Kantinen

Die Eckpunkte Cem Özdemirs für mehr gesunde Nahrung in Kantinen und Mensen:
• mehr regionale, saisonale und ökologisch erzeugte Lebensmittel
• mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte
• weniger Fleisch, Fett, Zucker, Salz

Ein Kabinettsbeschluss der Regierung sieht vor, bis Ende des Jahres eine Ernährungsstrategie zu erarbeiten, die mit Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bis 2030 umgesetzt werden soll.

Der Bio-Verbraucher e.V. begrüßt diese Initiative des Bundesernährungsministers, denn so sollte sich jeder ernähren.

Veganuary – beeindruckende Ergebnisse

Die Kampagne „Veganuary“ ruft seit einigen Jahren weltweit dazu auf, sich einen Monat lang (im Januar) vegan zu ernähren. Die Harvard University hat die kollektive Wirkung berechnet. Von 2014 bis 2018 gab’s folgende Ergebnisse:
• 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente und 6 Millionen Liter Wasser eingespart
• 3,4 Millionen Tierleben gerettet

Warum leben Menschen vegan?
• 90 Prozent nennen den Tierschutz
• 50 Prozent auch Umwelt- und Klimaschutz

Die Mitarbeiterin einer Zeitung, Vanessa Neuß, hat es probiert – in einem anderen Monat; es muss ja nicht der Januar sein. Sie hat
• deutlich mehr Aufmerksamkeit auf die Ernährung richten müssen
• nach Produkten mit dem gelben Punkt Ausschau gehalten
• mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte gegessen
• von den vielen Fleischersatzprodukten probiert.
Fazit: Es geht.
Quelle: Nürnberger Nachrichten vom 27.12.2022

Haferflocken sind gut – wenn’s Bio-Ware ist

Öko-Test hat 29 Kernige Haferflocken getestet; 16 bio- und 13 konventionelle Sorten. Die Bio-

Flocken sind alle zu empfehlen. 13 schneiden sogar „sehr gut“ ab. Wieder sieht man, dass der Preis kein Qualitätsmerkmal ist. 500 g einer „sehr guten“ Bio-Flocke von Kaufland kostet z.B. nur 0,95 Euro, eine von Bio Gourmet, mit „befriedigend“ bewertet, dagegen 2,86 Euro. Die Demeter-Großblatt-Haferflocke unseres Firmenmitgliedes Spielberger Mühle kostet 2,19 Euro.

Unter den konventionellen gibt es vier Sorten die beim Test mit „ungenügend“ durchfielen, weil sie mit Glyphosat, Mepiquad, Chlormequat oder Schimmelpilzgifte verseucht waren: Golden Breakfast Haferflocken kernig von Norma, Ja! Kernige Haferflocken von Rewe, Jeden Tag Haferflocken kernig von Zentrale Handelsgesellschaft und Knusperone Kernige Haferflocken von Aldi.

Quelle: Öko-Test Magazin 10.2022

Sekem – Vision (SVG 11): Wirtschaft der Liebe

Ägypten 2057: Die Unternehmen in Ägypten arbeiten auf der Grundlage eines Wirtschaft der Liebe-Standards, der transparent ist und die tatsächlichen Kosten berücksichtigt!

Wenngleich wir berichtet haben wie wir bereits vor Jahrzehnten begonnen haben, eine Wirtschaft der Liebe umzusetzen und diese in vielen Bereichen längst praktizieren, handelt es sich bei dem Anliegen die komplette Wertschöpfung und alle daran Beteiligten sichtbar zu machen und gleichberechtigt zu fördern, um eine Jahrhundertaufgabe. Wir wollen diese bis 2057 gezielt voranbringen und systemrelevant machen. Dazu haben wir gemeinsam mit lokalen und internationalen Kontrollstellen Standards zur Zertifizierung der Wirtschaft der Liebe: „Economy of Love“ (EoL) entwickelt.

Demeter- oder Fairtrade-Standards gelten bei der EoL-Zertifizierung als Mindestvoraussetzungen. Denn in der Wirtschaft der Liebe werden nicht nur die Bauern oder die Händler berücksichtigt, die das Roh- und Verpackungsmaterial für ein Produkt liefern, sondern auch der Waldarbeiter, der den Baum für das Papier fällt, aus dem etwa eine Packung hergestellt ist, oder der Fahrer, der das Papier transportiert. Wir wollen von Anfang bis Ende Transparenz gewährleisten, nicht zuletzt, weil wir davon überzeugt sind, dass KundInnen erst dann eine mündige Kaufentscheidung treffen können. Auf das Wesentliche zusammengefasst wollen wir erreichen, dass KonsumentInnen in der Lage sind, vier grundlegende Fragen in Bezug auf das von ihnen gewählte Produkt zu beantworten, nämlich:

  1. Welche Auswirkungen hat das Produkt und dessen Herstellung auf die soziale und gesellschaftliche Umgebung?
  2. Welche Auswirkungen hat das Produkt und dessen Herstellung auf die Umwelt und Natur?
  3. Welche Auswirkungen hat das Produkt und dessen Herstellung auf die Entwicklung und Potentialentfaltung von Menschen?
  4. Wie ist der wahre Preis des Produktes?

Erst wenn so viel Transparenz geschaffen wurde, dass diese vier Fragen zufriedenstellend beantwortet werden können, kann auch Sorge dafür getragen werden, dass die wirtschaftliche Aktivität weder Umwelt noch Menschen schadet, sondern sie stattdessen fördert.

Die Einbeziehung der vier Dimensionen in die transparente Sichtbarmachung ist einer der größten Unterschiede und Fortschritte im Vergleich zu anderen Standards. Der kulturelle Aspekt, also die Frage danach, wie ein Produkt sowohl die Potentialentfaltung der VerbraucherInnen als auch der ProduzentInnen beeinflusst, wird in der Produktion bislang wenig bis gar nicht berücksichtigt. EoL soll ein multidimensionaler Standard für eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung sein. Das heißt beispielsweise, dass ProduzentInnen immer Zugang zu regelmäßigen kulturellen Aktivitäten und Bildungsangeboten haben müssen, dass die lokale Kultur eingebunden und lebenslanges Lernen garantiert sein müssen. Die EoL-Zertifizierung bietet auch wichtige Erweiterungen zur Bio- oder Fairtrade-Zertifizierung. Denn Wasserverbrauch, CO2-Fußabdruck oder der Einsatz von erneuerbaren Energien sind ebenso wichtig für eine verantwortungsvolle Agrikultur. Und Bewusstseinsbildung, Förderung von menschlichem Potential oder Gemeinschaftsentwicklung sind für ethisches Wirtschaften von vergleichbarer Bedeutung wie ein faires Gehalt oder soziale Absicherung.

Über ein Rückverfolgungs-Tool wird die komplette Wertschöpfungskette für alle sichtbar gemacht. So gibt das Tool Auskunft über die Bauern und VerarbeiterInnen, aber auch zu Transport, dem ökologischen Fußabdruck, oder den tatsächlichen Kosten der Produktion (also Kosten, die für Wasserverbrauch, Wasseraufbereitung, Luftsäuberung, Energie oder CO2 Ausstoß anfallen, siehe dazu SVG 5). Diese tatsächlichen Produktionskosten werden im EoL-Standard erstmalig in Form einer Zertifizierung berücksichtigt.

Bis 2027 sollen alle unsere eigenen Produkte EoL-zertifiziert sein und möglichst viele unser Partnerunternehmen, die wir mit Rohstoffen beliefern. Außerdem soll EoL langfristig nicht nur Lebensmittel, sondern alle Produkte und Dienstleistungen zertifizieren. Wir wollen damit zeigen, dass eine nachhaltige Wirtschaft, die Umwelt und Menschen fördert anstelle sie auszubeuten, ebenso erfolgreich und finanziell lohnend sein kann wie ausbeuterische Modelle.

Inspiration: Wirtschaft der Liebe ist effizient und kostengünstig

Mit der Economy of Love-Zertifizierung wollen wir es VerbraucherInnen ermöglichen, Produkte vollkommen transparent zurückzuverfolgen und den tatsächlichen Preis zu kennen. KundInnen werden so ermächtigt, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Denn die aktuellen Preise spiegeln meist eine Illusion wieder. Dazu gibt es einen Barcode auf jedem Produkt, der zu unserer Website führt, wo umfangreiche Hintergrundinformationen zur Verfügung stehen. Über den EoL-Standard wird deutlich, dass die Preise in den Regalen nicht die realen Preise darstellen.

Als Beispiel sei unser Anis-Tee genannt. Vergleichen wir die Kosten von einer Schachtel SEKEM-Anis-Tee mit einem konventionellen Konkurrenzprodukt in Ägypten, können wir folgendes feststellen: Der konventionelle Tee kostet die VerbraucherInnen zwar rund 20 Prozent weniger (16 Ägyptische Pfund) als die gleiche Menge unseres Bio-Tees (20 Ägyptische Pfund); aber: Bei der Produktion kommt der Bio-Tee mit 25 Liter weniger Wasser aus und verunreinigt das Grundwasser nicht. Die Aufbereitung verschmutzten Wassers kann mit 5 Ägyptischen Pfund pro Packung kalkuliert werden. Außerdem werden bei dem Anis-Anbau für eine Schachtel Anistee in der Bio-Landwirtschaft rund 75 Gramm CO2 gebunden, während bei der konventionellen Landwirtschaft gar kein CO2 gebunden wird. Wenn die CO2-Emissionen bepreist würden, wie von der FAO vorgeschlagen, etwa mit einem Ägyptischen Pfund, würde dies das konventionelle Produkt um ein weiteres Pfund pro Schachtel teurer machen. Damit läge der Anis-Tee der konventionellen Konkurrenz bereits bei 22 Ägyptischen Pfund und wäre 10% teurer als unser EoL-zertifiziertes Produkt.

Quelle: Helmy Abouleish mit Christine Arlt: SEKEM, Inspirationen – Impulse für einen zukünftigen Wandel, ISBN 978-5-95779-165-8, Frankfurt am Main 2022, Kapitel „Vision (SVG 11): Wirtschaft der Liebe“

Jahresabschlussbesprechung in der Curry-Wurst-Bar

Unsere vorweihnachtliche Mitarbeiterbesprechung fand diesmal in der Curry-Wurst-Bar am Hauptmarkt 15 statt. Unser Firmenmitglied Engelhardts Bio-Restaurant in der Irrerstr. 9, 90403 Nürnberg, hat diesen Imbiss kürzlich am Hauptmarkt eröffnet. Es gibt auch vegane Würste und Bio-Getränke von unserem Firmenmitglied Neumarkter Lammsbräu. Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter waren hier zu einem Imbiss eingeladen worden und erhielten zusätzlich, was jeder Franke zu Weihnachten braucht – ein Päckchen Bio-Lebkuchen.

Wir blickten zunächst auf unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr, besprachen Aktuelles und schauten dann auf unsere nächsten Aktionen im neuen Jahr.

Willst auch Du ehrenamtlich bei uns mitarbeiten, melde Dich bei Wolfgang Ritter, ritter@bio-verbraucher.de.