Wasserwirtschaft will Ökolandbau

Der Ökolandbau weist in Bezug auf den Trink- und Grundwasserschutz erhebliche Vorteile auf.

Denn er nutzt potenziell ins Grundwasser austretende schädliche Stoffe gar nicht oder nur stark reduziert, da der Einsatz von Düngemitteln einer strengen Limitierung unterliegt. Stickstoff ist damit ein sehr knappes Gut. Ein sorgsamer Umgang ist deshalb systemimmanent. Ein weiteres Plus: chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind im Ökolandbau nicht erlaubt und der Einsatz von Tierarzneimitteln unterliegt starken Restriktionen. Die Wasserwirtschaft und der ökologische Landbau verfolgen beim Wasserschutz die gleichen Ziele.

Landwirtschaft gefährdet die Trinkwasserqualität

Die Kosten für die Trinkwasseraufbereitung in Deutschland steigen aufgrund zunehmender Belastungen, vor allem auch durch die Landwirtschaft. Im Jahr 2017 lagen sie bei zirka 633 Millionen Euro pro Jahr. Ein wesentlicher Grund für die hohen Kosten ist die hohe Nitratkonzentration im Grundwasser. Diese ist wiederum eine Folge des hohen Stickstoff-Überschusses in der Landwirtschaft, der trotz vielfältiger Maßnahmen nur langsam zurückgeht und aktuell bei zirka 80 kg pro Hektar und Jahr liegt. An rund einem Viertel der bundesweiten Messstellen wird die zulässige Nitratkonzentration von 50 Milligramm pro Liter regelmäßig überschritten. Eine weitere Herausforderung für die Trinkwasserqualität ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit einer hohen Toxizität. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit fand im Zeitraum 2009 bis 2018 an 114 Messstellen zehn Wirkstoffe über dem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm je Liter und drei nicht relevante Metabolite (Zwischenprodukte eines biochemischen Stoffwechselvorgangs) über dem Leitwert von 10 Mikrogramm je Liter. Auch der Einsatz von Tierarzneimitteln in der Landwirtschaft trägt über die Ausscheidungen der behandelten Tiere zur Gewässerbelastung bei.

Nitratbelastung durch Ökolandbau senken

Ökologische Wirtschaftsweise ist eine wirksame Möglichkeit, um die Belastung der Gewässer zu

vermindern. Durch die niedrigere Düngeintensität im Ökolandbau ergibt sich eine geringere Nitratbelastung. Während der Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln im ökologischen Landbau auf maximal 170 kg pro Hektar und Jahr über Wirtschaftsdünger begrenzt ist, für die strenge Restriktionen bezüglich Art und Herkunft gelten, werden in der konventionellen Landwirtschaft zusätzlich mineralische Stickstoffdünger eingesetzt. Stickstoff ist im Ökolandbau ein sehr knappes Gut. Ökolandwirt*innen sind deshalb besonders bestrebt, den Stickstoff im System zu halten und Verluste u.a. durch Auswaschung zu vermeiden. Mittels einer ausgewogenen Fruchtfolge mit Untersaaten und Zwischenfrüchten wird ein möglichst effizienter und damit verlustarmer Transfer von Stickstoff von den Leguminosen und Wirtschaftsdüngern zu den Kulturpflanzen angestrebt. Aufgrund der Restriktionen, u.a. durch die flächengebundene Tierhaltung, ist eine Überdüngung weniger wahrscheinlich. Alle Faktoren zusammengenommen führen dazu, dass die Nitratbelastung des Wasserkörpers im Zeitverlauf nach einer Umstellung der darüber liegenden Flächen auf ökologische Wirtschaftsweise deutlich abnimmt. Eine umfassende Auswertung der bestehenden wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema hat ergeben, dass eine ökologische Bewirtschaftung zu einer Verminderung des Nitrataustrags um durchschnittlich knapp 40 % führt.

Keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und weniger Tierarzneimittel

Auch beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist der Ökolandbau klar im Vorteil. Eine Grundwasserbelastung durch aus der Landwirtschaft ausgetragene chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel kann ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Herbiziden ist im Ökolandbau nicht zugelassen. Der Pflanzenschutz wird im Ökolandbau vorrangig durch systembezogene indirekte Maßnahmen wie ausgewogene Fruchtfolgen und den Anbau von Wildkräuter unterdrückenden Kulturen (wie Kleegras) sichergestellt und durch mechanische und thermische Maßnahmen.

Quelle:https://orgprints.org/id/eprint/51949/1/sanders-etal-2023-UGOE_Schlussbericht-III.pdf

 Bio-Anbausysteme halten die Erträge, weisen aber ein geringeres Ertragsniveau und eine geringere Ertragsstabilität auf als konventionelle Systeme – Ergebnisse des DOK-Versuchs in der Schweiz

Ausreichende und stabile Ernteerträge sind die Grundlage für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Begrenzte Ackerflächen, der Klimawandel, die Verschlechterung der Bodenqualität und der Verlust der biologischen Vielfalt in Verbindung mit der übermäßigen Nutzung nicht erneuerbarer Ressourcen erfordern neue Lösungen für zukünftige Anbausysteme, die über die bestehenden Bewirtschaftungspraktiken hinausgehen. Hier haben wir Mittelerträge, zeitliche Ertragstrends und die Stabilität von ökologischen und konventionellen Anbausystemen aus dem derzeit am längsten andauernden Anbausystemvergleich, dem DOK-Langzeitsystemvergleichsversuch (DOK), der biodynamische, bioorganische und konventionelle Anbausysteme vergleicht, über einen Zeitraum von 40 Jahren analysiert. Wir haben Ertragsdaten von Winterweizen, Kartoffeln, Kleegras, Mais und Sojabohnen in einer siebenjährigen Fruchtfolge, wobei bioorganische und biodynamische Anbausysteme mit konventionellen gemischten und ausschließlich mineralisch gedüngten Systemen verglichen wurden. Es wurden Systembehandlungen mit reduzierter halber und regelmässiger Düngung etabliert, was den üblichen Schweizer Landwirtschaftspraktiken entspricht. Die Erträge waren in Bio-Systemen bei Nicht-Leguminosen je nach untersuchter Kultur zwischen 13 % und 34 % signifikant niedriger, während bei Leguminosen bei Sojabohnen keine Ertragsminderung und bei Klee nur 10 % beobachtet wurden. Die Hälfte der Düngermenge reduzierte die Erträge in allen Systemen und Kulturen um rund 10 %. Das eingesetzte Mineral N bestimmt die Erträge vor allem bei Winterweizen und Kartoffeln. Die zeitlichen Ertragstrends unterschieden sich nicht zwischen biologischen und konventionellen Systemen und auch nicht zwischen halber und regelmäßiger Düngung über alle Kulturen. Beim Winterweizen zeigten jedoch sowohl die konventionelle als auch die biologisch-dynamische Bewirtschaftung mit regelmäßiger Düngung eine stärkere zeitliche Ertragssteigerung, während der Ertrag von Grasklee bei biologisch-dynamischer Bewirtschaftung mit Halbdüngung zurückging. Erhöhte Ertragsunterschiede zwischen den Systemen in einzelnen Jahren waren eher auf eine schlechte Leistung der organischen Systeme als auf eine bessere Leistung konventioneller Systeme zurückzuführen. Die absolute Stabilität (gemessen an der Varianz) unterschied sich nicht, aber konventionelle Systeme waren stabiler als organische Systeme in Bezug auf die relative Stabilität, gemessen am Variationskoeffizienten, der die Stabilität in Bezug auf das Ertragsniveau ausdrückt. Wir fanden keinen Unterschied in der absoluten und relativen Stabilität zwischen halber und normaler Befruchtung. Eine langfristige ökologische Bewirtschaftung führt zu geringeren Erträgen als eine konventionelle Bewirtschaftung, aber nicht zu einer Abnahme der Erträge im Laufe der Zeit. Die Ähnlichkeit der beiden Stabilitätsmaße zwischen halber und regelmäßiger Düngung deutet darauf hin, dass die Variation der relativen Stabilität zwischen biologischer und konventioneller Bewirtschaftung eher mit dem Pflanzenschutz als mit der Düngeintensität zusammenhängt.

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378429023002654?via%3Dihub, abgerufen am 02.01.2024

Warum Landwirte rebellieren

Der Bio-Verbraucher e.V. steht in ständigem Kontakt mit Bio-Erzeugern – auch um zu hören, wie es ihnen geht, welche Erfolge, welche Sorgen sie haben. Hier, was wir kürzlich erfuhren. Am 19.01.2024, schrieb uns der Öko-Geflügelhof Markus Winkelmann, Götzlesberg 6, 91220 Schnaittach, Tel. 09153-7802, www.hof-winkelmann.de, info@hof-winkelmann.de

Schon seit einigen Jahren werden immer mehr Vorschriften erlassen und Einschränkungen ausgesprochen, die es den Landwirten immer schwerer machen, wirtschaftlich zu arbeiten. Dies hat nichts mit der Bio-Branche zu tun, dies trifft alle Betriebe in Deutschland. Ein paar Beispiele:

  • Es werden immer mehr wertvolle Ackerflächen mit Photovoltaik zugepflastert. Es gäbe so viele ungenutzte Dächer oder z.B. autobahnnahe Flächen, die nicht zur Erzeugung von Lebensmitteln geeignet sind. Wieso nicht diese bevorzugen? Durch diese Vorgehensweise ist es immer schwieriger überhaupt Ackerflächen zu bekommen und die Preise dafür sind inzwischen in schwindelerregenden Höhen. Auch wir haben die letzten Jahre Pachtflächen wegen des Baus von PV-Anlagen und Gewerbegebiet verloren und bekommen keinen Ersatz dafür. Das Futter für die Tiere müssen wir trotzdem irgendwie erzeugen.
  • Jetzt kommt noch die verpflichtende Stilllegung von Flächen dazu, was im konventionellen Landbau durchaus Sinn macht, damit sich die Böden erholen können und danach wieder alles besser wachsen kann. Im Bio-Bereich wird durch die Fruchtfolge und den Verzicht auf Spritzmitteln ja sowieso die Bodenfruchtbarkeit sehr hoch gehalten. Eine komplette Brachlegung der Flächen bringt hier keinerlei Vorteil. Es steigt der Unkraut-Druck und das Futter für die Tiere fehlt.
  • Übrigens haben sehr viele Landwirte, auch die konventionellen, in den letzten Jahren sehr viel für die Bienen und Insekten getan, indem Zwischenfrüchte angebaut und Blühgräser bevorzugt werden. Hier hat sich wirklich was getan, ohne Sanktionen und Vorschriften!
  • Deutschland will bei den Lebensmitteln konkurrenzfähig zum Ausland sein. Deutschland ist aber auch das Land mit den strengsten Vorgaben bzgl. Tierwohl und Lebensmittelsicherheit und kontrolliert dies auch penibel. Die Bürokratie nimmt inzwischen bald mehr Zeit in Anspruch als die praktische Arbeit.
  • Es werden immer mehr Labels auf den Markt geworfen, nach denen wir uns richten müssen und kontrolliert werden. Wo führt denn das noch hin?
  • Und so sollen deutsche Lebensmittel günstig bleiben und mit den Waren die aus dem Ausland importiert werden, mithalten können? Häufig aus Ländern ohne Kontrollen, ohne Tierwohlvorgaben, dafür behandelt mit Mitteln, die bei uns verboten sind.
  • Um den Kostenunterschied auszugleichen und konkurrenzfähig zu bleiben, wurden vor Jahren in Deutschland Förderungen durch den Staat eingeführt. Diese wurden und werden nun immer mehr gekürzt. Dafür werden die Auflagen höher. So sind die Landwirte gezwungen, ihre Preise zu erhöhen, was aber nicht akzeptiert wird, weil ja die Produkte aus dem Ausland wesentlich günstiger sind. Das funktioniert so nicht….
  • Wir sollten doch eigentlich dahin kommen, dass wieder Landwirtschaft möglich ist, ohne staatliche Förderung zu erhalten! Und dies ist möglich, wenn nur die Bürokratie zurückgefahren wird. Wir, die Winkelmanns, überlegen auch ernsthaft, komplett auf die Zuschüsse zu verzichten. So können wir freier arbeiten, ohne Vorgaben, wann wie zu arbeiten ist. Der gesunde Erhalt von Flora und Fauna ist uns ganz wichtig und auch fast allen Landwirten, traue ich mich zu behaupten. Wer weiß denn besser, wann der Acker trocken genug ist zum Befahren, das muss nicht durch den Staat durch ein Datum festgelegt werden.
  • Durch die enorm gestiegenen Kosten überall haben wir finanziell momentan zu kämpfen und können nicht ohne weiteres auf die doch hohe Summe an Zuschüssen verzichten. Mit Ihrer Unterstützung schaffen wir es hoffentlich bald! Sie brauchen aber nicht zu fürchten, dass in diesem Fall der Bauer treiben kann, was er will. Bei uns sind immer noch ausreichend Kontrollen da durch Bio, Demeter und KAT….

Dies waren nun Beispiele konkret aus der Landwirtschaft, weshalb die Bauern auf die Straße gehen. Es steckt also viel mehr dahinter als nur die Abschaffung der Agrardieselvergünstigung und der Kfz-Steuer-Befreiung. Deshalb geben die Landwirte auch nicht nach. Die Zugeständnisse der Regierung sind nur ein Verschieben von Geld. Übrigens sind die Probleme bereits vor Jahren losgegangen unter der früheren Regierung. Die Ampel ist also nicht alleine schuld, sie führt es fort und muss es nun ausbaden.

Die ersten Erfolge biologisch-dynamischer Landwirtschaft

Ernst Stegemann (1882–1943) war der erste biologisch-dynamische Landwirt. Er war Anthroposoph mit einem 150 Hektar großen Mischbetrieb in Marienstein, auf halbem Weg zwischen Frankfurt und Hamburg. Stegemann besuchte im Juni 1924 den Landwirtschaftskurs in Koberwitz (heute Kobierzyce, Polen), bei dem Dr. Rudolf Steiner (1861–1925) die historischen Grundlagen für den biologisch-dynamischen und ökologischen Landbau legte. Stegemann war Gründungsmitglied des Experimentierkreises anthroposophischer Bauern und Gärtner, der von Steiner während des Koberwitz-Kurses gegründet wurde. Im Vorfeld des Kurses gab Steiner Stegemann erste Einblicke in die landwirtschaftliche Praxis. Steiners Auftrag an die Bauern und Gärtner des Experimentierkreises lautete, seine „Hinweise“ für eine neue und damals noch namenlose Landwirtschaft zu erproben, festzustellen, was funktioniert, und dann die Ergebnisse zu veröffentlichen und damit die „Ära der Geheimhaltung“ zu beenden. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Mitglieder des Zirkels die Vertraulichkeit des Kurses und der Experimente wahren. Die vorliegende Arbeit enthüllt einige der frühesten Ergebnisse der Probe von Steiners Indikationen. Bei Stegemann steigt der Jahresertrag der Zuckerrüben über acht Jahre mit Hilfe der Biodynamik um bis zu 26 % (gegenüber dem Basisjahr 1923). Der Jahresertrag für „Getreide“ steigt mit Hilfe der Biodynamik um bis zu 42% (im Vergleich zum Basisjahr 1923). Stegemanns Längsertragsdaten wurden im Juni 1931 den Mitgliedern des Experimentierkreises unter Geheimhaltung auf seinem Hof in Marienstein (damals Provinz Hannover; heute Niedersachsen) vorgelegt und scheinen nun von diesen Zwängen der Vertraulichkeit befreit zu sein.

Quelle: Paull, J. (2023). Erträge der biologisch-dynamischen Landwirtschaft von Ernst Stegemann (1882-1943): Versuchskreisdaten des ersten biologisch-dynamischen Landwirts. Europäische Zeitschrift für Agrar- und Lebensmittelwissenschaften, 5(5), 1–4. https://doi.org/10.24018/ejfood.2023.5.5.699

100 Jahre biologisch-dynamische Landwirtschaft

Wesentliche Elemente der biologisch-dynamischen Landbaumethode
zusammengestellt von Wolfgang Ritter

Auf Einladung von Johanna Gräfin und Karl Graf von Keyserlingk hielt Rudolf Steiner zu
Pfingsten 1924 acht Vorträge mit anschließender Aussprache auf dem Gut Koberwitz bei Breslau. Die etwa 100 Teilnehmer wollten die „geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ kennenlernen. Das, was Rudolf Steiner ihnen vortrug, legte den Grund zur heutigen Bio-Bewegung. Einzelne Persönlichkeiten, Forschungsgemeinschaften und viele Höfe forschten und experimentierten nach dem Landwirtschaftlichen Kurs in Koberwitz
selbständig. (Rudolf Steiner konnte man nicht mehr fragen, denn er starb schon ein Jahr
danach.) Auf diese Weise entwickelte sich seit 1924 parallel zum Ausbau der Landwirtschaft
zur Agro-Industrie mit Einsatz von Kunstdüngern, Pestiziden und genverändertem Saatgut zunächst die biologisch-dynamische Landbaumethode und später, als die ersten Erfolge sichtbar wurden, die Öko-Bewegung. Mehrere Anbauverbände entstanden mit jeweils leicht unterschiedlichen Richtlinien. Alle Bio-Verbände und Bio-Betriebe lehnen den Einsatz
chemischer Dünger und Pestizide ab.

Im biologisch-dynamischen Landbau wird der landwirtschaftliche Betrieb als Organismus
verstanden, der weitgehend aus sich selbst heraus leben und wirtschaften kann, so dass
wenige Roh- und Hilfsstoffe von außen beschafft werden müssen. Pflanzenabfälle und Tiermist, gerne von Wiederkäuern, werden zu Kompost verarbeitet und dienen als Dünger. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Aufbau eines gesunden Bodens gewidmet. Der Vorgang der Humusbildung im Boden wird durch das Präparat 500 (Hornmist) unterstützt. Wenn eine
Spritzbrühe aus dem Präparat 500 mehrfach zur Pflanz- bzw. Aussaatzeit ausgebracht wird,
fördert das die Humusbildung. Für manche Kulturen sind keine anderen Düngergaben
notwendig. Auch in Betrieben, in denen nicht auf Dung zurückgegriffen werden kann oder eine Kompostbildung unmöglich ist, gelingt auf diese Weise der Humusaufbau im Boden. Die
Fruchtbildung wird durch das mehrfache Ausbringen einer Spritzbrühe mit dem Präparat 501 (Hornkiesel) auf die Kulturen vor der Ernte gefördert. Die Präparate 502 bis 507 (Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe, Kamille, Baldrian, Eichenrinde) sind weitere Präparate, die für ein gesundes Pflanzenwachstum eingesetzt werden.

Durch jahrzehntelanges Forschen und Experimentieren hat man herausgefunden, wie man die kosmischen Rhythmen ertragfördernd im Land- und Gartenbau beachten kann. Ein großes Verdienst in der praktischen Erprobung und Publikation der Ergebnisse kommt der Familie Thun zu; seit 50 Jahren wird die Broschüre „Maria Thun Aussaattage“ herausgegeben.

Man beachtet für Aussaat/ Pflanzung und Ernte nicht die Mondphasen (die auf der Erde sichtbare Belichtung des Mondes durch die Sonne), wie oft fälschlich berichtet wird, sondern den durch die Tierkreiszeichen aufsteigenden und absteigenden Mond innerhalb seines Zyklus‘ von 28 Tagen. Der Aufstieg des Mondes bewirkt einen stärkeren Saftanstieg in den Pflanzen: gut für die Ernte; Lagerobst bleibt zum Beispiel länger frisch und saftig. Saatgut/ Wurzeln von Jungpflanzen verbinden sich während des absteigenden Mondes besser mit der Erde. Die Sternbilder ordnet man seit alters her den vier Elementen Erde (Steinbock, Stier, Jungfrau), Wasser (Fische, Krebs, Skorpion), Luft (Wassermann, Zwillinge, Waage), Feuer (Widder, Löwe, Schütze) zu. Die Forschung zeigt, dass die Erträge gesteigert werden können, wenn man bei Aussaat und Pflegemaßnahmen auf die Stellung des Mondes vor einem entsprechenden Sternbild achtet. Beispiel: Wurzelgemüse (Sellerie, Möhren Rote Beete) werden dann ausgebracht, gepflegt und geerntet, wenn der Mond vor einem Erdzeichen, Blattgemüse (Salat, Spinat, Kresse), wenn er vor einem Wasserzeichen steht. Will man die Blüten oder die Früchte ernten, achtet man auf Tage an denen der Mond vor Luft- bzw.
Feuerzeichen steht.

Schwarzer Tee – alle konventionellen Tees enthalten Glyphosat

Riesige Qualitäts- und Preisunterschiede

Öko-Test hat 24 Schwarztees getestet – lose und in Beuteln. 50% der Bewertung entfallen auf die Inhaltsstoffe, die anderen 50% auf Tee-Anbaubedingungen und Transparenz. Neun der 10 Bio-Tees schneiden bei den Inhaltsstoffen „sehr gut“ ab. Nur der von Dm erreicht nur ein
„ausreichend“, weil das Pestizid Dicofol festgestellt wurde. Die konventionellen Tees erreichen als Bestnote nur ein „befriedigend“, weil sie alle Glyphosat enthalten; manche enthalten ein Gift-Cocktail von bis zu sieben Pestiziden. Bei allen Tees lohnt es sich auf die Preise zu schauen. Für konventionelle Tee zahlt zwischen 1,13 und 7,79 Euro je 100 Gramm, für Bio- Tees zwischen 3,10 und 9,30 Euro. Hier die Bio-Tee-Testergebnisse und die Preise:
„Sehr gut“

  • Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig, lose; 4,79 €/100g
  • Tea Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush, lose; 13,80 €/100g

„Gut“

  • Alnatura Darjeeling Blatt Blumig-Feinherb, lose; 4,36 €/100g
  • Gepa Darjeeling Schwarztee Bio Fair, lose; 6,99 €/ 100g
  • Teekampagne Selected Darjeeling FTGFOP1 Schwarztee, lose; 3,19 €/100g
  •  Teekanne Bio Schwarzer Tee Klassik fein-aromatisch, 20 Beutel; 5,69 €/ 100g

„Befriedigend“

  • Bünting Tee Darjeeling fein-aromatisch „first flush“ FTGFOP1, lose; 4,40 €/100g
  •  Dennree Darjeeling Schwarztee, lose; 3,49 €/100g
  • Goldmännchen-Tee Bio Schwarzer Tee, 20 Beutel; 9,30 €/100g

„Ausreichend“

  • Dm Bio Schwarzer Tee Kräftiger Geschmack, 20 Beutel; 2,71 €/100g

Quelle: ÖKO-Test Magazin 11.2023

Bumberlgsund – Ernte. Essen. Energie.

Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit 17.–20.10.2023, Bericht von Dr. Werner Ebert

In der Woche vom Dienstag bis Freitag, 17. bis 20. Oktober 2023 erlebten Grundschülerinnen
und Grundschüler in der Kulturwerkstatt Auf AEG Mitmachaktionen rund um Ernährung,
Landwirtschaft und Gesundheit. Die Veranstaltung besuchten 21 Klassen und 500 Schüler aus Schulen in Nürnberg, Fürth und aus dem Landkreis Roth. Die Veranstaltung fand also ein sehr großes Interesse.

Mitten in der Großstadt ging es tierisch zu. Die Grundschülerinnen und Grundschüler erlebten
Tiere wie Hühner oder Bienen und erfuhren, was artgerechte Tierhaltung bedeutet. Der
Tiergarten zeigte, was Tiere fressen. Die Initiative Acker e.V. deckte die unsichtbaren Tiere im Boden auf. Die Schüler beschäftigten sich aber auch damit, wie aus Lebensmitteln leckeres Essen zu bereitet werden kann und wo die Zutaten dazu herkommen. So zeigte Ursula
Westphal, die Ökotrophologin der Löhe Schule, den Kindern unter dem Motto „Ich kann
kochen“ wie mit Kräuterbutter, Gemüsesticks mit Dip gesunde Snacks zubereitet oder auch
Müsliflocken selbst hergestellt werden können. Dass die Kinder auch lernen können, wie sie
entspannt lernen können, vermittelte die Entspannungspädagogin Alexandra Adamo.

Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, stellte dazu fest: „In einer Großstadt wie Nürnberg wieder stärker den Wert von Landwirtschaft, von
Lebensmitteln und von artgerechter Tierhaltung für Kinder deutlich zu machen, ist uns ein wichtiges Anliegen. Gerade der Kontakt mit Tieren begeistert viele Kinder und bringt spielerisch wichtige ökologische Zusammenhänge, wie „gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesunde Tiere – gesunder Mensch“ nahe.“

Bumberlgsund wird von der Biometropole Nürnberg in Kooperation mit dem Netzwerk „Bildung. Ökolandbau. Ernährung.“, das seit 2017 existiert, durchgeführt. Ziel ist es, bei der
Ernährungsberatung und -bildung auch die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmittel mit zu beachten und dabei insbesondere über Ökolandbau und Bio-Lebensmittel zu informieren.

Gentechnikfreie Landwirtschaft und Wahlfreiheit erhalten, Patentflut verhindern

Vier Kernaussagen von Bioland und IFOAM Organics Europe-Präsident Jan Plagge beim BMELEvent zu Neuer Gentechnik am 5. Oktober 2023 in Brüssel

  1. „Der Ökologische Landbau arbeitet naturnah und basiert auf den Prinzipien der Vorsorge
    und Risikominimierung für Mensch, Tier und Umwelt. Diesen Prinzipien widerspricht die
    Gentechnik, da sie für Organismen und Ökosysteme hochriskant ist. Daher hat
    Gentechnik im Ökolandbau keinen Platz.“
  2. „Viele Menschen in Europa, nicht nur Landwirte, sondern auch Verbraucher, sehen
    Gentechnik skeptisch und wollen selbst darüber entscheiden, ob sie Gentechnik-Lebensmittel verzehren, oder nicht. Diese Wahlfreiheit gibt es aber nur mit einer konsequenten Kennzeichnung beim Einsatz von Gentechnik – und zwar bis zum Endprodukt.“
  3. „Der Entwurf der EU-Kommission für ein neues Gentechnikrecht erkennt an, dass Öko-
    Landwirte weiterhin ohne Gentechnik arbeiten können müssen. Erste Ansätze, wie das
    trotz eines deregulierten Gentechnikrechts gewährleistet werden soll, sind beschrieben.
    Es braucht aber mehr: eine weitgehende praxistaugliche Ko-Existenz-Regelung für
    Anbauformen mit und ohne Gentechnik in Europa.“
  4. Das Patentrecht muss überarbeitet werden, bevor das Gentechnikrecht angefasst wird.
    Denn sonst würde es zu einer Patentflut kommen, die bäuerliche Betriebe und den
    Mittelstand in der Pflanzenzucht in noch größere Abhängigkeit zu den großen
    Agrochemie-Konzernen zwingt. Und daran hat niemand in der Landwirtschaft Interesse
    – ganz unabhängig von der Anbauform.“

Quelle: presse@bioland.de vom 5.10.2023

Mehr Ökolandbau für sichere Trinkwasserversorgung und saubere Bäche

Pressemitteilung Bioland e.V. vom 30.08.2023

Auf Klimakrise folgt Wasserkrise. Extreme Dürreperioden und Starkregen mit Hochwässern verdeutlichen, dass beim Thema Wasser eine Welle von Problemen auf uns zurollt. Weniger Grundwasserneubildung aufgrund geringerer Winterniederschläge ist nur eines davon. Ein Gegensteuern auf der gesamten Fläche ist dringend nötig. Ein forcierter Ausbau der Bio-Fläche würde vielen negativen Entwicklungen entgegenwirken.

Grundwasser ist die Hauptquelle unserer Trinkwasserversorgung. In Deutschland werden rund 70 Prozent des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Doch Dürren und die Verschiebung von Niederschlagsperioden haben in den letzten Jahren zu einer geringeren Grundwasserneubildung geführt. Und Nitrat sowie Pestizidrückstände sorgen für einen schlechten qualitativen Zustand der Grundwässer: 33 Prozent der Grundwasserkörper verfehlen aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen und anderer Schadstoffe gemäß Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL) der EU einen guten chemischen Zustand. „Die Pegelstände zahlreicher Grundwasserleiter sinken. Der Qualitätssicherung des Wassers kommt damit eine noch höhere Bedeutung zu“, unterstreicht Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland.

Auch der Zustand der Oberflächengewässer ist besorgniserregend. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) weist zum wiederholten Mal auf die viel zu hohe Belastung unserer Bäche mit Pestiziden hin, die vor allem auch die Lebensgemeinschaft der Insekten schädigen. Dabei kommt dem Oberflächenwasser eine immer wichtiger werdende Rolle zu, da es mehr und mehr zu Trinkwasser aufbereitet wird.

Viel Potenzial auf landwirtschaftlichen Flächen

Fast die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Dies zeigt das große Potenzial eines präventiven Boden- und Hochwasserschutzes. „Wir brauchen nicht nur Schwammstädte – wir brauchen vor allem auch Schwammlandschaften. Und dafür sind gesunde wasseraufnahmefähige Böden der Schlüssel“, so Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland. „Der Ökolandbau ist die geeignetste präventive Flächenmaßnahme zum Schutz unserer Bäche, Flüsse und unserer Grundwasservorkommen. Denn es werden Pestizid- und zu hohe Nitrateinträge vermieden.“

Das Ergebnis seien deutlich sauberere Gewässer, die mit wenig Aufwand zu Trinkwasser aufbereitet werden könnten. Das wirke der sich verschärfenden Trinkwasserknappheit entgegen und spare Kosten bei Wasserversorgern und Verbraucher*innen. „Zudem nehmen die gesunden, humusreichen Bio-Böden bei Starkregen mehr Wasser auf und somit den Hochwässern die Spitzen,“ so Wehde. Das erspare menschliches Leid und hohe Kosten. „Mit deutlich mehr Ökolandbau könnte die Wasserversorgung hierzulande also auf sichere Füße gestellt werden“, schlussfolgert Wehde.

Leistungen des Ökolandbaus beim Schutz von Klima und Wasser

  • Schutz der Grundwasservorkommen vor Pestizideinträgen und zu viel Nitrat (präventiver Trinkwasserschutz, Reduktion der kostenintensiven Wasseraufbereitung)
  • Schutz der Bäche und Flüsse vor Einträgen von chemisch-synthetischen Pestiziden (Arten- und Trinkwasserschutz)
  • Belebte Bio-Böden (u.a. mehr Regenwürmer und Grobporen) mit hohem Humusgehalt nehmen bei Starkregen deutlich mehr Wasser auf (Boden- und Hochwasserschutz)
  • Bio-Böden binden mehr CO2 durch höhere Humusgehalte (Boden- und Klimaschutz)

Wehde sieht die Politik jetzt in der Pflicht: „Dem Ökolandbau muss als Vorsorgemaßnahme zum Schutz unserer Böden und Gewässer eine hohe Priorität eingeräumt werden. Dazu braucht das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 30 Prozent der Agrarfläche auf Bio umzustellen, deutlich mehr Zug. Eigentlich sollten auch alle Koalitionspartner ein Interesse daran haben, denn volkswirtschaftlich lohnt sich diese Investition.“ Auch die großen Wasserverbände erkennen die Leistungen des Ökolandbaus an und drängen daher auf einen Ausbau des Ökolandbaus.

Quelle: presse@bioland.de vom 30.08,2023

Der Kampf Davids gegen Goliath

Wolfgang Ritter

Am 12./13. Oktober wird in der EU über die Wiederzulassung des Totalherbizids Glyphosat abgestimmt. Dieses Totalherbizid ist der am häufigsten eingesetzte Pestizidwirkstoff, deshalb wird diese Entscheidung richtungsweisend sein für die Zukunft der Landwirtschaft. Kommt es zu der lange überfälligen Agrarwende oder entscheidet sich die EU trotz Plänen zur Pestizidreduktion und Verabschiedung des Green Deals und der Farm-to-Fork-Strategie für ein „weiter so“? Warum stellt sich überhaupt diese Frage, wenn doch das Artensterben deutlich zu beobachten ist?

Ständig versucht die sehr gut aufgestellte und bestens bezahlte Lobby der Chemie-Konzerne deren Umsätze und Gewinne zu erhalten und noch auszubauen – ohne Rücksicht auf Arten-Verluste und unter Gefährdung von Tier- und Menschenwohl bedrängt sie die Politiker. Und ständig kämpft die Allianz der einsichtigen Erzeuger, Händler und Verbraucher gegen diesen Wahnsinn an. Kürzlich erst, am 14. September, forderte ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen mit einem überdimensionierten zwei Meter hohen Glyphosat-Kanister vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium die Bundesregierung dazu auf, im Oktober gegen die Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen. Die Forderung wurde von über 130.000 Bürger*innen unterstützt, deren Unterschriften Staatssekretärin Silvia Bender für das Bundeslandwirtschaftsministerium entgegennahm.

Der Bio-Verbraucher e.V. unterstützt Aktionen gegen Glyphosat seit Jahren und wendet sich immer wieder an die verantwortlichen Politiker. Hier zwei Beispiele, unserer jüngsten Eingaben an Cem Özdemir, Leiter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

 Keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf unseren Tellern

Eingabe des Bio-Verbraucher e.V. an das Bundeslandwirtschaftsministerium am 20.06.2023

Sehr geehrter Herr Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft,

jetzt sind Sie gefragt! Der Presse entnehmen wir, dass die EU-Kommission eine deutliche Lockerung der bestehenden EU-Regeln zur Gentechnik per Verordnung herbeiführen will. Wir brauchen Ihnen sicherlich nicht zu beschreiben, um was es da genau geht, denn Ihr Parteifreund und Agrarökonom, Karl Bär, hat sich ja dazu bereits geäußert. Er sieht in dem Verordnungsentwurf einen „Frontalangriff“ auf die europäische Landwirtschaft. „Pflanzen mit bis zu 20 gentechnischen Veränderungen sollen als gleichwertig mit konventionell gezüchteten Pflanzen gelten.“ Und: „Der Vorschlag wäre das Ende der ökologischen Landwirtschaft“, weil Bio-Landwirte immer mehr Aufwand betreiben müssten, um ihre Feldfrüchte vor Kontaminationen zu schützen (Nürnberger Nachrichten vom 17.06.2023, S. 29/ „EU will mehr Gentechnik wagen“).

Das dürfen Sie nicht zulassen! Das müssen Sie verhindern – auch gegenüber FDP-Bundesforschungsministerin, Carina Konrad, die das Vorhaben begrüßt. Wenn sich die FDP durchsetzte, wäre das das Ende Ihrer Politik, Herr Özdemir, das Ende einer Grünen Politik!

 Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Ritter/ Vorstandsvorsitzender Bio-Verbraucher e.V.

 Glyphosat verbieten

Eingabe des Bio-Verbraucher e.V. an das Bundeslandwirtschaftsministerium am 11.07.2023

Sehr geehrter Herr Bundeslandwirtschaftsminister,

obwohl zahlreiche Studien belegen, dass Glyphosat eine Bedrohung für die Artenvielfalt ist und für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann, sieht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kein Risiko in der Verwendung dieses Totalherbizids. Man kann aber selber beobachten, wie Insekten und Vögel in den vergangenen Jahren verschwunden sind.

Der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hatte vor fünf Jahren in einem mit der Bundesregierung nicht abgestimmten Alleingang dafür gesorgt, dass Glyphosat in Europa weiter verwendet werden darf. Sorgen Sie, Herr Özdemir, jetzt dafür, dass dieses Gift in der EU endgültig verboten wird, wenn nun im Herbst erneut eine Entscheidung ansteht.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Ritter/ Vorstandsvorsitzender Bio-Verbraucher e.V.

22 Milliarden externe Kosten durch konventionelle Tierhaltung

Durch konventionelle Tierhaltung für Fleisch- und Milchprodukte sowie die damit verbundene Umweltbelastung entstehen in Deutschland jedes Jahr externe Kosten von bis zu 22 Milliarden Euro. Das ergibt eine neue Studie des Wissenschaftsinstituts CE Delft im Auftrag der True Animal Protein Price Coalition (TAPP). Demnach bewegen sich die externen Kosten zwischen 0,29 Euro für einen Liter Milch und 10,16 Euro pro Kilogramm Rindfleisch.

Zu den externen Kosten zählen unter anderem die Auswirkungen gesundheitsschädlicher Ammoniak-Emissionen, die Eutrophierung von Böden und Gewässern sowie das Fortschreiten des Klimawandels. Die Studie wurde in Berlin gemeinsam von der TAPP, dem Ecologic Institute und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorgestellt. Gemeinsam fordern die Organisationen von Bundesfinanzminister Christian Lindner, die externen

Kosten direkt in den Fleischpreis zu integrieren, mindestens aber den derzeit künstlich niedrigen Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent anzupassen an den Regelsteuersatz von 19 Prozent.

Quelle: DUH in BIO-Nachrichten, Zeitschrift für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung des Biokreis e.V., Ausgabe 04/ August 2023

„ÖLAF – Öko-Landbau trifft Forschung“ – Nachricht für Öko-Betriebe

Öko-Betriebe und Forschende miteinander vernetzen – das ist das Ziel der Plattform „ÖLAF – Öko-Landbau trifft Forschung“. Dabei liegt der Fokus auf dem Austausch zwischen Forschung und Praxis auf Augenhöhe – mit vielen Vorteilen für Betriebe und

Forschende durch eine praxisnahe Öko-Forschung. Aktuell wird das Online-Angebot aufgebaut und soll dabei unterstützen, das 30-Prozent-Bio-Ziel umzusetzen. Ihr könnt Euch bereits jetzt für die Plattform registrieren und vernetzen lassen. Profitiert durch

Eure aktive Teilnahme an praxisnahen Forschungsprojekten! Die Koordinationsstelle schlägt Euch geeignete Projekte vor. Nach Eurer Zustimmung kommt die oder der Forschende auf Euch zu. Teilnehmen können alle Öko-Betriebe, Forschende zum Öko-Landbau und Beratende.

Mehr Infos: www.oekolandbau.de/oelaf in BIO-Nachrichten, Zeitschrift für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung des Biokreis e.V., Ausgabe 04/ August 2023